Covered Calls

      RE: Covered Calls

      Original von wendling


      In die Miesen gerätst du in eigentlich nicht, denn der verkaufte Call kann ja nur (sinnvollerweise) eine höhere Basis haben, als der Wert der Aktie.




      In die Miesen kannst du natürlich sehr wohl geraten, wenn der Kurs fällt, und zwar über den Puffer hinaus, den man durch die eingenommene Prämie ja sozusagen als Sicherung gegnüber Kursverlusten hat.
      Da dann der Wertverlust der Option nicht gleich dem Verlust der Aktie ist, sondern deutlich weniger (und wenn man zudem noch bei sinkenden Kursen von einer tendenziell steigenden Vokla, die gegen dich als Stillhalter wirkt, ausgeht), gerät man schneller als man denkt in eine Verlustposition.

      Die Basis muß nicht unbedingt höher sein, als der aktuelle Wert der AKtie, insbesondere Optionen am Geld sind immerhin eine Überlegung wert, weil dort die Vola am höchsten ist, also auch die Optionsprämie relativ gesehen am höchsten ist, und es kommt immer auf deine Erwartung an, nicht zuletzt auf den Zeithorizont.
      Wenn also eine Aktie bei 30 notiert und man verkauft einen 30er Call für beispielsweise 2 Euro, hat man die Aktie synthetisch für 32 verkauft in diesem Moment und hat bezogen auf die Ausübungswahrscheinlichkeit (Basis+Prämie) und dein Verlustlevel (aktueller Kurs-Prämie)bis 28 einen Puffer.
      Würde man einen 31er Call für 1,50 verkaufen (die Zahlen sind nur Beispielzahlen, die in der Tendenz aber stimmen), hat man einen Puffer von 32,50 bis 28,50, und insgesamt die geringere Prämie für den Fall, daß nicht ausgeübt wird.
      Bei einem 29er Call und einer angenommenen Prämie von 2,50 ist der Puffer 31,50 bis 27,50, und man hat eine höhere Prämie für den Fall der Nicht-Ausübung.
      Das gilt natürlich jeweils nur theoretisch am Verfallstag; zwischendurch gestaltet sich das alles noch komplexer in Abhängigkeit von der Marktentwicklung und vor allem der Volatilität..

      gruß amazon

      Covered Calls vs. Discount-Zertifikat

      Guten Morgen,

      der Emittent eines Discountzertifikates 'baut' dieses Finanzprodukt aus dieser Konstellation zusammen.

      Die Positionierung mit Aktie + covered call ist aber vorzuziehen, weil:

      1)
      Man die Aktie 'fleischlich' besitzt. (was ich immer vorziehe)

      2)
      Durch den verk. Call reale Einnahmen entstehen. Es fließt erstmal Geld in deine eigene Tasche.

      In diesem Zusammenhang ist auch ein Blick auf das open interest mal ganz interessant:

      Ist an einer Schwelle das OI relativ hoch, so geht man davon aus, dass viele ungedeckte Calls auf dieser Basis verkauft wurden.
      Wenn sich nun der Kurs knapp unterhalb befindet, gibt es oft einen schönen Move über diese Schwelle, da eingedeckt werden muss. Die Call Verkäufer möchten eben nicht zu ungünstigen Preis einkaufen müssen, wenn sie liefern sollen.
      Umgekehrt werden viele ihre Aktienpos. an dieser Schwelle wieder rauswerfen.
      Es lässt sich nicht verallgemeinern, aber es ist sehr oft nachvollziehbar.

      Gruß wendling

      Covered Calls / Discount-Zertifikat

      Original von wendling
      Deshalb wird beim ged. Call dein Broker auch ein 'Schleifchen' um die Aktien machen.
      (Würdest du die Aktie verkaufen wollen, musst du dem Broker melden, dann wird dein ged. Call zum ungedeckten Call - das open interest ändert sich)


      Hallo,

      oder die Call-Position muss erst geschlossen werden und dann erlaubt dir der Broker denn Verkauf der Aktien die dann wieder 'frei' sind.

