Bikes, Cars and more

      @ chatterhand
      Dein Bekannter hat Recht! Die Reifenplatzer auf der Vorderachse sind bei weitem nicht so gefährlich wie die auf der Hinterachse.
      Gegenmaßnahmen bei Reifenplatzern: Auskuppeln, nicht Bremsen und mit der Lenkung korrigieren, was natürlich beim Heckausbruch (durch Platzen auf der HA) deutlich schwieriger, und eigentlich für einen normalen Autofahrer nicht zu bewältigen ist.

      @ rammstein
      Die guten Winterreifen bei einem Fronttriebler auf die VA zu montieren ist nur sinnvoll, wenn du immer nur bergauf fahern würdest. :D
      Stell' dir mal vor, du fährst mit dieser falschen Reifenkonstellation den Berg hinunter!
      Dann hast du durch die Gewichtsverlagerung nach vorne und die guten Reifen vorne eine sehr gute Haftung, im Gegensatz zur HA, die ja durch das Bergabfahren entlastet ist und dazu noch schlecht bereift ist.
      Das heist, in jeder Kurve wird dich das Heck überholen wollen. Und dann haben wir wieder unser Problem mit dem Seitenaufprall auf das Hindernis (vielleicht ein entgegenkommendes Auto). Knautschzone ca. 15 cm! Viel Spass! 8o
      Im Sommer 2003 ist mir ein Hinterreifen auf der Autobahn geplatzt. Ich verlohr jegliche Kontrolle über das Fahrzeug, streifte einen Reisebus und schleuderte in die Mittelleitplanke und kam in dieser entgegen der Fahrtrichtung zum Stehen. Alle Seiten des Fahrzeuges waren stark beschädigt, natürlich ein klassischer Totalschaden. Wie durch ein Wunder kam die ganze Familie ohne Verletzungen davon, bei der schwere des Unfalls hätte es auch ganz anders ausgehen können. 8o

      Es handelte sich um einen Opel Kadett Caravan, also Frontantrieb, zudem noch voll bepackt wegen Urlaub.

      Ein Bekannter meinte, dass man noch eher die Chance hätte, das Fahrzeug zu kontrollieren, wenn ein Vorderreifen platzt. Bei einem hinteren Reifen hätte man jedoch keine Chance, das kann ich durchaus aus leidvoller Erfahrung bestätigen.
      Das untermauert noch eddie´s Aussage. :rolleyes:
      Die besseren Reifen gehören bei jedem Antriebskonzept auf die Hinterachse!
      Bei vielen Porsche-Fahrzeugen hast du aber den Nachteil, dass die Reifengröße vorne/hinten unterschiedlich ist, so dass du nicht wechseln kannst. Ein Porsche-Besitzer sollte aber diese Problematik kennen. Und im Grenzbereich sind diese Fahrzeuge auch nicht einfach zu fahren.
      Hi eddie,

      ist wirklich gut zu wissen :) Habe die ganze Zeit über nämlich genau gegenteilig gehandelt, also die besseren Reifen vorne montiert..

      Habe nur noch eine Frage zu einem Fahrzeug mit Heckantrieb und Motor hinten, z. B. Porsche Carrera.

      Sollte man auch hier die besseren Reifen hinten fahren?
      Hallo Eddie,

      wieder ein prima Beitrag von Dir. Da ich einen Fronttriebler habe, werde ich in Zukunft nicht mehr ständig wechseln. So fahren sich die Vorderreifen schneller ab und so sind automatisch immer die besseren Reifen hinten. Erst wenn die vorderen abgefahren sind, kaufe ich 2 neue und montiere die neuen dann hinten und die hinteren kommen nach vorne.

      Vielen Dank für die Aufklärung. =)
      Die Laufrichtung sollte beibehalten werden, also rechts bleibt immer rechts!
      Nicht über Kreuz tauschen! Das hast du richtig gemacht.

      Zur nächsten Frage:
      Bei einem Fronttriebler ist es recht einfach. Du hast den größten Verschleiß auf der Vorderachse. Also hast du schon mal die besseren automatisch immer hinten.
      Kommen jetzt die Vorderreifen an ihre Verschleißgrenze, dann montierst du die Hinterräder nach vorne, und die zwei neuen kommen auf die Hinterachse.

