Trading, eine dauerhaft mental erfüllende Tätigkeit?

      schon komisch

      hi all,

      habe das alles mit begeisterung gelesen. bin selber in der psychofalle gelandet, da ich "irgendwann" mal vom traden leben möchte.

      komischerweise baue ich dadurch des öfteren innere zwänge zum handeln auf, die logischerweise verlusttrades werden.

      ihr schreibt zwar alle vom "gefühl" als trader, aber ich bin schon vorher mit gemischten gefühlen unterwegs.

      ich habe auch schon alles probiert, OS, waves, futures, fx, wieder futures, wieder fx, cfd's usw.

      ich bin mir auch sicher, dass es nicht am produkt liegt, einfach an meiner psyche.

      mir widerstrebt zB mein dümmlicher chef so sehr, dass ich am liebsten jeden tag kündigen würde. leider habe ich wie jeder finanzielle verpflichtungen und kann daher nicht kündigen. damit es vielleicht einmal so weit ist, versuche ich mit trading mir dies aufzubauen. doch auch das ist schon druck genug. wenn ich mir dann denke, was mache ich, wenn ich mal eine größere verlustserie als hauptberuflicher trade habe ... dann wird mir eigentlich übel.

      im traders mag war auch mal ein interessanter artikel über hauptberuf oder hobbytrading. ich denke, viele sollten trading lieber als hobby betrachten, dann würde die performance auch viel besser sein.

      ob ich diesen "traumberuf" jemals aus meinem kopf bekomme ist aber fraglich.

      lg
      heiho
      @ Dr. Forex

      Irgendwie legst du auf dieses Netzwerk großen Wert und auch eine gewisse Erwartung. So eine Art Auffangbecken und Impulsgeber, vielleicht sehe ich es zu negativ - meine Erfahrung ist nun die, Menschen die anders als ich denken und manche Dinge drehen können, haben mich in meinem Denken immer weitergebracht und auch in eine andere Richtung denken lassen, war für mich immer erfrischend und horizonterweiternd. Bin ich nun nur mit Menschen zusammen, die alle an das gleiche Ziel wollen und nie was in Frage stellen, dann ist alles einseitig und auch begrenzend, man denkt schon in Schablonen und das hemmt die Kreativität, selbst beim Entwickeln von Handelssystemen.



      Mary
      bin ja dankbar wenn ich es mich nervt, dann habe ich wohl mein Ziel erreicht ;)

      Die richtigen Supertrader halten ja auch gerne noch Vorträge und plaudern über ihre Erfahrung.

      Bin mal gespannt wann es mich und meine Freunde nervt aber ein schnelles ende ist nicht in sicht :) :(

      Gruß
      Ich bin der vollendete Supertrader der sich immer an seinen -sehr gut ausgearbeiteten und aufgeschriebenen- Plan hält.
      @Doc
      Wie Du ja selber schon gepostet hast. Die Trading-Romantik geht beim Fulltime-Profi verloren. Beim Hobbytrader schwätzt man gerne mit seinen Freunden übers Trading und die damit verbundenen Träume und Ziele.
      Ich hatte einen Freund mit dem wir immer über PCs und die neuesten technischen Errungenschaften plauderten. Als er eine eigene Computerfirma eröffnete, nervte Ihn dieses Thema nur noch. Ist wohl überall so :)
      @ Mary,

      du sprichst eine sehr Interessante Sache an. Ich bin froh, wenn ich mich mit Freunden ab und zu über meine Hobby (Traden) austauschen kann. Wenn es zum Beruf wird kann sich das vielleicht ändern. Trotzdem denke ich, dass ich im Großen und Ganzen von diesem Austausch profitiere und es mich auch erfüllt über das Thema für das ich mich so begeistern kann mit anderen zu sprechen. Ich referiere auch gerne über das Traden und besuche gerne Börsentage und ähnliches. Börse war auch ein wichtiger Grund warum ich die Uni gewechselt habe und nach Mannheim gezogen bin.

      Wenn man es wirklich full time so wie du und goso macht dann kann es bestimmt auch nervig sein. So hab ich es noch nicht betrachten. Dennoch denke ich das Trader nur im Beruf einsam sind was sie den Rest der Zeit machen ist eine andere Sache.

      Die Sache mit dem Glück halte ich auch für fraglich. Glück braucht man überall im Leben und ohne kann man auch nirgends erfolgreich sein ABER wenn es ums reine Systemtraden geht (auch diskretionär auf der Basis von Erfahrungen) sollte es nichts mehr mit Glück zu tun haben. Goso hat vorgestern gepostet, dass er bei seinen über 20.000 Trades die er schon abgeschlossen hat auch eine Verlustserie ohne große Emotionen überstehen kann, weil er weiß, dass er in den nächsten x Trades wieder auf Dauer vorne liegen wird. (Aus dem Studium denke ich hier gleich an den Erwartungswert und das Gesetzt der großen Zahlen)

      Um so weit zu kommen bedarf es allerdings schon Glück, neben zahlreichen anderen Faktore die ich gerade probiere aufzuarbeiten :).

