Deutsches Gesundheitssystem

      RE: hallo ktrade

      Hi monopoly,

      das hört sich aber alles nicht gerade toll an. Vernünftigerweise solltest Du Dich einmal komplett durchchecken lassen. Aber ich habe gut reden, mit KV sagt sich das so leicht.

      Habe Dir zu einem anderen Thema eine PN geschrieben.
      ich hab eine bitte an dich,
      ich wollt dich fragen ob es normal ist dass man wenn man sich rhinoviren eingefangen hat (denk nicht dass es influenza ist),
      dass dann tagsüber der puls bei 100, nachts mit fieber und starken halsschmerzen sogar 120 bis 130 während der gesammten schlafzeit , ist ,und das herz heftig schlägt (normal ist das ich puls 60 habe ,in ruhe sogar bis 50 pro minute, und das herz schlägt nicht so heftig)
      ich hab auch seit tagen hin und wieder,tagsüber stechende kurzzeitige schmerzen im bereich brust links an verschiedenen stellen.
      wie lang sollte ich dass selbstauskurieren, bis ein arzt sinnvoll ist?
      vielen dank für deine antwort.

      grüße, m.

      Krankenversicherung

      @ monopoly;

      Wenn es Ihnen lediglich darum geht, in D Versicherungsschutz zu genießen, können Sie auch kreativere Lösungen wählen, allerdings nicht als Privatpatient.. Machen Sie sich mal Gedanken über folgende Konstellation: Sie sind Beschäftigter in D und verdienen monatlich 500 Euro brutto. Damit sind Sie voll sozialversicherungspflichtig. Das bedeutet, Ihr "Arbeitgeber" (und bei geschickter Konstellation können Sie das quasi selber sein) führt für Sie Krankenkassenbeiträge etc ab. Und schon sind Sie in der gesetzlichen Krankenversicherung. Läßt sich zum Beispiel hervooragend über einen deutschen Verein abwicklen, der z.B. von Ihnen gegründet wird. Mit ein bischen Kreativität gibt es viele legale Lösungen (wenn auch manchmal hart am Rande der Legalität).....

      Das habe ich im Gomopa Forum aufgeschnappt.
      Uni-Kliniken stehen vor Privatisierungswelle
      Modellfall » Spätestens zu Silvester will Hessen das Uni-Klinikum Gießen-Marburg verkaufen – an private Investoren. Die Verhandlungen sind in der Endphase. Damit betritt Ministerpräsident Roland Koch (CDU) Neuland. Noch nie wurde eine deutsche Uni-Klinik verkauft.
      BERLIN. Das Land hat die beiden Kliniken Gießen und Marburg eigens zum Zweck des Verkaufs fusioniert. Gemeinsam haben die Einrichtungen fast 2 400 Betten, 137 Professoren und 5 500 Studenten. Es wird sicher nicht die letzte Privatisierung sein, meint der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Karl Max Einhäupl. Er ist überzeugt, dass der „Modellfall“ Gießen-Marbug „Ausstrahlung auf das gesamte Hochschulsystem“ haben wird. Der Grund: ,,In den meisten Ländern sind die Hochschulklinika finanziell in einem desaströsen Zustand. Den riesigen Investitionsrückstand können die Länder nicht mehr stemmen.“ Schon heute werde „in Berlin, in Baden-Württemberg, selbst in München“ über die Privatisierung von Uni-Kliniken zumindest diskutiert. Auch der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Peter Gaehtgens, glaubt, dass in diesem Jahrzehnt „sicher fünf bis zehn weitere Uni-Kliniken privatisiert werden“. Das lässt die Alarmglocken in der Wissenschaft läuten: HRK-Präsident Gaehtgens sieht angesichts der verständlichen Profitinteressen privater Betreiber eine „große Gefahr, dass Forschung und Lehre zweitrangig werden“. Und das „ausgerechnet im innovativsten Wissenschaftszweig des Jahrhunderts, den Lebenswissenschaften, die ohne die Medizin nicht denkbar sind“. Seine Sorge ist umso größer, „als Deutschland in der klinischen Forschung international ohnehin zurückliegt“. Umso fataler wäre es, wenn durch Privatisierung die wissenschaftliche Qualität zusätzlich litte. Die Folgen der heutigen Entscheidungen jedoch „sehen wir vielleicht erst in zehn Jahren“, gibt Einhäupl zu bedenken. „Dann können wir aber die Schraube nicht mehr zurückdrehen.“ Die Wirtschaft hingegen jubelt. „Erstmals bekommt ein privates Klinikunternehmen unmittelbaren Zugang zu jenem Ort, wo neues Wissen geschaffen wird“, lobte DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun, als das Projekt bekannt wurde. Lesen Sie weiter auf Seite 2: Das Land will fünf Prozent der Klinik behalten. » weiterlesen

      wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buil…0/SH/0/depot/0/index.html
      Ich kann die Einzelfälle, die ohne Zweifel sehr schlimm für die Betroffenen sind nicht beurteilen.

      Allgemein muss man aber feststellen: Komplikationen haben alle. Ich denke man kann jetzt nicht pauschal alle "gesetzlichen" Krankenhäuser verteufeln. Da gibt es zig sehr gute Kliniken. Und auch in so manchen "Privatpatienten"-Klinik würde ich keinen Fuss setzten.

      Ob eine Klinik gut ist oder nicht hängt von sehr vielen verschiedenen Faktoren ab, nicht nur ob dort nur privat Versicherte behandelt werden.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „ktrade“ ()

      Da muss ich dir recht geben, die 2 Klassen Medizin ist bereits Realität, ich kann mir zum Glück eine gute Zusatzversicherung leisten, aber auch in A wird es eng, wenn man nur gesetzlich krankenversichert ist.

      Schau in die USA, blöderweise kommen die dortigen sozialen "Erfolge" immer mit einiger Zeit Verspätung auch zu uns, dort ist es längst Realität, dass man mit einer günstigen KV nur mehr die Ambulatorien der KV aufsuchen darf, die dortigen Ärzte dürfen unter dem Sparzwang nicht die bestmögliche Therapie verordnen, sondern die für die KV günstigste.

      Ich war vor einiger Zeit in einem KH, eine Kiefer OP, durch die Zusatzversicherung war es eine Privatklinik, den Arzt habe ich mir mitgebracht, vor ein paar Tagen kam ein Schreiben meiner Zusatz KV, dort wurden die Kosten aufgeschlüsselt. Ich war im Endeffekt nur knappe 24 Stunden im KH, aber die Kosten der OP und des Aufenthalts waren extrem hoch, knapp € 2500,--..

      Klar, dort war 5 Sterne Komfort, das Essen musste ich zwar auslassen, aber selbst nachts war eine Krankenschwester nur zur Betreuung von 8 Patienten zuständig.

      Ich sehe es gerade bei meiner Schwiegermutter, sie lebt in der BRD, ist gesetzlich krankenversichert. Sie hatt sich Anfang Juli einen doppelten Unterarmbruch zugezogen, wurde in ein Kreiskrankenhaus eingeliefert. Die OP erfolgte sofort, allerdings auch noch weitere zwei OP's, allerdings war der Heilungsverlauf alles andere als zufriedenstellend, die Schwellung an den Fingern ging selbst Wochen nach der OP nicht zurück, sie hatte auch permanente Schmerzen. Nachdem das Ganze offensichtlich zu einem Drama auszuarten drohte bezahlte wechselte sie in eine Privatklinik, sponsered by goso. Siehe da, abermalige OP's waren notwendig, aber jetzt ist alles im Lot, auch die Physiotherapie, die in diesem Umfang natürlich von keiner gesetzlichen KV bezahlt wird, schlägt an, heute ist die Mobilität beinahe wieder uneigeschränkt vorhanden, sie kann ihr Leben wieder unabhängig und ohne fremde Hilfe führen.

