Tradingtagebuch „1 % am Tag“

      "Trading the Ross Hook" stammt bereits aus 1992 und da steht 123.... schon vorn auf dem Buchdeckel.

      Im Grunde leitet sich das alles aus der uralten Dow-Theorie ab. Ross hat selbst mehrfach geäußert, er habe es keinesfalls neu erfunden, sondern er sei wohl der Erste gewesen, der das Traden mit 123-Formationen systematisch abgehandelt und beschrieben hat. Voigt hat da, wie viele andere auch, Wesentliches abgekupfert.

      Zu den Büchern:
      Cene fand ich wesentlich übersichtlicher, informativer und besser verständlich. (Die Grundlagen der Markttechnik handelt er z. B. einfach und glasklar auf nur 70 Seiten ab.) Vernünftigerweise hat er der Versuchung widerstanden, auch noch aktuelle Charts mit aufzunehmen und zu besprechen - gut so!

      offtopic: Stil von Hr. Cene zu Hr. Voigt - Markttechnik

      Harley schrieb:

      ... mal das Buch von Cene - ich hab beide gelesen und finde Cene (für mich) besser.
      ... da kannst schon mal in die Leseprobe reinschauen und evtl. das ein oder andere Video.

      erdal-cene.de/de

      Hallo,

      danke für die Zustimmung, obwohl ich Michi Voigt persönlich kennenlernen durfte und es auch einige Telefonate gab ist für mich selbst der Stil von Hr. Cene doch besser. Voigt ist zwar gut und habe bereits 2006 das GBDM bestellt und durchgearbeitet, jedoch holt er immer sehr weit aus und man merkt deutlich das Ihm die Schreibe zur Passion wurde (Fachteil + Roman) :P

      Hr. Cene kommt mit seinem Buch und zusätzlich den ganzen Webinaren auf seiner Homepage für mich fachlich sehr gut rüber und baut auch das Risk- und Moneymanagement passend mit rein. Ebenso erfischend die psychologische Seite des Börsengeschäfts, er ist ja auch an der Börse Frankfurt/Main tätig und bis zur Auflage seines Buches mit Retailtradern nicht in Kontakt gewesen.

      Beide, Hr.Cene und Hr. Voigt, kennen sich und m. M. sehen Sie sich nicht als "Konkurrenten" wer bessere Bücher, Webinare oder Seminare macht ;)

      Interessant finde ich noch nebenbei bemerkt das vor 2006/2007 in den ganzen Börsenforen und Seminaren der Broker/Onlinebanken von Markttechnik, 1-2-3 und Punkt2-Durchbruch keine Rede war - hier gilt mein Dank den beiden das Sie richtiges Fachwissen in die Öffentlichkeit getragen haben wenngleich Markttechnik NICHT Ihre eigene "Erfindung" war ...

      Dennoch ist die Markttechnik - egal ob nach Cene, Ross, Voigt oder ? - nicht der heilige Gral welcher zu Reichtum ohne Ende führt!

      Viel Erfolg.
      Beste Grüße

      Roti :)
      @ Harley

      Guter Hinweis!

      Obwohl ich wohl hauptsächlich nach Voigt handele, so kenne ich Cene ebenfalls.
      Bin zuerst auf seine Videos gestoßen, und fand diese so gut, daß ich mir dann auch sein Buch gekauft habe.
      Allerdings fand ich dieses ein wenig enttäuschend, da es nicht die Tiefe hat, die er in seinen Videos zeigt. Aber zumindest bringt er ein paar Aspekte, die es bei Voigt so nicht gibt. Habe Cenes Buch allerdings noch nicht zu Ende gelesen (sicher ein Fehler ;)).

      Ich persönlich würde daher einem angehenden Markttechniker beider Bücher empfehlen, bin mir über die Reihenfolge in der man diese lesen sollte aber nicht ganz klar.
      Vielleicht doch erst Voigt, weil sein Buch einen roten Faden hat, dem man sich nicht entziehen kann.
      Bei Cene sind die Videos aber Gold wert!

      Wenn ich mir einen Trading-Mentor aussuchen dürfte, würde ich Cene nehmen. Der Mann hat so etwas angenehm großväterhaftes :) und kann wirklich sehr gut reden.
      Mein "Anspieltip" für alle angehenden Trader wäre Besprechung einer Leser E-Mail.

      Der Inhalt dieses Videos würde auch gut zum Forum-Thema "Suche zur Essenz des Tradings" passen.
      "The BEST LOSER is the long-term winner." (Phantom of the Pits)
      @karl76,

      wie du schon selbst bemerkt hast, ist gegen den Trend einsteigen, meistens ein Fehltrade.
      Du handelst ja nach Voigt.
      Hol dir mal das Buch von Cene - ich hab beide gelesen und finde Cene (für mich) besser.
      Hier der Link zu seiner Homepage, da kannst schon mal in die Leseprobe reinschauen und evt., das ein oder andere Video.
      erdal-cene.de/de

      Harley
      Wer Rechtschreibfehler in meinen Beiträgen findet, darf sie gerne behalten!
      candletrading.de/blog/category/tradingblogs/harley-fgbl/

      Tag 10 / 2013-03-05

      [table='Spalte 1, Spalte 2, Spalte 3']
      [*]Kontostand Start: 745,64 EUR [*]Endziel: 753,10 EUR [*]Tagessoll: 7,46 EUR (6,34 )
      [*]Underlying: EUR/JPY[*]Kontraktgröße: 10‘000 [*]benötigte Punkte: ca. 9,1 pips
      [*]Handel bei ETXCapital[*]2 pips Spread[*] keine Finanzierungskosten
      [*]Eröffnung: Kauf zu 121,842 um 19:43:09[*]Tradetupel [pips]: (-2, -0.7, -11.8 ) [*]CRV max = 0 [*]
      [*]Schließung: Verkauf zu 121,724 um 19:48:38[*]Ergebnis: -11,8 pips (-1180 JPY =^= -9,69 EUR)[*]CRV tatsächlich = 0
      [*]Anzahl Trades: 2 / Gesamtdauer: ca. 0,09 h[*]Tagesergebnis: -9,69 EUR (-1,3 %) [*]EUR/h = -107,67
      [/table]

