Betriebs- und volkswirtschaftliche Betrachtungen

      Jetzt rückt er raus damit. 2 Wochen vor der Pension.

      Er hat den Weg schön frei gemacht für ein Chaos! Er war es, der das Tabuthema - Kauf von Anleihen - gebrochen hat.

      Übrigens: Am N-TV habe ich eine Reportage gesehen: Wir Deutschen - Vom Reich zur Republik 1871 - 1933. Es ists sensationell wie gleich das bis dato läuft. Erschreckend! Sehr ansehenswert.
      @ purri: Den Schritt, den Treichl gemacht hat, finde ich aber sogar grundsätzlich richtig, die Erste hat die PIIGS Anleihen wertberichtigt und ihre Ostbanken mehr oder minder auf Null gesetzt, weiters die CDS zum Marktkurs bewertet, das macht zwar einmal einen Knall, aber mit dieser Methode dürfte die Erste dauerhaft besser dastehen als diverse andere Banken -nicht nur in AT- die irgendwelche Fantasiekurse in den Büchern stehen haben.

      Die DEXIA, die jetzt heftig kracht, hat beim Bankenstresstest mit Platz 12 hervorragend abgeschnitten, da wurde von einer Kernkapitalquote im zweistelligen Prozentbereich gelabert, dabei hat sie eine Leverage (Eigen- zu Fremdkapital) von 28!

      Diese Schritte stehen noch allen Banken bevor, erst dann wird man sehen wie es wirklich um das Bankwesen steht, ich befürchte da bei manchen Banken noch viel übleren Wertberichtigungsbedarf, die Erste "stemmt" das wenigstens ohne weitere staatliche Hilfe, ob das europaweit alle Banken und Versicherungen schaffen, bezweifle ich.



      Maßnahmen im Detail

      Staatsschulden

      Die Anleihen von Griechenland, Irland, Portugal, Italien und Spanien, die die Erste Bank in ihren Büchern hat, wurden um 1,5 Milliarden Euro auf rund 650 Millionen Euro abgeschrieben. Davon entfallen nur mehr zehn Millionen Euro auf Griechenland und Portugal.

      Kreditrisikoversicherung

      Das gesamte Volumen dieser Credit Default Swaps (CDS), zu Deutsch Kreditrisikoversicherungen, hat die Bank auf aktuelle Marktwerte reduziert. Das bedeutet eine Abwertung von 5,1 auf 4,9 Milliarden Euro.

      Ungarn

      Der Wert der Tochterbank von 312 Millionen Euro wurde auf null reduziert. Zudem werden 450 Millionen Euro in Risikovorsorgen - unter anderem für die Kosten der Zwangskonvertierung von Fremdwährungskrediten der Ungarn - gesteckt. Und 600 Millionen Euro schießt die Erste Group ins Eigenkapital ihrer ungarischen Tochter ein.

      Rumänien

      Die im Jahr 2006 für 3,7 Milliarden Euro erworbene Bank BCR wird weiter abgewertet: heuer um 700 Millionen auf 1,1 Milliarden Euro. 100 Millionen steckt die Erste zusätzlich ins Eigenkapital der BCR.

      Verlust


      All diese Maßnahmen werden der Erste Group statt eines erwarteten 700 Millionen Euro Gewinns heuer rund 700 Millionen Euro Verlust einbringen.

      Dividende


      Für die Aktionäre wird es keine Dividende geben. Allerdings werden die privaten Inhaber von Partizipationskapital eine Verzinsung erhalten.

      Staatsgeld

      Die 1,2 Milliarden Euro an staatlichem Partizipationskapital zahlt die Erste entgegen den Ankündigungen vom Sommer nicht zurück. Die Zinsen von acht Prozent (90 Millionen Euro) werden aber an den Staat abgeführt.

      Eigenkapital

      Die Erste Group kann die Kernkapitalquote trotz der Wertberichtigungen bei unverändert 9,2 Prozent halten.