      Das ganze ist ja nichts anderes als ein Kauf eines Discount-Zertifikates, muss halt vorher abgewogen werden was im Einzelfall besser ist, wenn die Aktien schon im Depot liegen kann über das Call-Writing ein Zusatzertrag (ähnlich wie z.B. eine Mieteinnhame) generiert werden.

      Beste Grüße

      Roti :)
      Beste Grüße

      Roti :)

      RE: Covered Calls

      Deine Aktie steht bei 25,-
      Du verkaufst einen Call auf Basis 30.- . Theoretisch dürfte dein Gegenpart jederzeit die Aktie von dir anfordern. (zum Preis von 30.-) Deshalb wird beim ged. Call dein Broker auch ein 'Schleifchen' um die Aktien machen.
      (Würdest du die Aktie verkaufen wollen, musst du dem Broker melden, dann wird dein ged. Call zum ungedeckten Call - das open interest ändert sich)

      1) Fall 1:

      Aktie notiert weiterhin so bei 25.-.
      Der Käufer deines Calls wird nicht ausüben wollen, wäre für ihn ein Verlustgeschäft.

      2) Fall 2:

      Aktie notiert bei 31.-
      Dann wäre es für den Call-Käufer sinnvoll auszuüben. Er wird die Aktie von dir anfordern und dann auch bekommen.
      Im Prinzip ist in diesem Fall deine Gewinnmöglichkeit auf die Differenz (+ Opt.prämie) begrenzt. Der Käufer deines Calls hat einen Verlust in Höhe der Prämie, die er dir gezahlt hat.

      In die Miesen gerätst du in eigentlich nicht, denn der verkaufte Call kann ja nur (sinnvollerweise) eine höhere Basis haben, als der Wert der Aktie.

      Generell noch:
      Hohe Vola und lange Laufzeit bringt eine höhere Optionsprämie ein, als niedrige Vola und kurze Laufzeit.

      Gruß wendling

      RE: Covered Calls

      @ spider

      die erzielbare Prämie richtet sich auch nach der Art der Option:

      European Style: Ausübung nur am Ende der Laufzeit möglich - geringere Prämie
      American Style: Ausübung jederzeit möglich - höhere Prämie, aber auch höheres Risiko, das irgendwann während der Laufzeit und wenn auch nur für kurze Zeit, das Underlying sich so bewegt, dass man ausgeübt wird.

      RE: Covered Calls

      @ monopoly

      ja, covered calls sind Stillhaltergeschäfte. Du verkaufst einen call auf z.B. Siemens und nimmst dadurch eine Prämie ein. Covered (gedeckt) deswegen, weil man das Underlying (im Beispiel die Siemensaktie) im Depot hat. Solltest du ausgeübt werden, kannst du die Aktie aus deinem Bestand liefern und mußt sie nicht erst, wie bei ungedeckten calls, am Markt kaufen.

      Man veroptioniert also seinen eigenen Aktienbestand, um eine Zusatzeinnahme zu erhalten.

      Sinnvolle Markterwartung: Seitwärtsbewegung in der Aktie, bis leicht fallend.

      Bei den meisten Aktien kann man, glaube ich, 100 Stk. mit einer Option belegen, manche auch mit 50 Stk. Letzte Aussage ohne Gewähr.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „wolli“ ()

      RE: Covered Calls

      Ich weiß wovon die Taxerei einer Option abhängt. Ich such nur noch eine Möglichkeit das erstmal mit Spiegeld zu testen. Kennt da einer einen Broker? Ich selbst habe auch mal bei Clickoptions gehandelt allerdings ist mir der spread da zu hoch :(

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „spider“ ()

      RE: Covered Calls

      @ spider

      Die kannst jederzeit alles verkaufen bzw. schließen, also die Aktie verkaufen, den Call zurückkaufen (denn mit dem bist du ja short, also mußt du zum Schließen der Position den Call kaufen).