      [table='Kontostand Ende, Soll-Kontostand laut Plan, Differenz zu Plan, Diff zu Plan in [%]']
      [*]735,95 EUR[*]640,70 EUR[*]+95,25 EUR[*]+14,87
      [/table]

      Kommentierung:
      Nach den zwei „Reinfällen“ mit der Facebook wollte ich heute diesen Wert nicht mehr handeln, selbst wenn er ein schönes Chartbild aufweisen sollte. Zweimal war ich kurz im Plus gewesen, zweimal beendete ich den Trade mit einem dicken Minus. Die Facebook konnte ich aber auch getrost links liegen lassen, denn der Chart bei EUR/JPY sah für mich vielversprechend aus: ein übergeordneter Aufwärtstrend (seit 7:35 Uhr, gestartet bei 121,14) mit schönen Bewegungen und Korrekturen. Innerhalb der Bewegungen und Korrekturen verschachtelte Trends, da sollte doch etwas möglich sein. (Bild 1)

      Die letzte Aufwärtsbewegung war kurz über dem Punkt 2 (bei 121,79) zum Stocken gekommen, hatte aber auch bereits eine große Distanz vom Punkt 3 (bei 121,50) zurückgelegt, und so war es für mich nur logisch, daß jetzt erstmal korrigiert wurde. Heute wollte ich mal nicht schlauer sein als der Markt und mit dem Trend gehen. Ich wartete diesmal auf ein Überschreiten des potentiellen neuen Punkt 2 bei 121,82 und legte daher eine Stop-Buy-Order zu 121,84 mit Stop-Loss bei 121,775 an.
      Ich wurde eingestopt und dachte dann spontan, daß der Stopkurs keine vernünftige Begründung hat. Also erweiterte ich ihn auf 121,724, knapp unter die letzten Tiefs der Korrektur (sprich: Punkt 3).
      Allerdings hatte ich dabei den Außenstab von 19:15 Uhr übersehen, bzw. ignoriert. Dessen Ausmaße gingen bis unter 121,72, obendrein ist es bei Außenstäben ja so, daß die dazugehörigen Innenstäbe gerne Kurse außerhalb des Außenstabs ausbilden, dann aber wieder in die Range zurückkehren. Insofern also wirklich nicht sehr clever, einen Stop aktiv im Dealing Desk zu haben.
      Dieser Außenstab sollte denn auch für weitere 9 Kerzen seine Gültigkeit behalten.

      Davon bekam ich allerdings nichts mehr mit, denn nur gut 5 Minuten nach Tradeeröffnung wurde ich ausgestopt. (Bild 2)
      Mir stellte sich nun die Frage, ob ich den vierten Verlusttag in Folge haben würde. Die beantwortete ich mir indirekt mit „Ja“, denn ich traute mich nun nicht mehr, Trades im EUR/JPY einzugehen, obwohl ein Schlußkurs außerhalb des Außenstabes schloß, und ich somit in diese Richtung hätte mitgehen dürfen. (Bild 3) Nachdem ich das nur beobachtete, sah ich denn auch, daß dieser Trade ebenfalls in die Hose gegangen wäre. Nun traute ich der Markttechnik für heute nicht mehr (zumindest nicht bei EUR/JPY), und beendete diesen Tradingtag.

      Fazit: wer einen Außenstab übersieht, wird meist bestraft.
      Bilder
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      Tag 9 / 2013-03-01

      [table='Spalte 1, Spalte 2, Spalte 3']
      [*]Kontostand Start: 765,64 EUR [*]Endziel: 773,30 EUR [*]Tagessoll: 7,66 EUR (6,28 )
      [*]Underlying: Facebook[*]Kontraktgröße: 100[*]benötigte Punkte: 13 US-Cent
      [*]Handel bei ETXCapital[*]1 US-Cent Spread[*]Kosten je CFD & Trade: 0,015 USD
      [*]Eröffnung: Verkauf zu 27,66 um 19:03:10[*]Tradetupel [US-Cent]: (-1, +9, -23 ) [*]CRV max = 9,0[*]
      [*]Schließung: Kauf zu 27,89 um 21:00:39[*]Ergebnis: -23,00-1,50-1,50 USD =^= -20,00 EUR [*]CRV tatsächlich = -2,56
      [*]Anzahl Trades: 2 / Gesamtdauer: ca. 2,0 h[*]Tagesergebnis: -20,00 EUR (-2,61 %) [*]EUR/h = -10,00
      [/table]

      [table='Kontostand Ende, Soll-Kontostand laut Plan, Differenz zu Plan, Diff zu Plan in [%]']
      [*]745,64 EUR[*]634,36 EUR[*]+111,28 EUR[*]+17,54
      [/table]

      Kommentierung:
      Beim Durchgehen der Charts von EUR/JPY, DAX (Germany 30) und Facebook konnte ich keinen „schönen“ Chart finden. Allerdings hatte Facebook eine steile Aufwärtsbewegung gemacht und die letzte Kerze einen großen Docht. Daher dachte ich, daß hier möglicherweise eine Korrektur anstehen könnte. Bei dieser wollte ich dabei sein. (Bild 1)

      Da die nachfolgende Kerze sich nur langsam aufbaute und der Kerzenkörper klein blieb, stieg ich mitten während des Kerzenaufbaus ein, denn jetzt ging ich davon aus, daß eine Korrektur ansteht.
      Die nachfolgende Kerze bestätigte meine Theorie, und so gab ich schnell eine Limitkauforder zu 27,525 auf. Jedoch wurde dieser Kurs nicht erreicht, obendrein bildete die Kerze eine längere Lunte aus.
      Wo lag eigentlich mein Stop? Theoretisch hätte dieser bei 27,72 liegen müssen, dem Hoch der Aufwärtsbewegung, für den Fall, daß die Korrektur ausbliebe. Praktisch hatte ich diesen Stop aber nur mental gesetzt.

