Options- und Optionsschein-Trading

      Ich kann mich den Ausführungen bezüglich der Überlegenheit des Schreibens von Optionen nur anschließen -auch wenn Jens Rabe gebetsmühlenartig etwas anderes behauptet- auch der Kauf von Optionen kann ertragreich sein, allerdings nur dann wenn man sehr genau weiß was man tut und sich über die möglichen Einflussfaktoren bezüglich der Veränderung des Werts der gekauften Option im Klaren ist.

      Zeitwert einer Option

      Für praktische Zwecke ausreichend genähert verhält sich der Zeitwert vieler gängiger Optionstypen wie im Post # 101 dargestellt.

      Grundsätzlich scheint es bei ersten groben und häufig kolportierten Analysen ein beachtliches Bias zugunsten der Stillhalter zu geben, aber das könnte gemäß TANSTAAFL (welches als sehr allgemeines Prinzip meist irgendwelchen vermeintlich reich machenden Rechnereien vorzuziehen ist) auch mit Abweichungen von der Lognormalverteilung der Renditen des Underlyings (und den daraus folgenden häufigen "schwarzen Schwänen") ohne den anfangs erheblich wirkenden Fairness-Malus zu größeren Teilen relativierbar sein.

      Lineare Instrumente haben das Problem, dass ihr Delta überall +1 bzw. -1 ist und es damit nirgendwo eine Art "Komfortzone" gibt und kleine Gewinne zum Spielen verleiten. Optionen können so gewählt werden, dass man genau das richtige Kennzahlenprofil für die eigene Strategie wählt, wie z. B. auch das Setzen auf massive Bewegungen mit wenig Geld. Den Einsatz des wenigen Geldes bezahlt man mit hohen Spreads (weshalb ein häufiges Hin- und Herhandeln bei weit aus dem Geld liegenden Optionen wenig angeraten ist) und als Long-Seite mit dem Zeitwertverlust.

      Die Chancen sind trotzdem viel besser als im Lotto - und selbst das lässt sich ökonomisch völlig rational mit einer geeigneten Nutzensfunktion des Lottospielers mit einer höheren Präferenz für sehr große Gewinne erklären.

      Bei börsengehandelten Optionen sollte man sich übrigens hüten, den vollen nominalen Spread zu zahlen. Das ist oberstanfängerhaft. Vielmehr muss man sich für zumutbare Preise vom Mittelkurs soweit weg pirschen, dass ein ausreichend gierig eingestellter Automat schnappt, wobei die Preise dann in der Haupthandelszeit gerade an US-Optionsbörsen deutlich besser sind als die standardmäßig angezeigten.
      Unabhängig von deinem letzen Posting -das klären wir beide am besten per Mail- hier eine sehr kurze Darstellung des Zeitwerts von Optionen.

      Der Zeitwert einer Option errechnet sich aus Optionspreis - Innerer Wert. Selbst bei Optionen mit gleicher Restlaufzeit auf ein und denselben Basiswert ist der Zeitwert keine Konstante, sondern ist abhängig vom Abstand des Strikes zum aktuellen Kurs des Basiswerts.

      Für das Beispiel verwende ich die gestrigen Schlußkurse der ODAX -Optionen auf den DAX-Index- mit Fälligkeit Juni 2014 (einfach weil das im von Hintman geposteten Beispiel auch so ist).

      DAX-Index Schlußkurs war gestern 9660,50

      Zeitwert verschiedener Strikes:

      9000: 157,20
      9100: 177,00
      9200: 199,50
      9300: 225,00
      9400: 254,20
      9500: 287,20
      9600: 324,40
      9700: 326,80
      9800: 273,30
      9900: 226,10
      10000: 183,80
      10100: 146,80

      Wenn man diese Zahlen genau betrachtet und den Schlußkurs des DAX in die Betrachtung einfließen lässt, dann stellt man fest, dass der Zeitwert von Optionen, deren Strike sehr nah am aktuellen Kurs des Basiswerts liegen -ATM (At The Money) Optionen) den grössten Zeitwert haben, je weiter die Strikekurse vom aktuellen Basiswertkurs liegen, desto geringer wird ihr Zeitwert.