      Quelle: Kurier
      Vielleicht irre ich auch aber das scheint mir eine praktikablere Möglichkeit zu sein:
      Wie wäre es, wenn die Banken ihre Staatsanleihen von illiquiden Staaten einfach abschreiben und somit einen recht großen wenn auch überschaubaren Verlust realisieren. Die Staaten in denen die Banken sitzen, greifen dann mit einem "Bankenrettungsschirm" den jeweiligen Banken unter die Arme. Später, wenn die Banken sich wieder erholt haben, zahlen sie den Unterstützungsbetrag wieder an die Staat zurück. Die bankrotten Staaten überlässt man sich selbst und erlässt ihnen, zumindest einen Teil, ihre Schulden, sprich eine geordnete Insolvenz. Diese Staaten haben es dann selbst in der Hand sich wieder aus dem Sumpf zu ziehen, indem sie ihre Finanzlage durch Reformen u.s.w. deutlich verbessern. Vielleicht entsendet man auch mal Herrn Peter Zwegat, der weis wie man aus den Schulden raus kommt. :D 8o
      Und wenn da mal einer aus der EURO-Zone fliegt nun gut, dann ist es eben so. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
      Auf diese Weise würden die ganzen Milliarden nicht einfach in ein von vornherein erkennbares bodenloses Faß gepumpt, sondern "sinnvoller" eingesetzt.
      Grüße und maximale Erfolge

      M.Klingner
      info@traders-blog.de
      traders-blog.de

      Die Beiträge spiegeln die Meinung des Autors wieder und stellen in keiner Weise eine Anlageberatung oder Handelsaufforderung dar. Für jegliche, aus den Beiträgen abgeleiteten, Handelsentscheidungen wird keine Haftung oder Gewährleistung übernommen.
      wir brauchen mehr deutsches Geld:

      "Cameron sagte, der europäische Rettungsschirm für Pleitestaaten müsse deutlich besser ausgestattet werden. Er schlug vor, den Rettungstopf mit 1,5 oder gar mit 2 Billionen Euro zu füllen, die dann in marode Banken oder Staatshaushalte fließen könnten." :whistling:

      quelle: ntv
      I go for it!
      Vom letzten Freitag:

      Analyse der Société Generale vom 07.10.2011: BUY
      Upgrade

      Die Aktie der Erste Group wird von SocGen von Hold auf Buy hochgestuft. Der starke Kursrückgang der Erste Group sei aber übertrieben, da die Bank zuletzt grosse Anstrengungen zur Verbesserung der Refinanzierungsposition blah blah blahblahblahblah
      Die Erste muß aber massiven Wertberichtigungsbedarf haben, für das lfd. Geschäftsjahr wurden 850 - 950 Mio. Gewinn prognostiziert, jetzt ist von 700 - 800 Mio. Verlust die Rede, macht unterm Strich anscheinend mehr als 1,5 Mrd. aus!

      Aktienkurs heute -15%, und das trotz Shortverbot!!!

      ad purri: Meine "Hausbank" ist aber nicht viel besser, bin bei der italienischen Bank mit Austria im Namen. ;)
      Meine Hausbank(Erste) transportiert gerade ein paar Leichen aus dem Keller. Herr Treichel hat ja vor nicht all zu langer Zeit noch grossspurig verkündet, die böse Fimbag lässt ihm das Partizipations-Kapital nicht zurückzahlen - er selbst würde ja gerne..

      Bin ja schon gespannt ob das alles war und wieviel unsere anderen Ost-Spezialsten wertberichtigen.

      RE: RE: Jedes Volk hat die Politiker, die zu ihm passen

      janson schrieb:


      Katastrophen werden sich leider immer erst voll entfalten bis die große Masse zum Umdenken bewegt wird, denn erst wenn die Karre bereits offensichtlich in den Dreck gefahren wurde, erkennt auch die Mehrheit der Masse den Ernst der Lage.