      Und so kam es wie es kommen mußte: schon die nächste Kerze überschritt das Kursniveau von 27,72 und das Prinzip Hoffnung gewann wieder.
      Ich blieb also weiter in diesem Trade drin, obwohl das Setup gestorben war. Es bildete sich ein neuer Punkt 2 bei 27,86, und als dieser um 21:00 Uhr per Schlußkurs gefallen war, fand ich endlich den Mut, den Trade zu beenden. Aber auch erst nach fast einer weiteren Minute, nachdem ich sah, daß der Kurs weiter nach Norden lief. (Bild 2)

      Fazit: bei diesem Trade habe ich so ziemlich jeden Fehler gemacht, den man als Markttechniker machen kann.
      1. gegen den Trend eingestiegen, obwohl es kein markttechnisches Umkehrsignal gab (Korrekturhandel ist per se nicht falsch, meine heutige Vorgehensweise aber sehr wohl)
      2. das Überschreiten des Punktes 2 bei 27,72 ignoriert und den Trade weiterlaufen lassen (obwohl ich gegen den Trend investiert war!)
      3. die Limitkauforder sollte 0,5 Cent mehr herausholen, als mein Tagesziel verlangt hätte (Gier)
      4. ich habe getradet um des Tradens willen, aber nicht, weil ich ein echtes Setup hatte (Adrenalin)
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      Tag 8 / 2013-02-28

      [table='Spalte 1, Spalte 2, Spalte 3']
      [*]Kontostand Start: 798,71 EUR [*]Endziel: 806,70 EUR [*]Tagessoll: 7,99 EUR (6,22 )
      [*]Underlying: EUR/JPY[*]Kontraktgröße: 10‘000 [*]benötigte Punkte: ca. 9,7 pips
      [*]Handel bei ETXCapital[*]2 pips Spread[*] keine Finanzierungskosten
      [*]Eröffnung 1: Verkauf zu 121,032 um 21:35:22[*]Tradetupel [pips]: (-2, -1.4, -11.8 ) [*]CRV max = 0 [*]
      [*]Schließung 1: Kauf zu 121,150 um 21:46:56[*]Ergebnis: -11,8 pips (-1180 JPY =^= -9,74 EUR)[*]CRV tatsächlich = 0
      [*]Eröffnung 2: Kauf zu 121,150 um 21:46:56[*]Tradetupel [pips]: (-2, +1.9, -28.2 ) [*]CRV max = 0,95 [*]
      [*]Schließung 2: Verkauf zu 120,868 um 22:01:19[*]Ergebnis: -28,2 pips (-2820 JPY =^= -23,33 EUR)[*]CRV tatsächlich = -14,84
      [*]Anzahl Trades: 4 / Gesamtdauer: ca. 0,5 h[*]Tagesergebnis: -33,07 EUR (-4,14 %) [*]EUR/h = -66,14
      [/table]

      [table='Kontostand Ende, Soll-Kontostand laut Plan, Differenz zu Plan, Diff zu Plan in [%]']
      [*]765,64 EUR[*]628,08 EUR[*]+137,56 EUR[*]+21,90
      [/table]

      Kommentierung:
      Als ich mir den Chart von EUR/JPY gegen 21:30 Uhr ansah, sah ich zwar einen Aufwärtstrend seit ca. 16:30 Uhr, aber der Kurs befand sich momentan in einer ausgedehnten Korrekturphase, die auch noch trendmäßig ablief. Da die Korrektur noch Platz bis zum Punkt 3 bei ca. 120,85 hatte, wollte ich in der Korrektur short gehen, wenn innerhalb dieses korrektiven Trends die Bewegung wieder nachließ. Dies war mit dem Schlußkurs der 21:30-Kerze der Fall, denn sie war rot und fast so groß wie die grüne Kerze davor. (Bild 1)
      Und so eröffnete ich direkt bei Unterschreiten des Tiefpunktes dieser Kerze eine Short-Position.

      Aufgrund der Erfahrung aus dem gestrigen Tag, wo ich unfähig gewesen war, eine falsche .Position zum richtigen Zeitpunkt zu schließen, hatte ich mir diesmal vorgenommern, beim Überschreiten des letzten Punkt 3 aus dem Trade zu gehen. Dieser Punkt 3 des korrektiven Abwärtstrends lag bei 121,160. Allerdings ging ich davon aus, daß es nun direkt nach Süden gehen müßte und nahm daher den Höchstkurs der grünen Kerze vor meiner Signalkerze als Stopmarke. Dieser lag dann nur bei 121,135.
      Als dann der Kurs direkt nach Tradeeröffnung in die falsche Richtung lief, beschloß ich, den Trade unabhängig von einem Schlußkurs bei Erreichen oder Überschreiten der 121,15 zu beenden. Mehr noch, ich wollte die Position drehen, da ich in diesem Fall von der Fortsetzung des dominierenden Aufwärstrends ausging, da die Korrektur dieses Aufwärtstrends schon recht weit gelaufen war.
      Gesagt, getan. (Bild 2)

      Dummheit wird aber bekanntlich (manchmal) bestraft, und so lief der Kurs natürlich direkt im Anschluß in die von mir ursprünglich favorisierte Richtung. Diesmal lag die Stopmarke aber deutlich weiter weg vom Einstieg, nämlich bei 120,902, dem letzten Punkt 2 des Abwärtstrends.
      Es kam wie es kommen mußte, auch diese Marke wurde innerhalb kürzester Zeit gerissen, und auch diesmal wartete ich nicht auf die Bestätigung durch einen Kerzen-Schlußkurs. (Bild 3)
      Für den Tag war ich bedient, zumal ich auch keine wirklichen Handelssignale mehr im Chart sah.

