Mentor

      Hab mir mal bei einem Film Notizen gemacht die ich mir immer wieder verinnerliche:


      Weisheiten eines Diebes

      ....Du hast Talent, du weißt einiges. Das reicht aber nicht aus. Es gibt viele die so was drauf haben ohne etwas zu werden...weil Ihnen Disziplin fehlt. Wähle nur die besten Jobs aus... Mach dir eine Liste mit den Zielen die du erreichen willst, nehme dir 10 Jahre Zeit die Ziele zu erreichen, Stück für Stück, in kleinen Schritten...


      Aus einen anderen Film:

      Warum fallen wir hin? Damit wir lernen immer aufzustehen...


      @Tex Holdem

      Schöne Geschichte. Könnte man auch einen Film draus machen. Ich liebe Sachen mit HappyEnd... :)
      ich raube, also bin ich....

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      Zitat von loo
      Nein, einmal im Ernst, ein Praktikum in einem professionellen Handelsbüro a la Philipp würde ich sofort machen, sogar unentgeldlich. Könnte dort sicher viel lernen. Aber wer nimmt mich und läßt mich an seinem Handel geistig teilhaben und evtl. üben? Was haben die von mir? Könnte ja Kaffee kochen und die WC´s putzen, aber ob das ausreicht? ?(






      @loo, Makaveli

      Ich erzähle euch jetzt einmal eine Kurzgeschichte ala Philipp und ihr sagt mir dann ob diese erfunden ist, oder ob sie auf einer wahren Begebenheit beruht. :) Wie alle Geschichten beginnt auch diese mit:

      "Es war einmal …
      ein erfolgreicher Freiberufler namens TEX. TEX war an sich ein gewieftes Kerlchen und auch sonst nicht dumm, denn schließlich hat er Anfang 1990, ohne groß nachzudenken, die Gunst der Stunde genutzt um den „Aufbau Ost“ in Deutschland mit voranzutreiben und hat damals, zusammen mit einem Partner, ein Beratungsunternehmen in den neuen Bundesländern gegründet, welches sich fortan um die steuerlichen Problemchen der hiesigen Unternehmerschaft kümmern sollte. (Anm.d.Red.: Allein dieser Themenbereich würde bereits einen netten 400-seitigen Roman abgeben).

      Circa elf Jahre später, also Anfang 2001, just zum Zeitpunkt der absoluten Börsenhochstimmung begab es sich, dass TEX den Entschluss fasste, bis auf seinen Pkw so ziemlich alles zu verklingeln was er besaß – unter anderem auch seine Geschäftsanteile an der Beratungsgesellschaft die ihm bisher mehr als nur seinen Lebensunterhalt sicherte – um fortan in Aktien und Optionsscheinen zu machen. Denn schließlich war er bis dahin ohne größeren Verpflichtungen durchs Leben geschlendert und nunmehr fest entschlossen Spekulant zu werden! Zu diesem Zeitpunkt war sich TEX 100%ig sicher, seinen bisherigen beruflichen Erfolg auch auf das Börsenparkett übertragen zu können – was für eine Frage!!


      An das erste halbe Jahr erinnert sich TEX auch heute noch gerne zurück, denn schließlich hat er klein angefangen und innerhalb dieser sechs Monate aus 20.000 DM ohne Probleme 100.000 DM mit so Optionsscheinzeugs gemacht! Dies war natürlich ein Start aus der Poleposition wie man ihn sich vorstellt. Doch leider so ziemlich das Dümmste, was unserem Romanhelden passieren konnte, denn das was danach folgte, hat TEX aufgrund eines schockähnlichen Zustandes, lange Zeit verdrängt. Deshalb spricht er selbst heute, Jahre später, nur ungern darüber. Aber er hat so rund und eckig den Wert von elf Jahren Arbeit innerhalb der drei darauf folgenden Jahre überwiegen an so gemeinnützige Organisationen namens EUWAX und EUREX gespendet.

      Irgendwann, nachdem TEX aus seiner bis dahin andauernden Ohnmacht aufgewacht und die zur Verfügung stehende Kapitaldecke ziemlich dünn geworden war, traf er einen weiteren für ihn folgenschweren Entschluss. Diesmal aber zu seinen Gunsten, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte. Mittlerweile zwar profitabel in seinem neuen Geschäft, aber eigentlich ohne ausreichend Eigenkapital um damit mehr als nur seinen Lebensunterhalt zu sichern - zudem Vater eines Sohnes und somit das erste Mal in seinem Leben mit Verantwortung anderen gegenüber – saß TEX nun immer öfters vor seinen Monitoren und grübelte, wie er diesem Teufelskreis nur entfliehen könnte. Außerdem hatte er die Nase voll, immer alleine in seinem Kämmerlein zu sitzen und auf Börsenkurse zu starren. Auch das hatte er im Vorfeld nicht bedacht, dass ihm das einmal Schwierigkeiten bereiten könnte, denn schließlich hatte er in seinem alten Beruf immer viel mit Leuten zu tun.

