Options- und Optionsschein-Trading

      Für meinen Teil will ich da gar keine Betroffenheit heucheln. LEGUAN hat in der Sache recht. Bollinger hat auch schon des Öfteren berechtigt auf die fragliche Chancenhaltigkeit kurzfristigster Future-lastiger Praktiken hingewiesen.

      Fast passend kommt da die kürzlich (26.02.07 21:47) gemachte Anmerkung bezüglich hoher Kosten von DickT bei den typischen Retail-Produkten hinzu.

      Im technisch-fachlichen Detail finde ich die Aufzeigung des nichtlinearen Chance-/Risiko-Profils gelungen, wo er aber stark forciert wurde, das nicht immer triviale Basis-Wissen darzulegen, wozu das Lesen eines Buches aber bestimmt die bessere Idee ist. Bei Optionen geht es mit irgendeinem Gedaddel aus dem Bauch heraus definitv nicht.

      Nachtrag: Das automatische Ändern der Überschrift in Kleinschreibung ist eklig. Selbst, wenn man sie groß schrieb, wird sie bei einer Korrektur wieder klein.

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      @ Rotwild

      Nach den Kontraktspezifikationen werden OGBL nach dem Future-Style-Margin-Verfahren gehandelt. Es wird also nicht der volle Kaufpreis im Moment des Kaufes benötigt, sondern nur ein Einschuß darauf.

      Man kann auf der Option-Long-Seite nie mehr als die Options-Prämie verlieren, aber die Differenz vom Einschuß bis zur Options-Prämie kann als Nachschuß fällig werden.

      Die ausführliche Beschreibung ist in der EUREX-Beschreibung zum Margin-Verfahren, S. 33 beschrieben.

      Mit dem Eurex-Margin-Calculator kann man die Margin ausrechnen. In der IB TWS kann man das auf der Order-Zeile mit Rechtsklick / Margin überprüfen rausfinden.

      Die manchmal zu lesende Aussage, daß der OGBL-Handel ohne die Anwendung des Future-Style-Margining wegen angeblich zu geringer Volatilität nicht sinnvoll wäre, ist wegen der geringen Größenordnung der Abweichungen für die Long-Seite unzutreffend. Es handelt sich eher nur um ein zusätzliches Schmankerl oder eine Entscheidung der EUREX, es einfach so zu machen.

      Die Unterschiede zwischen der letztendlich am Laufzeitende fälligen Optionsprämie und dem Einschuß sind nämlich von der Größen-Ordnung für eine Long-Option gering. Ich habe auf die Schnelle kein Beispiel gefunden, wo man mehr als die Hälfte der Prämie sparen konnte, in den meisten Fällen deutlich weniger.

      Den meisten Tradern scheint der Einschuß-Mechanismus bei OGBL für die Long-Seite auch egal zu sein, da man ihn insbesondere bei den am meisten gehandelten Serien mit kurzen Laufzeiten wegen Geringfügigkeit ignorieren kann und bei den nach Umsatz-Volumen bei Zockern beliebten extrem preiswerten OGBL ist der Einschuß in der Regel genau gleich der letztfälligen Prämie.

      Da man ohne die obigen Hilfsmittel die fällige Margin ohnehin kaum genau abschätzen kann, ist die verkürzte Betrachtung einer sofort vollständig fällig werdenden Prämie eine ausreichende Näherung für das tägliche Trading.

      Auf der Short-Seite muß man neben den wesentlich größeren Risiken einer unbeschränkten Nachschußpflicht auch noch aufpassen, daß man nicht mit einem Underlying gefüllt wird, was am Laufzeitende oder schlimmstenfalls sogar davor (american style) möglich ist. Da muß man insbesondere bei kombinierten Portfolios aus mehreren Optionen aufpassen. Mir ist schon mal ein ungewolltes Filling widerfahren, wo der Schreck sehr groß war, aber es zufällig mit dem Future gut ging.
      @xyxyber

      folgendes problem:

      die optionstheorie sagt dass bei longoptionen das risiko auf die gezahlte prämie begrenzt ist.

      dann las ich in irgendeinem forum wiedersprüchliche meinungen.
      nämlich dass dies auf longoptionen auf futures nicht der fall ist und eine nachschussplicht entstehen kann.

      daraufhin habe ich bei der eurex angerufen und mir wurde erklärt (er musste allerdings auch länger überlegen) dass dies zutrifft.

      wie ist das denn nun mit long calls/puts auf futures. zb. den bund oder commodities?

      danke
      @xyxyber


      Danke.

