Traden ohne Stopps...

      [quote='Navy-CIS',index.php?page=Thread&postID=126880#post126880Wer Aktien auf lange Sciht tradet und eine Strategie verfolgt, der braucht in meinen Augen überhaupt keine Stopps einsetzen.[/quote]

      Also, ich kann mich noch gut an die Jahre 1999/2000 erinnern, wo den Leuten "Volksaktien" wie die Dt. Telekom vom Staat zu Emissionspreisen von etwa 60 und 90 EUR als langfristige Vermögensanlage verscherbelt wurden. Das Ergebnis ist bekannt. Wer seine Verluste begrenzt hat, hat wenigstens einen Großteil seines Geldes gerettet. Die überwiegende Mehrzahl hat wie die Lemminge dem Verfall zugesehen und leckt noch heute die Wunden.

      Ein Chart sagt mehr als 1000 Worte - und dies war kein Einzelfall:

      Stopps sind in meinen Augen nur wichtig, wenn ich intraday trade. Das heißt von 1 min bis Stunde.
      Wer Aktien auf lange Sciht tradet und eine Strategie verfolgt, der braucht in meinen Augen überhaupt keine Stopps einsetzen. Beispiel:

      Man hat 100.000 Eur

      Man kauft 10 Aktien zu 10.000 Eur. Ziel halbes- ein Jahr haltedauer.

      Hier würde ich niemals einen Stopp setzen. Was kann euch passieren? Die Gefahr besteht, das eine Aktiengesellschaft pleite geht. Auf das Kapital macht deinen Gesamtverlust von 10%. Das wäre auf ein Jahr hingesehen zu verkraften. Weil das aber selten vorkommt, würde ich keine Stopps setzen. Natürlich kommt es darauf an, eine gute Strategie zu haben, die langfristig erfolg verspricht und davon gibt es zig auf den Markt.

      Ich kann nur für mich sprechen. Bei langfristigen Anlagen habe ich noch nie einen Stopp gesetzt, weil es zu vernachlässigen ist.

      Ich stehe mit der Meinung ziemlich alleine da. Aber schon alleine der Spruch: Phantasie ist wichtiger als Wissen, gibt mir jedes Jahr recht mit meinen Anlagen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich darüber nachgedacht. Früher gab es keine SL's. Sind es die Multis gewesen, die diese eingeführt haben, uns zu suggerieren, das wir damit wenig Verluste einfahren? Aber auch die kleinen Verluste können Konten zu Grunde richten. Die Broker, banken und sonstige Anbieter freuen sich über jedne SL der ausgeführt wird. Gerade durch SL gibt es oft schöne Voltilität im Markt, dank den Multis, die daran richtig verdienen, weil sie wissen, wo die ganzen Lemminge ihre SL's gesetzt haben. Vielleicht kann man darüber einmal nachdenken. Wie geschrieben, Intraday bentutze ich immer SL's obwohl sie mir auch dort nicht behagen, aber wenn ich Aktien für länger als ein Jahr kaufe, setze ich niemals SL's, meine erfahrung gibt mir Recht. Wohlgemerkt nur gepaart mit einer guten Strategie.

      Nice Sunday.

      NCIS

      Arbeiten ohne Stops ?

      ForexTrader schrieb:

      Die Sache mit den Stopps ist doch im Grunde die. Mit Stopps wirst du natürlich öfters ausgestoppt, und oft auch etwas unglücklich. Aber du hast dein Risiko zumindest unter normalen Marktkonditionen mal definiert. Du weisst genau was pro Trade auf dem Spiel steht.

      Ohne Stopps kannst du hier und da besser aussteigen wie mit festem Stopp, manchmal aber auch schlechter. Ich denke das gleicht sich am Ende aus, Vorteil hier ist, dass die ein oder andere Position dann doch noch dreht und in deine Richtung läuft.