      Eines Tages kam TEX dann auf die rettende Idee, die Website der EUREX einmal nach den dort registrierten Marketmakern und Non-Clearing-Member zu durchforsten. Er stellte dabei fest, dass diese allesamt mit Adresse und Telefonnummer, ja manche sogar mit eigenem Internetauftritt verzeichnet waren. Er pickte sich einige interessante Adressen heraus und notierte sie. Wie sich im Nachhinein herausstellte, handelte es sich um einen der Top20 XETRA-Marketmaker. An manchen Tagen wird da jede dritte Eon-Aktie nur mit diesem Marketmaker gehandelt - einfach unglaublich! Dabei hatte dieses Unternehmen doch lediglich auf einem Link „Jobs & Karriere“ einen lapidaren Hinweis mit folgendem Wortlaut stehen: „Ist zurzeit keine Stelle ausgeschrieben, die Ihren Vorstellungen entspricht? Scheuen Sie sich nicht, selbst aktiv zu werden! Bitte senden Sie uns Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen, oder vereinbaren einen persönlichen Gesprächstermin.“ Die Telefonnummer, die TEX auf dem Notizzettel stehen hatte, wurde im Verlauf dieses Tages immer dicker, so oft hatte er sie bereits nachgemalt, währen er dabei überlegte, was die wohl mit „vollständigen Bewerbungsunterlagen“ meinen könnten? Irgendwann wurde es TEX dann zu dumm. Er fasste sich ein Herz und wählte die Nummer, nur um heraus zu finden, welche Art von Bewerbungsunterlagen gefordert werden.


      Wider Erwarten nahm jedoch das Telefonat einen ganz anderen Verlauf. Zwar hatte TEX immer noch nicht in Erfahrung gebracht, welche Bewerbungsunterlagen nun gemeint waren, aber dafür hatte er drei Wochen darauf einen dreitägigen Vorstellungstermin, zu dem er sein eigenes Konto, oder das was davon noch übrig geblieben war, handeln und seine Vorgehensweise an den Futuresmärkten unter Beweis stellen sollte. Nach Beendigung des Telefongesprächs gingen TEX alle möglichen Gedanken durch den Kopf und er wusste nicht, ob er nun Lachen oder Weinen sollte. Aber er war fest entschlossen, diese Möglichkeit beim Schopf zu packen, um aus dem ganzen Schlamassel, den er sich selbst eingebrockt hatte, heraus zu kommen.

      So ergab es sich, dass TEX, trotz einiger Vorführeffekte während seines Vorstellungstermins, zu einem festen Anstellungsverhältnis als Wertpapier- und Derivatehändler kam – was für eine Berufsbezeichnung! Jedoch brachte es ihm immerhin einen Tagessatz von 150,00€ bei einer 4-Tage-Woche und einer 50%igen Ergebnisbeteiligung ein – natürlich unter Anrechnung des Fixums versteht sich. Aber wie jede Sache, hatte auch diese einen Haken, denn TEX musste fortan jede Woche 1.000Km Fahrtstrecke zu seinem Arbeitgeber in Kauf nehmen und sich dort vor Ort eine zweite Unterkunft mieten. Egal – dem TEX machte diese Arbeit einen heiden Spaß, denn er war sich immer sicher, dass er es schaffen würde und hat deshalb auch nie aufgegeben, auch wenn während der mageren Jahre nur sehr sehr wenige Leute aus dem engsten Familienkreis hinter ihm (bei)standen.

      Heute ist TEX wieder als Eigenhändler tätig. Und wer weiß? Vielleicht kann man seine Adresse, zusammen mit einem Partner, demnächst auch auf der Website der EUREX unter den vielen NCM´s finden?