      Dabei verhält es sich immer so: gut ist das Schreiben von Calls, wenn gar nichts passiert. Die Aktie behält ihren Wert und die vereinnahmte Prämie (für das Verkaufen des Calls) ist für dich der Gewinn. Je länger das dauert, desto besser für dich, denn der Optionspreis (das was du bezahlen müßtest zum Zurückkaufen) sinkt mit, bei gleichbleibendem Kurs der Aktie) mit zunehmender Zeit.
      Aber immer Achtung, bei steigender Vola, steigt der Optionspreis, für Calls wie für Puts, egal wo lang es geht.

      Wenn nun der Kurs der Aktie steigt, steigt auch automatisch der Optionspreis deines Calls. Das erst ist gut für dich, das zweite ist nicht so gut, denn du müßtest mehr fürs Zurückkaufen zahlen. Aber während die Aktie im Verhältnis zu sich selbst immer 1:1 im Kurs sich verändert, ist das bei der OPtion im Verhältnis zur Aktie nicht der Fall. Der Zeitwert wirkt hier wie ein Puffer. Das heißt, wenn die Aktie steigt, könntest du die Akgtie verkaufen, den Kursgewinn mitnehmen, nud gleichzeitig den Call zurückkaufen; damit machst du zwar Verlust, aber der Verlust aus dem Optionsgeschäft ist geringer als der Gewinn aus dem Aktienverkauf.

      gruß amazon

      RE: Covered Calls

      @ Spider: Achtung, der Optionspreis ist von mehreren Faktoren abhängig, es gibt einen inneren Wert, einen Zeitwert und dann spielt auch noch die impliziete Volatilität eine Rolle, du darfst nicht annehmen, dass die Wertänderung der Option ident mit der des Underlyings ist.

      Es gibt die Black and Scholes Formel, mit der kannst du den Fair Value einer Option berechnen, mehr dazu findest du da

      RE: Covered Calls

      @spider
      Natürlich kannst Du vorher den Call zurückkaufen und die Aktie verkaufen. In Deinem posting meine ich allerdings einen Denkfehler entdeckt zu haben. Ein call write ist der Verkauf einer Option und der Kauf einer Aktie. Wenn Du calls verkaufst mußt Du Dir bewußt sein, daß der Käufer der Option jederzeit (bei amerikanischer Ausübung) die Aktie einfordern kann. Für diesen Fall hast Du ja die Aktie gekauft, daher covered call. Wenn die Aktie nun im Kurs gestiegen ist, ist auch der Call im Preis gestiegen, Du müßtest ihn also teurer zurückkaufen. Ach ja, und die Vola und Zeitwertgewinn nicht vergessen. Du kannst Dir aber auch einfach Discount Zertifikate kaufen, ist vielleicht einfacher in der Handhabung. Produktverständnis schadet aber auch in dem Fall nicht.
      Falls Du in Optionen einsteigen möchtest versuche mal riskdoctor.com. Wenn Du Cottle verstehst, dann bist Du fit.

      american

      RE: Covered Calls

      Jo ich finde es ja total doof, dass man bei IB in der Demo keine Covered Calls schreiben kann. Ich wollt das erstmal mit Spiegeld testen nicht das ich später noch einen Bedienfehler mache :D
      Aber eine Frage habe ich noch. Angenommen die Schwelle beträgt 55 Euro und der Kurs steht schon bei über 54 aber die Restlaufzeit ist noch lange kann ich dann schon eine Gewinnmitnahme machen oder muss ich bis zum Verfallstermin warten? Wenn ich die Option frühzeitig verkaufe angenommen bei 44,30 Euro und dann auch sofort die Aktien dann mach ich doch schon Gewinn oder? Also sind Gewinnmitnahmen möglich oder habe ich jetzt einen Denkfehler gemacht. Habe noch nie calls geschrieben... :(
      Wenn die Aktie steigt dann steigt doch auch der Wiederverkaufspreis des calls, sodass Gewinnmitnahmen möglich sind?