      Nunja der große Nachteil ist der, dass es dich irgendwann wahrscheinlich doch erwischt. Vielleicht handelst du 8 Monate lang erfolgreich und machst pro Monat 4-5% Gewinn. Im 9ten Monat bist du dann irgendwo in einer Position und warum auch immer geht die Volatilität massiv nach oben, z.B. Carry-Trades die aufgelöst werden usw. Und du bist in einer miesen Position, und ruck zuck hast du 20% verloren...das ist einfach nicht tolerierbar. Und es WIRD PASSIEREN. Ich habe diesbezüglich sehr viele Backtests gemacht, der Fall X tritt nicht oft auf, aber er tritt auf...und zwar oft genug um ein Problem darzustellen. Auch mit kleinen Positionsgrößen - nicht weil du dann in dem Fall sehr viel verlieren könntest, sondern weil du proportional zu deinen Gewinnen sehr viel verlierst - die ja aufgrund der kleinen Positionsgrößen auch nicht allzu groß sein können.

      Gruß,

      ForexTrader
      Hallo zusammen,

      stimmt genau, ein Arbeiten ohne Stops kann doch zumindest ein Arbeiten mit "Katastrophen Stops" bedeuten, also einen Stop der weit genug weg ist aber immer noch nah genug ist um das "Schlimmste" zu verhindern (2*ATR ??). Dies wird zwar auch den gewaltigen DrawDown nicht aufhalten aber doch etwas besser mindern als gar kein Stop.

      Bspw. Trader die mit mehreren Indikatoren arbeiten steigen erst aus wenn alle Indi´s gedreht haben, ein Stop würde da oft „nur“ stören weil zu früh ausgestoppt oder sonst was und das Indikatormodell dann meist nicht mehr erfolgreich ist, dennoch halte ich dagegen dass hier ein Punkt der Risikofixierung vor dem Einstieg verloren geht?!

      Beste Grüße

      Roti
      Beste Grüße

      Roti :)
      Die Sache mit den Stopps ist doch im Grunde die. Mit Stopps wirst du natürlich öfters ausgestoppt, und oft auch etwas unglücklich. Aber du hast dein Risiko zumindest unter normalen Marktkonditionen mal definiert. Du weisst genau was pro Trade auf dem Spiel steht.

      Ohne Stopps kannst du hier und da besser aussteigen wie mit festem Stopp, manchmal aber auch schlechter. Ich denke das gleicht sich am Ende aus, Vorteil hier ist, dass die ein oder andere Position dann doch noch dreht und in deine Richtung läuft.

      Nunja der große Nachteil ist der, dass es dich irgendwann wahrscheinlich doch erwischt. Vielleicht handelst du 8 Monate lang erfolgreich und machst pro Monat 4-5% Gewinn. Im 9ten Monat bist du dann irgendwo in einer Position und warum auch immer geht die Volatilität massiv nach oben, z.B. Carry-Trades die aufgelöst werden usw. Und du bist in einer miesen Position, und ruck zuck hast du 20% verloren...das ist einfach nicht tolerierbar. Und es WIRD PASSIEREN. Ich habe diesbezüglich sehr viele Backtests gemacht, der Fall X tritt nicht oft auf, aber er tritt auf...und zwar oft genug um ein Problem darzustellen. Auch mit kleinen Positionsgrößen - nicht weil du dann in dem Fall sehr viel verlieren könntest, sondern weil du proportional zu deinen Gewinnen sehr viel verlierst - die ja aufgrund der kleinen Positionsgrößen auch nicht allzu groß sein können.

      Gruß,

      ForexTrader

      loo schrieb:

      Bohhh, Ihr habt ja richtig Mut. :thumbsup:

      Dann Hals und Beinbruch für den nächsten Wettbewerb.

      @ Xaron

      Ja, wäre doch interessant, wenn Du posten würdest, wie es Dir ergeht. So oder so kann man dadurch etwas lernen, auch wenn der eigene Tradingstil ein ganz anderer sein sollte.

      Grundsätzlich kann ich die Neigung ohne Stops zu traden natürlich gut nachvollziehen. Wie oft wird man unglücklich ausgestoppt? Wie oft wird der Einstiegskurs wieder erreicht, sei es nach Stunden, Tagen oder Wochen? Hast Du eine Regel, wann Du im Verlust verkaufst oder entscheidest Du das diskretionär? Und wann nimmst Du jeweils Gewinne mit?


