EUR/CHF

      Ich fänds etwas riskant bei 1,2000. Wenn der Zug nach unten rutscht, dann wirds vermutlich erstmal einige SL-Orders auslösen. V.a. da die Schweiz dann die Gelegenheit hätte ihre über 1,2000 verkauften Positionen wieder weit drunter kaufen zu können. Gibt einen netten Gewinn bei den paar Mrd., die die hin- und herschieben. :D
      Mag der Pessimist auch Recht behalten - der Optimist hat bis dahin besser gelebt.

      Perfect Trader schrieb:

      @ janson

      Die Überlegungen sind richtig. Trotzdem kann eine Notenbank, die vorrangig mittel- bis längerfristige Intentionen verfolgt, um die Wirtschaft ihres Landes zu stabilisieren, mit einer gut getimten Aktion auch gegen ihre Haupt-Stoß-Richtung agieren, um damit vorsätzlich ein gewünschtes Maß an Verunsicherung bei aus ihrer Sicht unerwünscht kurzfristig operierenden Markt-Teilnehmern zu erzeugen. Mit der richtigen Einbettung in flankierende Maßnahmen in anderen Assets (Swaps, Vola-Options-Strategien) kann sie sogar mit gegen ihre Intention gerichtet erscheinenden Geschäften unter dem Strich einen beachtlichen Nutzen erzielen.

      Das Schlechteste, was ihr passieren kann, ist, wenn die kurzfristigen Spekulanten ihre Aktionen soweit vorher sehen können, daß sie mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgreich gegen sie operieren können. Um das zu vermeiden, ist fast jedes Mittel recht, insbesondere, wenn es langfristige Währungs-Kurse kaum beeinflußt.
      Das sehe ich in diesem Fall anders. Die SNB hat wiederholt in ihrem Statements klar gemacht, dass sie die 1.2000 mit allen Mitteln verteidigen will. Das hat ein sehr positives Echo in der schweizerischen Bevölkerung hervorgerufen. Die SNB wird hier nie und nimmer mit irgentwelchen Aktionen den CHF stärkern, nur um ein paar Marktteilnehmer aus dem Markt zu kegeln. Damit würde sie jede Reputation in der Schweiz verlieren. Gerade nach der Hildebrandt Geschichte. Langfristig wäre es auch äußerst unklug die 1.2000 fallen zu lassen. Selbst wenn man dann "billiger" intervenieren könnte nachdem die Stops gefischt wurden, würde es nicht lange dauern und die Marke würde wieder attackiert werden. Letztlich kommt das der SNB teurer zu stehen, als oberhalb von 1.2000 zu intervenieren. Wenn man hier Stärke zeigt, hält man sich zudem die Option offen die Barriere auf 1.2500 oder 1.3000 zu legen. Fällt die 1.2000 würde der Markt eine neue Barriere nicht mehr ernst nehmen. Ob die SNB es schafft die 1.2000 zu verteidigen steht auf einem anderem Blatt, sie haben auch den Kampf um 1.5000 verloren, aber sie hat absolut null Interesse Kurse unter 1.2000 zuzulaseen.

      cavobi schrieb:

      Mich würde ein Spike von mehreren hundert Pips südlich der 1:20, binnen weniger Minuten, nicht wundern, einfach um ein paar Leuten wieder böse auf die Finger zu hauen. Wäre noch besser für den Ruf, mMn.
      Momentan aber fehlt mir noch die notwendige Volatilität.


      Nach nochmaligem Überdenken leuchtet mir das dann doch nicht ein. Würde die SNB es absichtlich zu einem Selling Climax kommen lassen, würden genau diejenigen davon profitieren, die gegen die SNB gehandelt haben. Das kann nicht im Sinne der SNB sein, es würde jegliche verbale Intervention seitens der SNB in nächster Zukunft unglaubwürdig machen.

      Also kommt es zu einem Spike nur, wenn der Verkaufsdruck des Swissy zu stark ist und es sich nicht gegen die massiven Sell-Stops intervenieren lässt. Anschließend dürfte es aber dann ein leichtes sein den Preis wieder über die 1.20 zu pushen.
      Ja, ich denke dass ein Sell-Stop für einen Short bei so 1,2950 schon Sinn machen könnte für dein Szenario.
      Bei Longs bin ich mir unsicher wo rein, wo absichern...Aber ich denke, dass die ersten Angriffe schon noch über 1,20 verteidigt werden. Wird bestimmt für 1-2 Trades mit engem SL unterhalb 1.2000 gut sein.
      Wahnsinn, hätte nie gedacht, dass EUR/CHF mein Lieblingspair werden könnte.

      Aber: Kaum Bewegung (was Bandbreite betifft), dass dafür aber hektisch! 4 - 8 pips (abzüglichlich spread sind ganz schnell erreicht (ohne namhaftes Risiko); 4 x 5pips sind auch 20 pips, womit Tagessoll locker erreicht ist! :D
      Schweizer Ökonomen drangen seit längerem darauf, eine Obergrenze zum Euro zu definieren. Dies habe schließlich schon einmal funktioniert. Im Sommer 1978 legte der Franken gegenüber der D-Mark und dem Dollar um 40 Prozent zu. Statt wie normal 80 bis 90 Rappen bekam man für eine D-Mark nur noch 75 Rappen. Die SNB rang sich zu einem Experiment durch: Die Notenbanker kündigten an, mit unbegrenzten Interventionen auf dem Devisenmarkt dafür zu sorgen, dass die Schwelle von 80 Rappen pro D-Mark nicht mehr unterschritten werde.

      Um das Ziel zu erreichen, verkaufte die Notenbank mehr als zehn Milliarden Franken. Die Geldmenge stieg um 17 Prozent statt nur fünf Prozent, wie Anfang 1978 verkündet. Das Experiment gelang: Der Franken-Kurs gab schnell nach und pendelte sich 1979 bei 90 Rappen ein. Bis zur Einführung des Euro 1999 sank er nie wieder unter 80 Rappen.
      Quelle: spon

      Ob die Märkte 1979 mit den Rentengeldergefluteten von 2011 vergleichbar sind? Also ich weiss nicht. Soros und die HF's sind auch erst danach auf der Bühne erschienen.
      Würde und Sein - sind allen gemein