Betriebs- und volkswirtschaftliche Betrachtungen

      Es ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, dass in Sachen VW-Abgas-Diesel, welche nun doch keine Sauber-Diesel sind, mehrere Fässer aufgemacht werden.
      Wer aber denkt, vergleichsweise müssten Tanker aufgemacht werden/worden sein in Sachen defekte Zündschlösser von GM mit über hundert Toten, der wird das Wort vom Wirtschaftskrieg dann doch nicht so einfach vom Tisch wischen, wenn der Tanker doch nicht aufgemacht wird.
      Es geht wohl nicht darum, den Amis VW-Betrügereien in die Schuhe zu schieben.
      "Promising pussy in the after-life is the lowest thing I ever heard..." - Bill Maher

      Norbert Gundeler schrieb:

      Die Zeiten werden neben dem von den USA geführten Wirtschaftskrieg gegen D, wie derzeit besonders eklatant am Beispiel VW ersichtlich, wo es um Hunderttausende Arbeitsplätze geht, auch vom absehbaren Bürgerkrieg bestimmt werden, zu dem es bereits CIA-Warnungen gibt.


      Es ist schon reichlich vermessen hier einen Bürgerkrieg herbeizureden, aber geradezu unverschämt die betrügerischen Machenschaften der VW-Manager den Amerikanern in die Schuhe schieben zu wollen. Die Amis haben zweifelsohne unheimlich viel Dreck am Stecken, sie aber für den VW-Skandal verantwortlich zu machen ist ziemlich weit hergeholt.
      Passend dazu noch einige weitere Anmerkungen: Deutsche Bank: Schluss ohne lustig?

      Hat aber was mit dem grundsätzlich unvermeidbarem Zusammenbruch des Zins-und-Zinseszins-Betrugs-Geld-Systems aller paar Jahrzehnte mit irrsinigen Schmerzen für die Gesellschaft zu tun. Dazu gibt es unter anderem folgendes aktuelle Buch: James Rickards: Die Geldapokalypse: Der Kollaps unseres internationalen Geldsystems eines lange Jahre als Regierungs-Berater tätigen Insiders.

      Die Zeiten werden neben dem von den USA geführten Wirtschaftskrieg gegen D, wie derzeit besonders eklatant am Beispiel VW ersichtlich, wo es um Hunderttausende Arbeitsplätze geht, auch vom absehbaren Bürgerkrieg bestimmt werden, zu dem es bereits CIA-Warnungen gibt.

      Aber der deutsche Michel schläft weiterhin und die Wahrheit wird zensiert - auch hier.

      Goldman Sachs Q3 2015

      "...

      The bad news however was dramatic: everyone expected FICC would be down, but plunging 33% to $1.46 billion from $2.2 billion a year ago was certainly a surprise. Because if even Goldman can't make commissions on moving bonds, commodities and currencies, then the environment has gotten beyond illiquid. Thank the HFTs and the central banks.

      Even worse, however, was Goldman's own prop book (yes, the FDIC-insured hedge fund still has a prop trading operation despite the Volcker Rule, only it calls it Investing and Lending now instead of by its old name "Prop trading"), which plummeted by a whopping 60% from $1.7 billion a year ago to a paltry $670 million. This was the lowest revenue Goldman's prop trading group has generated since Q2 2012 and bodes very badly for the future of not only banks but hedge funds. Because if Goldman, which has spawned more central bankers than any other bank, can't make money trading its own book in this environment, nobody else can.

      ...

      Which means that on a trailing 12 month basis, the average Goldman banker compensation has tumbled from $373,181 to just $340,759 - this is the lowest compensation accrual per average banker in the pat five years.

      ..."

      quelle: zh
      I go for it!
      @ weberm

      Das ist sozial gesehen richtig. Der Kapitalismus als Menschen-zerstörendes System meint aber hochgradig kurzsichtig, bevor ihm nicht aus voriger Dummheit und Ignoranz der Begünstigen durch ein Aufbegehren der bis aufs letzte Hemd ausgeplünderten Masse alles um die Ohren fliegt, gut damit leben zu können, Milliarden von Menschen tief unten zu halten und die "Mittelschicht" für einen kleinen Wohlstand unentrinnbar in ein Hamsterrad zu sperren.

      Würde es diesen unsinnig künstlich bis aufs Messer angestachelten Konkurrenzkampf im Lauf an die Suppen-Töpfe nicht geben, hätten auch die den jungen Leuten bei Entscheidungen zur Seite stehenden Menschen mehr Zeit und weniger sachfremde Erwägungen, ihnen bessere Ratschläge zu einem für sie selbst und die ganze Gesellschaft hilfreicheren Weg zu geben.

      Unter dem Diktat des kapitalistischen Geld-Verdienens um jeden Preis verwandelt sich fast jede menschliche Tätigkeit zügig durch Aufnahme immer mehr verachtenswerter Aspekte in Dreck, bis am Ende auch die daran teilnehmenden Menschen nur noch Dreck sind, viele in ihrer unmittelbaren physischen Existenz, viele andere als moralisch und geistig hohle Zombies.

