Wieviel % am Tag macht ein Daytrader?

      Zitat von Goso:
      Wenn nun alle o.a. angeführten Trader 1% Risk/Trade nehmen und statistisch jeweils nach 10 Trades einen Profit von 1 Initial Risk erwirtschaften, dann ...

      Es sollte zwar nur ein Rechenbeispiel zur Verdeutlichung sein, aber dürfte der Realität schon recht nahe kommen. Ein erfolgreicher Trader braucht ca. 10 Trades, um 1 IR zu erwirtschaften. Trading ist also ein sehr zähes Ringen, in dem sehr viel Kapital hin und her gehandelt werden muß und am Ende ein paar Krümel (%) übrig bleiben, wenn man gut ist.

      Mal ehrlich, wer hätte das gedacht? Wenn man die stetigen Erfolgstrades hier immer liest, sollte man meinen, bestimmte Leute (auch die viele Trades pro Tag machen) brauchen im Schnitt vielleicht 1-2 Trades, um 1 IR zu erwirtschaften. So weit liegen eben Schein und Wirklichkeit auseinander. ;) Und ich dachte schon, ich sei ein schlechter Trader. ;( :D

      @ cranberries
      Jetzt aber keinen Rückzieher machen, Du sprachst im Zusammenhang mit Goso schon von 2-3 % pro Woche. ;)
      Interessant finde ich, dass Themen wie, wieiviel % ist nötig, ab wann bin ich Daytrader, wieviel "muss" ich verdienen... immer zu Beginn einer Tradingkarriere gestellt werden. Kann mich auch noch erinnern, 9 Jahre zurück, als meine Ziele so 10 % im Monat waren u. nur über Fonds gelacht habe, die aufs Jahr "NUR" 20 % machten. Es beginnt jeder gleich, witzig.

      8)

      goso schrieb:

      Wie gesagt/geschrieben, das hängt von mehreren Faktoren ab, wenn du 10 Mio Kapital hast, dann reichen vermutlich 2% pro Woche auch zum angenehmen Leben, bei 1k sicher nicht.

      ..


      20.000 Euro pro Woche, das reicht aber dann dicke zum angenehmen Leben. :)
      Wer Rechtschreibfehler in meinen Beiträgen findet, darf sie gerne behalten!
      candletrading.de/blog/category/tradingblogs/harley-fgbl/
      Erstmal Danke für die bisherigen Erklärungen! Das meiste davon war mir bekannt. Die Art dieser Ausführungen erinnert mich sehr an das 'Um den heißen Brei herumschleichen meiner drei Katzen'. Ihr erzählt mir teils Dinge, die ich weiß, oder Dinge, die ich nicht wissen will. Wie man den vielen Beiträgen im Forum entnehmen kann, befassen sich in diesem Forum sehr viele Leute mit dem Thema Riskmanagement. Ich selber möchte gerne irgendwann vielleicht Daytrader werden. Es hat den Anschein, dass sich in diesem Forum hier nicht so viele Märchenerzähler befinden, wie das in den meisten Foren üblich ist. Das war auch der Grund meiner Anmeldung hier. Da es einige Daytrader hier gibt, die sich ausführlich mit Riskmanagement auskennen, kann es nicht so schwer sein, einfach mal eine realistische Hausnummer zu nennen.
      Ich bin kein Freund von sich gegenseitig etwas vormachen, sondern erwarte einfach ein paar ehrliche Antworten über das, was wirklich machbar ist.
      Sind es pro Tag im Schnitt 0,0001 % oder 0,0005 oder 0,001 oder ... 2 %?
      Und es interessiert mich auch nicht, wie man Daytrader definiert. Goso, Hintman, DickT, dobi, usw. usw. scheinen doch Daytrader zu sein.
      Vielleicht kann mir einer dieser Trader sagen, wie diese %-Zahl bei ihm lautet. Ich will doch nicht wissen, wieviel Geld ihr habt. Ich möchte einfach nur eine Hilfe bei meiner Entscheidungsfindung, ob ein Daytraderleben für mich überhaupt einmal in Frage kommt.
      Danke!
      Wie gesagt/geschrieben, das hängt von mehreren Faktoren ab, wenn du 10 Mio Kapital hast, dann reichen vermutlich 2% pro Woche auch zum angenehmen Leben, bei 1k sicher nicht.

