Betriebs- und volkswirtschaftliche Betrachtungen

      Mal was negatives zu China;

      …kaum ein Kommentator der nicht die hohe Wachstumsdynamik fortschreibt….so gesehen erfrischend einmal eine andere Meinung, abseits vom „mainstream“ zu lesen:

      Ein prominenter Hedgefondsmanager legt nun einen Fonds auf, der auf einen Crash in China wettet.

      Einige seiner Argumente gegen China hier in der Zusammenfassung:

      Nur 65% des Zements, den China produziert hat, wurden verbraucht (Exporte eingerechnet).
      Die Überschusskapazität bei Stahl liegt bei 200 Mio. Tonnen (=gesamte Produktionsmenge Europas & Japans in diesem Jahr)
      Das Verhältnis Immobilienpreise zur Miete (in den acht größten Städten) liegt bei 39,4 (=2,54%). Vor der US Immokrise lag das Verh. dort bei 22,8.
      Ein sehr großer Anteil an faulen Krediten wurde von den Banken in Local Investment Companies versteckt….die Verschuldungsquote Chinas schätzt er konservativ auf 107%, könnte aber auch bei 200% sein.

      Seine bisherigen Einschätzungen waren sehr akkurat und haben ihm bzw. seinen Kunden ordentlich Geld gebracht:

      +600% durch den Short Subprime Trade
      YTD hat er mit der europäischen Schuldenkrise 320 Mio. verdient.

      Hat er Recht wäre die Rohstoffstory beendet…..Edelmetalle würden dann aber explodieren, denn die Chinesen werden ihr Bankenproblem wohl auch mit dem Drucken von Geld lösen.
      @ bo1

      Zufällig heute mit einem Kollegen gesprochen, dass genau jetzt der perfekte Zeitpunkt für eine "neue" Partei wäre. Welche Farbe, wer der Kopf ist, wurscht! 2 Programme muss er/sie vertreten:

      a. Deutschland ist kein Transferland mehr! Wir zahlen nicht für Misswirtschaften in der EU!!! Ist ja leider, oder Gott sei Dank so, dass Deutschland der einzige ist, der die Zeche zahlt und zahlen kann. Die anderen, laschen Volkswirtschaften, haben sich über die Jahre runtergewirtschaftet. Man braucht ja nur in den Süden schauen, oder Frankreich. Die deutschen Tugenden, über die immer gelacht wurde, der strenge Deutsche (Österreich gehört auch dazu). Die gehen ja in den Keller zum Lachen => jetzt lachen aber wohl nicht die, die 5 h Siesta am Tag machen, nur 35 h Woche haben (Frankreich), oder wo soviel Freunderlwirtschaft (Irland), dass das ganze Parlament miteinander verwandt ist. Tjo, jetzt haben sie alle den Salat wieder. Die Deutschen geben in Europa den Ton an und sind der Chef => wollten sie das nicht mal mit der Spaltung in West und Ost-Germany verhindern? :)

      => dieser Punkt zieht die mittlere/höhere Schicht an. (Ich würde sofort sowas wählen übrigens. Hallo? was kann ich dafür, dass die Franzosen 35 h/Woche haben, zuviele Beamte, die Griechen kein Grundbuch, Italioer korrupt, die Spanier Immos bauen, die keiner braucht und die Portugiesen sowieso schon von der EU soviel Kohle bekommen haben und jetzt wieder pleite sind??!!)

      b. Sarazin Thesen => für den Rest.

      Mit diesen 2 Punkten rausgehen und 50 % der Stimmen sind dir meiner Meinung nach sicher...!

      cranberries18 schrieb:

      @ bo1

      Politische Wende? was soll passieren? Sollen die Grünen das Zepter übernehmen? oder in Deutschland rot? komplett wurscht. Hier spielt Not gegen Elend.


      Ja, die etablierten Parteien sind die zynischen Handlanger des Systems.

      Einen Unterschied zur DDR gibt es: Da konnte man keine Alternative wählen. Wenn z.B. die Nichtwähler sowie die frustrierten Wähler, welche ja die große Mehrheit bilden, die Mini- und Winzparteien geschlossen wählen würden wie beispielweise die Piratenpartei, DM-Partei, die Freiheit, die Violetten oder was es da alles so gibt, die wirkliche Demokratie und Freiheit wollen, wozu selbstverständlich Volksentscheide wie in der Schweiz gehören, käme das Geschäft der Lobbyisten zumindest sehr ins Schwitzen.

