Betriebs- und volkswirtschaftliche Betrachtungen

      Vielen Dank für den herzlichen Empfang. :)
      Es freut mich, wenn ich andere inspirieren konnte.

      @ DanielR
      Mir ist natürlich klar, dass niemand die Zukunft vorhersehen kann. Jedem hier würde ein einziger Tag an der Börse reichen und er müsste sich nie wieder Gedanken um seine finazielle Situation machen.

      Um an meine Gehirngespinnste weiter anzuknüpfen, möchte ich hier meine Gedanken weiter ausführen, was ich tun würde, wenn ich im Hintergrund die Fähden ziehen würde.
      Mein oberstes Ziel wäre es, die zwangsweise anfallenden Schulden aus den Büchern meines Staates zu bringen.
      Entweder ich hol mir Unterstützung von Goldman Sucks, wie es Griechenland getan hat, um unter anderem mit Swap Geschäften und Bilanztricksereien meine Bilanz zu verschönern. Doch dafür ist die deutsche Politikzunft nicht homogen genug und ich müsste damit rechnen, dass andere Politiker mir das irgendwann aufs Brot schmieren werden. Außerdem sind solche Lösungen temporär limitiert.
      Also Plan B(eständiger).
      Die erste Frage die sich ja bei dem Vorhaben stellt ist, in welche Bilanz lasse ich die Schulden laufen? Mir würde da ja am besten eine Bilanz in Brüssel gefallen. Dann würden sich die Bürger der einzelnen Länder nicht mehr so darüber aufregen. Außerdem wäre die entstehende Struktur komplex genug, um immer gute Begründungen finden zu können, warum diese Lösung alternativlos ist ;)
      Ich würde demnach versuchen, eine Institution zu schaffen, wie den ESM, der ich danach eine Banklizenz erteile. Damit kann diese Institution mit dem ihr zur Verfügung gestelltem Geld, über Kredite Fiat Money schaffen. Natürlich mit spitzen Konditionen für EU Länder. Um die Märkte zu beruhigen und um zu zeigen das der Plan funktioniert, würde ich die erste Geldbeschaffung über den freien Kapitalmarkt laufen lassen. Und wenn die Auktion nicht so läuft wie geplant, hinterlege ich etwas Geld bei der EZB, um mir einen Kredit zu nehmen und biete über einen Strohmann selber mit auf meine Auktion. Wer hat seiner Auktion auf Ebay noch nicht so nachgeholfen ;) Wenn ich so nachdenken fällt mir auf, dass ich noch nie eine Auktion erstellt habe, ohne Schützenhilfe geleistet zu haben. ^^
      Wie auch immer. So wären meine Gedanken dazu. Hat wer Schwachstellen entdeckt? :)

      HexXx schrieb:

      ...Alles was ich bisher gelesen habe zielt darauf ab, den IST Zustand zu erklären. Noch interessanter finde ich die Frage, wo wird das hinführen.


      - Wer soll die Zukunft seriös voraussehen können?

      HexXx schrieb:

      ...Wo werden die Entwicklungen uns hinführen?


      - Wer soll die Zukunft seriös voraussehen können? Aber Anstrengungen zu unternehmen, vorbereitet zu sein, sollten nicht ganz nutzlos sein. + siehe persönliches Fazit am Ende

      HexXx schrieb:

      ...Das der Euro zum Scheitern verurteilt ist, wird jedem einleuchten. Die Leistungsunterschiede der einzelnen Teilnehmerländer sind einfach zu gewaltig. Alle Regeln der Stabilität werden immer weiter aufgeweicht, Moral Hazard etc.


      - Er kann zum scheitern veruteilt sein, aber ob er scheitert und wie, das weiß heute „keiner“.

      HexXx schrieb:

      ...Desweiteren gibt es das Systemproblem des Zinseszins, der es unmöglich macht, alle Schulden jemals zurück zu zahlen. Doch diese Problematik existiert nun schon tausende Jahre und trotzdem hat es sich nicht geändert. Warum sollte sich also genau jetzt das ändern? Wo ist denn das Problem, wenn die EZB einen Verlust in ihrer Bilanz ausweisen muss?


