China und seine Immobilien
Quelle: BZDass die chinesische Wirtschaft – inzwischen bereits die zweitwichtigste der Welt – überhitzt ist, zeigt sich für Behravesh am chinesischen Immobilienmarkt. «Für mich ist die Situation vergleichbar mit Japan, das in den 90er-Jahren seinen Crash erlebte», meint er. «Im Moment ist es bereits so, dass der Wert der chinesischen Immobilien, soweit sie überhaupt bewertet sind, das Bruttoinlandprodukt um das 3,5-Fache übersteigt.» Der vergleichbare Wert habe in Japan vor dem Crash bei 3,8 gelegen. «Da werden wir in zwei Jahren sein», glaubt der Wirtschaftsprofessor, «und es gibt keine Anzeichen, dass sich die chinesische Wirtschaft bald einmal abkühlt.» Denn die chinesische Zentralregierung habe ihre Lokalfürsten nicht im Griff. Die ProvinzGouverneure wollten noch immer Wachstum um jeden Preis, sagt Behravesh, weil sie nur so dem Druck der Bevölkerung, die rasch mehr Wohlstand wolle, standhalten könnten. Das führe mittelfristig erst einmal zu weiter steigenden Immobilienpreisen in den Stätten, genau wie bei der Immobilienblase in den USA vor drei Jahren. Irgendwann seien die Häuser so teuer, dass die Zinsen nicht mehr bezahlt werden könnten. Dann gerät das Bankensystem unter Druck. «Wenn die Banken die Hypotheken abschreiben müssen, können sie weniger Kredit geben. Und die Wirtschaft kommt ins Stottern.» Laut Behravesh führt dies dazu, dass China nicht mehr jährlich 10 Prozent, sondern nur noch 5 Prozent wachsen werde.
Würde und Sein - sind allen gemein