      Fazit: die ursprüngliche Tradeidee (Einstieg in Korrekturende) erwies sich als goldrichtig, aber wenn ich unfähig bin, mich an die Regeln zu halten, habe ich es nicht besser verdient.
      Ich hätte vor Beendigung des Trades den Kerzen-Schlußkurs abwarten müssen, um zu sehen, ob die Kerze wirklich über dem letzten Punkt 3 schließt. Erst dann ist die Tradeidee wirklich gestorben. Dies war weder mit der Kerze der Fall, innerhalb derer ich die Position drehte, noch in der nachfolgenden Kerze, die sogar ein höheres Hoch markierte. Aber auch bei dieser Nachfolgekerze war der Schlußkurs deutlich unter der Marke von 121,16, ja, sie läutetet sogar die Fortsetzung des Abwärtstrends ein...
      Eine Erklärung für mein rational falsches Verhalten an diesem Tag kann eigentlich nur die Erfahrung des Vortages sein, an dem ich eine Position ja selbst dann nicht schließen konnte, als das Setup definitiv zerstört war.
      Meine Emotionen muß ich also noch in den Griff bekommen.
      Heute wollte ich quasi alles richtig machen, und schloß die Position sogar zu früh, damit der Verlust nicht zu groß wird. Stattdessen wurde er sogar noch größer. 8|
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      "The BEST LOSER is the long-term winner." (Phantom of the Pits)

      Tag 7 / 2013-02-27

      [table='Spalte 1, Spalte 2, Spalte 3']
      [*]Kontostand Start: 842,55 EUR [*]Endziel: 850,98 EUR [*]Tagessoll: 8,43 EUR (6,16 )
      [*]Underlying: Facebook[*]Kontraktgröße: 100[*]benötigte Punkte: 12 US-Cent
      [*]Handel bei Interactive Brokers[*]variabler Spread (ca. 0,5 bis 1 US-Cent)[*]Kosten je Trade: zwischen 0,52 und 0,57 USD
      [*]Eröffnung: Kauf zu 27,13 um 20:54:28[*]Tradetupel [US-Cent]: (0, -3, +8, -35.5, -29 ) [*]CRV max = 2,67[*]
      [*]Schließung: Verkauf zu 26,84 um 21:57:09[*]Ergebnis: -29,00-0,57-0,52 USD =^= -22,90 EUR [*]CRV tatsächlich = -3,63
      [*] === [*] ===[*] ===
      [*]Underlying: EUR/JPY[*]Kontraktgröße: 10‘000 [*]benötigte Punkte: ca. 29,2 pips
      [*]Handel bei ETXCapital[*]2 pips Spread[*] keine Finanzierungskosten
      [*]Eröffnung: Kauf zu 121,532 am 28.2.13 um 00:55:33[*]Tradetupel [pips]: (-2, -26.3, -25.4 ) [*]CRV max = 0 [*]
      [*]Schließung: Verkauf zu 121,287 am 28.2.13 um 01:19:49[*]Ergebnis: -25,4 pips (-2540 JPY =^= -20,94 EUR)[*]CRV tatsächlich = 0
      [*]Anzahl Trades: 4 / Gesamtdauer: ca. 1,5 h[*]Tagesergebnis: -43,84 EUR (-5,2 %) [*]EUR/h = -29,23
      [/table]

      [table='Kontostand Ende, Soll-Kontostand laut Plan, Differenz zu Plan, Diff zu Plan in [%]']
      [*]798,71 EUR[*]621,86 EUR[*]+176,85 EUR[*]+28,44
      [/table]

      Kommentierung:
      Da ich am 26.2. zwar vor den Charts gesessen hatte, aber mich nicht so recht an einen Trade wagte, hatte ich diesmal zwei Werte auf dem Schirm. Zum einen mein Standardpaar EUR/JPY, zum anderen die Facebook-Aktie, die ja auch äußerst liquide ist.
      Als ich kurz vor 21:00 Uhr die zwei Charts betrachtete, sah ich bei Facebook einen Aufwärtstrend für diesen Tag, und kaufte mich direkt ein. Die abgeschlossene 5-Minutenkerze von 20:45 bis 20:50 hatte einen wunderschönen Umkehrstab direkt beim vorletzten Punkt 2 (ca. 26,99 USD) ausgebildet. Dummerweise war aber der Kurs bereits wieder sehr weit weg vom Hoch dieses Umkehrstabes, als ich den Trade einging. (Bild 1)
      Die Dynamik gefiel mir aber, und ich hielt es für sehr wahrscheinlich, daß der letzte Punkt 2 bei 27,22 überwunden werden konnte, so daß mein Kursziel bei 27,27 (14 statt 12 US-Cent Differenz, um die Gebühren sicher auszugleichen) kein Problem darstellen sollte.

      Leider erwies sich der letzte Punkt 2 aber als unüberwindbare Hürde, die Bullen versuchten sich immerhin zweimal an ihr, scheiterten aber kläglich, kamen nicht einmal auch nur kurz darüber.
      Mein anfänglicher Gewinn weitete sich nun zu einem ansehnlichen Verlust aus, der nicht bestätigte Punkt 3 durch den Umkehrstab bei 26,93 wurde unterschritten, aber ich war unfähig den Trade stante pede zu beenden. Die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Bewegung kurz vor Handelsschluß wollte bei mir nicht der Realität weichen: Durch das Scheitern am Punkt 2 und das Unterschreiten des deshalb nicht bestätigten Punktes 3, bzw. das Unterschreiten des Tiefs des Umkehrstabes, gab es drei deutliche Hinweise, daß es keinen Aufwärtstrend mehr gab.
      Aber ich ignorierte betriebsblind diese „Hinweise“, und konnte mich erst kurz vor Handelsschluß von diesem Trade trennen. (Bild 2)


      Es blieb aber noch mein Lieblingswährungspaar EUR/JPY. Vielleicht könnte ich wenigstens den bisher aufgelaufenen Verlust wieder ausgleichen, es mußte nicht zwangsweise ein Gewinntag werden.
      Der Chart zeigte seit 21:25 Uhr einen Außenstab, der durch sehr viele nachfolgende Innenstäbe seine Gültigkeit behielt. Erst um 0:30 Uhr am 28.2.13 wurde der Außenstab per Schlußkurs überboten, er hatte also geschlagene 3 Stunden gehalten. Es gab nun zwei Möglichkeiten für mich (aus der Markttechnik heraus):
      1. Direkteinstieg, da Fortsetzung des Aufwärtstrends durch „Auslöschen“ des Außenstabes (Stop dann unterhalb des Höchstkurses dieses Außenstabes)
      2. auf eine Korrektur bis Obergrenze Außenstab warten, und dort dann vergünstigt einkaufen (Stop wie bei 1)

      Aber nichts dergleichen tat ich, denn ich traute mich nicht. Mir saß wohl noch der Verlust bei der Facebook im Nacken, der ja unter ähnlichen Vorzeichen entstand, statt Außenstab ein Umkehrstab.

