Wie richtig lernen?

      @Bill
      Du weißt jedenfalls, was Du vorhast. Na dann, schnapp dir ein RealMoneyKonto und trade deine Strategien. Würde aber vorschlagen nicht mehr als 0,5 Prozent pro Trade zu riskieren. Für den Anfang. Da kannst du Dir auch den einen oder anderen Schnitzer erlauben. Auch mal sehen wie frustrierend es ist, wenn mal nix klappt oder wenn man einen Fehler zum zichsten mal gemacht hat. RealMoney provoziert erst richtig solches Verhalten. Dann gilt es, seine Schlüsse daraus zu ziehen und zu lernen.Mehr gibt es jetzt von mir nicht zu sagen. Bin selber noch jemand mit einen Haufen schlechter Angewohnheiten... :D
      ich raube, also bin ich....
      Hallo oldschuren,

      nun, ich werde mir erstmal zwei Strategien erarbeiten, eine für den Seitwärtsmarkt und eine für den Trendmarkt.
      Für das Rangetrading dachte ich an Kerzenumkehrformationen mit Hilfe der Bollingerbänder. Für den Trendmarkt was in Richtung Voigt. Hier möchte ich allerdings versuchen, schon vor dem Durchbruch durch den Punkt 2 einen Einstieg zu finden, da der Kurs oft genug an diesem wieder abprallt. Im Einkauf liegt der halbe Gewinn.
      Alles mit ein paar Indikatoren geschmückt. Das deshalb, um zu erkennen, welche mir bei meiner Entscheidungsfindung helfen werden und welche nicht.
      Die, die es nicht tun, fliegen wieder raus und werden ggfs. durch andere ersetzt.
      Dann habe ich den Tip erhalten, das Ganze in kleine Übungseinheiten zu zerlegen, ähnlich wie es im Profisport üblich ist. Schön wäre es dann ferner, diese kleinen Einheiten wieder zu einem funktionierenden Ganzen zusammen setzen und Geld zu verdienen.

      Desweiteren werde ich mein Tagebuch splitten. Die eine Hälfte wird händisch geführt, wo Gedanken, Ideen, Auffälligkeiten, Freudentänzchen und Heulanfälle notiert werden. Das alles zusammen abgeheftet in Ordner, sortiert nach Long/Short/Range-Trades, Winner und Looser.
      Die andere Hälfte werde ich in Excel führen, das wird mir die Arbeit bei der Auswertung erleichtern. Hier möchte ich eine Art Statistik erstellen, die nachher für das Feintuning wichtig sein können.
      Das ganze wird in etwa dann so aussehen:



      Nochmals Dank für die Ideen und Tips, fühl mich jetzt schon viel besser.

      Gruß Bill
      Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher. Albert Einstein
      Hallo nolto,


      Das, so mein Eindruck, machst du aber gerade: das Pferd von hinten aufzäumen.
      Das wollte ich eben vermeiden.

      Du fragst immer nur die anderen: WIE man etwas macht.
      Das ist der Sinn dieses Threads.

      Du solltest dich besser fragen: WAS mache oder was will ich eigentlich machen.
      Nun weiß ich es.

      Wenn du das geklärt hast, dann kannst du das alles anwenden, was dir hier geliefert wurde.
      Will ich gerne tun.

      Gruß Bill
      Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher. Albert Einstein
      @ Bill

      Das, so mein Eindruck, machst du aber gerade: das Pferd von hinten aufzäumen.
      Du fragst immer nur die anderen: WIE man etwas macht.
      Du solltest dich besser fragen: WAS mache oder was will ich eigentlich machen.
      Wenn du das geklärt hast, dann kannst du das alles anwenden, was dir hier geliefert wurde.
      Danke Fisch und Goso,

      damit habt Ihr den Nagel wohl auf den Kopf getroffen. Wollte ja das Pferd auch nicht unbedingt von hinten aufzäumen.
      Deshalb war ja die Frage eingangs auch "Wie richtig lernen?" Nun habe ich doch einen Faden und weiß, womit ich beginnen kann/sollte.

      Gruß Bill
      Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher. Albert Einstein
      Ich schliesse mich da Fisch an, ein Tradingtagebuch ist schon wichtig, aber Exit, Entry, Risk- und Moneymanagement ersetzt es nicht.