      Beim nächsten Wettbewerb will ich auch dabei sein.

      @ loo

      Du hast sehr spannende Fragen gestellt. :thumbup:

      @ Xaron

      Ich bin gespannt auf Deine Antworten. :)
      Bohhh, Ihr habt ja richtig Mut. :thumbsup:

      Dann Hals und Beinbruch für den nächsten Wettbewerb.

      @ Xaron

      Ja, wäre doch interessant, wenn Du posten würdest, wie es Dir ergeht. So oder so kann man dadurch etwas lernen, auch wenn der eigene Tradingstil ein ganz anderer sein sollte.

      Grundsätzlich kann ich die Neigung ohne Stops zu traden natürlich gut nachvollziehen. Wie oft wird man unglücklich ausgestoppt? Wie oft wird der Einstiegskurs wieder erreicht, sei es nach Stunden, Tagen oder Wochen? Hast Du eine Regel, wann Du im Verlust verkaufst oder entscheidest Du das diskretionär? Und wann nimmst Du jeweils Gewinne mit?

      Xaron schrieb:

      Einen 250k-Fond zu handeln ist immer so eine Sache, egal welche Methode man anwendet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass zunis-myst das deswegen nicht macht, weil er seiner Methode nicht vertraut sondern deshalb nicht, weil fremdes Geld zu handeln eben doch was anderes ist.

      ich würde ihn handeln. :) wenn es nächstes jahr noch so einen contest gibt, bin ich dabei. :rolleyes:
      I go for it!
      Werde Deinen Handel danach mit Interesse weiterverfolgen und wünsche Dir trotz meinen Unkenrufen alles Gute. Da Du ja auch mit kleinen Positionen handelst, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, selbst wenn es einmal schief gehen sollte, wäre es dann kein Beinbruch. :)
      Also eigentlich kauft man gerade nicht ständig Positionen im Minus nach. Man kauft hin und wieder mal im Minus nach, wenn man von der grundsätzlichen Trendrichtung noch überzeugt ist.

      Du hast schon recht, wenn man permanent nachkauft, ist man schnell am Ende. ;)

      Einen 250k-Fond zu handeln ist immer so eine Sache, egal welche Methode man anwendet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass zunis-myst das deswegen nicht macht, weil er seiner Methode nicht vertraut sondern deshalb nicht, weil fremdes Geld zu handeln eben doch was anderes ist.

      Gruß - Xaron
      Weil man im Minus ständig neue Positionen nachkauft. Dreht der Kurs aber dann nicht wie erwartet, gerät man in eine Abwärtsspirale, die durch die Nachkäufe noch an Momentum gewinnt. Irgendwann ist dann der Margin Call da. Im Grunde handelt es sich um eine Martingale Strategie, die immer im Ruin endet.

      So etwas ist höchstens mit ganz kleinen Positionen handelbar, wer will das aber mit ernsthaften Einsätzen psychisch durchstehen und in den Krisensituationen die richtigen Entscheidungen treffen, also evtl. mit riesigem Verlust aussteigen oder evtl. doch aussitzen usw.?

      Als Spielerei für nebenbei ja ganz schön, um davon zu leben jedoch ungeeignet, dass zunis-myst zögert, den 250k Fond zu handeln, ist mir mehr als verständlich.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „loo“ ()

      Wie kommst Du darauf? Wieso sollte man sein Konto schrotten? Ich sprach nicht davon, dass man alles aussitzt. Natürlich schließt man auch Positionen im Minus. Man versucht halt mit dem Trend zu gehen. Das gepaart mit mehrfachen Entries (gut, ich mache das mit dem Grid etwas extrem) in Trendrichtung funktioniert ganz gut. Natürlich klappt das nicht mit einer Leverage von 100:1...

