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      Da kann ich nur zum Teil zustimmen, die Währungsunion und die damit einhergehenden Probleme, wie die laxe Fiskal-Politik und mangelnde Konvergenz usw. sehe ich auch sehr kritisch. Das Eurosystem sollte man besser heute als morgen auf neue Beine stellen, bzw. abschaffen. Damit wären die meisten Probleme der EU gelöst - halt auf Kosten von FX Reibungsverlusten, die aber heute nur mehr einen Bruchteil von dem ausmachen, was es früher bei der Euro-Erfindung einmal war. Eurobonds, Bankenunion, EU-Einlagensicherung halte ich aus Kern-europäischer Sicht auch für wahnsinnig.

      Aber für mich sind die "Haupt-Features" der EU die 4 Grundfreiheiten und der Binnenmarkt, und da sind die Vorteile gewaltig. Das Ganze, im Prinzip so wie es jetzt ist, aber ohne Euro, mit eigenverantwortlicher Fiskal-Politik, wäre aus meiner Sicht ideal. Die Migration sollte man nach kanadischem Vorbild regeln.
      IMO ist nicht die Idee einer Union in Europa das Problem, sondern die Form, in der das stattfindet.

      Beispiel: Als Folge der Euro-Krise wurde der Stabilitäts- und Wachstumspakt geschlossen, inklusive Sanktionsmöglichkeiten bei Verstössen dagegen. FR hat sich noch nie an die Vorgaben gehalten, auf die Frage warum man schon wieder keine Sanktionen gegen Frankreich verhänge antwortete Juncker lapidar: "Weil es Frankreich ist".

      Die EU ist eine Vertragsgemeinschaft, allerdings schafft sie es nicht eine Einhaltung der Verträge zu gewährleisten, daher kann man dieses ganze Konstrukt einfach nicht mehr ernst nehmen. Und Juncker -Mr. Luxemburg-Leaks- zum Kommissionspräsidenten zu machen dient eben auch nicht der Förderung der Glaubwürdigkeit der EU-Institutionen.
      Junker hat auch ein paar solcher Zitate, da sind ein paar echte Perlen dabei. "Wenn es ernst wird, muss man lügen." usw.

      Trotzdem glaube ich nicht, dass diese Strömungen an "der EU" liegen, auch wenn Vertragsteile wie das Schengen-, Dublin- und auch das Eurosystem im Grunde dysfunktional sind. Wenn es keine Migrations-/Flüchtlings-Krise gäbe, würde wahrscheinlich kein Hahn danach krähen, aber die ist mehr auf nationalstaatliches Versagen zurückzuführen als sonst was.

      Australien hatte 5 Premierminister in 5 Jahren, die armen Amis werden die Wahl zwischen 2 Optionen haben, deren Zustimmungswerte unter 50% liegen, UK tritt aus der EU aus. Es sieht nach sehr viel Instabilität aus. Man könnte es fast absurd nennen. Aber es ist nicht überraschend.

      Man kann einer Gesellschaft nicht ein Jahrzehnt lang Übertreibungen, Halbwahrheiten und Propaganda füttern, und erwarten, dass dann bei Abstimmungen auf der Basis von rationalen Gesichtspunkten entschieden wird. Nicht die Wahrheit zu sagen, ist mit Kosten verbunden, ein toxischer, polarisierter politisch-medialer Diskurs ebenso - und die 3 o.g. Länder realisieren halt jetzt diese Kosten in Form von Trump. Brexit und einer handlungsunfähigen Regierung.
      Und noch eines drauf:

      de.wikipedia.org/wiki/Martin_Schulz

      Beeindruckende Vita: Positiv: er wollte Kicker werden; wurde aber dann zwischenzeitlich Alki

      Herkunft, Ausbildung und berufliche Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schulz wurde 1955 in Hehlrath, damals Ortsteil von Kinzweiler (heute Eschweiler), geboren. Sein Vater war Polizeibeamter, der einer sozialdemokratisch orientierten Bergmannsfamilie entstammte. Seine Mutter Clara, geb. Schulz hatte einen bürgerlichen Hintergrund und gehörte zu den Gründungsmitgliedern eines CDU-Ortsverbandes.[2] Von 1966 bis 1974 besuchte er das private katholische Heilig-Geist-Gymnasium der Missionsgesellschaft der Spiritaner im Broichweidener Ortsteil Broich (heute Würselen). Aufgrund von schlechten schulischen Leistungen bekam Martin Schulz nicht die Zulassung zum Abitur und musste das Heilig-Geist-Gymnasium 1974 nach der 13. Klasse mit der Fachoberschulreife verlassen.[3] Schulz wollte ursprünglich Profi-Fußballspieler bei Alemannia Aachen werden, eine schwere Knieverletzung hat eine mögliche Profi-Karriere jedoch verhindert, in der Folge wurde Schulz als Jugendlicher ab Mitte der 70er Jahre zum Alkoholiker, seit 1980 ist er trocken.[4]

      Nach einem Jahr der Arbeitslosigkeit absolvierte Martin Schulz von 1975 bis 1977 eine kaufmännische Ausbildung als Buchhändler.[5] In den folgenden fünf Jahren war er bei verschiedenen Verlagen[6] und Buchhandlungen tätig, bis er im Jahre 1982 eine eigene Sortiments- und Verlagsbuchhandlung in Würselen gründete, deren Mitinhaber er bis 1994 war.[7]
      Goso: zur Zeit ist es so, das mit dem Passport-System Finanzdienstleister ihre Produkte EU-weit anbieten dürfen. Was ist, wenn UK das nicht mehr hat? Allerdings kann man ja auch amerikanischen Firmen benutzen. Also vielleicht ändert sich eh nichts (aber für was wäre dann das Passport System gut?).

      Purri schrieb:

      Ich könnte mir vorstellen, dass es für EU retail Kunden nach dem Brexit nicht mehr so einfach ist, mit einem Londoner Broker zu traden. Es kommt natürlich darauf an, was bei den Austritts-Verhandlungen vereinbart wird, aber nachdem Paris und Frankfurt Ambitionen haben, die neuen Finanzzentren der Union zu werden, sehe ich keinen Grund, warum sie den Engländern da entgegen kommen sollten.


      Wie meinst du das? Einschränkungen für EU-Bürger bei der Kontoeröffnung?