      - Eben, also wieso sollte der Euro scheitern? (siehe Absatz „Das der Euro zum Scheitern verurteilt ist…“) *smile

      HexXx schrieb:

      ...Auch sind die deutschen Politiker wie versessen darauf, den Euro um jeden Preis zu halten. Auch wenn sie zunehmend stärkeren Gegenwind bekommen. Außerdem könnte es sich doch sehr nützlich auf die deutsche Wirtschaft auswirken, wenn der Euro weiter an Wert verliert. Laut Dirk Müller ist der Euro ja noch über 20% zu hoch bewertet, um für die südlichen Länder tragbar zu werden. Sollte also der Euro weiter an Wert verlieren und sich Deutschland weiterhin verschulden, bis der Euro zusammen bricht, wäre das doch vorteilhaft. Denn wenn danach wieder die D-Mark eingeführt werden würde, die dann kräftig zulegen wird, würden die deutschen Schulden zahlbar werden. Oder habe ich ein zu verzerrtes Bild?


      - Das ist relativ, denn wenn dann 5 Billionen Euro Schulden immer noch 4 Billionen Wert sind (also unverhältnismäßig hohe Verschuldung), ist dies auch nicht so vorteilhaft für D bzw. vernachlässigbar.
      Dazu kommt ein so komisches Gefühl bei dem dann nahenden Umtauschkurs hinzu. Früher haben wir 2 DM = 1 Euro getauscht, wobei 1 kg Brot vor dem Währungswechsel im Discounter 1,69 DM kostete. Heute kostet das gleiche „minderwertige“ Weizenbrot ~2 Euro. Nach einem Währungswechsel von Euro auf DM - vermutlich Umtauschkurs 2 Euro = 1 DM – wieder 1,69 DM.
      Für den Bürger, egal wie es letztlich kommt, nichts Gutes.

      Auszug aus meinem Fazit in der Vergangenheit:
      1) Das persönliche Engagement im FX vom täglichen Zeitaufwand halbiert und diese Energie umgeleitet in eine andere Arbeit.

      2) Meine Kinder habe ich über die ersten 6 Jahre ihres Lebens hinweg stark in ihrer interkulturellen Kompetenz geprägt und davon werde ich nicht ablassen. Konkret sieht das so aus, das z.B. ca. 4x im Jahr Auslandsurlaub stattfindet, wo sie mit anderen Kindern spielen können bzw. in Kontakt kommen und ich eine Grundschule gewählt habe, bei dem Sprache/Interkultureller Kompetenzaufbau unterstrichen wird. Zwar sind es dadurch pro Woche 10 Stunden mehr Unterricht gegenüber den staatlichen Schulen, aber das Konzept federt es recht gut ab, so dass es nicht zur Überlastung führt. Ich freue mich, jetzt das Geld hierfür investieren zu können und nicht irgendwo zu sparen. Ziel ist hier die Voraussetzung zu schaffen, dass sie später „alle“ Möglichkeiten haben um sich eine andere Heimat suchen zu können und die Eintrittshürde niedrig liegt.

      3) …

      Diese Entscheidungen beruhen auf meinem persönlichen Verhalten, proaktiv Verantwortung für mein Leben und meine Familie zu übernehmen. Ich bin da sehr strikt und verhalte mich risikobewusst – das was wir auch letztlich nur beim Trading in der Hand haben (RM,MM). Punkt 2 sehe ich als den elementaren Edge, der mich in Zukunft „retten“ könnte – zumindest so, dass ich irgendwo als Rentner mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Dach über dem Kopf finde, mir egal wo auf der Welt.

      Grüße
      Dan
      I go for it!
      Ich finde die Diskussionen hier im Forum qualitativ ansprechend.
      Dennoch lassen sich viele, trotz tiefere Kenntnis, noch zu sehr von den Puppenspiel ablenken. Es ist sehr schön zu sehen, wie die meisten Posts versuchen, ein breites Bild über die Machenschaften der "Big Player" aufzuzeigen. Sich einfach nur aufzuregen bringt hingegen wenig, wenn gleich es der Anfang von einer größeren Bewegung werden kann.
      Es ist nicht zu bestreiten, dass durch hiesige Diskussionen für alle ein erheblicher Mehrwert geschaffen wird. Trotzdem sehe ich noch mehr Potenzial.
      Alles was ich bisher gelesen habe zielt darauf ab, den IST Zustand zu erklären. Noch interessanter finde ich die Frage, wo wird das hinführen. Auch auf die Gefahr hin der Verschwörungstheorien.
      Ich denke das ist die entscheidene Frage, die auch jeden hier unter den Fingern brennt. Und wenn man einen gewissen Edge aus diesem kollektivem Wissen ziehen möchte, dann muss diese Frage beantwortet werden. Wo werden die Entwicklungen uns hinführen?
      Das der Euro zum Scheitern verurteilt ist, wird jedem einleuchten. Die Leistungsunterschiede der einzelnen Teilnehmerländer sind einfach zu gewaltig. Alle Regeln der Stabilität werden immer weiter aufgeweicht, Moral Hazard etc.
      Desweiteren gibt es das Systemproblem des Zinseszins, der es unmöglich macht, alle Schulden jemals zurück zu zahlen. Doch diese Problematik existiert nun schon tausende Jahre und trotzdem hat es sich nicht geändert. Warum sollte sich also genau jetzt das ändern? Wo ist denn das Problem, wenn die EZB einen Verlust in ihrer Bilanz ausweisen muss?
      Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und die meisten wollen sich mit solchen Problemen gar nicht auseinandersetzen.
      Auch sind die deutschen Politiker wie versessen darauf, den Euro um jeden Preis zu halten. Auch wenn sie zunehmend stärkeren Gegenwind bekommen. Außerdem könnte es sich doch sehr nützlich auf die deutsche Wirtschaft auswirken, wenn der Euro weiter an Wert verliert. Laut Dirk Müller ist der Euro ja noch über 20% zu hoch bewertet, um für die südlichen Länder tragbar zu werden. Sollte also der Euro weiter an Wert verlieren und sich Deutschland weiterhin verschulden, bis der Euro zusammen bricht, wäre das doch vorteilhaft. Denn wenn danach wieder die D-Mark eingeführt werden würde, die dann kräftig zulegen wird, würden die deutschen Schulden zahlbar werden. Oder habe ich ein zu verzerrtes Bild?

      DanielR schrieb:

      cranberries18 schrieb:

      Oder anderer Fall: wir bekommen höhere Inflation. Welches Land kommt damit besser klar


      ich tendiere nach wie vor zu deflation, wobei das rein spekulativ ist.
      Wenn alle Länder knallhart sparen und weniger geld ausgeben ... und so sieht es danach aus. Hinzu kommt, dass wenn der Staat spart, siehe GR, mal eben Gehälter um 25% und mehr gekürzt werden. Es bleibt spannend...

      Gruß
      Dan


      geht weiter, Spanien:

      "Die spanische Regierung hat weitere einschneidende Sparmaßnahmen zur Senkung des hohen Haushaltsdefizits beschlossen. Sie sind Teil eines drastischen Sparpakets, mit dem in zweieinhalb Jahren bis zu 65 Mrd. Euro eingespart werden sollen. Wichtigster Baustein: Die Mehrwertsteuer wird am 1. September von derzeit 18 auf 21 Prozent angehoben. Der ermäßigte Steuersatz steigt von acht auf zehn Prozent.
      Schon bald sollen weitere Sparmaßnahmen wie die Kürzung des Arbeitslosengeldes folgen..." ntv

      Als Spanier würde ich mich damit unwohl fühlen, wenn ich in dieser nahenden Mehrbelastung monatlich einen auf Kante genähten Immobilienkredit zu bedienen hätte.

      das wird wohl in Zukunft auch noch andere EU-Länder treffen (Deutschland jetzt nicht ausgenommen)...

      grüße
      dan
      I go for it!

      Schuldenliste

      Wer die Schuldenliste in dem Handelsblatt-Artikel anschaut, sollte unbedingt auch den von Janson verlinkten H. W. Sinn-Vortrag ==>youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Ui0NOk_lSbU
      sehen, da ohne diese wertvollen Informationen die Liste als wesentlich beschönigend eingestuft werden muss!
      Aber wenn nun schon die deutsche träge Masse in die richtige Richtung rennt, ist Polen noch nicht verloren, oder wie war das?
      "Promising pussy in the after-life is the lowest thing I ever heard..." - Bill Maher