      Wenn euch diese Geschichte gefallen hat, und ihr trotzdem nicht in diese Richtung gehen wollt, dann nehmt sie einfach als überlanges aufmunterndes Posting. :) Übrigens habe ich mit Trainees mittlerweile auch so meine Erfahrungen gemacht. Perfect Trader hat es mit seinem Beitrag durchaus auf den Punkt gebracht. Wobei ich noch einen Schritt weitergehen und behaupten möchte, dass die überwiegende Mehrzahl der "basiswissenden" und zum Teil auch "spezialwissenden" Trader immer wieder mit zweierlei Problemen zu kämpfen haben: DISZIPLIN und AKTIONISMUS! Letzterer tritt häufig bei Teilzeithändlern auf, die nebenher noch einem Beruf nachgehen. Und um das in den Griff zu bekommen, müsste man permanent hinter dem betreffenden "Probanten" mit einem Lineal sitzen, um ihm im richtigen Moment auf die Finger zu klopfen. So lange bis es richtig weh tut. ;)

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      Nein, leider nicht. Recherchiere mal nach FuturesBroker. Da werben auch "Handelsfirmen" bei dennen du ein TradingDesk anmieten kannst. Die stellen einen Platz mit PC Handelssoftware und Anbindung an den Ihren Broker. Du bezahlst einen dreistelligen Betrag für die Monatsmitte. Die Gebühren für den Roundturn sind relative hoch. Geht aber. Verlangen aber eine Mindesteinlage, vielleicht 20K aufwärts...

      Dafür bist du aber in einem Raum mit mehr oder wenig erfolgreichen Leuten. Vergleichbar mit dem nachmachen des Arbitur auf der Arbendschule - könnte ich mir vorstellen. Kannst dir die Leute mal anschauen, vielleicht was abschauen (vielleicht von der Haltung ect.) Habe z.B. noch nie einen richtigen Trader in Natura gesehen... :D

      Dafür finde ich die Geschicht mit dem Mentor wie ein Strohhalm nach dem man greifen kann. Ja wenn ich ein Mentor hätte sähe es anders aus.... Was nach meinem langjährigen rummachens an den Börsen abhanden gekommen ist, ist die Hoffnung. Ich hoffe nicht mehr so viel dafür mach ich mehr....
      ich raube, also bin ich....

      DanielR schrieb:

      @Makaveli

      Noch eine Frage. Nimmst du dir auch regelmäßig Auszeiten, wenn du denkst, dass es bei dir einen "Gedankenstau" gibt? Einfach in einer ruhigen Phase mal alles gewesene selbst refklektieren und über alles nachdenken...

      Gruß,
      Danielr
      Nein ich hab ausser den Wochenenden keine Auszeit genommen. Ich bleib aber auf jeden Fall dabei, komme was wolle. Nur manchmal bin ich so frustriert das ich am liebsten alles hinschmeissen würde, weil ich kein dauerhaftest Erfolgserlebnis habe. Da hilft mir dann oft, so blöd es klingen mag, mein Kampfsport drüber hinweg da ich weiss das manche Früchte extrem lange brauchen bis sie reifen.
      @firebold
      ich seh grad du kommst aus dem allgäu. da sind wir nachbarn. ich komm aus vorarlberg.
      auf dein angebot komm ich mal gerne drauf zurück. sofern sich das zeitlich unter einen hut bringen lässt.

      @kevin de lano
      ich stell mir das folgendermassen vor. Als erstens sollte man sich als Mentor ein Überblick über den Tradingstil (Art des Tradings, Vorbereitung, das Trading selber, Nachträgliche Analyse, etc.) verschaffen. Dann würd ich mir von einem Mentor erwarten das er mein Trading mit mir gemeinsam analysiert und mich eben verbessert wo Verbesserungen angebracht sind. Dies könnte einmal pro Woche anhand der Analyse des Tradingtagebuchs (sofern eins geführt wird) geschehen, mit einem im Anschluss kurzem persönlichem Gespräch. In welchem die Fehler aus der Analyse aufgearbeitet werden.

      Grüsse Makaveli

      loo schrieb:

      @ DanielR
      Prima Tip, den Film besorge ich mir, sicher eine nette Unterhaltung! :)
      habs gebraucht bei amazon bekommen und mit versand immernoch 6euro billiger als mediamarkt. :thumbsup:

      PS: aber denk daran, dass es in den film nicht um die detaillierte darstellung des job's geht...falls du sowas erwartest.
      I go for it!

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      loo schrieb:

      @ Tex

      Nein, einmal im Ernst, ein Praktikum in einem professionellen Handelsbüro a la Philipp würde ich sofort machen, sogar unentgeldlich.
      erinnert mich an den film "das streben nach glück", mit will smith. in diesem film wird ein teil des lebens von chris gardner nachverfilmt, der auch ein praktikum
      ohne entgeld bei einem broker macht. der film ist immo in den eletkronikmärkten unter den top10 DVD's. ist mal ganz interessant für den abend am wochenende. :thumbup:

      gruß,
      danielr
      I go for it!

