Options- und Optionsschein-Trading

      Options-Trading

      @ DickT

      Die Optionstheorie ist als Rahmen zum Verständnis der Preisbildung leider nicht vollständig zu umgehen. Wenigstens sollte man die Zusammenhänge und Wirkungsrichtungen von Änderungen der Einflußgrößen (insbesondere der Volatilität) genau verstehen. Nur damit kann man die Kennzahlen (Griechen) deuten, die die Software ausrechnet und daraus die nötigen Folgerungen für die eigene richtige Position ziehen.

      Die schlimmen Formeln muß man nicht kennen, die sind in jedweder Software zur Optionsberechnung schon fertig drin.

      Es muß aber immer im Kopf behalten werden, daß im Optionsmarkt die professionellsten Marktteilnehmer überhaupt agieren und es, egal wie verlockend die Kennzahlen aussehen, selbstverständlich auch in diesem Markt keinen Free Lunch gibt. Wegen der höheren Komplexität der Produkte sind Selbsttäuschungen über in Wahrheit gar nicht vorhandene Chancen viel eher möglich als bei einfachen Produkten.

      Die Profis in Optionen sind recht coole Technokraten (Finanz-Ingenieure, Quant-People), die sich über die emotionalen Abenteuer der weniger professionellen Marktteilnehmer etwas amüsieren, weil sie ganz auf "obskur-rationale" Cleverness setzen. Einigermaßen anspruchsvolle Options-Portfolios werden schon regelrecht konstruiert, ähnlich wie eine technische Apparatur, und bestehen in der Regel nicht nur aus einer einzelnen Position. Mit Emotionen und Oberflächlichkeit funktioniert das gar nicht gut und ganz bestimmt noch deutlich schlechter als am Futures-/CFD-Markt. Außerdem muß man ein ziemliches Urvertrauen in die Berechnungen haben, sonst treten zwar auch zuweilen spontan sehr große Gewinne auf, aber diese sind nicht beständig.

      Der konkrete Handel läuft wie bei anderen börsengehandelten Instrumenten ab. Trader, die etwas kaufen oder verkaufen wollen, erteilen Ihre Aufträge über den Broker an die Terminbörse und treten nicht direkt mit dem Trader auf der Gegenseite in Kontakt. Die Terminbörse übernimmt auch die Sicherheit für die Einhaltung von Erfüllungsverplichtungen aus geschriebenen Geschäften, indem sie über ein Margin-System wie bei Futures/CFD die bis zum nächsten Tag üblicherwese auftretende Preisschwankung über vorab hinterlegte Sicherheiten zum Eingehen verpflichtender Geschäfte (Schreiben von Optionen, Short) zur unumgehbaren Voraussetzung macht.

      Will man ein Geschäft vor dem Fälligkeitstermin glattstellen, geht man einfach das Gegengeschäft zum dann aktuellen Preis ein. Ein einmal geschriebener (Short) Call/Put wird also einfach durch den Kauf (Long) des gleichen Call/Put zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgehoben. Die in der Zwischenzeit entstandene Preisdifferenz ist der Gewinn oder Verlust. Das Halten von Optionen bis in die Nähe des Laufzeitendes ist unter normalen Umständen nicht zu empfehlen, da mit der Abwicklung des Erfüllungsgeschäftes (Lieferung/Empfang des Underlying) meist keine preislichen Vorteile erzielt werden können, aber ein Mehr an Bürokratie und Handling-Kosten entsteht.

      Die Liquidität sollte man während der Haltezeit bei Optionen beachten, es werden zwar (zumindest auf explizite Software-Anfrage) für alle Instrumente Kurse gestellt, aber der Spread ist nur bei den liquiden Optionen mit Basispreisen nicht zu weit vom aktuellen Kurs (in der Nähe des Geldes) wirklich attraktiv.

      Ganz wichtig ist, bei der Benutzung der technischen Analyse alle Chart-Marken stets im Underlying zu betrachten und Stops und Profit Targets nur dort zu bestimmen und erst daraus indirekt die korrespondierenden theoretischen Werte für die Optionen zu errechnen.

      Wenn man diese Vorgehensweise beachtet, kann man viele in der allgemeinen Trading-Literatur beschriebenen Betrachtungen übernehmen. Die ohne Optionen nicht möglichen Strategien sind aber nur in der speziellen Options-Literatur beschrieben, die meistens auch einen großen Teil über die ungeliebten wirtschafts-mathematischen Options-Basics enthält.