      RE: Covered Calls

      @amazon
      ihr hättet euch die Namensrechte sichern sollen :D

      Klar gibt es das. Meine Suche bei onvista ergab 2173 Discount Zertifikate auf den DAX. Und das Konzept mit 5% Abschlag jeden Monat zu rollen auch. Keine Ahnung was das soll. Aber: Wenigstens erklärt die Pressemeldung den Nachteil der covered calls (cap) und hilft spider bei seinen Fragen.

      RE: Covered Calls

      jetzt gibt es schon den Discount Zertifikate Index :D

      Börse Frankfurt-News: Neuer Strategieindex DAXplus Covered Call

      FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 18. Januar. Mehr gewinnen und weniger verlieren ist das Ziel vieler an der Börse. An der Umsetzung hängt es aber meist. Erfahrene Investoren nutzen dafür Aktien gedeckte Call-Verkäufe, in der Fachsprache Covered-Call-Writing oder auch Buy-Write-Strategie genannt. Ein Ansatz für richtunsglose und abwärts tendierende Märkte, der viel Börsen-Know-how erfordert. Der neue Strategieindex DAXplus® Covered Call der Deutschen Börse ermöglicht diese defensive Taktik nun auch breiteren Gruppe von Privatanlegern.

      Bei der Covered Call-Strategie kaufen Anleger eine Aktie und verkaufen gleichzeitig eine Call-Option mit der Aktie als Basiswert. In der Praxis sieht das so aus: Eine Besitzerin von 100 Telekom-Aktien verkauft eine Call-Option auf diese 100 Aktien. Also das Recht, dass der Käufer dieser Option die Aktien zu einem bestimmten Zeitpunkt und für einen festgelegten Betrag, dem Basispreis, kaufen kann. Der Vorteil für unsere Anlegerin: Sie nimmt die Prämie für den Verkauf der Option ein und partizipiert gleichzeitig an einem Kursanstieg der Telekom-Aktie. Und zwar so lange, bis der Basispreis der Option erreicht wird.

      Notiert die Aktie am Stichtag oberhalb des Basispreises, wird der Käufer der Option diese ausüben. Er bekommt die 100 Telekom-Aktien zum niedrigeren ursprünglich vereinbarten Basispreis. Dennoch entsteht der Investorin kein Verlust, da ihre Gewinne aus dem Aktienengagement die Differenz zwischen Basispreis und aktuellem Kurs aufheben. Außerdem hat sie die Optionsprämie eingenommen.

      Eine Strategie auch für weniger erfahrene Anleger

      Da der Gewinn bei dieser Strategie nach oben begrenzt ist - oberhalb des Basispreises partizipieren Anleger nicht mehr an den Kurssteigerungen - setzen Investoren auf Covered-Call-Writing, wenn sie seitwärts laufende Märkte erwarten. Denn solange die zugrunde liegenden Aktien den Basispreis nicht erreichen, ist die Wertentwicklung des Portfolio um mindestens die Optionsprämie höher. Bei fallenden Kursen minimiert die Optionsprämie zumindest den Verlust.

      Bisher war diese passive Optionsstrategie erfahrenen Anlegern vorbehalten, die Optionsgeschäfte an einer Terminbörse tätigen. Der neue Strategieindex DAXplus Covered Call ermöglicht nun auch einer größeren Gruppe, diese Investmentstrategie anzuwenden. Er wird ab Montag, den 23. Januar berechnet und veröffentlicht. Mehr dazu lesen Sie im Privatanlegerportal der Deutschen Börse: deutsche-boerse.com/privatanleger . Beachten Sie bitte unseren Disclaimer.

      news.onvista.de/alle.html?ID_NEWS=18115298