Abfischen von Stop-Loss Orders durch den Market Maker

      In dem beschriebenen Fall hätte der EO/DL auf mind. 1,2851 steigen müssen, um einen Zerti.-Kurs von 1,00E zu rechtfertigen. Das Tageshoch lag am Freitag aber bei Beides auf den Geldkurs bezogen. Nimmt man den Spread zum Briefkurs dazu, wäre man bei 1,2851 - dann aber nimmt sich der Emittent die Freiheit, mal den einen, mal den anderen, dann wieder den mittleren Kurs als Referenz zu nehmen.

      1,2848 ? 1,2851 ? FX Spot Handel ist ein OTC Markt, das sollte man nicht vegessen.

      RE: Abfischen von Stop-Loss Orders durch den Market Maker

      @ DickT

      Der Wert dieses Zertifikates schwankte an vier zufällig ausgewählten Zeitpunkten ohne 1:1-Korrelation zum Underlying, die Preisstellung erscheint einigermaßen willkürlich. Nur der Emittent kann da eine vernünftige Auskunft geben, was er wirklich für Pricing-Aktionen durchführt. Kann er das nicht zügig, verständlich und freundlich aufklären, sollte man keine Scheine von diesem Emittenten mehr kaufen.

      RE: Abfischen von Stop-Loss Orders durch den Market Maker

      1. Meine Beobachtungen stammen tatsächlich von der Webseite von Cortalconsors. Dass die so unzuverlässig bei der simplen Angabe von Tageshochs, -tiefs und Schlusskursen ist, hätte ich nicht gedacht.

      2. zum "tatsächlichen" Wert: Zum einen nehme (oder besser "nahm") ich an, dass der bei Cortalconsors vom "Emittenten" gestellte Kurs der Kurs ist, der den tatsächlichen Wert widerspiegelt. Andererseits kann man zumindest tagesaktuell einen "fairen" Preis ausrechnen. Dazu nehme ich an einem x-beliebigen Zeitpunkt den aktuellen Kurs des Zert. und den des Underlyings. Den inneren Wert des Zertis kann man dann leicht ausrechnen. Alles, was das Zert. über den inneren Wert hinaus kostet, betrachte ich als Zeitwert, bzw. Finanzierungskosten des Emittenten. Bewegt sich nun der Kurs des Underlyings, sollte sich der innere Wert 1:1 zum Underlying bewegen. Dazu addiere ich die an meinem Referenzpunkt herausgerechneten Finanzierungskosten und erhalten den zumindest tagesaktuell relativen "fairen" Wert des Zertis.
      Diese Methode ist sicher nicht die richtige um den wahren Wert herauszufinden, gibt aber doch einen guten Anhaltspunkt.

      In dem beschriebenen Fall hätte der EO/DL auf mind. 1,2851 steigen müssen, um einen Zerti.-Kurs von 1,00E zu rechtfertigen. Das Tageshoch lag am Freitag aber bei 1,2848. Beides auf den Geldkurs bezogen. Nimmt man den Spread zum Briefkurs dazu, wäre man bei 1,2851 - dann aber nimmt sich der Emittent die Freiheit, mal den einen, mal den anderen, dann wieder den mittleren Kurs als Referenz zu nehmen.

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      RE: Abfischen von Stop-Loss Orders durch den Market Maker

      @ DickT

      Daß die MM zuweilen sehr unfair vorgehen, ist leider richtig.

      Wie Du beim Schein SCL2WD die Unregelmäßigkeit begründest, ist aber ohne weitere erklärende Rechnung nicht völlig zwingend nachvollziehbar. Im EUWAX-Archiv kann man gleich zu 4 Zeitpunkten (16:17:50, 16:38:56, 16:39:07, 16:39:28 ) einen Geld-Kurs von 1,00 € sehen.

      Auf die Kurse der Online-Broker kann man sich leider in der geforderten Präzision nicht verlassen. So weichen z. B. die Kurs-Listen bei CortalConsors zuweilen sogar in der Reihenfolge der Kurse von der Kursstellung der Emittenten ab, daß es sich dabei nicht nur um einfache Lücken handelt und man beinahe glaubt, ein anderes Instrument zu beobachten, was eigentlich unmöglich sein sollte und technisch beim gleichen zugrundeliegenden Datenstrom nicht ohne weiteres erklärbar ist.

      Wie hast Du den "tatsächlichen Wert" berechnet? Die Berechnung auf finanzen.net liefert z. B. ganz merkwürdige Werte. Für eine ordentliche Berechnung muß man die Art und Weise der Finanzierungskostenberechnung des Emittenten und seine Zinssätze kennen.

      Ich habe zu 4 zufälligen Zeitpunkten am Tag die Kursstellung bei diesem Schein nachvollziehen wollen, was mir aber wegen für einen Knock-Out-Schein zu stark schwankenden Abweichungen vom Underlying nicht möglich war. Vielleicht kann da die Hotline des Emittenten was zu sagen.

      Unabhängig von allen möglicherweise berechtigten Kritiken, ist ein Schein mit einem Spread von mehr als 5 % doch fürs Trading sowieso viel zu teuer und ein Hebel von über 85 lädt doch nachgerade zu abenteuerlichen Kursstellungen ein.

      Abfischen von Stop-Loss Orders durch den Market Maker

      Hallo!

      Lange habe ich mich in diesem Board nur als Leser getummelt. Jetzt hoffe ich, selbst einen konstruktiven Beitrag leisten zu können.

      KO-Zertifikate funktionieren bekanntlich nur, weil der Emittent als Market Maker sei es OTC oder über eine Börse in Erscheinung tritt. Dabei geht der MM mitunter sehr unfair vor, indem seine gestellten Kurse kurzzeitig die Bewegung des Marktes zugunsten des MM verlassen!

      Hier der Beweis im Fall von Sal. Oppenheim im Schein SCL2WD am 17.11.2006. Dabei handelt es sich um einen EO/DL short Basis 1,3

      Auf der Internetseite eines Online-Brokers kann man die Kurse einsehen, die der Emittent des Scheins direkt aktuell stellt und diese mit den Kursen vergleichen, zu denen der Schein (über den MM) an den Börsen gehandelt wird. So werden für die durch den Emittent gestellten und die an den Börsen gehandelten Kurse auch die jeweiligen Tageshochs und -tiefs festgehalten.

      "Erstaunlich" ist:
      Während das Tagestief beim Emittentenkurs am 17.11.06 1,04EUR betrug, war es an der Börse Frankfurkt 1,00Euro - genau der von mir angegebene Stopp-Loss-Kurs! Dabei entsprach der tatsächliche Wert des Zertifikats (gemessen an innerem Wert + Zeitwert, den das Zertifikat an diesem Tag hatte) 1,04Euro!!!

      Warum also wurde in FFM der Stop-Loss aktiviert, wenn er gemessen am Stand des Underlyings (EO/DL) gar nicht erreicht wurde?

      Belgen kann ich dies durch entsprechende Screenshots - diese schicke ich auf Wunsch gerne zu.

      MfG
      DickT