      Ein System, in dem nicht das Glück der Menschen im Vordergrund steht, sondern der Profit nur um seiner selbst willen, macht es den Leuten immer schwerer, ihre menschlichen Aspekte gedeihen zu lassen. Immer irrsinniger wird ihr Spagat zwischen ihrer subjektiven Sicht auf das, was Glück für sie ausmacht, und den Zwängen des Systems. Es ist klar, dass sich diese Schizophrenie zuerst bei den noch auf der Suche befindlichen jungen Leuten zeigt, die Mehrheit der Älteren fügt sich einfach in das Hamsterrad und behandelt statt wirklich bedeutsamen Menschheits-Problemen ihre subalterne Einhaltung der optimalen Spur im Hamsterrad, aus dem sie nie mehr entfliehen werden, getrieben vom illusionären Versprechen auf wenigstens eine gute Renten-Zeit danach.
      Was meiner Meinung nach in der ganzen Diskussion vergessen wird, ist, dass wir uns gerade im Umbruch hin zur digitalen Revolution befinden und die heutige Arbeitswelt – genauso wie das heutige Umlagesystem – sich in den nächsten Jahrzenten komplett ändern werden (müssen).

      Laut einer Oxford Studie wird man 2030 in der Lage sein 47% aller Jobs zu automatisieren (die digitale Revolution beschleunigt sich nach dem mooreschen Gesetz exponentiell – die Fortschrittsstufen werden immer größer) ohne dass auf der Gegenseite äquivalent neue Jobs geschaffen werden. Auf der Strecke bleiben dabei überwiegend Jobs die eine geringe Bildung voraussetzen oder nicht kreativ sind. Weiß nicht, ob man da noch extra Bildung teuer machen muss? Müssen nicht ganz neue Umverteilungssysteme sogar in Richtung Grundeinkommen geschaffen werden, um der globalen Massenarbeitslosigkeit entgegenzuwirken?


      Auch eine Möglichkeit, die einige Staaten auch so anwenden wenn ich mich richtig erinnere. Preise gestaffelt nach Studienrichtung, weil sonst Archäologen & Co rasch aussterben würden.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      Eines der "Grundprobleme" ist, das Bildung quasi kostenlos ist. Wenn das Studium pro Jahr (2 Semester) 20.000 Euro kosten würde oder 10.000 Euro, würden so einige das Studium ernster nehmen und auch in der Regelstudienzeit fertig werden. Der Preis wäre auch gerechtfertigt, denn immerhin hat der Student den Anspruch, wegen dem Studium später mehr verdienen zu wollen als ein Facharbeiter. Dieses ganze Bildung for free ist ein wesentlicher Beitrag für so manch eine Einstellung.

      DIe Kosten könnten über ein zinslosen staatlichen Bildungskredit übernommen werden. Abzahlung dann danach.
      I go for it!
      Ich finde jetzt leider die spannende Jugend-Beilage vom Falter nicht mehr vom Frühjahr. Da gab es eine ganz interessante Erkenntnis, die für diese Diskussin ganz gut passt: nicht mehr Geldverdienen steht an erster Stelle seit einigen Jahren, sondern Selbsterfüllung. Ich möchte schon versuchen meinem Sohn handfeste Werte mitzugeben, auch auf autoritäre Art und Weise. Aber wenn es so weit ist mit 18 oder früher, dann werde ich ihn genauso wenig in eine Pressform zwingen, wie ich es auch nicht gewollt hätte.

      Und was in 15 Jahren der Way of Life sein wird...brrr, daran möchte ich momentan noch gar nicht denken. Vielleicht melde ich mich nach der Pubertät noch einmal in diesem Thread, wenn ich ganz anders denken sollte ;)
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      Hm, das geht aber schon sehr in die Richtung "Wir brauchen keine Unis", was du aber sicher so gar nicht meinst.
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      Hintman schrieb:

      Die Frage der Finanzierung des Studiums ist doch die gleiche wie immer schon, oder übersehe ich da was? Stipendium und spendable Eltern gibt es heute wie früher. Ich bekam 230€ Stipendium, und die Familienbeihilfe hat ziemlich exakt für die Miete im Studentenheim gereicht. Na mit 230€ gibts kein Halligallileben. Da heißts buddeln nebenbei. Und die Balance finden zwischen Geld verdienen und Studium nicht aus den Augen verlieren. Was genau dann zum Teufelskreis wird, wenn man ein unbezahltes Praktikum machen muss. Was in vielen Branchen immer noch sklavisch ausgenutzt wird.