      Gruß,

      Dr. Forex

      P.S. meine Freundin hat übrigens auch nichts mit der Börse am Hut und das finde ich auch Gut :P
      Ich bin der vollendete Supertrader der sich immer an seinen -sehr gut ausgearbeiteten und aufgeschriebenen- Plan hält.
      @ Dr. Forex

      Man braucht bei allen Dingen auch immer Glück. Mit dem Verstand alleine geht es nicht.

      Man baut sich ein Netzwerk von sozialen Kontakten auf die die gleichen Ideen/ Ängste/ Probleme haben und kann mit diesen andern zusammen Mensch sein.

      Das wäre das letzte was ich noch in meiner Freizeit bräuchte, da bin ich immer froh, daß alle anderen anders ticken als ich. ;) und im Beruf kann ich es nicht gebrauchen, stört meine Konzentration. Ich denke ein Trader ist ein sehr einsamer Mensch, der Erfolg und Mißerfolg gehört ihm ganz alleine.

      Mary

      @american

      Was reizt ist eher die akademische Komponente, das "Warum läuft es so, wie es läuft?". Ein weites Feld.

      Auf den Punkt getroffen, bei mir ist es nicht das Geld, sondern die geistige Herausforderung mit dem Nebeneffekt, das Geld reinkommt.
      Schwer zu erklären.

      Mary
      Trading ist alles andere als ein normaler Beruf, besonders dann, wenn man es mit eigenem Geld macht.

      Aber ich kann mir keinen besseren Beruf vorstellen, auch wenn es Tage gibt, an denen ich nach 16 Stunden vor den Schirmen ziemlich am Ende bin.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „goso“ ()

      Hi american,

      du magst Recht haben. Ehrlicher weise muss ich auch sagen, dass ich weder Trader noch M&A Banker im großen stil jemals war. Wenn man aber den Geschiichten der Leute glauben darf die Beraten oder Investieren (meistens geht es da um Deals in den zweistelligen Milliarden Bereichen!) dann ist das ganz bestimmt auch nicht ohne und man steht sehr unter Druck. Das Trading natürlich nicht mit normalen Berufen zu vergleichen ist sehe ich auch so.

      Gruß,

      Dr. Forex
      Ich bin der vollendete Supertrader der sich immer an seinen -sehr gut ausgearbeiteten und aufgeschriebenen- Plan hält.
      @docforex
      Ich halte die psychische Belastung im Trading für extremer, als in anderen Berufen, da man jede Sekunde mit seiner Entscheidung konfrontiert wird und Fehler nicht ausblenden darf. Die Rückkopplung ist so direkt, völlig unverblümt und man steht absolut alleine im Markt. In kaum einem anderen Feld hat man jeden Tag den Finger am Abzug, weshalb viele es wohl schwer finden, die Charts völlig auszublenden und in ihrer Freizeit wirklich abzuspannen. Das ist, so meine Überzeugung, eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen im diskretionären Trading. Mental erfüllend und spannend finde ich trading übrigens nicht, eher mechanisch. Was reizt ist eher die akademische Komponente, das "Warum läuft es so, wie es läuft?". Ein weites Feld.

      schönen Tag

      american
      Hi @ll

      „Selbstkontrolle, Disziplin, Hartnäckigkeit, Risikobewußtsein, Rationalität, Zuverlässigkeit“ à das sind vielleicht alles Erwachsende Eigenschaften aber sie werden auch in vielen anderen Berufen als wichtige Erfolgsvorrausetzung genannt. Es gibt keinen Berater oder Investmentbanker, der nicht seine 10+ Stunden am Tag im Job was macht und diese Leute machen das konstant ohne irgendwelche Pausen und meistens auch ohne Wochenende. Natürlich ist das auch der Grund das die M&A Leute von GS und Morgan und wie sie alle heißen das auch nur eine begrenzte Zeit machen und dann in „strategischere“ Aufgaben wechseln. Bei den Beratern ist es ähnlich. Die Lernkurve und die Belastung sind am Anfang einer jeden Tätigkeit in der man erfolgreich sein will absolut extrem und nicht alle halten das aus. Allerdings denke ich das sich nach dem ersten Erfolg dieser Effekt auch ausgleichen kann nicht muss. Man baut sich ein Netzwerk von sozialen Kontakten auf die die gleichen Ideen/ Ängste/ Probleme haben und kann mit diesen andern zusammen Mensch sein. Außerdem kann man, wenn man die ersten Erfolge im Daytrading erreicht hat seine Portfolio zeitlich und nach Assetklassen diversifizieren und vielleicht Stress vermeiden!?

