bo1 schrieb:
Die Kopfpauschale habe ich von ihm damals wohl nicht mitgekriegt und konnte eben auch keine Originaläußerungen von ihm dazu googeln.
Die Kopfpauschale war, soweit ich mich erinnere, auch nicht Kirchhoffs Vorschlag. Die war sozusagen im CDU-Paket gemeinsam mit Kirchhoff drin. Die großen Reformansätze der CDU wurden ja als Gesamtbild verkauft. So beschädigte die Kopfpauschale gleichzeitig auch die Kirchhoffschen Steuerpläne. Das Resultat konnte die CDU an ihrem Wahlergebnis ablesen. Da hat Frau Merkel sehr schnell gemerkt, dass ihre offensive Strategie keine demokratische Mehrheit gefunden hat.
Ich zähle mich eindeutig zu den Marktliberalen, doch sehe ich bei der Gesundheitsvorsorge den Notwendigkeit eines staatlichen Systems. Alt werden wir (hoffentlich) alle, so dass hier eine private Vorsorge gerechtfertigt ist. Aber ob jemand und zu welchem Zeitpunkt wie schwerwiegend erkrankt, ist nicht vorauszusehen. Es kann in einer zivilisierten Gesellschaft nicht sein, dass derjenige, der von Geburt an, ein Leiden ertragen muss, zusätzlich bestraft wird, indem er sich mit einer schlechteren Krankenversicherung begnügen muss. Daher lautet mein Lösungsvorschlag: Weg mit der PKV im herkömmlichen Sinne, weg mit der Beitragsbemessungsgrenze. Ein prozentualer Anteil des Lohnes für ausnahmslos jeden und dann gibt's auch gleiche Leistungen für jeden. Private Zusatzversicherungen dürfen dann nur noch einen gewissen Komfort bieten (Einzelbettzimmer, ect.) , aber nicht die bevorzugte Behandlung. In der Frage bin ich aus dem eben genannten Grund sehr sozialistisch.