      Stattdessen wartete ich nun auf das Überschreiten des letzten Punkt 2 bei ca. 121,46. Die Kurse gingen nach Überschreiten des Außenstabes direkt in eine kleine Korrektur, und ich sah mich in meiner Theorie von der Fortsetzung des Aufwärtstrends bestätigt. Als dann kurz danach der Punkt 2 per Schlußkurs fiel (Bild 3), zögerte ich nicht und ging direkt long.

      Den Stop setzte ich 1,3 pips unter den neuen Punkt 3 (ca. 121,30) und durfte dann zusehen, wie ich direkt ausgestopt wurde. (Bild 4)
      Daß es direkt im Anschluß doch noch nach Norden ging und ich sogar mehr als 28 pips hätte mitnehmen können, tangierte mich dann nur noch peripher.
      In der Nachbetrachtung muß man allerdings sagen, daß der Stop zu eng gesetzt war. Nach Markttechnik gab es noch zwei weitere Möglichkeiten:
      • a) Höchstkurs des ehemaligen Außenstabes bei 121,25 (quasi Trend im Trend-Handel, Außenstab als Punkt 2 und Punkt 3, Korrektur kann immer bis Punkt 2 laufen, evtl. sogar bis Punkt 3, dann wäre der Stop nicht bei 121,25 sondern bei 121,04), oder
      • b) der letzte Punkt 3 bei 120,94 (Trendhandel).
      Wobei die jeweiligen Punkte 3 (121,04 und 120,94) aufgrund meines Einstiegskurses und bei meiner Positionsgröße viel zu weit weg waren.


      Fazit:
      1. Facebook-Idee war top (Umkehrstab), aber mein Einstieg zu spät. Lehre: einer Bewegung nicht hinterherlaufen, wenn man nicht lediglich ein paar Punkte mitnehmen will. Mein Kursziel lag ja sogar über dem letzten Punkt 2...
      2. EUR/JPY war nur eine halbgute Idee, der Ausbruch aus der Range wäre die bessere Idee gewesen. Aber: der Trade war fachlich korrekt und somit nicht zu beanstanden. Aber auch hier gibt es eine Lehre: nicht feige sein! Wenn eine Range verlassen wird, kann man normalerweise so viele Punkte Bewegung mitnehmen, wie die Rangehöhe war.
        Anmerkung: Das Verlassen einer Range zu handeln ist nur dann gemäß Markttechnik, wenn die Range entweder durch einen Außenstab begrenzt war, oder ein Rangeende an einem Punkt 2 liegt und dieser Punkt 2 überschritten wird.


      Ich hoffe auch, daß ich zum Thema Markttechnik nichts falsches geschrieben habe.
      Falls doch, bitte nicht zu hart mit mir ins Gericht gehen, eine freundliche Richtigstellung tut’s auch. :)
      Ich müßte „Das große Buch der Markttechnik“ aber auf jeden Fall nochmal lesen. Einmal lesen reicht bei diesem dicken Schmöker ja nicht wirklich. Einige Kenntnisse sind sicher verschütt gegangen oder vielleicht gar falsch in Erinnerung.
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      "The BEST LOSER is the long-term winner." (Phantom of the Pits)

      Tag 6 / 2013-02-25

      [table='Spalte 1, Spalte 2, Spalte 3']
      [*]Kontostand Start: 751,55 EUR [*]Endziel: 759,07 EUR [*]Tagessoll: 7,52 EUR (6,10 )
      [*]Underlying: Germany 30 (DAX-Derivat)[*]Kontraktgröße: 1[*]benötigte Punkte: 7,6
      [*]Handel bei ETXCapital[*]1 Punkt Spread[*] keine Finanzierungskosten
      [*]Eröffnung: Verkauf zu 7827,5 um 14:59:07[*]Tradetupel [pips]: (-1, -33.0, +96.5, +91.0 ) [*]CRV max = 2,92[*]
      [*]Schließung: Kauf zu 7736,5 um 17:02:54[*]Ergebnis: +91,00 EUR[*]CRV tatsächlich = 2,76
      [*]Anzahl Trades: 2 / Gesamtdauer: ca. 2,0 h[*]Tagesergebnis: +91,00 EUR (+12,1 %) [*]EUR/h = 45,50
      [/table]

      [table='Kontostand Ende, Soll-Kontostand laut Plan, Differenz zu Plan, Diff zu Plan in [%]']
      [*]842,55 EUR[*]615,70 EUR[*]+226,85 EUR[*]+36,84
      [/table]

      Kommentierung:
      Ich sah einen DAX, der an diesem Tag bereits sehr stark gelaufen war und seit der Mittagszeit einen kleinen Abwärtstrend ausgebildet hatte. Da ich erstmal davon ausging, daß der Abwärtstrend weiter anhält, wollte ich eine Short-Gelegenheit ergreifen. Diese sah ich beim Unterschreiten des letzten Punkt 2 bei ca. 7830.
      Zwar ging ich nach wie vor davon aus, daß dieser Abwärtstrend lediglich die Korrektur des starken Aufwärtrends war, aber die Korrektur hatte noch mindestens Luft bis zum letzten Punkt 3 des Aufwärtstrends bei ca. 7808 und würde mir so die angestrebten 7,6 Punkte leicht ermöglichen. (Bild 1)

      Direkt nach meinem Einstieg ging es dann innerhalb von Sekunden gegen meine Richtung, so schnell konnte ich fast nicht schauen. Diese Kerze fiel aber fast genau so schnell wieder in sich zusammen, und was am Wichtigsten war: sie konnte den Punkt 2 des übergeordneten Aufwärtstrends bei ca. 7863,50 weder zwischenzeitlich noch per Schlußkurs überwinden. Es gab für mich daher erstmal keine Veranlaßung, diesen Trade zu beenden.