      Die grroßen Trading Abteilungen der Banken haben ja riesige Gemeinschaftsbüros. Dort stehen dann an die 1000 Monitore und 200 Trader arbeiten für die Bank mit dem Druck ihren Job los zu sein, wenn sie patzen. Häufig findest auch eine Personelle verlinkung zwischen Trading und Sales statt. Vielleicht auch deswegen, weil man wenn man nur allein ist den ganzen Tag wirklich irgendwann vereinsamt.

      Mit freundlichen Grüßen

      Dr. Forex
      Ich bin der vollendete Supertrader der sich immer an seinen -sehr gut ausgearbeiteten und aufgeschriebenen- Plan hält.
      @ Mary;

      ja, wenn schon, dann tradet jeder auf eigene Rechnung. Die Unkosten für Büromiete etc. werden geteilt. Jeder schafft sich auch seine eigene Hardware an. Dann kann man auch mal einen Tag aussetzen, wenn man sich nicht wohl fühlt oder was anderes vor hat.

      Auf gemeinsame Rechnung würde ich auch nie traden, höchstens mit goso. Dann würde ich mich mit meinen Trades aber schwer zurückhalten, um die Gesamtperformance nicht zu versauen. ;) :D
      Da sind recht interessante Antworten dabei und über ein paar Dinge sollte man
      wirklich nachdenken.

      In einem Tradingteam könnte ich nicht mehr arbeiten und wollte es auch nicht mehr. Gemeinsam eine Einrichtung nützen ja - sonst aber nichts.

      Früher gab es Tradinghouse - vielleicht heute auch noch. Da konnte man Reuters und die ganzen Datenleitungen und Computer nützen.

      Was ich für mich festgestellt habe, mein Kopf muß frei sein - keine Belastungen von außen oder Termindruck von außen. Nur ich, mein PC, meine Gedanken, ein Tradingplan - mein Stopp-Loss - also volle Konzentration.

      Selbst Foren sind da hinderlich. Hatte auch schon Tage an denen ich strikt getrennt habe - heute Trading und morgen Charttechnikaufgaben lösen.
      Bin halt nicht Multitasking - kein Goso-Typ


      Mary
      @ monopoly;

      nein, in meinem Haus würde ich das sicher nicht machen. Es wäre ungeeignet, habe hier keinen Raum, der groß genug wäre, um mehreren Tradern, auch wenn es nur 3 oder 4 wären, ausreichend Platz zu schaffen. Es sind zwar viele Zimmer, aber es ist kein wirklich großes dabei.

      Stelle mir das aber viel angenehmer vor, die richtigen Leute vorausgesetzt.

      Goso hat doch in der Vergangenheit schon einmal in einer Tradergemeinschaft getradet, vielleicht kann er aus der Erfahrung heraus berichten, ob das interessanter war, als alleine zu traden.

      Vielleicht geht man sich mit der Zeit auch auf die Nerven, wäre ja auch möglich.
      Original von Bo10a
      @ eddie

      Ich glaub, bevor monopoly mal auswandert hat chatterhand einen Trader-Palast schon längst auf die Beine gestellt. ;)
      Bo10a


      da kann ich nur mit nem zitat aus dem song tv-glotzer von nina hagen antworten:
      (.........ich kann mich garnich entscheiden,is alles so schön bunt hier.......ich glotz tvau,ich glotz tvauauau, tv tv, tv tv, tvauuuuuuuh)

      in der tat is die welt so schön bunt, das ich mich nicht so einfach für ein land entscheiden kann =)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „monopoly“ ()

      @ eddie

      Ich glaub, bevor monopoly mal auswandert hat chatterhand einen Trader-Palast schon längst auf die Beine gestellt. ;)

      @ monopoly

      Ich bin inzwischen zu dem Schluß gekommen, nur noch in großen Abständen Swing- und News-Trading zu machen, damit es für mich wieder zum Hobby wird, also vielleicht 3-4mal im Monat.
      Damit habe ich mich vom Ziel verabschiedet, mit Traden richtig Geld zu machen. Neues (und zugleich ursprüngliches) Ziel wäre ein bischen Taschengeld nebenher.
      Somit war die Entwicklung vom Hobby nebenher zu zeitaufwendigem Hobby zur zeitaufwendigen Arbeit vom Mentalen her. Und nun wieder zurück zu gelegentlichem Hobby.
      Muß ich mich erst mal dran gewöhnen.

      Wenn Du mit Positions-Trading genauso viel Geld machst wie mit kurzfrisitigem Traden, gratuliere. Für mich ist das zumindest auf absehbare Zeit leider nicht möglich.

      @ Iceman

      Sehr interessanter Vergleich.

      Gruß
      Bo10a