goso schrieb:
Sehe ich ebenso, die präkere Lage, in der sich GR -aber auch andere Staaten- befindet, ist definitiv nicht von Spekulaten verursacht, sondern von diversen griechischen Regierungen, ganz im Gegenteil, man müsste den Spekulaten und vor allem Ratingagenturen eher vorwerfen, dass sie viel zu spät das Problem aufgezeigt haben!
Agree! War das nicht auch schon 2008 bei den Banken so? Déjà-vu?
Quelle: BZ«Ich hoffe, das ist das Ende der Superreichen»
Es brodelt: In Europa sind Streiks und Proteste zum Alltag geworden. Und das könnte erst der Anfang sein.
Die Rosskur im Kampf gegen die Staatsschulden führt in Athen zu schweren Ausschreitungen. Bisher sind drei Tote zu beklagen. Doch auch abseits von Griechenland brodelt es in der Europäischen Union. Die Menschen haben Angst vor Arbeitslosigkeit und sozialem Abstieg. Und sie sind wütend auf die Politiker. Die Sorge vor gewaltsamen Protesten wächst. Immer wieder haben hohe EU-Beamte davor gewarnt, dass soziale Unruhen in Europa ausbrechen könnten.
Gemäss dem Soziologieprofessor Ueli Mäder sind für die gegenwärtige Krise in Europa vor allem die riesigen Ungleichheiten in der Einkommens- und Vermögensverteilung verantwortlich. Mäder sagt, die Welt werde heute von einem Feudalsystem beherrscht, das von Superreichen und multinationalen Unternehmen geprägt wird. Um künftige Krisen zu verhindern, müsse dieses System beseitigt werden.
Was für eine Rolle spielen die riesigen Ungleichheiten bei den Löhnen und Vermögen für die jetzige Krise in Europa?
Diese Ungleichheiten sind zentral. Bis zu den 1970er verringerten sie sich. Damals glaubten viele, das gehe immer wo weiter. Inzwischen werden aber immer mehr Gewinne privatisiert. Diese Mittel fehlen den unteren Einkommen und der Öffentlichkeit. In Europa hat sich seit 1989 das Kapital stark konzentriert. Die Politik liess sich teilweise übergehen und instrumentalisieren. Im Kontext der Finanzkrise meldet sich die Politik nun zwar zurück. Wobei viele Spitzenpolitiker aus begüterten Kreisen kommen. Die einfachen Einkommen sind kaum vertreten.
Sie sagen, weltweit habe eine Feudalisierung stattgefunden. Ist nun die Zeit gekommen, wo die Grenze der Ungleichheit erreicht ist und das System kippt? Ist das der Anfang vom Ende der Superreichen?
Ich hoffe es. Und es gibt auch Reiche, die das sagen. Sie fürchten, dass sonst der soziale Zusammenhalt auseinanderbricht. Politisch Liberale wollen ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Kapital und Arbeit. Aber der wirtschaftliche Liberalismus zelebriert genau das Gegenteil: die Unterschiede. Da stehen noch intensive Auseinandersetzungen bevor.
Was schlagen Sie vor, um die jetzige Krise in Europa zu bewältigen und den Kontinent in eine stabilere Zukunft zu führen?
Zentral ist der soziale Ausgleich von Arbeit und Erlös. Zudem sind Wirtschaft und Gesellschaft weiter zu demokratisieren. Freiheit erfordert eine Sicherheit, die auch dazu motiviert, selbst Verantwortung zu übernehmen.
Wie von mir schon angedeutet. Wenn da andere Länder der Südschiene ähnliches erleben wie GR, dann könnte uns eine heisse Zeit bevorstehen.
Würde und Sein - sind allen gemein