      Tutorials gibt es z. B. beim CBOE Option Institute oder trader24.info. Die sind nicht gerade umwerfend, aber zum Beginn schon mal besser als nichts, wenn man sie nicht auf die Schnelle 1,2,fix-überliest, sondern wirklich darüber nachdenkt. Es gibt noch ein paar EUREX-CDs, die zur genauen Funktion der EUREX viel, zum erfolgreichen Trading eher wenig enthalten.

      Richtig gute deutsch-sprachige Literatur zum Options-Geschäft kenne ich leider nicht, da dominiert überall die am Kern-Thema praktischer Umsetzung vorbeigehende Mathematik und praktisches Trading wird von der Theoretiker-Fraktion ziemlich unzutreffend als ignorierbare, intellektuell geringgeschätzte Hilfstätigkeit angesehen, weil ja sowieso alles Random-Walk sein soll. (Warnung: In einigermaßen guter erster Näherung auch ist.) Die inhaltliche und stilistische Spannweite der englisch-sprachigen Literatur ist größer; richtige Empfehlungen kann ich da mangels Überblick über den Markt aber nicht geben.

      Das empfehlenswerteste deutsch-sprachige Forum zu Optionen ist TerminmarktWelt.de, weiterhin kann man noch nachsehen bei EliteTrading.de, Wertpapier-Forum.de, AktienBoard.com und Wallstreet-Online.de.

      Die Erkenntnisse zu Optionsscheinen kann man nur teilweise übernehmen, da man dort ja keine Optionen schreiben kann und der Markt durch die dominierende Stellung des Emittenten anders ist.

      Für Berechnungen tut es für den Anfang die frei erhältliche Excel-Tabelle Option-Trading Workbook oder Online-Rechner, von denen es im Netz ganz viele gibt, z. B. EUREX Option Master, option-price.com oder hoadley.net. Für eine komplett eigene Software-Umgebung gibt es für viele allgemeine statistische oder mathematische Programme (z. B. Mathematica, R, SciLab, Mathlab, KyPlot usw.) Plug-Ins und Programme für diese Umgebungen sowie weiterhin Open-Source-Bibliotheken im Quelltext diverser Programmiersprachen.

      Extrem ausgefeilte Options-Software ist zum Beginn nicht nötig, da es auch bei Optionen nicht um mathematische Probleme geht, sondern um die üblichen Trading-Fragen:

      Psyche, Money-Management (Einsatz pro Position), Risk-Management (Verlust pro Position), Ausstieg und Einstieg (auch in etwa dieser Reihenfolge)

      Wenn man den Markt mit kleinen Positionen und einfachen Portfolios kennengelernt hat, weiß man auch, worauf man für seinen eigenen Stil bei einer speziellen Options-Software besonderen Wert legt und kann die Auswahl besser treffen.

      Der Einstiegszeitpunkt ist beim mittelfristigen Halten von Optionen wegen der Volatilitätsabhängigkeit wichtiger ist als bei Futures. Dafür kann man bei vielen Strategien beim genauen Einstiegskurs durch Wahl anderer Laufzeiten, Basispreise oder Optionskombinationen entspannter als bei Futures vorgehen.

      Ein empfehlenswerter, leistungsfähiger und preiswerter Broker ist z. B. Interactive Brokers (IB), wo der Optionshandel auch in seiner Trading-Plattform TWS gut unterstützt wird. Bei IB gehört zu jedem Account zum Testen auch dauerhaft ein Paper-Trading-Account, in dem man sowohl die Bedienung lernen kann, sein System erproben und Schnittstellen zu anderer Software testen kann. Die bekannten deutschen Discount-Broker haben leider keine ansprechende Preisstruktur für die Terminbörsen und oft auch nur eine arg beschränkte Auswahl an Terminbörsen und Instrumenten.