      Für einen Hecktriebler ist deine Methode die richtige, erfordert aber eine häufigere Beobachtung der Verschleißzustände, denn bei hohen Kilometerleistungen müsste man dann sehr häufig wechseln.
      Diese Methode kann natürlich auch bei Fronttrieblern angewendet werden, aber wie gesagt, die Profiltiefenunterschiede dürfen dann nicht zu groß werden, wegen der Gefahr, auf der Hinterachse dann wieder die schlechteren zu haben.

      Entscheidend für diese Problematik der unterschiedlichen Profiltiefe ist nicht einmal der absolute Wert, sondern nur der Unterschied.
      Das heisst, hast du auf der Vorderachse 7 mm und auf der Hinterachse 6 mmm (also eigentlich genug Profil), dann hast du schon das Problem. Dieser 1 mm weniger Profil auf der HA kann sich je nach Fahrbahnzustand gravierend auswirken.

      Der Reifen ist das wichtigste Teil an einem Fahrzeug. Leider wird ihm oft die geringste Beachtung geschenkt.

      Wer sich schlau machen will, kann in dem weiter unten angeführten Link in dem Reifen-ABC auch die anderen sehr wichtigen Punkte durchlesen. Diese können in einer Extremsituation sehr wichtig sein.
      Beim normalen Fahren merkt man das alles vielleicht garnicht. Das Problem entsteht aber genau dann, wenn man ungewollt an die Haftgrenze kommt. Und davon kann sich keiner freisprechen.
      Danke Eddie, die uralten Überlieferungen halten sich über Generationen aufrecht, auch wenn es längst neue Forschungserkenntnisse gibt.

      Jetzt noch eine Frage; wechsele im Herbst immer alle 4 Reifen von Sommer- auf Winterbereifung und im Frühling von Winter- auf Sommerreifen. Dabei montiere ich die Reifen, die zuletzt auf der Vorderachse waren auf die Hinterachse und umgekehrt. Die Seiten bleiben immer unverändert, also ein Rad, was links war, bleibt immer links und ein rechtes Rad bleibt immer auf der rechten Seite. Damit will ich erreichen, dass sich alle 4 Reifen möglichst gleichmäßig abfahren.

      Damit ich nicht wieder auf dem falschen Dampfer bin, macht das Sinn? ?(
      Dann mal zum immer wieder strittigen Thema: Auf welche Achse gehören die besseren Reifen?
      Selbst KFz-Meister und zum Teil auch die Reifenhändler, die sich nicht weiterbilden, wissen teilweise nicht bescheid, weil sie sich auch mit Fahrphysik und Fahrtechnik nicht unbedingt befassen. Die Reifenhersteller und geschulte Reifenhändler wissen es dagegen sehr genau!
      Erst einmal Grundsätzliches:
      Der bessere Reifen für eine trockene Straße hat überhaupt kein Profil, weil so die Aufstandsfläche und damit auch die Haftung am größten ist.
      Profil wird einzig und allein zur Wasserverdrängung gebraucht. Und da es ab und an regnet, brauchen wir eben Profil.
      Da die Autofahrer eher auf nasser Fahrbahn ungewollt in den sogenannten Grenzbereich kommen, ist für sie der bessere Reifen der mit Profil (auf trockener Straße eigentlich umgekehrt)!