      Diese große Kerze sollte nun zum Außenstab werden, und solange sich kein Schlußkurs außerhalb dieser Range befand, hieß es warten. Bis der Markt sich für eine Richtung entschied. (Bild 2)

      Kurz nach 16:15 Uhr war es dann soweit. Es ging zügig nach Süden, und mein Tagesergebnis war bereits mehr als erreicht, aber natürlich wollte ich bei dieser Bewegung drin bleiben so lange es geht. Die Kerzen waren einfach zu groß, so daß ich nicht an eine Gegenwehr der Bullen glauben wollte.
      Als dann kurz nach 16:30 Uhr die Dynamik nachließ, schaltete ich auf den 1-Minutenchart um, um hieraus eine Stopmarke abzuleiten. Ich wollte also vom Bewegungshandel im 5-Minutenchart auf Trendhandel im 1-Minutechart „umsteigen“. 5 und 1 Minute sind zwar von der Größenordnung her nicht so signifikant weit auseinander, daß man im 1-Minutenchart einen Trendhandel machen könnte, aber bei ETXCapital geht es nicht granularer, und da ich ja vor dem Chart saß, konnte ich die Entstehung der 1-Minutekerzen beobachten. (Bild 3) Um 16:41 legte ich daher eine Stop-Order, großzügig über den letzten Punkt 3, bei 7777,7 an.

      Diesmal gab es aber auch eine zeitliche Stopmarke, da mein Privatleben rief. Und so beendete ich um kurz nach 17:00 Uhr diesen Trade zufälligerweise fast am Tief dieser 5-Minuten-Kerze, da mein Stop nicht gegriffen hatte. (Bild 4)
      Bilder
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      "The BEST LOSER is the long-term winner." (Phantom of the Pits)
      @Rasputin

      Schönen Dank für Dein Lob bezüglich der Lesbarkeit meiner Postings!

      Allerdings fühle ich mich dennoch ein wenig mißverstanden.
      Ich will weder einen "Oberbörsen-Zocker-Guru" noch einen erfolgreichen Anleger "darstellen". Kam das irgendwo so 'rüber?

      Wenn ich ein Guru wäre, dann würde ich sicher nicht so selbstkritisch meine Trades beurteilen, und Anleger ist man meiner Meinung nach, wenn man eine langfristig laufende Anlage im Portfolio hat.
      Und als Darsteller hatte ich mich in diesem Zusammenhang auch noch nicht gesehen. Vielmehr wollte ich selbst für mich etwas aus meinem Trading (und den ganzen Fehlern dabei) lernen, indem ich ein Tagebuch führe.

      Daß ich das ganze öffentlich mache, liegt hauptsächlich daran, daß das für mich einen gewissen Druck erzeugt, die Geschichte mit dem Tagebuch nicht wieder einschlafen zu lassen. Zum anderen wollte ich aber auch zeigen, daß 1% am Tag doch nicht so einfach zu realisieren sind, wenn man ein Trader mit vielen Schwächen ist. Ferner gefallen mir die Layout-Möglichkeiten in diesem Forum. Und nicht zuletzt hilft mir euer Feedback, den Boden der Tatsachen nicht aus den Augen zu verlieren!

      Und die Verdoppelung der ursprünglichen Positionsgröße gehört zu den Schwächen dazu, aber das Zitat „If you are in trouble, double.“ habe ich mir definitiv nicht ins Stammbuch geschrieben. Obwohl es sich schön reimt!
      Man kann darin aber auch einen (anderen) Sinn sehen: nämlich eine Regel, die man NICHT befolgen sollte.

      Daß ich mich über ein Zurückwerfen im Plan ärgere, ist nur natürlich. Aber letztlich sind Fehler ja auch dazu da, daß man aus ihnen lernt. Wobei meine Lernkurve beim Thema Tradingfehler nicht gerade die steilste ist. Da wären 1 % am Tag auch sehr viel. :D

      Daß Profis eine stetige Depotentwicklung mit wenig Volatilität bevorzugen, glaube ich gerne. Aber zum einen verbietet quasi meine Zielvorgabe „1% am Tag“ bereits diese Depotentwicklung, denn dies entspricht ja bereits einer mehr als Versiebenfachung im Jahr, das ist keine glatte Kurve, sondern eine exponentielle. Zum anderen bewegen Profis in diesem Geschäft deutlich höhere Summen als ich, und können nicht einfach mal 10 pips mitnehmen, ohne den Markt zu beeinflussen.
      Deswegen gibt es ja auch unter den Fondsmanagern nicht all zu viele, die eine stetige Entwicklung unabhängig von der Marktperformance über Jahre vorweisen können. Und das sollten ja Profis sein, wenn man ihnen so viel Geld anvertraut. Also auch die Profis kochen nur mit Wasser und können den Markt nicht vorhersehen um das Ziel der stetigen, glatten Depotentwicklung zu verwirklichen.
      Weiters widerspricht mein Tradingansatz meiner Meinung nach dem Ziel, eine niedrige Volatilität zu haben. Trendfolgesysteme kennzeichnen sich doch dadurch, daß man viele (aber kleine) Verluste durch wenige (aber große) Gewinne ausgleicht.
      Wobei ich natürlich nicht wirklich einen Trend handeln möchte, sondern eher auf Ausbrüche oder Bewegung setze. Aber so wirklich gelungen ist mir das bisher noch nicht, ich verzettele mich da noch und setze nicht nur auf den Punkt 2-Handel (Beispiel: Einstieg in Korrekturphase). Oder traue mich nicht, ein Überschreiten des Punkt 2 zu handeln, sehe dann den Kurs davonlaufen und kaufe mich in die Bewegung ein. Und Stopsignale „übersehe“ ich auch gerne noch.
      Bevor ich einen Trade eingehe, muß ich mir in Zukunft mal anschauen, wieviel Punkte mich vom Stop (meistens der Punkt 3) trennen, und welche Bewegung ich erwarte(n kann). Das ungefähre CRV im Vorfeld zu wissen kann meine Positionsgrößenbestimmung sicher gut unterstützen.