      Moneymanagement ist sicher der Punkt, der sich einfach theoretisch abhandeln lässt, beim Riskmanagement gibt es im Endeffekt ohnehin nur charttechnische oder volatilitätsabhängige Stops, also nähere dich mal dem Thema Ein- und Ausstieg.

      Man kann alle Komponenten des Tradens isoliert betrachten, muss dann aber die passenden Parameter für eine gewisse Systematik herausfinden, da kommt das Tradingtagebuch und - falls die Vorgehensweise mechanisch ist - das Backtesten ins Spiel.

      Meiner Erfahrung nach funktionieren mechanische Ansätze in sehr kleinen TF's eher mässig, ab 30 min sollte allerdings was machbar sein.
      So ganz allgemein gesagt, ist das für mich am Anfang zuviel Tradingtagebuch und viel zu wenig Tradingplan. Man sollte zuerst erarbeiten welche Setups man traden will, kann, möchte und dann mit dem drumherum von RM/MM, Entry, Exit, Stops etc. pp auch dokumentieren.

      Dann kann ich auch etwas in mein Tagebuch schreiben.
      "Erfahrung ist das, was Du bekommst, wenn Du nicht bekommst, was Du willst." Randy Pausch

      Der Profi zieht sein Programm durch,
      die frage hier sollte ja erstmal sein wie viel spielraum lässt mir mein system.

      habe ich klare regeln ohne wenn und aber, spielt alles andere keine rolle mehr.
      und vielleicht sollte ich grade am anfang nach klaren regeln handeln, ohne zu großen einfluss meiner stimmung.

      wenn ich sage ich kaufe das hoch von gestern, dann gibt es da nix zu rütteln, egal wie meine stimmung grade ist,
      habe ich klare stoppunkte, gibt es da auch nix zu rütteln.
      es ist nur ein abarbeiten von meinem plan.

      fange ich an meine meinung mit einfliessen zu lassen, habe ich eh meistens verloren.
      Die Wissenden reden nicht viel,die Redenden wissen nicht viel.

      klaus-m.blogspot.com/
      Vielleicht anders ausgedrückt:

      Vor Tradingbeginn trudelt eine schlechte Nachricht ein. Der Anfänger ist deswegen unkonzentriert, beginnt Fehler zu machen, hält sich unterbewußt nicht an seinen Plan.
      Er macht also Minus. Folglich wäre es besser gewesen, wenn er heute nicht getradet hätte.

      Der Profi zieht sein Programm durch, erreicht sein Tagesziel und regt sich erst jetzt über die schlechte Nachricht auf. Heißt: Er ist in der Lage, beides strikt voneinander zu trennen. Er kann sich eben in eine , für sein Geschäft, produktive Stimmung versetzen und negative Faktoren auszublenden. Und das wird wohl nur mit viel Übung zu erreichen sein, um solche Situationen frühzeitig zu erkennen.

      Gruß Bill
      Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher. Albert Einstein
      @all
      Na das ist doch ein Anfang.
      Bedanke mich für die vielen Tip´s und Links.
      Werde also kommende Woche mehrere Varianten ausprobieren und mich dann auf eine Methode festlegen.

      @goso
      Das mit der "Laune" war vielleicht ein wenig salopp ausgedrückt. Meinte eher damit, dass wohl nur dann zu traden ist, wenn man sich in einer >produktiven Stimmung< befindet und man es ansonten nicht tun sollte?

      Gruß Bill
      Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher. Albert Einstein

      Bill schrieb:


      z.B. Heute habe ich gute Laune, befolge mein Plan, bin erfolgreich. Morgen: Ich habe gute Laune. befolge mein Plan, ein einziges Desaster. Frage: Was war nun richtig und was falsch?


      Einerseits wird es dir als Einsteiger nicht gelingen jeden Tag profitabel abzuschliessen, ich würde den Evaluierungszeitraum wesentlich weiter ausdehnen, und andererseits gehörst du bereits zu den Gewinnern, wenn du nach 6 Monaten bei +- 0 bist.

      Ausserdem sollte die Laune keine Rolle spielen und du solltest an Tagen, an denen es absolut nicht passt relativ schnell das Traden einstellen, man kann sich nämlich mit einem miesem Tag die Gewinne von eingen profitablen Tagen zerstören. Ich habe ein recht simples Ausstiegsszenario, wenn ich an einem Tag drei IR im Minus bin oder auch drei Verlusttrades in Folge produziere, dann ist das Traden für diesen Tag vorbei.