      Wie Plasberg, den ich sonst nicht leiden kann, in der Talkshow letztens völlig zu recht sagte zu Stuttgart 21, Atomkraft etc.: Selbst schuld, Sie haben sie ja gewählt.
      Die Sklaven wählen freiwillig ihre Sklavenhalter. Das habe ich noch nie verstanden, insbesondere die letzten sieben Jahre nicht, wo auch der Dümmste erkennen mußte, dass er verarscht wird. Und die Reichen haben auf Dauer auch nicht viel davon, wenn sie in der Zukunft nur noch mit Bodyguards unterwegs sein können.
      @ bo1

      Politische Wende? was soll passieren? Sollen die Grünen das Zepter übernehmen? oder in Deutschland rot? komplett wurscht. Hier spielt Not gegen Elend. Selber muss man es sich richten. Wer sich auf Vater Staat verläßt, ist schon verlassen! Die Systemgläubigen mit privater Altersvorsorge, oder staatlicher Vorsorge werden geschröpft. Irgendwer muss die Zeche ja zahlen und ich denke, dass werden nach 20 Jahren Bullenmarkt im Anleihenmarkt, dieses Mal die Bondholder werden. Haircut, Währungscut, irgendwie halt.

      Krümel schrieb:

      Und mal wieder kommt man zu dem schaurig-beruhigendem Gefühl - auch passend zur Weihnachtszeit -, dass es uns in Deutschland doch (noch) recht gut geht.

      Quelle


      Genau, noch!

      Diese Meldung hatte mich darin bestätigt, seit Jahren nicht mehr in eine privaten Altersicherung einzuzahlen. Aber eine andere habe ich beibehalten. Wird wohl ein Fehler sein, da spätestens in zehn, fünfzehn Jahren auch der deutsche Staat sowieso alles einkassiert. Es sei denn es tritt eine große politische Wende ein.
      Und mal wieder kommt man zu dem schaurig-beruhigendem Gefühl - auch passend zur Weihnachtszeit -, dass es uns in Deutschland doch (noch) recht gut geht.

      Auslöser der jüngsten Unruhe an den Finanzmärkten war der von der Budapester Regierung angekündigte Umbau des ungarischen Rentensystems. Die drei Millionen Versicherten der privaten Rentensäule werden zum Wechsel in das staatliche System und zur Aufgabe der privaten Renten gezwungen. Wer sich als Versicherter nicht darauf einlässt, verliert seine Ansprüche aus der ersten staatlichen Säule. Der Umbau des Rentensystems dient vor allem dazu, dass staatliche Haushaltsdefizit auszugleichen. Das Geld aus den privaten Rentenkassen, umgerechnet knapp drei Milliarden Euro, soll in den Staatshaushalt fließen.

      Der Verband privater ungarischer Rentenversicherungsträger sprach von "Erpressung". Die Unternehmen, darunter auch ungarische Tochtergesellschaften von Allianz und Münchener Rück, wollen vor das Verfassungsgericht und den Europäischen Menschengerichtshof in Straßburg ziehen. Private Rentenfonds waren Ende der 90er-Jahre als zusätzliche Alterssicherung in Ungarn eingeführt worden.


      Quelle
      Zu Phillip Hildebrand:

      Die ersten 15 Minuten habe ich mir angehört, aber auch dieser Heini, der durchaus sympathisch und rethorisch daheredet, lügt ohne rot zu werden. Von wegen überrascht von der Krise. Jeder der Banker wußte, was er tut und wohin das führt. Aber wenn er die wahren Hintergründe aufzeigen würde, wäre er ganz schnell weg vom Fenster, wie es Herrhausen erging.