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      RE: Was ich handle

      Welche Literatur könnt ihr zm Thema praktische Umsetzung des Optionshandels empfehlen? Ich meine damit nicht die Optionstheorie wie Preisbildung einer Option, sondern den konkreten Handel.
      So stellt sich mir beispielsweise die Frage: Wenn ich als Schreiber oder auch Käufer einer Option auftrete, so bin ich bis ans Laufzeitende an sie gebunden und kann sie nur in direktem Einvernehmen mit meinem Käufer/Verkäufer zurücknehmen bzw. zurücknehmen lassen. Bei OS sorgt ja der MM für Liquidität. Ist meine Annahme richtig? Oder wie läuft dieser "praktische" Teil des Optionshandels ab?

      Für gezielte Literaturempfehlung (sie es als Buch oder auch nur Webseite) wäre ich dankbar.

      Was ich handle

      Da öfter, nicht immer wohlwollend, gefragt wurde, was ich überhaupt trade, hier die Antwort:

      Ich handle vorrangig Aktien-Index-, Aktien- und Rohstoff-Optionen mit einigermaßen mathematischen Ansätzen, wo ich mich ziemlich auf meine Berechnungen verlasse und etliche Einzelpositionen in unterschiedlichen Fälligkeiten und Strikes in beide Marktrichtungen sowohl als Käufer als auch als Schreiber zu Portfolios mit ziemlich vielen Einzelpositionen aufnehme und bei Preis- und Volatilitätsänderungen meistens auch noch nachjustiere. Es ist mir dabei kaum möglich, ein Portfolio freihändig mal auf die Schnelle besser zu machen.

      Der Planungsaufwand ist deutlich höher als bei der einfachen Long/Short-Entscheidung im Future-Geschäft, die Resultate aber viel beständiger. Als Anregung an alle Future-Trader möchte ich die Einbeziehung von Optionen für die Absicherung gegen GAUs empfehlen, die wenig kosten, aber Sicherheit und sogar die Verwandlung schwerer Verluste in Gewinne bei extremen Ereignissen und Technik-Versagen bieten.

      Wenn ich irgendwann mal Lust dazu haben sollte, stelle ich das Zeugs auf eine Webseite. Vorweg will ich aber gleich sagen, daß die Lust auch niemals kommen kann oder erst in sehr weiter Zukunft. Für ziemlich vollmathematisches Zeug haben auch die wenigsten Leute echtes Interesse, wofür ich Verständnis habe.

      Die Performance ist für mich ausreichend, insbesondere nicht negativ. Die fast bei jedem Posting eines beliebigen Schreibers geäußerte wenig wohlwollende pauschale per-se-Annahme von Verlusten und die berühmten 90+x% der Verlierer sollten schon alleine darum Unsinn sein, da bereits ein simpler Buy-and-Hold-Index-Sparplan in der Regel zwar nicht überragend gut, aber dennoch positiv, abschneidet und auch nicht alle Trader von Hebelprodukten ihr ganzes Leben lang hirnlose Zocker sind. Diese Aussage dürfte sich ganz klar ausschließlich auf den Future/CFD-Bereich als Nullsummenspiel beziehen, wo unterkapitalisierte Trading-Anfänger mit Minikonten, Overconfidence (übersteigerte Einschätzung der eigenen Fähigkeiten) und ohne vernünftiges MM/RM auf lange Sicht wirklich immer verlieren müssen.

      Der eigentliche Vorteil beim Optionshandel ist nervenschonendes Trading durch das bei Optionen mögliche Shaping des Risikos, so daß es nicht mehr gleichmäßig über den gesamten Haltebereich der Position verteilt ist. Einem geringfügigen bis neutralen Gewinn/Verlust in der Nähe des aktuellen Kurses werden erhebliche Chancen und Risiken in einiger Entfernung gegenübergestellt. Bei nicht völlig danebenliegendem Timing werden bei einigen Positionen auch Richtungsfehler durch volatilitätsabhängige Preisänderungen relativiert.

      Hier im Forum hat sich bisher kaum jemand überhaupt interessiert am Optionstrading gezeigt.

      Im Future Bereich handle ich Zins-Futures und einige wenige Commodities vorrangig nach Berichten.

      FX handle ich annähernd nie, obwohl die wenigen Trades bisher gut gingen. FX hat aber die schlechtesten statistischen Eigenschaften und erfordert eine profunde Marktkenntnis.

      Weiterhin handle ich mittel- bis längerfristige Spekulationen, aber fast nur auf singuläre Ideen, die noch nicht die Titelseite der Finanz- und Boulevard-Presse füllen, denn das ist der sichere Kontra-Indikator, wobei ich ohne Eitelkeit zugebe, mich auch mit Ratschlägen (keine heißen Tips!) Anderer auseinanderzusetzen, die mehr Zeit für Fulltime-Recherchen haben.

      Ohne aus Bücherwissen irgendwelche sinnvollen Schlüsse auf die Fähigkeiten eines Traders ableiten zu können oder zu wollen, befinden sich unter tradersbooks.de.vu einige Bücher, die ich besitze und in der Regel auch gelesen habe.

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      RE: Options- und Optionsscheintrading

      @ all,

      das Echo ist doch größer als ich anfangs dachte und ich bedanke mich bei allen, die ihre Meinung zum Ausdruck gebracht haben. Diese ist ziemlich eindeutig. Meine bisherige Erfahrung mit Börsenbriefen ist ebenso negativ
      wie von einigen geschildert. Da ich hauptsächlich Optionen an der EUREX
      handele, bin ich auf den Chartanalysr/Optionsbrief von boerse.de ge-
      stoßen, um mir Anregungen mit einem anderen Blickwinkel zu holen, nicht
      um danach zu handeln.

      Gruß haikun

      RE: Options- und Optionsscheintrading

      Also nochmal klarer Rat: Spart Euch das Geld für irgendwelche Gazetten. Diese Leute können nichts besser wissen als jeder gut ausgebildete Trader. Sie verdienen ihr Geld mit Journalismus, nicht mit Trading.

      Wenn Ihr was Sinnvolles lesen wollt, zieht Euch Literatur rein, die über die Mechanismen und Zusammenhänge informiert und nicht über "heiße Tipps". Wenn die Literatur was taugt, wird die Durcharbeitung auch anstrengend sein, nur so kann man aber einen Vorsprung über die breite Masse erarbeiteten. Man muß mehr Zusammenhänge so gut verstanden haben, daß man sie im richtigen Moment zur Anwendung parat hat.

      Gerade im Bereich von Optionen und Optionsscheinen, können die meisten Trader nicht mal vernünftig die Abhängigkeit des Derivatekurses vom Underlying berechnen und die verschiedenen Einflußfaktoren wenigstens in der Größenordnung richtig abschätzen. Da ist also für ordentliche theoretische Vorbereitung noch sehr viel zu tun. Ansonsten ist das Resultat Zufalls-Gedaddel in Abhängigkeit von beliebig gestellten Emittenten-Kursen.

      RE: Options- und Optionsscheintrading

      Original von Huno
      Original von haikun
      Hallo xyxyber,

      erstmal vielen Dank für Deine Antwort. Es ist richtig, dass man sich nicht blind auf einen Börsenbrief verlassen sollte. Ich wollte nur wissen, ob jemand den Chartanalyst/Optionsbrief abonniert hat oder hatte und damit
      positive oder negative Erfahrungen gamacht hat.

      Gruß haikun


      Du kannst ihn doch zwei Wochen lang kostenlos testen .Ich hab's gemacht ,es war nicht nach meinem Geschmack.Wie wär's mit dem Zyklen-Trader kostet nur 19.60bis 28.00 Teuro mit Geld-zurück -Garantie.Das sind 1500 im Jahr . :D


      19.60-bis 28.00 Teuro Wöchentlich

      RE: Options- und Optionsscheintrading

      Original von haikun
      Hallo xyxyber,

      erstmal vielen Dank für Deine Antwort. Es ist richtig, dass man sich nicht blind auf einen Börsenbrief verlassen sollte. Ich wollte nur wissen, ob jemand den Chartanalyst/Optionsbrief abonniert hat oder hatte und damit
      positive oder negative Erfahrungen gamacht hat.

      Gruß haikun


      Du kannst ihn doch zwei Wochen lang kostenlos testen .Ich hab's gemacht ,es war nicht nach meinem Geschmack.Wie wär's mit dem Zyklen-Trader kostet nur 19.60bis 28.00 Teuro mit Geld-zurück -Garantie.Das sind 1500 im Jahr . :D

      Börsenbriefe, Börsendienste, etc.

