Suche zur Essenz des Tradings

      Ja ja, das Problem ist erkannt und auf die "Mathematik" hinter den EW möchte ich mich sicher nicht verlassen. Jedoch möchte ich bei der Aussage widersprechen, dass man einen Trend auf den ersten Blick auf einen Chart erkennt. Das ist ja genau das, was ich bei meinem letzten Posting deutlich machen wollte. Es gibt immer eine Vielzahl von Trends, die ineinander überfließen und was sich als Korrektur des einen Trends andeutet, entpuppt sich als Beginn eines neuen Trends und umgekehrt.
      Also: Problem erkannt, Lösung noch nicht gefunden.
      Dick, hier ein Satz aus dem letzten Posting von Perfect Trader: (Er bezieht sich dabei auf Trader im Allgemeinen)

      ... Sie überschätzen beinahe regelmäßig ihre Prognosefähigkeit (die leider bei genauer Betrachtung bei den meisten nahe Null ist)

      Genau dieses Problem haben E-Waver. Sie sind so vernarrt in ihre fast schon religiöse Art der Wellenzählung und dem Versuch der Prognoseerstellung, dass sie vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen. Zweifelsohne bewegt sich der Markt wellenartig, Wellen aber über mathematische Ableitungen in ein Gerüst zu packen und daraus Trades abzuleiten halte ich pers. für ziemlich unsinnig.
      Um zu erkennen, in welchem Trend sich der Markt gerade befindet genügt doch ein einziger Blick! Das einzige Problem ist, dass Trends nicht immer geradlinig verlaufen und sich zuweilen verlagern oder umkehren ;)

      Termin-Trader


      Termin-Trader
      @ Perfect Trader

      Vielen Dank für das Posting. Wie Du Dir denken kannst, ist mir die Theorie dahinter schon klar. Jedoch gelingt es mir nicht, rechtzeitig zu erkennen, in welchem Trend sich der Kurs gerade befindet. Das ist der Moment an dem die Elliott-Anhänger aufschreien, doch gestaltet sich der Kursverlauf so, dass jederzeit eine neue Unterwelle entstehen und enden kann. Hier mal ein Beispiel (siehe Graphik)

      Punkt C - ah, die Korrektur hat ein Ende, also short
      Punkt D - Mist, doch noch nicht zu Ende
      Punkt E - jetzt aber
      Punkt F - na bitte, Punkt D unterschritten, damit hohe Chance, dass der Haupttrend weiter geht. Und später: ja, auch der Punkt B wurde unterschritten, es geht weiter runter
      Punkt G - was geht denn hier ab ?!?

      Das klingt ganz witzig, doch der Blick auf die Charts zeigt, dass in jedem Timeframe solche und ähnliche Macken auftauchen und ich noch keine Möglichkeit des Filterns gefunden habe, die tatsächlich funktioniert. Alternativ kann man weiter entfernte Stopps verwenden. Doch dann transferiert man das Problem nur auf die nächste höhere Zeitebene mit den gleichen Problemen bei höherem Initial Risk.
      @ Perfect Trader
      ...toller Beitrag. Um das im Ansatz selber feststellen zu können, brauch es seine Zeit. Da haben die meisten schon aufgegeben. Mir kam der Vergleich des Tradings mal mit einem WirtschaftsSimulationsGame. Wenn man nix damit am Hut hat (wie ich) ist es tierisch kompliziert, so das man gar nicht weiß, was man da überhaupt macht. Man klickt links ... zack ... ist schon GameOver. Man fängt noch mal an probiert mal rechts ... GameOver. Tja, zu viele Parameter. Alle wichtig. Alle müssen in einer gesunden Balance sein. Vernachlässigt man nur einen, kann es schon vorbei sein. Und als Anfänger hat man noch kein Ahnung, was einem alles beim Trading gefährlich werden kann.
      ich raube, also bin ich....

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      ... wiederum ein hervorragendes Posting von Perferct Trader !

      Für mich ist kaum vorstellbar, dass nicht jeder Real-Trader irgendwann genau zu diesen Erkenntnissen kommt, auch wenn das jeweilige Trading-Weltbild am Anfang oder auch in der Entwicklungsphase gänzlich anders aussieht.