      Das bezieht sich natürlich auf Traden mit Geld, beim Finden des eigenen Stils mit Demogeld kann man durchaus diese Regel ausser Kraft setzen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „goso“ ()

      Klingt trivial, was sollen mir schon meine Emotionen bringen. Aber leider lassen wir uns zu gerne von ihnen steuern. Dazu mal folgendes Bsp. auf daytrading.de:

      Warum es so unglaublich wichtig ist einen Tradingplan zu haben...
      daytrading.de/blog/2008/03/07/…nen-tradingplan-zu-haben/

      Und das ist vielleicht nur ein Aspekt. Da gibts richtig viele Blinde Punkte. Für einen Externen (Psychiater /Coach) leicht zu erkennen, kann man diese in der Eigeninitiative nur schwer entdecken...
      ich raube, also bin ich....

      Bill schrieb:

      Kann man denn Beides voneinander trennen?
      Ich will diese Situationen festhalten, die mich nach vorn bringen, die mir meine Fehler vor Augen führen, woraus ich lernen kann. Welche das sein sollen, kann ich einfach nicht beantworten.
      Glaube, erst wenn man emotional gefestigt ist, kann man eine Strategie konsequent verfolgen, selbst wenn sie falsch ist. Heißt: beides geht wohl Hand in Hand.
      z.B. Heute habe ich gute Laune, befolge mein Plan, bin erfolgreich. Morgen: Ich habe gute Laune. befolge mein Plan, ein einziges Desaster. Frage: Was war nun richtig und was falsch?
      Jetzt wird´s kompliziert... :D

      Gruß Bill
      also ich denke nicht, dass man beides trennen kann. aus dem grund führe ich für mich auch beides auf.
      ich habe einmal den reinen statistischen teil. also wann steige ich in eine position ein, wann werden teilgewinne realisiert und wann werden stopps nachgezogen. dazu werden die entsprechenden uhrzeiten, positionsgröße usw. notiert. nach abschluss des trades drucke ich mir den chart unter einzeichnung des ein- und ausstiegs aus. ergänzend schreibe ich meine bereits genannten emotionen und gedanken auf. am wochenende arbeite ich die sachen durch und mache mir meine gedanken.

      Beispiel für ein Tradingtagebuch

      Also ich führ mein Tradingtagebuch händisch, nutz dafür ein einfaches Moleskine Notizbuch.
      Am Tagesanfang notier ich hier die kommenden Tagestermine (Wirtschaftszahlen in EU, D, usw.). Im Tagesverlauf kommt dann eigentlich alles rein, Trades (Uhrzeit, Signal, STOP, Ziel, Entry, Trailingstopps), Trades die nicht zustande kommen mit Grund, sonstige Beobachtungen oder Ideen zu neuen Setups. Mit Gefühlen gehe ich sparsam um, da hab ich noch Nachholbedarf. Zu jedem Entry mach ich mir dann noch nen Ausdruck im A4 Format, in dem wird dann der Entry und Exit eingezeichnet und in einem extra Leitzordner abgelegt.

      Hab vor einiger Zeit auch mal die Software Tradingplanner ausprobiert, dort kann man Screenshots zu seinen Trades mitverwalten, Notizen machen und vieles mehr, mir war es fast zu umfangreich. Kann allerdings nicht sagen, ob es dazu ne Demoversion gibt.

      Gruss Boersky
      Gruss Boersky :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Boersky“ ()

      Kann man denn Beides voneinander trennen?
      Ich will diese Situationen festhalten, die mich nach vorn bringen, die mir meine Fehler vor Augen führen, woraus ich lernen kann. Welche das sein sollen, kann ich einfach nicht beantworten.
      Glaube, erst wenn man emotional gefestigt ist, kann man eine Strategie konsequent verfolgen, selbst wenn sie falsch ist. Heißt: beides geht wohl Hand in Hand.
      z.B. Heute habe ich gute Laune, befolge mein Plan, bin erfolgreich. Morgen: Ich habe gute Laune. befolge mein Plan, ein einziges Desaster. Frage: Was war nun richtig und was falsch?
      Jetzt wird´s kompliziert... :D

      Gruß Bill
      Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher. Albert Einstein