      Und hier noch ein Beispiel für die Nichtlinearität des Zweitwerts:

      DAX Schlußkurs: 9660,50
      Optionen Strike 9500

      März, 31 Tage Restlaufzeit, Zeitwert 96,-- `= 3,0967 Punkte/Tag
      Juni, 122 Tage Restlaufzeit, Zeitwert 286,90 = 2,3516 Punkte/Tag
      September, 213 Tage Restlaufzeit, Zeitwert 422,40 = 1,9831 Punkte/Tag
      Dezember, 304 Tage Restlaufzeit, Zeitwert 536,10 = 1,7634 Punkte/Tag

      Wie ersichtlich sind Optionen mit kürzerer Laufzeit in Bezug auf den Zeitwert teurer als solche mit längerer Laufzeit.

      @ Hintman: Die Bezeichnung "intransparent" würde ich nicht verwenden, nur wesentlich komplexer als lineare Instrumente, ich schätze aber mal vorsichtig, dass der überwiegende Teil der Leute, die mit Optionsscheinen herumzocken, die Basics nicht wirklich verinnerlicht haben, nachdem es ohne entsprechendes Know-How schon mit linearen Instrumenten recht schwierig ist dauerhaft Geld zu verdienen wird das bei OS aller Voraussicht nach noch schwerer sein.

      goso schrieb:

      wegi schrieb:



      Ich befasse mich gerade mit der Gegenseite, mit dem Verkauf von Optionen, als Stillhalter. Weil hier profitiere ich quasi vom Zeitwertverfall. Da gibt es ein paar interessante Ansätze!


      Das ist meiner Erfahrung nach auch der einzige Weg mit Optionen dauerhaft Geld zu verdienen, ich beschäftige mich seit mehr als 3 Jahren intensiv mit diesem Thema, seit rund 1,5 Jahren bin ich jetzt aktiv mit Stillhalterstrategien im Markt unterwegs, was dabei unterm Strich rauskommt ist zumindest so viel, dass ich davon leben könnte, und das mit relativ geringem Zeitaufwand.


      Hatte mich vor einigen Jahren ebenfalls damit beschäftigt, dann allerdings mein Hauptaugenmerk auf den Forex-Spotmarkt gelegt und die Optionen aus den Augen verloren. Sollte ich als Ergänzung (nachdem Vola bei Devisen relativ mau ist) wohl wieder aus der Versenkung holen.
      Ich will grad ne kleine Artikelsammlung aufbauen auf brokerdeal.de, von Einsteigern über Fortgeschrittene bis hin zu Profis. Vielleicht hast ja mal Lust ein paar Zeilen dazu zu schreiben, ist für manche sicher hochinteressant.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!

      wegi schrieb:



      Ich befasse mich gerade mit der Gegenseite, mit dem Verkauf von Optionen, als Stillhalter. Weil hier profitiere ich quasi vom Zeitwertverfall. Da gibt es ein paar interessante Ansätze!


      Das ist meiner Erfahrung nach auch der einzige Weg mit Optionen dauerhaft Geld zu verdienen, ich beschäftige mich seit mehr als 3 Jahren intensiv mit diesem Thema, seit rund 1,5 Jahren bin ich jetzt aktiv mit Stillhalterstrategien im Markt unterwegs, was dabei unterm Strich rauskommt ist zumindest so viel, dass ich davon leben könnte, und das mit relativ geringem Zeitaufwand.
      @Hitman

      Das Theta bezieht sich auf den Zeitwert, hast somit richtig gerechnet ja.
      Wobei der Zeitwert in der Praxis nicht ganz linear fällt, sondern gegen Laufzeitende (3-4 Wochen vorher) dann zunimmt, da z.B. auch das Risiko überschaubarer wird.

      Aber ja das Aufgeld ist heftig und als Käufer musst das mit einbeziehen.