      Dachte an praktische Beispiele z.B. Swing Trading Aktien mit
      Charts für korrekten Einstieg short /long ,Auswahl Option , Trade
      Management etc.

      Bin Abonnent von Option Newsletter , kann jedoch aufgrund Copy Right hier
      keine Auszüge veröffentlichen . Werde dir Kopie per mail schicken.

      Grüße
      @ Bollinger

      Das mit den 90 % (des zum Kauf-Tag preisgewichteten Kontrakt-Volumens / der absolut gehandelten Kontrakt-Zahl / der Zahl der OTM-Optionen? Die Angabe ist so zu pauschal.) ist eine Aussage, die über manches täuscht. Viele Positionen werden gar nicht bis zur Endfälligkeit gehalten oder waren so weit aus dem Geld, daß sie ohnehin nur preiswerte "Test-Ballons" für optimistische Szenarien waren und von den gewinnenden Long-Positionen reißen manche auch größere Löcher in die Schreiber-Taschen, insbesondere, wenn sich Unberufene ohne rationales Verständnis des Risikos im Schreiben versuchen und dann in einer heißen Markt-Phase hektisch zu ungünstigsten Bedingungen Verluste realisieren müssen.

      Vor konkreten Einzel-Underlyings und Options-Serien steht die Definition der Strategie mit einer ganzen Anzahl einzelner Fragen, wie z. B.: Will man nur kaufen oder auch schreiben? Will man am/im/außer dem Geld arbeiten? Will man einzelne Positionen halten oder mehrere Positionen zu einem Portfolio kombinieren? Innerhalb welcher Kennzahl-Bereiche will man bezüglich eines oder mehrerer Parameter neutral bleiben? Will man im Laufe der Zeit über die Menge, andere Serien oder gar nicht nachjustieren?

      Je nach der Strategie sehen die besten Serien, ihre Kombination und die fortlaufende Adjustierung ganz anders aus.

      Für viele Neulinge im Optionsbereich sind ganz simple Long Calls/Puts keine vollkommen blödsinnige Idee, auch trotz der 90 %-Aussage. Wenn man dann den richtigen Zugang und größeres Interesse zu Optionen gefunden hat, kann man schrittweise immer komplexere Portfolios zusammenbauen. Ein Einstieg mit kombinierten Portfolios ist kaum zu verstehen, weswegen ich ihn nicht für sinnvoll halte.

      Zum Punkt 2) von Cerberus24 habe ich nichts geschrieben, weil ich glaube, daß die Strategie als Ergänzung zu einem Portfolio mit anderen Bestandteilen als vorrangig Optionen zwar gut ist, aber von den meisten auf Optionen spezialisierten, aktiv umschichtenden, privaten Tradern nicht favorisiert wird.

      Als Ergänzung zu Cerberus24 Warnung füge ich noch hinzu, daß das Traden eines jeden Produktes, daß man nicht verstanden hat, mit hohen Positionen ohne praktische Erfahrung angeht oder als schnellen, mühelosen Weg zum Traum-Gewinn betrachtet, bis auf die verschwindend geringe Menge von zufälligen Glückspilzen selbstverständlich zum Scheitern verurteilt ist. Wenn man aber nie mit dem Sammeln von Erfahrungen anfängt, wird man sie auch nie bekommen.

      Auch eine große Reise beginnt mit einem kleinen Schritt.
      @ Cerberus24

      1) "Absonderlich bizarre Mafia-Zustände" ist schon eine sehr hohe Form der Unregelmäßigkeit. Die sollte man schon aus juristischen Gründen niemandem nachsagen.

      3) Habe ich auch so verstanden, bloß habe mich nicht getraut, daß so zu sagen. Die Herren scheinen es aber bisher ganz gut im Griff zu haben. Die Equity-Kurve sah ja sehr gut aus, obwohl ich nicht auf die angegebenen 36 % p. a. kam.

      4) Ja, nachkomplettieren in einer Bewegung ist teuer. Bei einer Sicherung weit vom Geld weg, habe zumindest ich einen größeren Seelenfrieden. Das ist dann preiswert genug, es von Anfang an machen zu können.

      5) Beim Halten Intraday oder Swing ist der Zeitwert-Verlust noch einiger Monate laufender Optionen unbedeutend, da dort vorrangig auf den Hebel abgestellt wird. Man muß sich nicht unbedingt Dinger kurz vor dem Verfall antun, obwohl man es mit wirklich kleinem Spielgeld zum Zocken sogar noch am Verfalltag manchmal als interessantes Game (genau als das!) treiben kann.