      @ all
      Auf jeden Fall vielen Dank für Eure bisherigen Kommentare! Diese bringen mich zum Nachdenken über Punkte in meinem Tradingverhalten, die ich sonst wohl "ignoriert" hätte. :thumbup:
      "The BEST LOSER is the long-term winner." (Phantom of the Pits)
      @Karl

      Gute Idee was du hier so postet, ist schön aufgelistet und leicht zu lesen! :thumbup:

      Aber:

      If you are in trouble, double. <= Ist ziemlich der sinnfreieste Satz den ich zum Thema Börse gelesen habe.

      Die Frage ist was du darstellen willst.

      Willst du "Oberbörsen-Zocker-Guru" sein oder erfolgreicher Anleger?


      Wenn du die ultratolle Performance zeigen willst, dann kann das natürlich ein Performanceboost sein,
      aber die Wahrscheinlichkeit dass es dich zurück wirft ist einfach größer. Und wenn es dich zurück
      geworfen hast, wirst dich sehr lange darüber ärgern.

      Profis - hat mir die Zeit gezeigt - wollen eher eine glatte, stetige Depotentwicklung als eine mit starken Ausreissern nach oben
      und unten. Red mal einen erfolgreichen Fondsmanager oder Signalverkäufer darauf an, für die ist im normal Fall eine konstante
      Entwicklung extrem wichtig.

      Schönes WE!
      ... einer von Gottes eigenen Prototypen, ein aufgemotzter Mutant, der nie zur Massenproduktion in Betracht gezogen wurde, zu spleenig zum Leben und zu selten zum Sterben.

      karl76 schrieb:

      Wir bieten positiven Slippage nicht an

      Ich dachte bisher nicht, dass slippage irgendwer anbietet, sondern dass sie sich Fall-weise ereignet.
      Wie kann sich jemand, der nur "negative" slippage anbietet, mit dieser Geschäftsidee "am Markt" halten?
      "Promising pussy in the after-life is the lowest thing I ever heard..." - Bill Maher

      Tag 5 / 2013-02-22

      [table='Spalte 1, Spalte 2, Spalte 3']
      [*]Kontostand Start: 743,42 EUR [*]Endziel: 750,85 EUR [*]Tagessoll: 7,43 EUR (6,04 )
      [*]Underlying: EUR/JPY[*]Kontraktgröße: 10‘000 [*]benötigte Punkte: ca. 10,5 pips
      [*]Handel bei ETXCapital[*]2 pips Spread[*] 126,71 JPY Finanzierungskosten
      [*]Eröffnung: Kauf zu 123,197 um 19:49:35[*]Tradetupel [pips]: (-2, -14.5, +1.9 ), (-6.5, +196.4, +11.3) [*]CRV max = 0,13 / 30,2[*]
      [*]Schließung: Verkauf zu 123,310 am 24.2.13 um 22:37:46[*]Ergebnis: +11,3 pips (1130 JPY – 126,71 JPY =^= 8,13 EUR)[*]CRV tatsächlich = 0,78
      [*]Anzahl Trades: 2 / Gesamtdauer: ca. 51,75 h[*]Tagesergebnis: +8,13 EUR (+1,1 %) [*]EUR/h = 0,157
      [/table]

      [table='Kontostand Ende, Soll-Kontostand laut Plan, Differenz zu Plan, Diff zu Plan in [%]']
      [*]751,55 EUR[*]609,60 EUR[*]+141,95 EUR[*]+23,29
      [/table]

      Kommentierung:
      EUR/JPY befand sich seit ca. 17:00 Uhr im Aufwärtstrend. Die letzte Korrektur hatte bei ca. 123,10 ihr Tief gefunden, und die Bewegung schien wieder weiterzugehen. Der Kurs kam kurz vor dem Punkt 2 bei 123,28 nochmal zurück, und ich dachte, daß ich mich jetzt günstig in die Bewegung hinein einkaufen könne. Also ging ich direkt long, als die rote Kerze ihren Boden gefunden zu haben schien. (Bild 1)
      Wenn der Punkt 2 direkt im Anschluß genommen wird, wären meine benötigten 10,5 pips im Sack.

      Natürlich kam es wieder anders als gedacht, denn wieso wird kurz vor dem letzten Punkt 2 halt gemacht? Genau, weil der Markt nämlich doch nicht weiter will. So baute sich rasch ein Verlust bis –14,5 pips auf, und ich war unfähig den Trade zu beenden. Mein Setup war nicht mehr gegeben, denn im Grunde hatten wir jetzt hier einen Abwärtstrend innerhalb der Korrekturzone der letzten Aufwärtsbewegung. Genau deshalb wollte ich dem Trade dann aber doch noch Luft bis ca. 123,00 geben, dies war der letzte gültige Punkt 2. Und solange dieser nicht unterboten wird, ist der Aufwärtstrend noch nicht gänzlich zu den Akten zu legen.

      Der Kurs dümpelte denn auch bis Tagesende dann zwischen dem Tief bei 123,052 und einem kurzen Zwischenhoch bei 123,211. War wohl doch keine gute Idee, am Freitag kurz vor Handelsschluß nochmal was zu reißen.
      Da es direkt nach dem Absturz aber wieder zügig bergauf ging, legte ich um 20:14 Uhr eine Limitverkauforder zu 123,31 bei ETXCapital an und ließ den Trade laufen.

      Und dann machte ich den größten Fehler, den man als „Risiko im Geld“-Trader machen kann: ich behielt eine Übernachtposition! (Bild 2)

      Wie sich am 24.2.13 herausstellte, war das Gaprisiko nicht nur theoretischer Natur sondern manifestierte sich tatsächlich, und sogar in äußerst beachtlichem Ausmaß! (Bild 3) 196,6 pips zwischen Schlußkurs und Eröffnung, das waren mehr als 157 Euro bei meiner Positionsgröße, mithin 21,1 % bezogen auf meinen Kontostand!
      Das einzig positive an dieser Harakiri-Aktion war lediglich, daß das Gap zu meinen Gunsten ausfiel.

