Carry Trades mal wieder... (RM)


      Ein Portfolio besteht nur aus long GBP/JPY. Die Japaner beschließen in einer Einzelaktion, massiv gegen Carry Trades vorzugehen.

      Dieses Portfolio wird in der Folge übelst zusammengestaucht.

      Kannst du vergessen, es hat in den letzten Jahren keine erfolgreiche Intervention diverser Notenbanken am FX Markt gegeben, ausserdem gibt es ja die Möglichkeit aus einer Position rauszugehen.
      @Perfect Trader
      1.Wenn man es genau nimmt mit der Statistik ist der Korrelationskoeffizient ja auch nur Werkzeug der deskripitiven Statistik und damit schonmal per Definition nicht dazu geeignet, Vorraussagen für die Zukunft zu treffen. Da wir uns aber aber bei der Zeitreihenanalyse von Finanzprodukten nur auf Vergangenheitsdaten stützen können, müssen wir wohl oder übel aus ihnen Prognosen für die Zukunft ableiten, auch wenn uns jeder Statistiker dafür schlagen würde. Die Prognoseunsicherheit bleibt selbstverständlich.

      2. Ich will doch gar nicht das Marktrisiko raus haben, dass das nicht geht weiß jeder, der sich auch nur mal ansatzweise mit Portfoliotheorie beschäftigt hat. Mein Ziel wäre es wie gesagt, durch ein Portfolio von nicht 100% korrelierenden Carry Trades das unsystematische Risiko herauszudiversifizieren, so wie man es in der Portfoliotheorie mit verschiedenen Wertpapieren tut.
      Ziel ist es, das Risiko auf das Marktrisiko zu beschränken und nicht dieses zu umgehen, da dies nicht möglich ist.
      Ein einzelner Carry Trade hat eben neben dem allgemeinen Marktrisiko, noch unsystematische spezifische Risiken.
      Machen wir ein Beispiel:
      Ein Portfolio besteht nur aus long GBP/JPY. Die Japaner beschließen in einer Einzelaktion, massiv gegen Carry Trades vorzugehen.
      Dieses Portfolio wird in der Folge übelst zusammengestaucht.
      Ein 2. Portfolio besteht nicht nur aus long GBP/JPY sondern gleichzeitig auch noch aus short EUR/TRY, GPB/CHF usw. usw.
      Der Einschlag der Aktion der Japaner auf das Portfolio 2 wird wesentlich geringer sein als auf Portfolio 1 wegen des allseits bekannten Diversifikationseffekts.
      Auf nicht mehr und nicht weniger möchte ich hinaus.. ;)

      3.Ich behandele das ganze auch in diesem Fall mal unabhängig von Hebelung usw., da es im Prinzip kein "Trade" im herkömmlichen Sinne ist, sondern eher ein Investment mit einem einer bestimmten erwarteten Rendite, um die die tatsächliche Rendite schwankt.
      Diese Schwankungen sind bei undiversifizierten Portfolios erheblich größer als bei diversifizierten bei vergleichbarer erwarteter Rendite. Aber damit erzähle ich hier wohl niemandem etwas Neues.. ;)

      Ich hoffe ich habe das Missverständnis etwas ausräumen können.
      Desweiteren bin ich begeistert, wie fachlich fundiert und vernünftig hier diskutiert wird. Macht echt Spaß so. :thumbup:
      Der institutionalisierte Börsenwahnsinn im Münsterland: Münsteraner Börsenparkett e.V.

      Misdeutung der Korrelation

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      Ohne mich jetzt inhaltlich in die Diskussion einbringen zu wollen muss ich mich doch kurz zu Wort melden.

      @ Marcel: Verwende doch bitte die lt. ISO korrekten Bezeichnungen der diversen Pairs, CHFEUR wirst du nämlich so nicht finden, das Pair heisst EURCHF, ergo sum müsstest du in dem Pair auch eine Shortposition aufbauen um den von dir gewünschten Effekt zu erzielen. es ist nämlich unheimlich mühsam beim Lesen das immer wieder umdrehen zu müssen.