      Ohne inhaltliche Vision (also nicht nur dem rein technischen Traden), die der breite Markt noch nicht hat, wird man als reiner Käufer im längerfristigen Berich bestimmt nicht gut mit dem Zeitwertverfall abschneiden. Bei klar begründeter Meinung (für reine Techniker: o weh) ist aber ein OTM-Kauf ein guter Weg, mit sehr beschränktem Risiko in Ruhe zuwarten zu können, bis die gleiche Idee den breiten Markt als Konsens bewegt hat.

      Bei aller Theorie von der Effizienz der Märkte muß ich gerade in meinem Fachgebiet IT feststellen, daß vieles, was die Wall-Street entdeckt, oft schon Wochen vorher für einen Techniker, der gleichzeitig tradet, erahnbar war. Damit Du nicht wieder alles als Spinne abtust, kann ich Dir dazu sagen, daß ein Trader-Kollege von mir beim Verklickern der vermeintlich neuesten High-Tech-News oft enttäuscht ist, wenn ich ihm sage, daß ich mit etwas Branchen-Know-How öfter schon Wochen vorher positioniert war, immer zu einer Zeit, als er mir nichts geglaubt hat. Außerhalb meines Fachgebietes gelingen mir solche Visionen nahezu nie und auch darin verschlafe ich vieles, was mir wie jedem anderen erst ein Markt-Scan anzeigt.
      Guten Abend

      90% aller Optionen verfallen wertlos.

      Wäre dankbar, wenn hier wirklich konkrete Beispiele mit Nennung
      von R0ß und Reiter vorgestellt würden.

      Am besten gefällt mir noch von Cerberus 24:

      " Stillhalten ist auch für kleine Investoren eine ideale Methode vergünstigt zu Aktien zu kommen"

      Wie nachzulesen ist Bestandteil meines Trading Plans.

      Grüße
      Original von xyxyber
      @ Roti

      !) Absonderlich bizarre Mafia-Zustände herrschen da aber nicht.

      2)Als Stillhalter lebt man am besten, wenn man als große Institution so gut kapitalisiert ist,


      3)Das kann man wie die Herren dort ohne exzessives Sicherheitsnetz machen,

      4)aber auch, mit dem Kauf einer anderen Serie zu einem Spread komplettiert, gegen extreme Kursbewegungen gesichert.


      5)Das mit dem Zeitwertverlust sehe ich nicht so streng.


      Zu 1 Da bin ich teils anderes belehrt worden: Siehe Alles rund um Schrempps Abgang bei DCX. Oder andere News bei VOW. Die MarketMaker können etwas analog zum Stoppfishing gerne machen: Sie drehen die Volaschraube. Damit ändert sich der Optionspreis (Prämie). Dies plus Spread plus Slippage machen das Verdienen schwer.

      Zu 2 Stillhalten ist auch für kleine Investoren eine ideale Methode vergünstigt zu Aktien zu kommen, die LEAPS Prämien sind ja heftig. Die andere Methode ist das reine Prämienverdienen als zusätzliches Zinseinkommen auf einem bestehenden Anleihekonto. Macht bei derzeitigem Zins ca 5,25 p.a.(Hybridanleihe) plus 6-15% p.a. für revolvierende weit aus dem Geld liegende Strangles.

      Zu 3 Die Herren haben wohl GAR KEIN Sicherheitsnetz.

      Zu 4 Nachträglich zu einem Spread eine oder sogar beide Seiten zu komplettieren ist regelmässig sehr teuer. Butterflies und Condors rechnen sich derzeit schlecht

      Zu 5 Und ich dachte immer, Zeit wäre der differenzierende Faktor zum Underlying: Beide haben Kursverläufe, beide haben Vola, aber nur Optionen haben den Zeitfaktor.


      MFG

      Cerberus24

      P.S. Ich bedanke mich für die herzlichen sachfremden Kommentare
      Original von Roti

      .....
      sehe ich da aber speziell nach 17.3o Probleme um fair rein oder raus zu kommen.

      .....

      @cerb

      bist Du ein Stillhalter, ist das ein einträgliches Geschäft für dich?

      Beste Grüße

      Roti :)




      1. Nach 17:30 stellt sich das Problem, ob Du fair rein oder raus kommst, nicht -- DIe EurexOptionsBörse ist dann Dicht und Du kannst NICHT handeln. Du sitzt dann vor dem Fernseher, siehst den Fdax gerade in den Keller maschieren, sitzt auf Deinen Optionen und kannst NIX machen. Sieh Dir auf der IB-TWS die laufenden Kurse an: Sie stehen still!