      Ich befasse mich gerade mit der Gegenseite, mit dem Verkauf von Optionen, als Stillhalter. Weil hier profitiere ich quasi vom Zeitwertverfall. Da gibt es ein paar interessante Ansätze!
      Aye, intransparenter geht´s nicht mehr. Da muss man schon sehr spezielle Strategien verfolgen.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      Diese Aussage stimmt genau für diesen Zeitpunkt und für diesen Schein, Optionen (und vermutlich auch OS, aber ich kenne die Teile nur von Wegschauen) haben bezüglich ihres Zeitwerts mehrere Variablen (aka Die Griechen), weiters ist der Zeitwertverfall nicht linear. Das Ganze ist ein recht komplexes Thema, allerdings ist es meines Erachtens beinahe unmöglich dauerhaft mit dem Kauf von Optionen Geld zu verdienen, man muss den Zeitwertverfall zumindest teilweise durch den Verkauf von Optionen gegenfinanzieren.
      Nein, stimmt nicht: der innere Wert beträgt momentan 1,6. Bei einem aktuellen Kurs von 4,36 ergibt das ein Aufgeld von 2,76€, welches bis zum Laufzeitende in 4 Monaten abgebaut wird. Das sind 276 Punkte in 120 Tagen...also Übernachtkosten von rund 2,3 Punkten könnte man rechnen. Ca. 9% Zinskosten p.a., gewaltig.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      Sagt mal, kann das stimmen?

      Der Faktor Zeitwert wird bestimmt von der Restlaufzeit, dem zu Grunde gelegten Zinssatz, dem
      aktuellem Kurs des Basiswertes, der Volatilität des Basiswerts sowie der Höhe
      der Dividende (was Aktien betrifft). Der Zeitwert unterliegt einem zunehmenden
      Wertverfall. Je mehr sich der Optionsschein dem Laufzeitende nähert, umso
      stärker schrumpft der Zeitwert

      Sie sehen schon, dass es im Gegensatz zu CFDs wesentlich aufwändiger ist, den Zeitwert
      von Optionsscheinen und Zertifikaten rauszufinden. Das ist nicht nur lästig,
      sondern schlicht und einfach intransparent den Kunden gegenüber. Denn auch die
      zu Grunde liegende Volatilität wird von den Emittenten laufend geändert, sodass
      der Anleger nie exakt weiß, wie der Preis des Derivates eigentlich zustande
      kommt.

      Diverse Datenbanken weisen zum Glück wenigstens den Wert „Theta“ im Steckbrief des
      Optionsscheines aus.

      Beispiel Dax-Call ISIN DE000HV9PBX4, Basispreis 9.500, Verfall am 17.06.14. Das ist ca.
      4 Monate nach Entstehung dieses Artikels, und der Call ist leicht im Geld bei
      einem aktuellen Dax-Stand von 9.660 Punkten.

      Sein Theta beträgt -0,10. D.h. der Optionsschein verliert jeden Tag, wenn alle anderen
      Parameter gleich bleiben, 0,10 Euro an Wert. Umgerechnet auf das
      Bezugsverhältnis sind das sagenhafte 10
      Punkte Verlust pro Tag
      !

      Zwar nur in der grauen Theorie, da sich zig
      Parameter ständig ändern können. Aber pi mal Daumen ist das ein korrekter,
      erschreckender Wert. Ich habe mir hier auch kein Extrembeispiel rausgepickt,
      bei ähnlichen Scheinen sowohl aus als auch im Geld und mit verschiedenen
      Restlaufzeiten finde ich Thetas zwischen -0,28 und -0,05.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!

      Krümel schrieb:

      Ich selbst halte Optionen/Optionsscheine (so man den Emittenten ausgiebig getestet hat) dennoch für ein sehr interessantes Instrument und werde mich auch bei nächster Gelegenheit mal wieder am Stück damit beschäftigen.

      Meine Erfahrung: Mit den richtigen Optionsscheinen kann man Trends länger mitmachen und nachts gut schlafen, wichtig die richtige Auswahl treffen, also keine Zockerscheine, eher Scheine die moderate Gewinne abwerfen. Aber, was für Dich richtig ist, ist für mich vielleicht wieder falsch. Wie alles im Leben, eine Ermessenssache.

