Spread/Pair-Trading in Futuresmärkten auf Grundlage eines Relative-Stärke-Modells

      RE: Spread-Trading auf Grundlage von Relative-Stärke-Modellen

      @all

      Anbei noch der Link zum Download eines nützlichen Excell-Add-In´s mit Timerfunktion in VBA, zur Erstellung von zeitbasierten Datenreihen und somit Charts in Excell.

      Kursdaten des Brokers oder des Kursdatenlieferanten können damit per Excell-DDE in frei definierbaren Zeitintervallen aufgezeichnet werden. Somit kann man sich seinen eigenen Realtimechart in Excell basteln - analog meinem ersten Posting.


      Link:
      excel-vba.de/3_1_1.htm

      RE: Spread-Trading auf Grundlage von Relative-Stärke-Modellen

      @xyxyber

      Dies ist wohl von Broker zu Broker unterschiedlich.

      Ich kann da nur von meinem Broker ausgehen. Und selbst da wird es manchmal unterschiedlich gehandhabt, wenn ich mir die Marginausnutzung in der Handelsplattform ansehe. Irgendwie bin ich da auch noch nicht hinter das System gestiegen.

      Spread-Trading auf Grundlage von Relative-Stärke-Modellen

      Nachtrag:

      Annähernd paritätische Positionen können anhand des Punktwertes, der ja bei jedem Future unterschiedlich sein kann, und dem Maß der Volatilität, über eine ATR(30) ermittelt werden.

      Im vorliegenden Beispiel FESX/ES wie folgt:

      FESX: ATR(30) = 63,8P x 10€ ===> 638€

      ES: ATR(30) = 16,15P x 50$ : 1,35 ===> 598€


      1 FESX-Kontrakt entspricht somit 1,07 ES-Kontrakte. Also eine annähernde Parität.


      Aufgrund dieser Berechnungslogik, kann man auch sehr gut Future-Spreads in FESX/FDAX handeln. Da beide an der EUREX gehandelt werden, sollte man sich einen Broker suchen, der das Cross-Margin-Verfahren anwendet, damit nicht so viel Margin gebunden wird.

      RE: Spread-Trading auf Grundlage von Relative-Stärke-Modellen

      Da sich die Antwort von Bollinger auch auf das hier diskutierte Thema bezieht, anbei eine Kopie seines Beitrags:


      Original von Bollinger
      @Exlibris

      Erfolg im Spread, Pairs und Arbitrage Trading hängt neben einer soliden quantitativen Analyse und Traders Mind im wesentlichen von folgenden Faktoren ab:

      Ausreichend Kapital
      Kosten
      Expectancy ( Trading Möglichkeiten , Hit Rate etc.)

      Die von Dir vorgestellte Strategie ist noch ein Projekt . Ich wünsche Gelingen und bitte um sporadische Progress Reports. Begleitend werde ich den Verlauf von Price Ratio oder Relativer Performance anschauen.

      Im Universum des Tradings gibt es auch im kleinen Rahmen -sozusagen als Byproduct - interessante Möglichkeiten.

      Zur Ergänzung meiner aktuellen Beiträge zum DOW / DAX noch folgende Beobachtung , die in etwa Deiner Strategievorstellung entsprechen könnte.

      Intraday Kursbewegungen ( Hoch/Tief) von DOW und DAX ( bei cmcmarkets US30 und German 30 ) sind auf Sicht wertmäßig annähernd ausgeglichen .

      Fakt ist jedoch ,dass vormittags in einem bärischen oder bullischen DAX Umfeld dieser wertmäßig schneller fällt oder steigt als die DOW Futures. Nach XETRA Schluß trifft dies umgekehrt oft für den DOW zu.

      Beispiel von gestern morgen : German 30 Hoch 8010 und Tief 7920 = 90 Punkte oder für 1 German 30 = 90 Euro
      Zur gleichen Zeit US30 Hoch 13537 und Tief 13480 = 57 Punkte oder für 1 US 30 = 57 US Dollar=ca. 42 Euro.