      Tex Holdem schrieb:

      loo schrieb:

      @ Tex

      Ja, so ein Praktikum wie Philipp in Voigts Roman. ^^


      @loo

      Das sollte nicht als "Witz" verstanden werden. :)

      Diese Möglichkeit steht tatsächlich JEDEM offen, der einen gewissen "Reifegrad" im Trading erlangt hat. Allerdings erfordert dies einen gewissen Grad an Eigeninitiative und Selbstvertrauen. ;)


      @ Tex

      Nein, einmal im Ernst, ein Praktikum in einem professionellen Handelsbüro a la Philipp würde ich sofort machen, sogar unentgeldlich. Könnte dort sicher viel lernen. Aber wer nimmt mich und läßt mich an seinem Handel geistig teilhaben und evtl. üben? Was haben die von mir? Könnte ja Kaffee kochen und die WC´s putzen, aber ob das ausreicht? ?(
      Falls man mal arbeitslos wird könnte man sich auch für ein, zwei Monate einen Platz bei einem DaytradingCenter mieten. Die Kosten halten sich in Grenzen. Dafür besteht die Möglichkeit ein paar Leute zu treffen die erfolgreich handeln....
      ich raube, also bin ich....

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      Hallo!

      Meiner Meinung nach braucht man nicht zwingend einen Mentor. Jeder kann es schaffen profitabel zu sein, auch ohne Unterstützung durch weitere Personen/Persönlichkeiten. Disziplin und Beharrlichkeit reichen, da braucht man nicht mal die Eigenschaft der Begabung (das erinnert mich an einen Ausspruch von Harald Schmidt, als man ihn fragte, ob es nicht bessere als ihn gebe für sein Gewerbe. Er antwortete, dass er vielen Personen begegnet ist, die in seinem Business hoch begabt sind, nur haben sie es wegen fehlender Disziplin und fehlender Beharrlichkeit nicht nach oben geschafft.). Aber auf jeden Fall kann ein Mentor die Lernkurve außerordentlich beschleunigen - wenn die Umstände stimmen (d.h. eigene Auffasssungsgabe, Interessensfelder usw.).
      Ich persönlich ziehe mein Ding durch, egal was kommen mag. Durchziehen ohne dabei Kompromisse zu machen. Ich spreche hier natürlich nur für mich und du Makaveli musst selbst wissen, woran es bei dir liegt und womit dir ggf. am besten geholfen ist. Ich hoffe du findest deinen Weg - einfach dranbleiben.

      Gruß,
      Danielr
      I go for it!

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      @Makaveli

      Du solltest hier vielleicht mal ein paar Punkte anführen, die DU Dir persönlich von einem Mentor erwartest und wie dieses Mentoring ablaufen sollte? Diese Frage wird Dir schließlich von einem seriösen Mentor auch als erstes gestellt werden.
      Ich hatte nie einen Mentor. Allerdings basiert ein Großteil meines Wissens auf der eher technischen Seite inkl. Programmierung. Somit gehe ich sehr viel analytischer an die Charts heran als viele andere hier, was aber nicht unbedingt von Nachteil sein muss.

      Aber vielleicht hast du ja auch mal Interesse an einen meiner "Kurz"-Seminare mitzumachen. Ich freue mich immer wieder darauf, neue Personen kennen zu lernen.

      Grüße
      Firebold
      Mag der Pessimist auch Recht behalten - der Optimist hat bis dahin besser gelebt.

      loo schrieb:

      @ Tex

      Ja, so ein Praktikum wie Philipp in Voigts Roman. ^^


      @loo

      Das sollte nicht als "Witz" verstanden werden. :)

      Diese Möglichkeit steht tatsächlich JEDEM offen, der einen gewissen "Reifegrad" im Trading erlangt hat. Allerdings erfordert dies einen gewissen Grad an Eigeninitiative und Selbstvertrauen. ;)
      Ein Vorschlag zur Lösung dieses Konflikts wäre:

      Das was er am Tag verdient, sollte dein Gesamtkapital sein.

      Für Stundenten und Schüler dürfte dieser Punkt zu schaffen sein. Spreche hier nur aus eigener Erfahrung.

      :D
      Verluste möglichst klein halten. Gewinne möglichst groß halten.

      Die Mehrheit verliert. Also schau zu das du zur Minderheit gehörst.





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