      Termin-Trader
      www.glaskonto.de

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      Solutions to Your Trading Problems

      Anbei mal ein kleiner Auszug von mir von einem Text, den ich vor kurzem las:

      "By buying early, we can realize a greater profit when the stock does breakout since we will have a lower average cost. Or, by buying early we can reduce risk since a breakout followed by a pull back through our stop will result in a smaller loss as we have a lower average cost.
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      Where most traders fail is in the application of a methodology. The simple and undeniable fact is that we are all human, and therefore, we are all blessed with emotion. When money is on the line, our emotional attachment to it can take over our decision making process.
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      Watching stocks constantly is somewhat hypnotic, and I think the charts can talk you in to making a trade.
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      Keeping in mind that trading stocks is a probability game, it is important to maximize gains on the winners so that the inevitable losers can be overcome."

      Quelle: Link
      I go for it!

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      Hütet Eure Cash-Cow

      Bei der Cash-Cow sollte man tunlichst die Finger von voreiligen "Verbesserungen" lassen. Da darf nichts zerredet werden. Solange die Milch gibt (eine ausreichende Rendite abwirft) ist sie tendenziell deutlich in Ruhe zu lassen.

      Erlaubt das Portfolio und die Methode eine Aufteilung der Handelsidee in die Fortführung der Cash-Cow auf althergebrachte Weise und einen Experimental-Bereich, kann man in diesem alle Verbesserungen im Echt-Betrieb testen.

      Extremes Styling ist möglicherweis im Verhältnis zum denkbar besten Ideal immer verlockend, bei einer Cash-Cow aber selten ohne wirklich triftige Notwendigkeit anzuraten. Man muß sich immer bewußt sein, daß eine größere Modifikation eine Verlustserie auslösen kann, die einen viel stärker als erwartet psychologisch angreifen kann.

      Also: Hütet die Cash-Cow und baut keinen UFO draus. Ein wenig täglich Pflege schadet aber sicher nicht. (auf der Basis eines gut geführten Trading-Tagebuchs)

      RE: Anregung oder fertiges Rezept

      Original von xyxyber
      Im Ideen-Portfolio sollte es immer die Cash-Cow geben, die genau so wie immer gemolken wird. Von den armen Hunden mit schlechtem aktuellen Output und ohne Zukunftschance sollte man sich zügig trennen. Nach dem Super-Star, der heute schon gute Gewinne abwirft und erst recht eine goldene Zukunft hat, träumen alle, aber er ist nur selten zu bekommen. Also bleiben da noch die vielen Fragezeichen, die heute noch nicht gut funktionieren, aber mit allerlei Feinschliff vielleicht noch zu etwas gebracht werden können. Wem seine Tätigkeit eine Berufung ist, der läßt sich auch nicht durch die Beschäftigung mit Fragezeichen bei der optimalen Nutzung der Cash-Cow verunsichern oder die erforderliche (meist geringe) Zeit zum Styling derselben stehlen.


      Weise gesprochen, nur: Wie soll man wissen, dass man diese Cash-Cow schon in Händen hält und Styling nicht mehr notwendig ist? Was für den einen eine wunderschöne Zuchtkuh, ist für den anderen nur eine Milchkuh mit durchschnittlichen Erträgen.

      Ich denke es kommt dabei sehr auf die Persönlichkeit des Anwenders an. Manche plagt der Ruf nach Perfektionierung zu ständigen (unnötigen?) Überarbeitungen, andere finden mit der Milchkuh ein perfektes Auskommen und ihre innere Ruhe.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!

      Anregung oder fertiges Rezept

      Immer wieder taucht bei der Reflexion über Trading ein Problem auf: Egal ob es um Foren-Beiträge, Zeitschriften-Artikel, Trading-Literatur, Analysten-Kommentare, Seminare oder Methoden-Anbieter geht, häufig werden die Autoren mangelnder Konkretheit oder auch fehlender Kompetenz gezichtigt. Sicher gibt es viele, die wirklich nur Scharlatanerie aus Eigennutz auf Kosten der Gutgläubigen betreiben. Aber ein Großteil der Anderen hat schon genug geleistet, wenn sie nur eine partiell nützliche Anregung für das eigene Nachdenken gegeben haben. Wenn sie sich vor der leider häufig nicht geringen Lust des Publikums, Dinge eher zu verreißen als zu verstehen, durch einigermaßen offene Formulierungen weitgehend zu schützen versuchen, kann das, wenn schon nicht gebilligt, zumindest verstanden werden.