      Jedoch sollte ich davon leider nicht wirklich profitieren, denn ich hatte ja noch eine Limitverkauforder bei ETXCapital offen. Da ich bereits vor Markteröffnung auf Cortal Consors gesehen hatte, daß EUR/JPY mit einem dicken Plus zu meinen Gunsten aufmachen würde, wollte ich den Trade bei ETXCapital im Laufe der Nacht dann schließen, je nach Kursverlauf.
      Allerdings kam mir meine Limitorder zuvor, denn ETXCapital schloß manuell gut 7 Minuten nach Handelsstart meine EURJPY-Position zu 123,31, obwohl der von ETXCapital selbst gestellte Kurs zu diesem Zeitpunkt bei ca. 124,93 lag!(Bild 4)
      Ich hatte dummerweise zusätzlich noch gedacht, daß der Handel erst um 23:15 sonntags losgeht, deshalb hatte ich mein Konto um 22:30 Uhr noch nicht näher beachtet.

      Was lernen wir daraus:
      a) keine Übernachtposition
      b) überprüfe die Handelszeiten Deines Brokers
      c) ETXCapital ist nur eine CFD-Bude, und versucht Dich zu vera***, wenn es geht
      d) wenn noch Orders offen sind, die zu „falschen“ Ausführungen führen können -> löschen und manuell den Trade beenden

      Zum Punkt c): ich hatte natürlich direkt bei der Händlerhotline angerufen, als ich in meinem Konto gesehen habe, daß die Position zu 123,31 zugemacht wurde. Der Typ am anderen Ende meinte aber nur, daß ich doch eine Limitorder zu 123,31 offen hatte, und die sei korrekt ausgeführt worden. Ich solle mich doch per email an den Support wenden, wenn ich nicht einverstanden wäre.
      Die email an den Support blieb dann tagelang ohne Antwort, und ich hatte mich mental ohnehin schon von dem entgangenen Gewinn verabschiedet. Vielleicht kriegt ja wenigstens der Typ vom Dealing Desk einen kleinen Bonus, weil er einen Kunden so schön über den Tisch ziehen konnte.
      Als dann am 27.2. doch noch eine Antwort-email kam, wurde mir lediglich beschieden „Wir bieten positiven Slippage nicht an und Ihren Limit Level wurde richtig gegeben.“ Selten so gelacht, zumal sich das hier unter Punkt 4.1 etwas anders liest:
      „Wenn Sie einen Kurs für eine Order (wie z.B. eine Stop Loss Order oder eine Limit Order) angeben, werden wir diese Order, sofern sie innerhalb der üblichen Marktszeiten erfolgt und das normale Höchstvolumen nicht überschreitet, zu diesem Kurs ausführen; im Falle sehr schneller Kursbewegungen des Basiswerts, aufgrund derer gegenüber dem angegebenen Kurs eine Kurslücke entsteht, werden wir die Order für Sie jedoch zum bestmöglichen Kurs ausführen.“

      Bestmöglicher Kurs liegt wohl im Auge des Betrachters...
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      "The BEST LOSER is the long-term winner." (Phantom of the Pits)
      @ letzte 5 Beiträge

      Verdoppelung des Einsatzes ist in der Tat keine clevere Idee nach einem Verlust, da muß ich Euch voll zustimmen.
      Aber Theorie und Praxis gestalten sich oft gegensätzlich.

      Ich will mit diesem Tradingtagebuch ja keine Bilderbuchtrades zeigen, sondern die Trades, wie ich sie tatsächlich gemacht habe.
      Und hinterher kann man dann ja schön sehen, ob ich mit diesem Projekt gescheitert bin und weswegen.

      Martingale-Strategie ist sicher ein Scheiterfaktor.
      Aber es gibt noch viele mehr, und ich werde wohl viele Scheiterfaktoren mal durchmachen, denn noch fehlt es an Disziplin.

      Auf jeden Fall vielen Dank, daß Ihr das so kritisch anmerkt! :thumbsup:
      "The BEST LOSER is the long-term winner." (Phantom of the Pits)
      Ich habe selber in der Spielbank eine Serie von 14 mal rot erlebt. Ab dem achten Mal stapelten sich die Einsätze auf schwarz immer mehr und der Tisch wurde von immer mehr Spielern umringt. Jedesmal wuchs der Berg auf schwarz, bis ab dem dreizehnten Mal die meisten wieder aufgaben. Tja, und beim 15. Mal hatten waren die Gewinne auf schwarz gar nicht mehr so sehr hoch. :D

      RS8 schrieb:

      weil 9x die falsche Zahl kam, was mir statistisch vorher so ziemlich unmöglich erschien.


      Tja, die Kugel hat kein Gedächtnis, die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, ist zwar gering, aber es wird immer wieder vorkommen. Ich habe mich irgendwann mit den ganzen Progressionsmethoden beim Roulette beschäftigt, dazu Permanzen -Aufzeichnungen der Spiele- für unzählige Tische der Casinos Austria ausgewertet, Fazit: Der Worst Case (Tischlimit erreicht) kommt immer, es ist nur die Frage wann.

      In diesen Permanzen war u.a. eine Serie mit 19 Mal Schwarz in Folge, eine einzelne Zahl (iirc 15) kam 5 Mal in Folge, die einzige Progrssionsmethode, die zumindest im Auswertungszeitraum (circa 100.000 Spiele) nicht platze war eine Variante, bei der auf kombiniert mit Ausnahme einer Zahl alle anderen Mlöglichkeiten gespielt wurden, allerdings muss man dabei mit dem Minimumeinsatz beginnen und der Gewinn ist immer nur ein Stück des Minimumeinsatzes.

      Vergessen kann man alle Tische, die 0 und 00 haben, da ist der Hausvorteil mathematisch schon zu hoch.