      Optionen, eine feine Geschichte wenn man ein sehr dickes Depot hat, unter 100.000 Euro würde ich nicht in Optionen einsteigen. Wer weniger als 20.000 hat, muß sich im Klaren sein, daß es sehr gewinnbringend sein kann aber auch brandgefährlich, vor allem dann, wenn man nicht gelernt hat, den Trend zu erkennen und zu wissen was in den nächsten 3-4 Wochen passieren wird. Basis/ Strikes. Banken und Versicherungen agieren hier sehr gerne als Stillhalter, d.h. nicht daß sie aktiv in den Markt eingreifen aber manchmal doch, um vielleicht Schieflagen als Stillhalter zu korrigieren. Stillhalterpostionen sind sehr interessant aber auch hier muß man wissen wo will der Markt hinlaufen. Im Grunde kann man mühelos Geld verdienen, wenn das Konto größer als 100.000 Euro ist. Zum Stillhalter braucht man neben Geld auch Geduld , das Eichhörnchenprinzip.
      @PT

      Ich finde es immer wieder befremdlich, wie scheuklappenartig Du anscheinend die Postings liest. Ich kann mir das nur so vorstellen: Du hast eine Hypothese ("Ich bin Gottes Geschenk an die Menschheit, unterschätzt und v.a. ungeschätzt, alle anderen sind doof und ich bin der Einzige, der sich dafür interessiert/ sich damit beschäftigt..."). Wenn Du Informationen in den Postings findest, die die Hypothese bestätigen, pflegst Du die Daten sorgfältig ein, passen sie hingegen nicht, blendest Du sie anscheinend aus.

      Denkst Du tatsächlich, ich hätte mich wochenlang mit so einem Thema wie Optionen/ Optionsscheinen beschäftigt, wenn ich nicht die Notwendigkeit gesehen hätte, mich abzusichern (auch Vince schreibt das ja schon im Intro, dass man die fiesen Risiken absichern und den Notfallplan fertig in der Schublade liegen haben muss, ich bin des Lesens mächtig). Und dass ich auch die Vorteile von Optionen, nicht zwingend mit harten Kursmarken-Stopps arbeiten zu müssen gesehen hätte.

      Und Achtung, jetzt kommt's: ich habe tatsächlich - als mir in Form von Erdal Cene ein "Experte" vor die Füße gefallen ist, eine Email an ihn geschrieben und habe ihn gefragt, wie sich Profis denn absichern und ob sie tatsächlich mit OTM-Optionen arbeiten wie Du das oft schreibst, dass man das tun solle. So sind Herr Cene und ich in Kontakt gekommen und das ist mal einer der wenigen menschlich lohnenden Kontakte, denn wir sind sowas von auf einer Wellenlänge...

      Seine Antwort, die ich grade eben extra nochmal hervorgesucht habe, war eindeutig. Ich will hier nicht den Text der Mail veröffentlichen, da ich Herrn Cene nicht gefragt habe, ob er mir das gestattet. Daher nur kurz mit eigenen Worten: die meisten Privatleute verstehen zu wenig davon, um es korrekt umzusetzen und erhöhen oft ihr Risiko durch die Absicherung noch statt es zu senken. Für kleine Depots ist es sowieso nicht sinnvoll, da die Kosten zu hoch sind. Die Profis selbst machen es normalerweise auch nicht, da hinter ihnen die Risikoabteilungen stehen und das Szepter in der Hand halten. Keine OTC-Produkte handeln und über die Positionsgröße dafür sorgen, dass man für den Ernstfall im Spiel bleibt. Schwarze-Schwan-Szenarien, die sich ja dennoch über gewisse Zeit ausdehnen, nicht aussitzen (so dass man sich am Ende umbringen muss wie der VW-Typ), sondern rechtzeitig zeitnah mit (noch kleinem) Verlust aussteigen.
      "Traden" sollten Anfänger/Dezent Fortgeschrittene mit den Dingern sowieso nicht, denn es kommt zum Preis auch noch die Zeit als Faktor hinzu. Man muss nicht nur möglichst die Richtung wissen, sondern das Timing muss auch noch passen. Und ja, man kann auch mit falscher Richtung, aber gut gewählten anderen Parametern ins Plus kommen, aber dazu muss man sich erst die Ahnung erarbeiten.

      Ich selbst halte Optionen/Optionsscheine (so man den Emittenten ausgiebig getestet hat) dennoch für ein sehr interessantes Instrument und werde mich auch bei nächster Gelegenheit mal wieder am Stück damit beschäftigen. Damals Ende 2011 kam mal wieder eine von vielen Lebenskrisen, von denen ich in den letzten Jahren unersprießlich viele hatte (3 Todesfälle, 2 *schwere Krankheit in der Familie plus diverse Randgeplänkel), so dass ich das Thema ad acta legen musste. Und mittlerweile habe ich doch wieder recht viel vergessen, habe ich gestern gemerkt. Zum Glück konnte ich schnell in ein paar meiner Mathematica-Aufzeichnungen was nachlesen, aber es zeigte mir doch, dass das Thema nicht unbedingt so eingängig ist, dass es ein Jahr lang ohne aktive Anwendung im Gedächtnis überlebt.