      Hallo,

      ich hatte schon neben einem oder zwei Börse-Online Abo(s), den Effecten-Spiegel und diverse Dinge wie Hebelzertifikatetrader, Devisen-Trader, ChartSignal, probeweise ein godmode-trader Abo, irgendeinen Candlestick-Brief usw. usw.

      Helfen konnten die Abo´s nur im Bereich Wissen aufbauen - wenn überhaupt, z. B. wie funktioniert ein Hebelzertifikat, ein Devisen-Markt.

      Das Nachtraden bringt wenig. Jack Schwager hat dies in seinem Buch sehr gut dargestellt warum es mit Börsenbriefen, Musterdepot´s auf Dauer nicht funktioniert, wäre ja zu einfach :D

      Beste Grüße

      Roti :)
      Beste Grüße

      Roti :)

      RE: Options- und Optionsscheintrading

      Hallo xyxyber,

      erstmal vielen Dank für Deine Antwort. Es ist richtig, dass man sich nicht blind auf einen Börsenbrief verlassen sollte. Ich wollte nur wissen, ob jemand den Chartanalyst/Optionsbrief abonniert hat oder hatte und damit
      positive oder negative Erfahrungen gamacht hat.

      Gruß haikun

      RE: Options- und Optionsscheintrading

      @ haikun

      Ein Trader sollte sich unbedingt auf sein eigenes Urteil verlassen. Sicher sind Zeitschriften und Börsenbriefe geeignet, die eine oder andere Anregung zum eigenen Nachdenken zu finden, aber kein Börsenbrief kann so gute Ratschläge geben, daß man sie nachtraden sollte.

      RE: Am Thema vorbei

      Hallo,
      natürlich suchen die nicht auf Anruf oder per OS Finder raus. Vielmehr ist die von Roti erwähnte Vorauswahl gemeint. Dadurch, dass es bei IB nicht jeden erdenklichen, am Markt gehandelten OS gibt, schaffen sie eine defacto Vorauswahl. Aber die finde ich eben nicht schlecht. Ich kann mir innerhalb dieser Palette den aussuchen, der zu mir am besten passt und ich habe noch nie einen OS vermisst, denn die laufen immer gut.

      RE: Am Thema vorbei

      Original von ichitaka
      Die suchen dir aus dem Meer von OSs schon die besten raus.


      könntest du das bitte kurz mal etwas näher erläutern. IB SUCHT EINEM OS-scheine raus (auf anruf? oder haben die mittlerweile auch so'n schicken OS-finder?)

      ansonsten vollste zustimmung: ich trade zwar i.d.r. den dax-future, für overnight/eod-strategien ist mir das aber schlicht und einfach zu heiß, auch wenn die wahrscheinlichkeit eines fundamental bedingten crashs noch so gering sein mag. für die zahlreichen 1 cfd-trader hier im forum stellt sich dies problem nur offensichtlich nicht.

      gruß itsmie

      RE: Am Thema vorbei - die Zweite

      Euer Link nimmt Euch schon den Wind aus den Segeln:

      Zitat:
      Ganz wichtig: Es kann neben einem Totalverlust eine zusätzliche Nachschusspflicht entstehen, wenn sich der Index nicht in die von ihm erhoffte Richtung bewegt und die von der Börse verlangte Mindesteinschusspflicht unterschritten wird!

      Genau das meinte ich, ist der Vorteil eines Optionsscheins. Dort ist jede Nacschusspflicht ausgeschlossen. Nur das eingesetzte Kapital steht auf dem Spiel.

      Am Thema vorbei

      Sorry Leute, dass ich das so sagen muss, aber ihr habt echt Punkte gemacht. Nur leider sind diese nichts wert, denn ihr habt am Thema vorbei argumentiert. Noch mal das Zitat von xyxyber: "In candletalk.de werden Optionen und Optionsscheine in vielen Threads eher am Rande thematisiert, obwohl sie sehr interessante Instrumente für einfache und komplexe Strategien darstellen, die nicht mit Futures oder CFD abgebildet werden können. Für Fragestellungen, die mit dem Einsatz von Optionen und Optionsscheinen zusammenhängen und für Strategien mit diesen Instrumenten kann dieser Thread dienen."