      Nur kurz, ich muss auch noch etwas anderes machen als diese durchaus spannende Diskussion führen: Die von dir genanten Beträge sind natürlich nicht besonders hoch, allerdings auf die gesamte Studiendauer eigentlich auch nicht so wenig und andererseits gibt es dann auch noch die Kosten der Universität, die müssen nämlich ebenso von der Allgemeinheit getragen werden.
      Die Frage der Finanzierung des Studiums ist doch die gleiche wie immer schon, oder übersehe ich da was? Stipendium und spendable Eltern gibt es heute wie früher. Ich bekam 230€ Stipendium, und die Familienbeihilfe hat ziemlich exakt für die Miete im Studentenheim gereicht. Na mit 230€ gibts kein Halligallileben. Da heißts buddeln nebenbei. Und die Balance finden zwischen Geld verdienen und Studium nicht aus den Augen verlieren. Was genau dann zum Teufelskreis wird, wenn man ein unbezahltes Praktikum machen muss. Was in vielen Branchen immer noch sklavisch ausgenutzt wird.

      ad Einkommen/Gerechtigkeit:
      Du hast natürlich Recht, viele werden in das System nicht so viel einzahlen, als hätten sie eine Lehre gemacht. Es reicht aber schon ein kleiner Prozentsatz an Superverdienern aus, um diese "Träumer" wett zu machen. Jede Statistik unterlegt die Sinnhaftigkeit hoher akademischer Quoten, schon bevor man schwer messbare Faktoren wie Bildung und Forschung einrechnet.

      Der Grat der Ausgewogenheit ist sicherlich ein sehr schmaler, der selten im Gleichgewicht ist. Wer mehr und früher Facharbeiter möchte, der muss die Löhne anheben. Wo man bei einem von Norbert gestern angeschnittenen Thema ist.

      Spannende Diskussion, ich geh jetzt mal Zimtschnecken machen.
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      @ Hintman: Jeder darf studieren was er will, wie lange er will und mit welchem Ziel auch immer, allerdings auf eigene Kosten! Sich die Selbstfindungstrips von der Allgemeinheit bzw. den Eltern finanzieren zu lassen ist in meinen Augen parasitär.

      Und dann geht es noch um das Thema Gerechtigkeit in der Gesellschaft. Ein Teil der jungen Menschen beginnt ihre berufliche Laufbahn mit 15-17, zahlt daher auch bereits in das Sozialsystem ein (PV Beiträge sind in Österreich ab dem ersten Tag einer Lehre zu entrichten), der andere Teil nimmt bis Mitte-/Ende 20 Geld bzw. geldeswerte Leistungen in Anspruch, das Argument, das dafür wegen des späteren höheren Einkommens wieder mehr in das System einbezahlt wird kann man knicken, es gibt jede Menge Studienabsolventen (diverse Orchideenfächer), die nicht einmal das Einkommen eines Facharbeiters erreichen.

      Ich behaupte allerdings nicht, dass das ausschliesslich an den jungen Menschen liegt, es liegt auch am Zeitgeist, wie dieser Way of Life aber nachhaltig zu finanzieren sein soll muss aber noch erst erforscht werden, denn in diversen Schwellenländern leistet man sich solche Gags nicht, wie lange werden wir noch vom Wissensvorsprung leben können (der schwindet nämlich jeden Tag)
      @goso

      Was ist denn genau das Problem, dass manche Studenten nur des Studierens willens studieren? Das war doch schon immer so. Heute sind die Studienpläne aber viel straffer und anspruchsvoller als früher, eben auch aufgrund der Anzahl der Studierenden.

      Und sollte die Jugend von heute tatsächlich dümmer und/oder fauler sein als frühere Generationen (was jede Generation über die nachfolgende behauptet), dann kann es dafür nur drei Ursachen geben:
      - Veranlagung
      - Erziehung
      - Umfeld

      Dass sich genetisch rasch viel ändert ist eher zu bezweifeln. Also bleibt die Ursachenforschung an den Eltern und am Umfeld hängen. Und hier ging der Trend nun mal, ob gut oder schlecht, viel in Richtung antiautoritär und Selbstverwirklichung. Ob das eine Phase ist wie sie jede Generation mal hat, oder nachhaltig, bleibt abzuwarten.

      Am Beispiel meiner Cousine sehe ich jedenfalls eines: sehr intelligent, sehr aufgeschlossen und ein sehr soziales Wesen. Trotzdem schlingert sie von einem Feldversuch in ihrem Leben zum nächsten, dauernd mit der Angst etwas zu verpassen. Den einen Monat ist sie in Wales Freunde besuchen, dann in Schweden weil sie sich dort Inspirationen auf einer Messe erhofft, dann Selbstfindungstrip in den USA.

      Dass immer mehr Jungen ein klares Ziel vor Augen fehlt könnte also durchaus daran liegen, dass heutzutage so enorm viele Eindrücke, Selfies und Berichte aus allen Ecken und Enden der Welt auf einen einprasseln. Von "Wow, da muss ich auch hin" bis "mit bloggen oder Selbstgebasteltem scheint sich doch auch eine Menge Geld verdienen zu lassen".

      Was will man dagegen machen, das Internet abdrehen? Die Kugel dreht sich eben weiter. Aber vlt. bin ich da mit meinen 33 auch noch nicht weit genug ab vom Schuss :)
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