      Fazit: Wer es sich auch nur irgendwie leisten kann sollte schleunigst zumindest eine Zusatz KV abschliessen, von der Rentenvorsorge brauchen wir ohnehin nicht mehr zu reden, da ist unsere Generation ohnehin auf Eigenvorsorge angewiesen. Unser Sozialsystem - egal ob in D oder A - ist an die Grenzen gekommen, dauerhaft ist das sicher nicht finazierbar, der Kollaps steht unmittelbar bevor.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „goso“ ()

      Klar jeder will eine möglichst billige Krankenversicherung.

      Die moderne Medizin die man hierzulander erhält, ist aber mittlerweile wahnsinnig teuer geworden. Teure Apparate, teure Medikamente...von Arbeitskräften nicht zu sprechen. Viele Patienten denken ein KH Aufenthalt sein wie ein 8 Stene-Hotel mit persönlichem Buttler. Die sind dann enttäuscht, wenn die die Realität der dünnen Personaldecken in heutigen Kliniken zu spüten kriegen.

      Diese teure Medizin muss aber auch bezahlt werden. Und da bekommen die gesetzlichen wie privaten Krankenversicherungen ein riesiges Problem. Immer weniger junge gesunde Mitglieder im Vergleich zu immer kränkeren alten Mitgliedern. Die bekannte Alterspyramide, mit der fast alle westlichen (Sozial)Staaten zu kämpfen haben halt.

      Auf Dauer lässt sich meiner Meinung nach daher ein Dumping-Preis-Gesundheitssystem nicht finanzieren. Die Beiträge zur KV werden wohl oder übel immer teurer werden. Oder man bekommt eine günstigere Grundversorgung, wo das nötigste abgedeckt ist, damit man bei einem Notfall z.B. nicht gleich den Löffel abgibt. Der Rest muss dann aus der eigenen Tasche bezahlt werden. Es wird schwer sein die 2-Klassen-Medizin zu umgehen.

      Es wird ja auch den günstigeren gesetzlichen KV, die mit Ihrem Beitragssatz unter den "Großen" liegen eine dunkle Zukunft vorausgesagt. Heute können sie billig anbieten, weil sie wenig Altmitglieder haben, die Geld kosten. Es steigen viele Junge gesunde Mitglieder ein , weil sie billig sind. Aber auch diese Mitglieder werden älter und dann haben diese Kassen enorme Probleme.

      Mann heut bin ich aber pessimistisch drauf :(
      Ciao
      ktrade
      Das ist die Ausnahmeregelung, "normale" freiwillige" Selbstversicherung in der gesetzlichen KV kostet rund € 270,--, das ist aber Einkommensabhängig, wenn man finaziell nicht auf Rosen gebetet ist, geht das günstiger, bei keinem Einkommen - z.B. Hausfrau nach Scheidung - kostet es rund € 70,--/Monat
      Original von ericAber bei einer Krankenkasse musst du versichert sein, das ist obligatorisch für die Grundversicherung die alles notwendige deckt (und manche sagen auch vieles was nicht notwendig ist). Dafür gehen jedes Jahr die Prämien rauf. Und die Prämien sind für jeden gleich, egal ob Millionär oder armer Schlucker.


      das wäre ein gutes modell für brd
      Original von goso
      Die Karrenzzeit kann man aber relativ locker umgehen, entweder zwei Wochen pflichtversichert sein, oder ein geringfügiges Beschäftigungsverhältnis - nicht mehr als 10 Stunden/Woche, Höchstverdienst dreihundertirgendetwas/ Monat, aus diesem Job resultiert zwar keine KV, aber man kann sich für € 50/Monat ind er gesetzliche selbst versichern

      Arbeitgeber kann praktisch jeder sein, ein Bekannter, der den Versicherungswilligen als Gärntner für sein Haus beschäftigt reicht vollkommen aus.


      das is ja traumhaft, ich zieh um nach austria :D
      Ich denke das ist in der Schweiz auch nicht anders, Sozialhilfe kriegt man nicht wenn man selbst noch ausreichend Vermögen hat.
      Aber bei einer Krankenkasse musst du versichert sein, das ist obligatorisch für die Grundversicherung die alles notwendige deckt (und manche sagen auch vieles was nicht notwendig ist). Dafür gehen jedes Jahr die Prämien rauf. Und die Prämien sind für jeden gleich, egal ob Millionär oder armer Schlucker.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „eric“ ()

      Die Lage ist in A nicht anders, Sozialhilfeanspruch besteht nur, wenn man kein verwertbares Vermögen besitzt, d.h. auch keine Lebensversicherung, Auto oder Wohnung.