      Ein gleichzeitiger paritätischer Verkauf von 3 German30 und Kauf 4 US 30 ( 1 US Dollar ca. 0,75 EURO ) als Hedge hätte also einen ziemlich risikolosen Gewinn von 102 Euro erwirtschaftet. Es handelt sich hier um Minieinsätze bei geringem Kapitalbedarf.

      Persönlich bevorzuge ich zur Gewinnmaximierung jedoch den Hedge durch Stop Buy Scale in .

      Meine Dir ja bekannte KonDiv Theorie für DTE/FDAX Trading spielt für Gewinnmitnahmen auch hier eine wichtige und übersichtliche Rolle.


      Viel Erfolg, Bollinger

      RE: Spread-Trading auf Grundlage von Relative-Stärke-Modellen

      Original von xyxyber
      Die Position 1 FESX : 1 ES ist aber nicht kapitalmäßig paritätisch. Das kann man mit CFD genauer hinkriegen, daß die Position wirklich marktneutral ist.

      Ansonsten sind solche Spreads eine gute Trading-Variante, wenngleich sie auch genau wie eine Position in nur einem Future im Minus ausgestoppt werden können und relativ viel Margin binden.



      1. Habe ich nur von annähernd paritätischen Positionen gesprochen, wobei sich die Parität auf die gleiche Anzahlt der gehandelten Kontrakte bezieht. CFD´s sind da auch nicht wirklich eine kostengünstige Alternative.

      2. Wird nur im geschilderten Fall relativ viel Margin gebunden. Es gibt auch andere Beispiele, bei denen vom Broker das Cross-Margin-Modell angewand wird. Intraday-Margin bei meinem Broker: FESX 600€ / ES 500$ intraday und das bei Handelskonditionen, welche unter denen von IB liegen.

      3. Haben viele Trader Probleme mit den richtigen Stopps, oder bei Eintreten des Ausstoppens psychologische/egoistische Probleme. Und besonders zu dieser Aussage verweise ich auf den angefügten Chart. Hier ist nämlich an manchen Stellen im Kursverlauf des FESX (blaue Linie) klar ersichtlich, dass an diesen Stellen der charttechnisch orientierte Trader, mit nicht unerheblichen Verlusten ausgestoppt worden wäre.

      4. Wenn jemandem diese Art des Futureshandel nicht liegt, der kann damit immer noch die Kapitalflüsse der betreffenden europäischen Indexaktien in US-Indexaktien und umgekehrt verfolgen.

      @all

      Wer den Vorteil dieser oder ähnlicher Strategien nicht erkennt, hat wahrscheinlich während seiner Laufbahn als Trader noch nicht genügend Geld verbraten und der Lerneffekt hat sich daher noch nicht eingestellt.

      Diesbezüglich hatte ich heute eine witzige Diskussion. Ein Bekannter legte spaßeshalber fest, dass Candletalk nun nur noch für einen "elitären" Kreis von Tradern öffentlich gemacht werden sollte, welcher auch tatsächlich und mit Kontoauszügen nachweisbar, mind. 50K € in den Sand gesetzt hat um das fachliche Niveau ein wenig zu heben. :D :D :D

      RE: Spread-Trading auf Grundlage von Relative-Stärke-Modellen

      Die Position 1 FESX : 1 ES ist aber nicht kapitalmäßig paritätisch. Das kann man mit CFD genauer hinkriegen, daß die Position wirklich marktneutral ist.

      Ansonsten sind solche Spreads eine gute Trading-Variante, wenngleich sie auch genau wie eine Position in nur einem Future im Minus ausgestoppt werden können und relativ viel Margin binden.

      Spread/Pair-Trading in Futuresmärkten auf Grundlage eines Relative-Stärke-Modells

      Wie in einem anderen Thread bereits angekündigt, soll die dahinter stehende Grundidee / Logik, auf Grundlage des Eurostoxx-Future (FESX) und des S&P-Future (ES), anhand eines Timerdiagramms beispielhaft näher erläutert werden.