      Wo solche Formulierungen häufig bis üblich sind, hilft bei der Mitnahme des Erkenntnis-Maximums für sich selbst eine pauschale Ablehnung wenig. Vielmehr ist ein eigenes aufgeschlossenes, vollständiges und ergebnisoffenes Durchdenken notwendig. Bei solcher Vorgehensweise kann auf die häufig mit einiger Energie betriebene Demontage vermeintlicher "Gurus" verzichtet werden, da es überhaupt nicht auf die 1:1-Übernahme der dargestellten Idee ankam.

      Auch, daß man sich überhaupt Zeit für die Reflexion nimmt, muß kein Zeichen fehlender Kompetenz oder Fertigkeit sein. Es sollte zu den guten Gewohnheiten bei jeder Tätigkeit gehören, ausreichend oft über die zugrunde liegenden Annahmen nachzudenken - natürlich ohne darum bei jeder neuen Idee gleich seine bisherigen Abläufe abzuändern.

      Im Ideen-Portfolio sollte es immer die Cash-Cow geben, die genau so wie immer gemolken wird. Von den armen Hunden mit schlechtem aktuellen Output und ohne Zukunftschance sollte man sich zügig trennen. Nach dem Super-Star, der heute schon gute Gewinne abwirft und erst recht eine goldene Zukunft hat, träumen alle, aber er ist nur selten zu bekommen. Also bleiben da noch die vielen Fragezeichen, die heute noch nicht gut funktionieren, aber mit allerlei Feinschliff vielleicht noch zu etwas gebracht werden können. Wem seine Tätigkeit eine Berufung ist, der läßt sich auch nicht durch die Beschäftigung mit Fragezeichen bei der optimalen Nutzung der Cash-Cow verunsichern oder die erforderliche (meist geringe) Zeit zum Styling derselben stehlen.

      Frei nach den Worten eines großen Theoretikers und Praktikers: Wenn Sie meinen, verstanden zu haben, was ich gemeint habe, meine ich, verstanden zu haben, daß Sie nicht verstanden haben, was ich gemeint habe.
      @ Cerberus24

      Es ist schon ein großer Unterschied, ob man abweichende politische Ansichten oder auch fachliche Konzepte unterdrückt oder sich von simplem Schwachsinn befreit. Das Buch hatte fast keinen Inhalt außer der Botschaft vom schnellen Reichtum und vielen seitenfüllenden Bildern von Wertpapieren. Es gab weder Hinweise zum eigenen Trading (nicht mal nicht unbrauchbare), kein theoretisches Hintergrundwissen, eigentlich gar nichts. Aber es war trotzdem möglich über 500 Seiten zu füllen. Ich hatte das Buch vorher nicht gesehen und nicht gleich bei Empfang angesehen, sonst hätte ich es zurückgeschickt.

      Warum sollte der Leser über solche Machwerke nicht ernsthaft erbost sein?

      Es gibt übrigens einen Verlag in Deutschland, der zum übergroßen Teil derartige Bücher (mit extradickem Papier, damit alles schön wälzerartig aussieht) druckt und von dem ich heutzutage nur noch etwas kaufe, wenn ich vorher ein physisches Exemplar in den Händen hielt.

      Ich kenne übrigens zwei beratende Dienstleister aus dem Umfeld dieses Unternehmens und es geht ihm mit der fortlaufenden Müll-Produktion ökonomisch exzellent. Offensichtlich gibt es also für Trivial-Literatur ein gieriges Publikum.

      Ansonsten besitze ich auch diverse Bücher, deren Ansichten ich nicht im geringsten Teile, sowohl im Trading-Bereich, als in meinem beruflichen Gebiet und auch auf weltanschaulichem Gebiet. Insbesondere besitze und schätze ich einige sehr kritische Abhandlungen zum kapitalistischen Wirtschaftssystem, obwohl ich in der Realität selber einen ziemlich markt-radikalen Stil favorisiere. (Anmerkung: Das mache ich nicht, weil ich diesen Ansatz für die Ultima ratio der menschlichen Entwicklung halte, sondern weil unter den gegebenen Rahmenbedingungen unverzerrte Markt-Lösungen, allerdings unter Einbeziehung aller externen Faktoren, meistens die besseren Resultate mit höheren und qualitativ befriedigenderen Outputs liefern.)
      Ich habe mit Floreks Buch angefangen. Aber nur ein paar Seiten gelesen, die mich interessierten. Sodann machte ich mich auf den praktischen Weg der Umsetzung und da bin ich auch geblieben. Das meiste Wissen holte ich mir aus Boards, weil vieles nicht in Büchern steht. :rolleyes: Vor allem Tradesignalonline und Candletalk sind meine stetigen Begleiter. Auch E-Books gibts viele.

      Ich musste viel ausprobieren um da zu stehen, wo ich heute bin. Das kann einem kein Buch vermitteln. Wie schon erwähnt, jeder muss seinen eigenen Weg finden und der zeigt sich in der Praxis. :)
      “So ist es gut, so ist es recht, niemandes Herr, niemandes Knecht.”
      zu Tradingbüchern:

      Ich sehe das so! Als Anfänger hat man kaum andere Möglichkeiten, als aus Büchern zu lernen! Die Suche nach dem Heiligen Gral wird einem dort nicht gelingen, das merkt man schnell! Sollte man wenigstens! Aber grundlegendes Wissen (Candle, Chartformationen, Markttechnik, Charttechnik, Market Profile, RM, MM, Psychologie ….) kann man dort erwerben.

      Es kommt dann darauf an, was man daraus macht und das man seinen eigenen Weg geht! Man darf also nicht einfach lesen und übernehmen, sondern man muss sich damit kritisch auseinandersetzen und sich eigene Gedanken machen.

      Mit der Zeit kommt Erfahrung mit ins Spiel und das Wissen was in den Büchern steht, hilft beim Einschätzen der Marktteilnehmer. Denn viele handeln genau nach dem was in den Büchern steht! Ob mit Gewinn oder Verlust, sei dahin gestellt. Man darf ja nicht vergessen, dass wir versuchen den anderen Marktteilnehmer zu überlisten!

      Irgendwann entwickelt man aus dem gesammelten Wissen (Büchern, Erfahrung, Foren, Schulungen ….) seinen eigenen Stil und kann sich von den Büchern lösen.

      Ich glaube fest daran, dass man erfgreiches Trading lernen kann. Es ist wie eine Ausbildung. Nach der Ausbildung sollte man die Grundlagen und Techniken des Berufs gelernt haben. Ein Meister braucht Erfahrung und Übung und ein bischen Grütze im Kopf!
      "Erfahrung ist das, was Du bekommst, wenn Du nicht bekommst, was Du willst." Randy Pausch

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Fisch“ ()

      Das Problem mit "Fach"-Büchern über Börse und Trading birgt noch weiteres "Unheil". Besonders Anfänger versuchen sich Büchern bzw. Tradingmethoden anzupassen, aber es sollte eben genau umgekehrt sein - das Trading der Persönlichkeit anpassen. Ok, für Anfänger und für Leute die keinen Coach haben ist das wohl der normale Weg - das muss man eben mit der Zeit selbst erkennen.

      gruß,
      danielr
      I go for it!
      Ich stimmte da mit xyxyber überein, bei mindestens einem Drittel der Tradingliteratur handelt es sich um reine Papierverschwendung, bei einem weiterem Drittel stellt man nach dem Lesen fest, dass man hinterher genau so klug ist wie zuvor, beim verbleibenden Rest würde ich sagen, dass das Lesen zumindest keinen Schaden verursacht.

      Ich glaube, es ist eine Frage der Erwartungshaltung, den Holy Grail wird man kaum finden, man kann sich mit Büchern allerdings die Basics aneignen, in letzter Konsequenz muss ohnehin jeder Einsteiger seinen eigenen Weg finden und dann auch konsequent gehen, das angelesene Wissen kann bestenfalls das Fundament sein, auf dem er/sie aufbaut.