      Gruß - Xaron
      Deshalb wird man mit dieser Methode sein Konto schrotten. Es geht nicht um die Frage "ob", sondern um die Frage "wann".

      Van Tharp spricht in seinem Buch von dem "Schwarzen Schwan", der früher oder später kommen wird. Hat man diesen jedoch verdrängt, wird es bitter ausgehen.
      Mit der BWLC Methode ist man nicht darauf vorbereitet.

      Wie Zunis-Myst in dem FX Street Wettbewerb gezeigt hat, kann man kurz- vielleicht auch mittelfristig schöne Gewinne einfahren. Nur was nutzt das? Am Ende heißt es: Wie gewonnen, so zerronnen und ein weiterer "Heiliger Gral" wird zu Grabe getragen. ;(
      @DickT: Ja, aber es ist verblüffend, wie gut das funktioniert. Ich bin jetzt bei 10% in 2 Wochen, bin allerdings auch recht aggressiv vorgegangen und gerade der Euro hat sich ja prächtig entwickelt.

      @ForexTrader: Mit dem GBP/JPY ist das so eine Sache, den hab ich mal getradet, versuche das aber zu vermeiden. Momentan handle ich EUR/USD, GBP/USD, AUD/JPY und NZD/USD long und EUR/JPY short.

      Im Prinzip handle ich ein Grid, setze also viele kleine Orders mit kleinem TP und ohne SL. Wichtig dabei ist, die Positionsgröße klein zu halten:





      Man begrenzt also Gewinne und lässt Verluste laufen. Das ist paradox, ich weiß. Es widerspricht allem, was man so gelernt hat...

      Gruß - Xaron

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Xaron“ ()

      Xaron schrieb:

      Habs mal aus dem Thema kopiert. ;)

      Ja, da kommt gut was bei rum. Die Trefferquote ist >90%. Im wesentlichen mache ich das schon mit meinen Carry-Trades. Das wichtige ist halt, sehr kleine Positionen zu verwenden. Natürlich macht man damit keine 100% im Monat, aber 2-5% sind schon drin.

      Dann gibt es ja noch den Ansatz, den zunis-myst handelt (BWILC - bitte nicht von der bunten Seite verwirren lassen), läuft im wesentlichen auf das gleiche hinaus. Danach handle ich jetzt auch und bin sehr zufrieden, weil es mir einfach liegt.

      Irgendwie ist man dann auch weniger ein Trader als eine Art Investor, man geht das also etwas langfristiger an.

      Gruß - Xaron
      Hallo Xaron,

      ich habe mir BWILC auch mal angeschaut, die Idee ist vielleicht garnicht so schlecht. Was mir fehlt sind ein paar Beispieltrades, weisst du da ein Forum wo ich diese finden könnte oder kannst du vielleicht welche posten? Wieviel Trades machst du da so pro Monat, wie hoch ist die Trefferquote und wie lange hälst du eine Position im Schnitt? Was tust du wenn's mal richtig kracht wie im GBP/JPY vor ein paar Wochen?

      Gruß,

      Forextrader
      Das hat dann wirklich etwas von "investieren" und weniger von "traden". Bei Aktien kenne ich das gleiche Phänomen. Habe im Frühjahr RWE gekauft (83,40 Euro). Dann gings erst noch mal runter bis 77 Euro. Nach MM-Regeln hätte ich die Position längst auflösen müssen (oder ich hätte schon zu Beginn eine kleinere Position wählen müssen). Dennoch hat es sich gelohnt, nicht zu verkaufen.
      Andererseits habe ich mir mit dieser "Taktik" auch schon herbe Verluste zugezogen, weil eine Aktie dann tatsächlich in einen Abwärtstrend überging.
      Das ist das Hauptproblem, ja. Wobei man natürlich nicht ständig nachkaufen sollte. Hilfreich sind da auch Wochencharts. Daran orientiere ich mich langfristig. Natürlich gibt es auch Verluste, und die sind größer als die Gewinner, aber typischerweise hat man in der Zwischenzeit (bis ein Verlust realisiert werden muss) ganz gut verdient.

      Gruß - Xaron