      Natürlich hat der Futurehandel Vorteile. Jedoch war die Frage, ob Optionsscheine nicht auch Vorteile gegenüber Futures und CFDs haben. Genau dies habe ich hier darzustellen versucht. Und zum Thema IB. Genau, dort kostet ein Kauf bzw. Verkauf 4.- EUR und das beste: Die suchen dir aus dem Meer von OSs schon die besten raus. Denn eines kann ich sicher sagen. Die Performance und die Liquidität der Schein die IB anbietet, ist perfekt. Ich bin noch nie einen nicht los geworden oder habe mich über sein Trägheit beklagen müssen.

      Ganz klar, Eure Argumente für den Futurehandel sind gut und allerwelts bekannt. Das Problem, welches ich aufgezeigt habe, haftet jedoch auch den Futures an.

      Dennoch danke für Eure Beiträge.
      Sehr interessanter und vom Inhalt her absolut richtiger Link!

      Auch wenn es darin um Zertifikate und nicht um Optionen und Optionsscheine geht.

      Und bei CFD's sieht die Sache nicht viel besser aus:
      Man hat zwar keine direkten Transaktionskosten, aber die holt sich das Unternehmen durch seine "Tricks" an anderer Stelle.

      Die fairste Sache ist der Future.
      Und wem der FDAX zu teuer ist, der kann auf BUND oder ESTX50 umsteigen.

      Options- und Optionsschein-Trading - geht das?

      Hallo ichitaka,

      eigentlich will ich zum Thema Optionsscheine nichts mehr Beitragen da ich diese bedingt durch die einseitige Preisstellung des Emittenten eher suboptimal finde. Auch die Gebühren die fällig werden für einen Halfturn finde ich recht teuer, vgl. elliott-waves.com/free/future-vs-zerti.html

      4,- Euro Broker

      Die Kosten sind hier zu niedrig angesetzt, ein Standard Discount-Broker od. Direktbank ist mit ca. 9,90-10,- EUR im Direkthandel und mit ca. 13,- EUR im Parketthandel (Euwax, FFM) anzusetzen pro Halfturn.

      Die 4,- EUR funktionieren ja nur bei IB, jedoch bietet meie´es Wissens IB nicht alle, bei weitem nicht alle "verbrieften Derivate" überhaupt an, so kann es passieren das Du einen Schein aussuchst der über IB nicht gehandelt werden kann X(

      Ich habe mal gehört das eher Scheine bevorzugt werden sollen die "Tief im Geld" sind, also eher "träge Säcke" bzw. KO-Scheine wo bie Barrier/Strike weit weg ist um überhaupt längerfristig dort erfolgreich zu traden :P

      Aber wie gesagt, das Thema Optionsscheine/Optionen interessiert mich schon seit ca. 2000/2001 nicht mehr. Optionen finde ich nur als Stillhalter interessant (coverd/uncoverd), mehr nicht.

      Beste Grüße

      Roti :)

      p.s. bin kein EW´ler bezüglich des Links, dient nur der Veranschaulichung!
      Beste Grüße

      Roti :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Roti“ ()

      RE: Options- und Optionsschein-Trading

      Original von xyxyber
      Optionen und Optionsscheine sind aber bei vernünftiger Anwendung Instrumente, die ein erfolgreiches Trading mit größerer mentaler Ausgeglichenheit ermöglichen.


      Ganz meine Meinung. Dazu ein verkürztes Beispiel:
      Hierbei wird ein Kaufwert von 3900 € berechnet auf den Eurostoxx50 und zwei vergleichende Käufe aufgestellt, einer mit OS einer mit CFDs. Spekulation ist ein steigender Kurs, wir befinden uns bei 3900 und wollen auf 4000.

      Kaufe 3250 Eurostoxx Call/Strike 4200 zu 1.2 € aus dem Geld.
      Eurostoxx steigt um ~ 100 Punkte, Call steigt um 0.4 € auf 1.6 €.
      ---> 1300 € Gewinn
      Eurostoxx fällt um ~ 200 Punkte, Call fällt auf 0.6 € oder gar tiefer.
      ---> Verlust ~ 1950 €
      Kosten für diese Tansaktion: 4 Euro Broker und 1 Cent Spread = 36.5 €