      Und auch andere hier haben sich offenbar schon mal mit Optionen/-scheinen beschäftigt und haben das ja auch kundgetan. Und auch, welche Probleme sie sehen/hatten. Wie Du da so hartnäckig "Desinteresse" herauslesen kannst, ist mir ein Rätsel. Man muss mMn bei nichtlinearen multivariaten Instrumenten noch viel mehr wissen, was man tut (z.B. mehrere Freiheitsgrade = ein und derselbe Preis kann durch unterschiedliche Variablenwerte erzeugt werden). Eine profitable Strategie für den Aktienmarkt/Indizes kann ich mit einer ganzen Reihe an Instrumenten handeln (>= D1): ETF, Aktien selbst, KOs, CFDs,... ), ohne viel adaptieren zu müssen. Optionen/Optionsscheine hingegen sind eine eigene Liga, für die man noch einmal neu lernen muss, da es nun mal nicht 1:1 übertragbar ist. Ich finde es daher viel "smarter", die Finger von Dingen zu lassen, die man nicht ordentlich durchdrungen hat (warum auch immer: Zeit, zuviel/zu schwer, zu geringer Nutzen verglichen zum Zeiteinsatz), statt mit "smarten" Instrumenten zu arbeiten auf die Nuss zu kriegen, die man mangels Wissen nicht ausreichend kontrollieren kann.

      Natürlich kann man sich jetzt mit nem Optionenrechner hinsetzen und ein paar Szenarien durchspielen (Volaverdopplung,-halbierung,....). Aber unter seriöser Vorbereitung, auf der ja das Vertrauen fußt, damit man auch bei nem Drawdown nicht vorschnell hinschmeißt, verstehe ich ehrlich gesagt etwas anderes. Und die ist nun mal erheblich aufwendiger und zeitintensiver als bei den anti-smarten 0815-Instrumenten wie ich hoffentlich in meinem vorherigen Posting ausgiebig beschrieben habe. Btw: Handelst Du nicht auch EURUSD ? Na ja, ich dachte immer, das Ding verhält sich linear. Aber ich kenn mich mit Forex nicht aus. :whistling:
      @ Hintman

      vielleicht hilft dir das weiter.

      onvista.de/optionsscheine/such…L=WAR&OSENGINE=calculator

      Anfang 2000 bis 2005 habe ich nur mit Optionsscheinen getradet. Der Rechner war mir immer ein gute Hilfe. Man konnte schnell einzelne Scheine direkt vergleichen und auch zeitliche Varianten mit steigenden/fallenden Basispreisen durchspielen. Auch die maßgebliche Variante am Geld/im Geld/aus dem Geld prüfen. Goldmann Sachs Optionsscheine trade ich seit 2005 nicht mehr. In einer besonderen Situationen waren diese für 3 Stunden nicht handelbar, weder beim Emittenten noch bei der Eurex Stuttgart wurden Kurse gestellt. Früher war das ein übliches Spiel der Banken, man zog den Stecker und war nicht erreichbar.
      @ Optionen

      Meine Quintessenz daraus war/ist: Habe ich eine Meinung, welche binnen kürzerer Zeit eintritt, bist mit diesen Instrumenten viel besser dran! Klar. Mehr Hebel, welchen du mit CFD's etc gar nicht hinbekommst. Kaufe ich jetzt eine Rhoen, weil ich denke, das Ding steigt irgendwann mal, dann sind Optionen das falsche Instrument. Man muss neben: gehe ich Long oder Short auch noch miteinbeziehen, wann das passiert. Ein Aussitzen (so wie Hintmans Freund das beschrieben hat), ist halt hier keine Strategie - anders als bei CFD's, Zertis. Hier kann ich einen Fehltrade schon mal aussitzen, obwohl Aussitzen selbst ja nicht unbedingt eine gute Strategie ist, aber trotzdem. Macht es halt etwas schwieriger, da der Trade dann auch in der gewünschten Zeit fertig sein muss.