      Und der sagte schon vor Jahrzehnten die Wahrheit:

      de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Herrhausen

      Sollte der Hildebrand doch noch was gesagt haben, was den Banken richtig weh tut, z.B. Abschaffung des Zinseszins Systems, Verbot sämtlicher Zertifikate und sonstiger Zockerpapiere, volle Haftung der Gläubiger von Staatsanleihen etc., dann lasst es mich wissen und ich würde mit großem Interesse das Interview mir weiter anhören. Eine anghenehme Stimme hat er ja. :)
      Gesprächmit Philipp Hildebrand - SNB Präsident Quelle: SF (57')

      Sehr interessantes Interview über Sinn, Zweck und Macht einer Nationalbank. Ein Einblick über die die Fianzkrise die im August 2007 begann. Wie sich das ganze angekündigt hat, wie die SNB ein halbes Jahr vor dem Lehman Kollaps begann Krisenszenarien zu entwickeln und deshalb das wie und warum der Rettung der UBS eigentlich gar keine Überraschung war.

      Wie Gier und Deregulierung der Finanzwelt sich das Grab selber geschaufelt haben - das jetzt die Steuerzahler mithelfen dürfen wieder zuzuschütten.
      Anschauen empfehlenswert.
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Der Reiz ist, den Job zu behalten. Gilt jetzt rein nur für die Investmentbänker.

      Wie gesagt, trau dich mal als Private Bänker Aktien im Aufwärtstrend zu verkaufen/dem Kunden zum Verkauf raten, bzw. als Fondsmanager früher auszusteigen, als der Markt. Man kann 1-2 Jahre daneben liegen, bis eine Blase platzt, aber bis dorthin bist dann deinen Job los!

      Gibt aber nun immer mehr Vermögensverwalter, deren Ziel eben in Richtung Absolut Return geht, ohne Benchmark. Einfach alternative Lösungen neben Aktien/Anleihen. Jens Ehrhardt, Aquila, ... Die schwimmen schon soweit es geht gegen den großen Strom.
      Das mit den Bänkern und Benchmark ist mir schon klar. Habe auch nichts dagegen wenn einer privat zum Madoff geht und dort sein Geld versenkt.
      Nur das die Institutionellen immer so fahrlässig sind wirft schon ein Schlaglicht auf unsere gier Gesellschaft mit den offensichtlich falschen Reizen.
      Würde und Sein - sind allen gemein
      @ retep

      Das ist ganz einfach zu erklären: Die Investmentbranche ist eine Benchmarkbranche. Auch wenn wir genau wissen, Öl/Rohstoffe/Gold/Aktien/Anleihen/Immos ist eine Blase, kann ein Investmentbanker nicht vorzeitig rausgehen.

      Ist ja verzwickte Lage:

      a. Angenommen du steigst in Aktien aus und diese laufen noch 30 % weiter => die Kunden ziehen das Geld raus, da weit hinter der Benchmark (sofern eine bestimmt ist!) + du verlierst wohl früher oder später deinen Job!
      b. Du reitest den Trend mit, dann kommt ein Crash, so schnell geht die Liquidation nicht, du verlierst auch Geld, aber Kunde bleibt drinnen.

      Somit wie du es machst, machst du es wohl falsch. Das positive ist, dass der Trend allmählich Richtung Absolute Return geht, OHNE Benchmark, aber das wird noch ewig dauern. Ein Investmentbänker bekommt 2-wöchentlich vom Chef die Benchmarkvergleiche serviert und steigst du zu bald aus, (obwohl du weißt, dass das eine Blase ist!), bekommst massivste Probleme.
      Gelungener Beitrag PT. Frage mich allerdings warum immer wieder in solche absehbare "Crashes" investiert wird? Insbesondere von institutionellen Anlegern denen man ja Sachverstand und Umsicht beim investieren ihrer zumeist Altersvorsorgegelder durchaus vorhalten sollte können. Oder eben gerade da nicht? Zwingt sie das versprechen für die sichere Altersvorsorge zu solchen Investments? Schon interessant das die Börsenindizes mit Ende 1970er Jahre Anfang 1980er geradezu explodiert sind. Zu einer Zeit als in vielen westlichen Ländern das obligatorische Alterssparen eingeführt wurde (in der CH war das so um 1983/84 / die sogenannte 2. Säule obligatorisch für Arbeitnehmer - zuvor freiwillig / 3. Säule ist seither neu als freiwilliges Instrument dazu gekommen).
      Würde und Sein - sind allen gemein