      Warum diese jetzt auf die Hinterachse?
      Die Hinterachse eines Fahrzeugs ist für die Spur- und Richtungsstabilität verantwortlich!
      Vorne wird "nur" gelenkt.
      Fahrzeuge werden heute untersteuernd ausgelegt (Auto soll in Extremsituationen über die Vorderräder rutschen, und das Hindernis möglichst frontal treffen).
      Warum?
      Der Frontalaufprall ist der sicherste Aufprall überhaupt, weil die Überlebenschancen am größten sind. Man hat eine Knautschzone und die Rückhaltesysteme (Gurt, Gurtstraffer und Airbags).
      Beim Seitenaufprall hat man das alles nicht! Auch ein Heckaufprall ist nicht viel besser.
      Diese aufwändige Ingenieursarbeit, die im Fahrzeug steckt, um es so auszulegen, dass es also über die Vorderräder rutscht, kann man mit einem Schlag durch falsche Reifenwahl zunichte machen.
      Dazu folgendes: Ein Fahrzeug wird nur über die Vorderräder rutschen, wenn die Haftung vorne schlechter ist als hinten.
      Ist dagegen die Haftung vorne besser als hinten, wird das Fahrzeug immer , und selbst bei Geradeausfahrt, dazu neigen mit dem Heck auszubrechen.
      Und dann habe ich genau meinen unerwünschten Seitenaufprall (keine Knautschzone und oft schwerste Kopfverletzungen).

      Und selbst beim Fahren mit viel Wasser auf der Straße gehören die besseren Reifen auf die Hinterachse.
      Wenn ich nämlich vorne die guten habe, fahre ich mit Sicherheit noch etwas schneller, weil es ja geht. Die Hinterräder laufen mit ihrem geringeren Profil glücklicher weise in der wasserverdrängten Spur. Aber wehe man lenkt jetzt etwas zur Seite (Spurwechsel), dann läuft der Hinterreifen genau auf den Wasserkeil und schwimmt auf, und ich habe wieder meinen Heckausbruch!

      Jetzt werden einige sagen: Ja, man muß doch nur Gegenlenken!
      Ich habe in meiner langjährigen Tätigkeit als Fahrtechnikinstruktor folgendes festgestellt:
      So gut wie kein Teilnehmer war in der Lage, bis zum Anschlag gegenzulenken mangels Beherrschung der richtigen Lenktechnik und falscher Sitzposition.
      Meistens wurde am Lenkrad, wenn es hoch kam, eine halbe Umdrehung gelenkt, und dann trat bei allen in den Armen eine "Leichenstarre" auf.
      Dabei hatten sie alle noch den großen Vorteil, dass sie genau wussten, was auf sie zu kam.

      @ rammstein

      Zu deiner Argumentation was das Bremsen anbelangt:
      Beim Bremsen hast du an der Vorderachse schon durch alleine die Gewichtsverlagerung genügend Anpressdruck. Aber was passiert mit der Hinterachse? Die wird nämlich in dieser Situation entlastet und verliert evtl. die Haftung, und dann kommt wieder der Heckausbruch, den ja eh keiner abgefangen bekommt!

      Ich hatte als Teilnehmer sehr viele KFz-Meister und Möchtegernrennfahrer, die es alle erst geglaubt haben, nachdem sie in der Mittagspause die Reifen gewechselt haben!

      Ich hoffe, es war nicht zu kompliziert, und ich habe etwas zur Verkehrssicherheit beigetragen!
      Original von eddie

      Auf dem folgenden Bild sieht man den Grund, warum bei einem Auto die besseren Reifen immer auf die Hinterachse gehören (egal, ob Front- oder Heckantrieb)!


      soll das ein witz sein? die besseren reifen gehören immer auf die vorderachse!
      gründe: die vorderachse überträgt die weitaus größten bremskräfte, die vorderachse muß das meiste wasser bei regen verdrängen. beim frontantrieb, was für die meisten autos zutrifft ergibt sich eine bessere traktion.
      falls deine winterreifen unterschiedliche profiltiefe haben, wo hast du sie jetzt montiert?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „rAmMsTeIn“ ()

      Original von eddie
      Hier ist ja nichts mehrlos!

      Auf dem folgenden Bild sieht man den Grund, warum bei einem Auto die besseren Reifen immer auf die Hinterachse gehören (egal, ob Front- oder Heckantrieb)!


      Im öffentlichen Straßenverkehr sollten diese Extremsituationen (ausbrechen des Hecks) nicht vorkommen. Bei Fahrzeugen mit ESP sowieso nicht.
      Und was ist mit Allrad-Fahrzeugen? Wo sollte ich da meine "schlechten" Reifen aufziehen? :)