      Anspruch auf Arbeitslosengeld hat man erst nach einer gewissen versicherungsdauer, ich habe mich da erkundigt, in den letzten zwei Jahren muss man 52 Wochen pflichtversichert gewesen sein.

      Freiwillige Versicherung in der gestzlichen KV ist möglich, wenn man zuvor aber nicht pflichtversichert war, dann besteht eine Karenzzeit von sechs Monaten, also Beiträge zahlen ohne anspruchsberechtigt zu sein, ausserdem hat die gesetzliche KV jederzeit das Recht Anträge auf freiwillige Versicherung abzulehnen, und zzwar ohne Angabe von Gründen.

      Die Karrenzzeit kann man aber relativ locker umgehen, entweder zwei Wochen pflichtversichert sein, oder ein geringfügiges Beschäftigungsverhältnis - nicht mehr als 10 Stunden/Woche, Höchstverdienst dreihundertirgendetwas/ Monat, aus diesem Job resultiert zwar keine KV, aber man kann sich für € 50/Monat ind er gesetzliche selbst versichern

      Arbeitgeber kann praktisch jeder sein, ein Bekannter, der den Versicherungswilligen als Gärntner für sein Haus beschäftigt reicht vollkommen aus.
      als ich in die notf.station kam sagte die freundliche aufnahmedame, 150 euro vorschuss bitte, oder wenn sie hier in der city wohnen ,dann bitte ihren perso.
      später werden alle weiteren kosten dann schon eingefordert .
      sozialamt zahlt nix, du musst vorher erst den antrag auf alg2 bewilligt bekommen haben, dh. vermögen bis auf 4000 euro freigrenze aufgebraucht haben,damit du von denen kvversichert wirst
      @eric
      In einer akuten Notfallsituation wird Dir hierzulande Gott sei Dank noch immer geholfen, bevor gefragt wird, wie Du versichert bist.
      Aber es gibt ja nicht nur Notfälle die akut lebensbedrohlich sind. Nimm an Du hast einen Leistenbruch, da operiert Dich keiner umsons nur weil der Bruch irgendwann mal einlemmen könnte. Oder ein Darmpolyp der entarten könnte, macht auch keiner für einen Handchlag weg. Hinter derartigen Behandlungen stecken ja wahnsinnige Kosten, auf denen das Haus und dessen Träger sonst sitzen bleibt. Früher als die meisten Kliniken noch dem Staat gehörten und die Staatskassen voll waren ist das vielleicht noch gegangen. Aber in der heutigen Kliniklandschaft ist eh schon in jedem Haus in irgeneiner Form ein privater Klinikträger drin. Röhn, Schön, Helios, Asclepius usw. Das sind wirtschaftlich orientierte Unternehmen. Die wollen Dass der Rubel rollt.
      Selbst im
      Aber selbst wenn man Dich in einer akuten Notsituation behandelt hatte wird man anschließend mit einer fetten Rechnung an Dich herantreten. Und dann haste auch ein Problem ohne Versicherung.
      @eric,

      wenn man keine versicherung hat, ist man arm dran in D.
      Man muss alles privat zahlen. In der Not reparieren die Ärzte dich schon, aber die Rechnung kommt bestimmt und das nicht zu wenig. Und wenn du Schulden machen musst (interessiert die nicht)!

      Grüße
      Firebold
      Mag der Pessimist auch Recht behalten - der Optimist hat bis dahin besser gelebt.