      Man kann zwar hinterher einen Durchschnitt ausrechnen, aber vorher ist das meines Erachtens nicht wirklich prognostizierbar, daher auch meine Aussage mit auf Wochenbasis im Plus zu sein, Kontinuität ist extrem wichtig, speziell dann, wenn man von den Gewinnen seinen Lebensunterhalt bestreiten muss.

      Gerade Newomer sind meines Erachtens schon Gewinner, wenn sie nach 6 Monaten wieder bei Plus/Minus Null angekommen sind, wenn es gelingt im ersten Jahr nennenswerte Gewinne zu erzielen, dann kann man schon von sehr grossem Erfolg sprechen.

      goso schrieb:


      Und auch auf Wochenbasis lässt sich das nicht pauschal beantworten, Rendite steht direkt proportional zum eingegangen Risiko


      Ich bestimme meine Positionsgrössen nach den Fixed Risk Modell, d.h. ich riskiere pro Trade einen festen prozentuellen Teil meines Tradingkapitals, damit ergeben sich bei weiteren Stops kleinere Positionen und vice versa. Die entscheidende Frage ist allerdings: Wie viel % meines Kapitals riskiere ich bei einem Trade? 0,5% oder doch 5%, der Unterschied ist enorm, allerdings kommt hier der Faktor "Psyche" ins Spiel, gehandelter Markt und mögliche Leverage. Wenn man das Risk klein hält wird die Equitycurve zwar prozentuell gleich aussehen wie bei höherem Risk, in absoluten Zahlen aber ganz anders. Ausserdem ist das auch eine Frage der Accountgrösse, 10% Verlust von EUR 5k werden vermutlich den wenigsten Menschen schlaflose Nächte bereiten, 10% Drawdown von EUR 10 Mio haben da schon eher das Potenzial dazu. ( Zahlen bewusst extrem gewählt ).
      Bei (sehr) kleinen Accounts wird sich bei geringem Risk schnell die Frage der Sinnhaftigkeit der Tätigkeit stellen, bei (wirklich) grossen Accounts steht die prozentuelle Performance nicht mehr im Vordergrund, da sieht man dann eher einfach den Betrag, den man verdient hat.

      Wenn es z.B. gelingt auf Wochenbasis 2 Initial Risks im Plus zu sein, dann wird das bei einem kleinem Account prozentual mehr sein, denn um überhaupt auch nur einen Fuss auf den Boden zu bekommen wird man da um höhere Risks nicht herumkommen, bei grösseren Accounts wird das eben durch das geringere Risk prozentual weniger sein, in absoluten Zahlen - GELD! - aber wesentlich mehr.

      Und daher eben die Aussage: Rendite steht direkt proportional zum eingegangen Risiko.

      goso schrieb:

      . .........ein opening range breakout Trader bist wirst du einen Trade am Tag machen, ein sehr kurzfristig agierender Händler als Hausnummer 10 Trades und ein Scalper 50 Trades.


      Wenn nun alle o.a. angeführten Trader 1% Risk/Trade nehmen und statistisch jeweils nach 10 Trades einen Profit von 1 Initial Risk erwirtschaften, dann macht der Scalper 5% am Tag, der Kurzfristhändler 1% am Tag und der Rangebreakout Trader 0,1% pro Tag. Alle drei sind Daytrader - keiner hält eine Position Overnight - trotzdem ist die Performance extrem unterschiedlich, auch aus diesem Grund ist die Frage nicht pauschal beantwortbar.

      Perfect Trader schrieb:


      Mit kleinem IR und höchster Disziplin ist das Ziel täglich profitabel zu sein, nicht völlig abwegig, wenngleich für einen Anfänger völlig unerreichbar.