      Die Grundlage der Datenreihe stellen 5min-Schlusskurse beider Futures von 08:00 bis 22:00 Uhr dar.

      Die blaue Linie stellt den Kursverlauf des FESX in Punkten dar (linke Rubrikachse) und die rosa Linie, die absolute Kapitalveränderung beider Futures zueinander, in Euro (rechte Rubrikachse).

      Die absolute Kapitalveränderung wird dabei alle fünf Minuten wie folgt berechnet:

      (Kursstand FESX x 10€)
      abzüglich
      (Kursstand ES x 50$) : Faktor 1,35 (=Cross-Rate EUR/USD)

      Gehandelt wird ausschließlich nach der rosa Linie, welche die Kapitalveränderung beider Futures zueinander widerspiegelt und sich in Trends (Higher-Highs und Higher-Lows vice versa) bewegt. Dazu wurden entsprechend der Trendbestimmung Verlaufshochs- und tiefs für zwei handelbare Signale gekennzeichnet. Im Zeitraum 06.06.07 bis 08.06.07 ergab sich in der Folge jeweils ein Short- und ein Long-Signal, nachdem markante Verlaufstiefs bzw. -hochs "gebrochen" wurden.

      Der erste Trade (Short) wäre demnach am 06.06.07 eingegangen worden, nachdem das vorherige Verlaufstief nach unten durchhandelt wurde. Zu diesem Zeitpunkt geht man paritätische Positionen in beiden Futures ein. Nämlich im FESX short und im ES long, da die rosa Linie anzeigt, dass der FESX derzeit gegenüber dem ES relativ schwächer tendiert. Wohin der Kursverlauf des FESX (blaue Linie) tendiert ist in diesem Falle völlig egal.

      In der Folge werden nun ausschließlich Highs/Lows beachtet. Am 07.06.07 wurde dann das vorhergehende High im Abwärtstrend nach oben durchhandelt und es entstand ein handelbares Gegensignal und der Short-Trade war gleichzeitig zu beenden.

      Was wurde nun mit diesem Trade verdient?
      Die Antwort lautet: 550€ pro Kontrakt
      Und wie komme ich nun auf dieses Ergebnis?
      Ganz einfach:
      Zum Einstiegszeitpunkt in den Short-Trade betrug die Kapitaldifferenz eines Kontraktes (rechte Rubrikachse) -11.825€ und zum Zeitpunkt der Beendigung -12.375€. Die Differenz beider Werte zeigt uns den erzielten Profit an.

      Der zweite Trade am Gegensignal (Long im FESX und Short im ES) hätte bei gleicher Vorgehensweise 450€ pro Kontrakt gebracht (Differenz aus Einstieg bei -12.375€ und zum Ausstieg bei -11.925€).

      Und nun noch das Wort zum Wochenende an alle User. Es steht unter dem Motto: "In Gedenken an ein ehemaliges Board-Mitglied"

      Diesen Beitrag veröffentliche ich mit freundlicher Genehmigung eines Ex-Board-Mitglieds, das uns alle mit seinen Beiträgen, gerne hin und wieder mal auf den Boden der Realität im Trading zurück führte. Doch leider haben dies wohl die wenigsten Leute hier im Board wirklich verstanden, vermutlich weil sie dadurch wohl zu sehr aus ihren Träumen gerissen wurden. Es handelt sich bei der vorgestellten Strategie also um eine Co-Produktion von zwei "Candletalken" welche jedoch auf Grund der permanenten kindergartenähnlichen Nörgeleien und Diskrepanzen hier im Board nicht öffentlich, sondern in einem "elitären" Kreis durchgeführt wurde.

      Ein Beispiel dafür, dass dabei durchaus ein positives Resultat erzielt werden kann/könnte, wenn es hier wirklich erfahrene Trader gäbe und diese es auch noch schaffen würden, ihre Resourcen zu bündeln.


      Anbei der Link zum Bild: