Besteuerung von Tradern in AUT ab 2012

      Purri schrieb:

      Wie funktioniert das eigentlich in D mit der Abgeltungssteuer? Kann man da fx & Futures bei einem ausländischen Broker handeln, und zahlt die knapp 28% ? Muss man in diesem Fall unter Umständen Vorrauszahlungen leisten oder liefert man am Jahresende einfach seinen Obulus vom Gewinn ab und fertig? Letzteres wäre natürlich perfekt..



      Die Gesamtabgabenbelastung beträgt in DE 26,375% (25% Abgeltungssteuer und auf den Steuerbetrag 5,5% Soli), zumindest wenn du nicht Mitglied einer Kirche bist, falls du Krichensteuerpflichtig bist, dann sind es je nach Bundesland 27,8186% oder 27,9951%.

      Bei ausländischen Brokern funktioniert das so wie du es beschrieben hast, es sind meines Wissens auch keine Vorauszahlungen zu tätigen.

      Hier kannst du dich in die Materie einlesen: law-school.de/fileadmin/user_u…agen_Abgeltungssteuer.pdf

      Ein Umzug in die BRD ist steuerlich nach aktueller Lage sicher interessant, wobei man da eventuell die Bundestagswahl inkl. neuer Regierung abwarten muss, das könnte sich durchaus ändern.
      Wie funktioniert das eigentlich in D mit der Abgeltungssteuer? Kann man da fx & Futures bei einem ausländischen Broker handeln, und zahlt die knapp 28% ? Muss man in diesem Fall unter Umständen Vorrauszahlungen leisten oder liefert man am Jahresende einfach seinen Obulus vom Gewinn ab und fertig? Letzteres wäre natürlich perfekt..

      München wäre das Einzige, was ich mir vorstellen könnte, da gibt es eine gute Verkehrsanbindung mit Zug/Flieger nach Wien, und in Salzburg bin ich auch oft, das liegt ja am Weg. Und der Kulturschock hält sich da noch in Grenzen.
      Diese Regelung wäre meines Erachtens einer rechtlichen Prüfung zu unterziehen ('VfGH?), aber wer tut sich das an, denn Erkenntnisse des VfGH werden dann "irgendwann" in eine Gesetzesnovelle umgesetzt und da oft in einer Form, die nicht der Intention des Beschwerdeführers entspricht, dann beginnt das Spiel von vorne. Traurig schaut es aus mit der Rechtsstaatlichkeit im Land der TöchterSöhne. Meine Lust diese Ansammlung von Vollkoffern aka Regierung zu finanzieren nimmt jeden Tag ab, wenn ich an die Aussagen in den diversen ORF-Wahlduellen denke, dann frage ich mich wen dieser Halblustigen ich am 29. wählen soll.

      BTW: Sino hat auch eine Niederlassung in Österreich, wäre vermutlich das geringere Übel der hier ansässigen Dienstleister.
      Es wurde schlussendlich doch mit 1.1.2013 dahin gehend verändert, dass auch nicht-verbriefte Derivate dem besonderen Steuersatz von 25% unterliegen, aber nur wenn die Bank/Finanzdienstleister die Steuer direkt abführt. Wenn man einen ausländischen Broker hat, den die Betriebsstörungen der österr. Steuergesetzgebung nicht interessieren, hat man leider Pech.

      Ich frag mich, wie man überhaupt auf so einen Schas kommt - das man den Steuersatz davon abhängig macht wie die Steuer abgeführt wird, und nicht von der Art des Geschäfts. Könnte mir vorstellen, dass das von den wenig wettbewerbs-fähigen österr. Finanzdienstleistern hinein reklamiert wurde.
      Meines Wissens bei den amerikanischen Brokern nur REG-T margin, 4:1 intraday und 2:1 O/N. Es gibt noch die Möglichkeit der Portfolio-Margin für grössere Konten, aber das bietet soweit ich weiss keinen nennenswerten Vorteil für konzentrierte Einzelpositionen, nur wenn man zB eine Aktien-Position hat, die man risiko-technisch mit einer Options-Position gegenverrechnen kann, ist eine wesentlich höhere Leverage möglich.

      Ich vermute, dass ist auch der Grund, warum diese dubiosen pseudo Prop-Trading Firmen in den USA Zulauf haben. Aber da haben schon viele Leute ihr Geld verloren, das brauch ich wirklich nicht.

      Vielleicht gibt es europäische Firmen, die geringe Margins anbieten? Aber im Endeffekt muss halt bei einem Wertpapier EOD das Geld in irgendeiner Form am Tisch liegen, da wird immer weniger gehen, als wenn man nur eine Margin/Sicherheitspolster für ein Derivat bereitstellen muss..
      Puh, bad news, dann wird es wohl langsam Zeit zu Aktien zu wechseln...
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      Zum eigentlichen Thema: Ich habe diese Woche drei Stellen (FA, Steuerberater, RA mit Fachgebiet Steuern) mit dieser Fragestellung beschäftigt, die Auskünfte lauten gleich, nämlich dass Erträge aus dem Handel mit Optionen, Futures, Swaps, FX-Spot und CFDs nicht nach Wertpapier KEST sondern nach EStG mit dem persönlichen Steuersatz (der bekanntlich ab 60k zu versteuerndem Einkommen 50% beträgt) zu versteuern sind!

      Nur Aktien und diverse Scheine (Optionsscheine, Zertifikate etc.), die verbrieft sind, fallen unter die neue Wertpapier KEST.
      @ Firehold

      Es kommt halt darauf an, wie sie das Ganze gestalten. Wenn das Gesetz die Börse selbst anzapft, wird es schwieriger, bzw. dann braucht es andere Börsenplätze. Dann kannst du zwar in Singapoure sitzen, aber die Eurex selbst holt sich die FTS von JEDEM. Es kann halt dann locker passieren, dass wir neue Futuresplattformen sehen in London oder Asien. Dann sitzt du wieder in Deutschland, handelst über Singapoure-Eurex und musst nichts zahlen.

      Besteuern sie die Person per Wohnsitz und Aufenthalt, kommen die Tradingfilialen in Asien wieder ins Spiel. Da bist dann als Asiate an der Eurex "gemeldet" und keine FTS fällt an.

      Wie das gemacht wird, wissen sie wohl selbst noch nicht. Die Steuerberater freuen sich natürlich.
      @cranberries,

      von den vielen zig-Milliarden können die Politiker ruhig träumen, aber bekommen werden die nie so viel. Das große Geld schwimmt halt einfach weiter. Politiker denken halt nur bis zur Landesgrenze, wenn überhaupt :D
      Mag der Pessimist auch Recht behalten - der Optimist hat bis dahin besser gelebt.
      Ergänzend zum letzten Beitrag:

      Nicht nur, dass bei der FTS die Rechnung ohne (Finanz)wirt gemacht wurde, sondern man fördert dadurch auch sicher den OTC-Handel. Die Wichtigkeit so mancher Börsen wird abnehmen. Ganz besonders unser ATX. Wir haben ja schon die Gewinnsteuer, jetzt noch die FTS. Die Liquidiät dieses Marktes ist irgendwo. Da ist es doch ein leichtes für einen Fonds da ein Wertpapier zu "manipulieren", aber das ist dann gewünscht und regulär.

      Weiters wird es sicher wieder einige Schlupflöcher geben, aber in Summe kann man sagen: Man zapft wieder den Mittelstand mit bereits größtenteils versteuertem Geld an => Pensionsvorsorge, Versicherungen, privte Anleger, nur dadurch wird ein Staat auch nicht plötzlch wie ein Unternehmer agieren und weniger Schulden machen. Hautpsache der Laie ist mal befriedigt.

      Spannend bleibt auch die Frage, wer die Mlliarden bekommt aus der FTS. Staat oder EU?! Obwohl es wohl egal ist. Schumpeter hat einmal gesagt: Gibst du einem Politiker Geld zur Verwahrung, ist es das selbe, wie wenn du einem Hund ein Würstel vor die Füße wirfst und sagst: Pass auf!

      8)
      Zur Besteuerung:

      Es trifft hier nicht die Banken/Instis oder Family Offices, die das große Geld haben! Nein, es trifft im Endeffekt wieder die kleinen, denn Pensionsfonds können nicht ein Büro in Singapoure aufmachen. Das gefällt der Aufsicht nicht! Es wird ja in dem Land versteuert, wo derjenige gemeldet ist. Logisch. Somit das größere Geld wandert mittels eine Zweigstelle sofort ab. Dann hat halt die Deutsche Bank eine "Tradingfiliale" in Singapoure. Dort sitzen 3 Leute, welche die Trades reinklopfen und die große Deutsche Bank gilt nur als Advisor praktisch und zahlt keine FTS. Da gibt es Mittel und Wege. Wer aber nicht aus kann ist eben der Private (Spekulant), die Versicherungen und Pensionskassen - aber hier ist fairerweise doch auch noch ordentlich was zu holen!

      Also: wenn erwischts? Den privaten Händler. Wenn man weiß, dass 90 % Verluste machen, ists vielleicht für diejenigen gar nicht schlecht und den Ottonormalverbraucher, der einen Ansparer, Pensionsversicherung oder sonst was Konservatives hat. Das große Geld umgeht das ganze mittels Filialen in Asien, welche sicher größtenteils schon vorhanden sind. Oder für die nächsten Jahre London als Alternative. Vielleicht kommt man - so wie in Schweden - bald drauf, dass das ganze gar nicht so gut ist und man schafft es schnell wieder ab, aber das wichtigste: der politische Wille hat sich durchgesetzt, was die Wähler freut.

      Purri schrieb:

      Eine Möglichkeit wäre noch, dass man sich ETFs/ETNs ansieht - die gibts ja schon für alles. Halt mit höherem Kapitaleinsatz. Ich weiß aber nicht wie es da mit Transaktionskosten bzw. Liquidität aussieht.

      Das ist eventuell eine Möglichkeit, ich werde mir mal die Spiders ansehen, ein SPY ist ein Zehntel des S&P, d.h. bei 10 Stk ist ein Punkt 1 USD, um das "Gewicht" eines ES zu erreichen muss man 500 Spiders handeln, irgendwo im Hinterkopf schwirrt bei US Stocks eine Kommission von USD 0,005 HT bei mir rum, das wäre vertretebar.
      Ein einziges Ärgernis....die heurige Steuererklärung kann ja was werden.Ich sprech da auch gleich mal meinen Steuerberater an, ob die schon am Sammeln von Erfahrungen sind diesbezüglich.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
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