      OS bei onvista.de: optionsscheine.onvista.de/snap…22&MONTHS=6&CHART=1#chart

      Gegenüberstellt der CFD Trade mit dem gleichen Kapitalgewicht:
      Kaufe 1 Eurostoxx CFD zu 3900 €
      Eurostoxx steigt um ~ 100 Punkte, CFD steigt um 100 € auf 4000 €
      ---> 100 € Gewinn
      Eurostoxx fällt um ~ 200 Punkte, CFD fällt auf 3700 €
      ---> 200 € Verlust
      Kosten für diese Tansaktion: 3 € Spread pro Kontrakt = 3 €

      Dies zum sonst so hoch gehaltenen Hebel der CDFs. Wenn ich jetzt die gleichen Gewinnaussichten haben will, dann muss ich 13 CFDs kaufen und dann sieht die Rechnung so aus:

      Gegenüberstellt:
      Kaufe 13 Eurostoxx CFD zu 3900 € (Kapitalgewicht 50700 €)
      Eurostoxx steigt um ~ 100 Punkte, CFD steigt um 100 € auf 4000 €
      ---> 1300 € Gewinn
      Eurostoxx fällt um ~ 200 Punkte, CFD fällt auf 3700 €
      ---> 2600 € Verlust
      Kosten für diese Tansaktion: 3 € Spread pro Kontrakt = 39 €

      Mag sein, dass die Transaktionskosten bei CFDs um einiges günstiger sind. Aber bei wirklich relevanten Größen verschiebt sich der Vorteil zu einem Nachteil aufgrund der größeren Spreads. Und die Verlustrisiken sind mir zu gewagt, als dass ich wirklich große Glocken verschieben würde.

      Die absolute Verlustbergrenzung bei einem OS ist das eingesetzte Kapital, in dem Falle 3900 €. Wenn ich mehr als einen CDF kaufe, habe ich immer auch das Risiko von unkalkulierbaren Verlusten. Da hilft auch kein Stopkurs. Denn wenn die Märkte fallen, dann fallen sie durch alle Stopkurse durch. Dagegen kann mein OS nicht mehr verlieren, als ich bezahlt habe, also in diesem Falle genau 3900 €. Wenn ich mit 13 CFDs 50700 € verschieben kann, dann kann ich (natürlich nur hypothetisch) auch diese Summe verlieren. Aber 50% sollte man schon kalkulieren nach den Erfahrungen von 1929 ;) und in 25300 €, passt noch sauber ein mittelklasse Benz rein.

      Natürlich sind 50 % Verlust in Relation zur Wahrscheinlichkeit, dass es dazu kommt, viel weniger als 50%. Doch das Beispiel soll nur verdeutlichen, dass hier Haus und Hof auf dem Spiel stehen können, wenn man mit CFDs die gleichen Gewinnchancen haben möchte, wie mit OSs. Dagegen kann ich bei einer OS-Spekulation eben nur mein eingesetztes Kapital verlieren und auch dort sind mehr als 50% eher selten der Fall.

      Short und delta-neutral

      Im Off-Topic-TV-Thread kamen wir mit dem Posting vom 13.10.2006 18:49 zur Frage einer Shortposition mit einem in der Nähe eines aktuellen Kursniveaus annähernd delta-neutralen Optionsportfolios, wozu Xenia anmerkte:

      Original von Xenia

      Short und Delta-Neutral sind laut Lehrbuch aber 2 verschiedene Dinge.


      ... die sich aber kombinieren lassen.

      Short (im allgemeinen Sinn) ist eine Postion, die bei fallenden Kursen des zugrundeliegenden Underlyings gewinnt. Delta-neutral ist ein Portfolio, daß sich in der Nähe des aktuellen Kurses bei Kursänderungen in einer bestimmten Spanne nur wenig in seinem Wert verändert. Da es sich mathematisch gesehen beim Delta um die erste Ableitung des Portfoliopreises nach dem Preis des Underlyings handelt, ist die Aussage nur in einer begrenzten Umgebung des aktuellen Kurses relevant.

      Das Risiko der Märkte kann aber nie ausgeschlossen werden, sondern nur in seiner konkreten Ausprägungsform weitgehend gestaltet werden. So wurde das Risiko der Beispielposition in den Bereich größerer Kursänderungen verlagert, daß sich bei größeren Kurszunahmen des Underlyings ein sehr großer Kursverlust und bei größeren Kursverlusten des Underlyings sehr starke Kurssteigerungen ergeben, die noch deutlich größer sein können als die maximal möglichen Verluste.