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      Doch, ich meinte absichtlich long CHF/EUR. Ich verschulde mich in Euro, um Schweizer Franken zu kaufen. Das hat eine negatives Zinseinkommen, man kann es aber durch den Kauf von GBP und den Verkauf von Yen überkompensieren. Und du hast leider recht, ich habe nochmal nachgesehen, die Korrelation steigt erst seit Anfang 2007 kontinuierlich, das hatte ich leider übersehen, danke dafür. Wahrscheinlich wird es bei den anderen ähnlich temporär sein.
      Was es allerdings gibt, sind verschiedene Carry-Trades, deren Korrelation um den Nullpunkt oszilliert. Dies sind vor allem gebräuchliche Carry-Trades mit exotischen, also z.B. GBP/CHF und ZAR/USD und TRY/EUR.
      Damit könnte man wenigstens ein kleines bisschen unsystematisches Risiko abfangen..
      Eine Frage noch: Wenn ich den Hedge aus dem Link von dir mit Oanda-Interest-Rates nachrechne, komme ich auf
      einen negativen Pay-Out, ist das der Sinn der Sache? :D
      Danke für deine sehr nützlichen Tipps..
      Wie läufts eigentlich bei Xaron und seinen Carry Trades?
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      Ich behaupte jetzt mal, es gibt keine Kombinationen, die eine Delta nahe Null haben und dabei Zinsen abwerfen. Wenn dem so wäre, würden alle diese Strategie fahren. Stell dir vor du gehst zu einer Bank und sagst denen du hast 10000 Euro auf deinem Konto, möchtest aber bitte dafür 1Mio bekommen und das risikolos angelegen, gerne vielleicht auch für ein wenig niedriger Zinsen, als auf deinem bisherigen Konto. Deine Chance tendieren da wohl gegen Null auf ein positives Feedback. Im Forexmarkt bekommst du deine Million wenn du 10k hinterlegst. ( jetzt mal Hebel 1:100 gerechnet) Du verschuldest dich zwar auch im gleichen Maße, aber das kann dir egal sein solange deine Haben Zinsen größer sind, als deine Soll Zinsen. Das man das 100 fache seine Eigenkapitals im Markt auch nur annähernd risikoneutral anlegen kann, und dabei einen postiven Erwartungswert für die Rendite hat,halte ich für mehr als unwahrscheinlich. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Dein Beispiel mit GBP/JPY und EUR/CHF ( und nicht CHF/EUR) klingt erstmal auf dem Papier gut. Zwei Pairs mit positiven Zinsen die entgegengesetzt laufen. Jetzt müsste man ausrechnen wieviel Lots EUR/CHF man braucht, um 1 Lot GBP/JPY zu hedgen. Neben der unterschiedlichen Pipwertigkeit, muss noch die unterschiedliche ATR der Pairs in Betracht gezogen werden. Anders gesagt, der Großteil der Position muss zwangsläufig in EUR/CHF angelegt werden, wo es nicht so viel Zinsen gibt. Mich würde ja mal der Zeitraum interessieren über dem diese negative Korrelation von über 0,8 stattgefunden hat, ich befürchte es handelt sich nur um ein temporäres Phänomen.
      Danke für die nette Begrüßung.
      Ich habe es mal händisch in Excel eingegeben, die Korrelationen stammen von Trendsignalonline und sind auf Wochenbasis.
      Für Fehler hafte ich natürlich nicht.. ;)
      Ziel ist jetzt, eine Kombination von Positionen zu finden, die positive Zinsen abwirft, aber ein Delta möglichst nahe Null hat, sprich sich die Kursbewegungen unter dem Strich möglichst vollständig gegenseitig aufheben.
      Ein Beispiel hierfür wäre Long GBP/JPY und Long CHF/EUR. Die Korrelation ist recht stark negativ und wenn ich die Interest Rates bei OANDA richtig gelesen habe, kommt ein positiver Gesamtzins herraus. (Bei Marketindex leider nicht.. :wacko: )
      Man könnte das ganze jetzt noch weiter ausbauen, mit mehreren schwachkorrelierten Carry-Trades wie z.B. ZAR/USD long und
      long GBP/CHF, und diese dann zusätzlich über CHF/EUR abhedgen usw. usw...
      Ich bitte um Gedanken, Anregungen, Kritik, Ideen und Anmerkungen.
      Hier die Tabelle, wie gesagt, keine Garantie für irgendwas:

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      Ich meine ja in dem Sinne auch nicht hedgen sondern diversifizieren, sprich zumindest das unsystematische Risiko der jeweiligen Einzel-Pairs rauszudiversifizieren, indem man gleichzeitig Carry-Trades in verschiedenen Pairs macht. Dazu wäre es hilfreich die Korrelationen der Pairs zu kennen. Im Prinzip Markowitz für Carry Trades.. ;) Das man am allgemeinen Marktrisiko nicht vorbei kommt, ohne gleichzeitig die Rendite zu beschneiden, ist mir klar.
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      Natürlich kann man Carry Trades hedgen, letzlich natürlich nur mit Pairs die dann aber negative Zinsen bringen. Das Marktrisko kann man damit trotzdem nicht ganz überwinden, selbst wenn wenn die kompliziertesten Hedges mit 10+ Pairs macht, stellt man oft am Ende fest, das man den gleichen Hedge mit 2 Pairs machen konnte, wenn man das ganze aufdruselt. Eine Diskussion dazu gibt es auch unter:
      forexfactory.com/showthread.php?t=24673

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