      Stimmt - wird aber für Newcomer kaum erreichbar sein -, dann gehört man aber zu den ganz wenigen Leuten, die abartig viel Geld verdienen, denn wenn man es schafft dauerhaft auch nur 1 IR am Tag im Plus zu sein und die Positionsgrössen dynamsich anpasst, dann schafft man Renditen, die kaum vorstellbar sind.

      cranberries18 schrieb:

      @ martin jäger

      nimm nicht die tagesperformance als basis, sondern die monatsperformance. schaffst du es, im monat 2-3 % zu schaffen, stetig, dann reicht das.

      goso schafft das wöchentlich, aber den darfst du nicht als Benchmark nehmen! ;)
      Na das ist dann doch schonmal eine Aussage. Dann nehm ich mal an, dass Goso vielleicht in der Woche den kleineren Betrag von 2 % macht. Das wären dann pro Tag im Schnitt 0,4 %. Da er Forex handelt, kann er seine Positionen prozentual anhand seines Tradingkapitals genau anpassen wegen Zinseszinseffekt.
      Dann rechne ich mal:

      100000 Euronen wird er bestimmt zum Trading haben.
      Er arbeitet im Jahr sagen wir 200 Tage effektiv, ach sagen wir 150 Tage, denn Trading ist Stress.
      Also 100000 * 1,004 hoch 1500 entspricht 10 Jahre
      macht schlappe 39 862 929 Euronen und 68 Eurocent 8o

      Ich will nicht ausrechnen, was dabei heraus kommt, wenn Goso vielleicht sogar 200000 Euronen hat.

      Cranberries, jetzt aber mal im ernst, willst nicht nochmal neu überlegen?
      Hmmm,
      vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt. Ich meinte natürlich nicht den absolut täglichen Gewinn, sondern den in z.B. 3 Jahren erzielten Gewinn im Verhältnis zum Tradingkapital dann %ual auf den Tag umgerechnet. Dass nicht jeder Tag positiv ist, ist mir auch klar.
      Aber wenn ich 200000 € Kapital habe, und ich habe nach 400 Tagen 600000 €, dann habe ich am Tag durchschnittlich 0,5 % Gewinn gemacht. Den hier nicht berücksichtigten Zinseszinseffekt und die Psychologie und ähnliche Faktoren kann man ja mal beiseite lassen. Die sind wichtig, haben aber mit diesem Rechenbeispiel nichts zu tun.
      Also, wieviel macht ihr? Kann doch nicht so schwer sein, das auszurechnen. Ich weiß nicht, von welcher Zahl ich da ausgehen kann, deshalb frage ich.
      Bei der Berechnung des notwendigen Kapitals sind mE mehrere Faktoren zu berücksichtigen:

      1. Zu handelnder Markt, es ist sinnlos so wenig Kapital zu haben, dass man nur einen Kontrakt handeln kann, man nimmt sich damit jede Chance auf Positionsgrössenanpassung etc.
      2. Die persönlichen Lebensumstände, es gibt Menschen, die mit 1 k EUR im Monat auskommen, wenn aber Familie und eventuell andere finanzielle Verpflictungen da sind, dann wird ein anderer Betrag notwendig sein.
      3. Andere Einkünfte, falls es solche gibt wird der Druck nicht so gross sein.

      IMHO ist neben dem für das Traden notwendige Kapital zumindest entweder zusätzliche Einkünfte oder eben ein finanzieller Background, der es ermöglicht zumindest das erste Jahr nicht auf Einkünfte aus dem Trading angewiesen zu sein, notwendig, Das mindert nämlich den Druck enorm, und genau diese Komponente wird gerne unterschätzt, meines Erachtes scheitern wesenltich mehr Newcomer an der Psyche ( Disziplin ist (über)-lebenswichtig) als an der Methodik.

      Martin Jäger schrieb:

      da hier einige Daytrader im Forum vertreten sind, würde mich mal interessieren, wieviel % des gesamten Tradingkapitals ein Daytrader durchschnittlich pro Tag an Gewinn macht / machen sollte.


      Hallo Martin,

      zu den Ausführen hier, insbesondere von Perfect Trader möchte ich noch hinzufügen die "mentale Seite" nicht zu unterschätzen, gerade wenn Du vom Daytrading leben willst/musst - unter Druck reagierst Du anders :rolleyes:

      Auch kommt wie bei jeder Unternehmung noch Kosten zu Ertrag bzw. Ertrag zu Risiko samt dem ganzen Zeitaufwand hinzu! Erst wenn dies alles in einem akzeptablen Verhältnis steht wird dir das Daytraden Spaß machen (oder auch nicht was kein Beinbruch ist und bspw. durch Positionstrading ersetzt werden kann).

      Dennoch es gibt erfolgreiche Daytrader die mit Spaß an der Sache sind, viel Erfolg.
      Beste Grüße

      Roti :)