      Ja! - Und dann kommt es z.B. nach Fukushima durch die idiotischen Politiker zu der unsinnigen Sofort-Abschaltungen von Atommeilern, weil es ja so wichtig ist, der Masse ein paar Brocken hin zu werfen, die sie dann natürlich selbst bezahlen muss, und zwar mit nicht billigem Franzmann-Strom
      Ps.: ich bin kein Atom-Strom-Freund.
      "Promising pussy in the after-life is the lowest thing I ever heard..." - Bill Maher

      RE: Jedes Volk hat die Politiker, die zu ihm passen

      Perfect Trader schrieb:

      Jedes Volk hat die Politiker, die zu ihm passen

      Herausragende Politiker/Vordenker hätten auch gar keine Chance jemals gewählt zu werden oder sich durchzusetzen, denn die Wählerschaft als Ganzes zeichnet den Durchschnitt der Masse ab. Der „durchschnittliche“ Wähler will sich aber mit seinem Kandidaten identifizieren können und somit sind es auch immer nur Durchschnittspolitiker, die gewählt werden.

      Katastrophen werden sich leider immer erst voll entfalten bis die große Masse zum Umdenken bewegt wird, denn erst wenn die Karre bereits offensichtlich in den Dreck gefahren wurde, erkennt auch die Mehrheit der Masse den Ernst der Lage.


      PS. Nicht so elitär gemeint wie es vielleicht klingen mag.

      bo1 schrieb:

      Im folgenden Artikel im vierten Absatz steht, dass kleine Firmen und Privatpersonen gar nicht von der Transaktionssteuer betroffen sein sollen:


      Taeuschung ist die Kunst des Krieges, das wussten die Leute schon vor sehr vielen Jahren. Und so wird auch hier vorgegangen, wie im aktuellen Beispiel der KFZ Maut. Erst fuer die kleine Gruppe der wehrlosen LKW-Fahrer einfuehren und behaupten, fuer die PKW-Fahrer kommt die Abgabe nicht und dann ... nach ein paar Monaten oder Jahren ist sie dann fuer die privaten PKW-Fahrer eingefuehrt.
      Gibt es eine Abgabe in Form einer Transaktionssteuer fuer die Grossen, wird sie mit Gewissheit auch in dieser oder einer abgewandelten Form fuer den Rest kommen. Ist die Abgabe dann einmal da, wird sie in regelmaessigen Abstaenden erhoeht und immer kurz vor der sogenannten #Kotzgrenze# gehalten.
      I go for it!
      Im folgenden Artikel im vierten Absatz steht, dass kleine Firmen und Privatpersonen gar nicht von der Transaktionssteuer betroffen sein sollen:

      welt.de/print/die_welt/finanze…lastet-Boersenaktien.html

      Quelle: welt.de

      Heißt das, für uns Daytrader würde ab 2014 alles beim Alten bleiben?


      Hier noch ein kritischer Artikel zur Transaktionssteuer:

      derstandard.at/1317019530597/F…me-der-Transaktionssteuer

      Quelle: derstandard.at
      Ich war vor ein paar Wochen in Athen, genau da, als die Demos stattfanden, u.a. auf dem Syntagma-Platz. In der Presse wurden damals und heute genau die besonders hervorgehoben, die ein "Anti-Deutschland"-Plakat in der Hand hielten. Das waren ca. 2-10 Personen von mehreren 10tausend. Die Presse polarisiert um einen eigenen guten Schnitt/Kasse zu machen. Dabei sollten sich die Medien ihrer Verantwortung bewusst sein und es korrekt darstellen. Nunja, auch sie unterliegen der höchsten Form von Habsucht, dem Grund fast allen Übels.

      Bevor allerdings in Deutschland jemand wegen der (existierenden und nahenden) Verhältnisse auf die Strasse geht - vor allem die Arbeitenden - das wird dauern. Aber alles fängt klein an..

      Auch "lustig", wie schon wieder über die nächste KFZ-Abzocke, der PKW-Maut, diskutiert wird. Und demnächst werden die Steuergelder wieder den Banken in den A... geschoben. Das regt selbst mich zutiefst auf und besorgt mich zugleich über die nächste (Bundestags-)wahl in Deutschland. Die wird es in sich haben. Grundsätzlich stellt sich mir auch die Frage, wie es wohl nach einem Finanzkollaps allgemein mit welchem politischen System weitergehen kann. Die jetzige Versagerform von Scheindemokratie werde ich nicht unterstützen.
      I go for it!