      2. Ja, mal mehr, mal weniger, allerdings nur noch wenige Einzeltitel. --- Zum Motivieren googgel mal nach Max Anspacher oder schau Dir im W:O (wallstreet:online) unter den 50ern den Stillhalterthread an, insbesondere die Mails von "bimbesverwalter" . Der wurde mit Stillhalten vom armen Studenten zum Millionär und bereist die Welt per Wohnmobil - nebst Gattin. Toller Typ!

      MFG

      Cerberus24

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      @ Roti

      Aufpassen muß man wie bei jedem Produkt, daß man nicht zu sehr über den Tisch gezogen wird. Da ist Cerberus24 Warnung total richtig, Börse ist nun mal ein Haifischbecken. Absonderlich bizarre Mafia-Zustände herrschen da aber nicht.

      Als Stillhalter lebt man am besten, wenn man als große Institution so gut kapitalisiert ist, daß man einfach damit leben kann, wenn man ausgeübt wird. Man kann das sogar soweit treiben, daß man statt Limit-Orders fürs Underlying Optionen schreibt und einfach wartet, ob man im Underlying gefüllt wird.

      Es gibt auch erfolgreiche Verwalter, die vorrangig ausreichend weit aus dem Geld liegende Optionen in beide Richtungen schreiben. (z. B. Swiss Alpha, vorgestellt in Traders 2007/2)

      Das kann man wie die Herren dort ohne exzessives Sicherheitsnetz machen, aber auch, mit dem Kauf einer anderen Serie zu einem Spread komplettiert, gegen extreme Kursbewegungen gesichert. In einer ausgefeilten Options-Strategie kann man nach genauer Rechnung zwischen den Alternativen einer Teilauflösung einer Position oder einem Sicherungsgeschäft entscheiden.

      Die Einfachheit des Futures, daß man einfach linear an einer Bewegung dranhängt, ist gleichzeitig sein größte Schwäche. Mit mehreren Optionen unterschiedlicher Serien und gemischtem Kauf und Verkauf kann man sowohl das Auszahlungs-Profil über dem Kurs zu einem festen Termin als auch die Gewinn-/Verlust-Fläche über Kurs und Zeit in ihrer Form anpassen.

      Das mit dem Zeitwertverlust sehe ich nicht so streng. Beim Trading einfacher Optionen in der sehr kurzen Frist, kommt es auf einen hohen Hebel an. Bei Trading als Optionskäufer in einer mittelfristigen Spekulation kommt es auf einen sinnvollen Einstieg in eine preiswerte Option in einer Zeit mit erwarteter Volatilitätsausweitung an. Der Einsatz tief im Geld liegender Optionen deckt da eher Anleger-artige Szeanarien ab.
      Original von Cerberus24
      Bevor sich zu viele Freiwillige als Haifischfutter bei der Eurex bewerben, einige warnende Worte:

      1. Es gibt enge Spreads, faire Spreads, weite Spreads, Optionsscheinspreads, EmiSchweineSpreads und EurexOptionsspreads! Mörderisch!

      2. Die Kursentwicklung lt. Theorie und Marketmaker folgt dem Grundsatz Dichtung und Wahrheit.


      Hallo,

      danke für eure Hilfe, ich hoffe das wenigstens der Dax30, also die 30 größten deutschen Aktien, in Punkto Spread, Liquidität passend sind?

      Wenn der ODax aber nicht so liquide ist wie FDax sehe ich da aber speziell nach 17.3o Probleme um fair rein oder raus zu kommen.

      Aber vielleicht bin aich als Anfänger Optionen aber zu pessimistisch, bei Futures ist es halt sehr einfach :rolleyes:

      @cerb

      bist Du ein Stillhalter, ist das ein einträgliches Geschäft für dich?

      Beste Grüße

      Roti :)
      Beste Grüße

      Roti :)
      @ Cerberus24

      Fachlich richtige Inhalte kann man auch ohne neckischen Nachsatz vermitteln. Wäre ganz super, wenn Du mit Deinen Erfahrungen zu Optionen hier etwas beisteuern könntest. Übrigens wurde gerade jemand angezählt, weil er kein "Zeilengeld" nahm.

      US-gehandelte Optionen gefallen mir auch besser.

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      Original von goso
      Original von Cerberus24


      der nicht vom Zeilengeld, sondern unter anderem von Odaxen lebt


      Was ist bitte Zeilengeld?


      Methode, Journalisten bzw Kolumnisten zu bezahlen. Führt oft zu wortreichem und weitschweifenden Sprachduktus. Prophylaktisch: Der Begriff war hier sicher nicht als Spitze gegen Dich aufgeführt.

      MFG

      Cerberus24

      P.S. Für US-Optionen ist TOS top.