Sure-Forex (Arbitrage/Hedging)

      Leute, danke für Eure interessanten Beiträge. Ich war familientechnisch sehr unerwartet unabkömmlich, sonst hätte ich mich früher wieder geräuspert.

      Hotspot hatte bezüglich der Zinsen inzwischen geantwortet. Sie sind noch um einiges ungünstiger als erwartet. Damit würde der kleine theoretische Gewinn noch ein bißchen schrumpfen.
      Ok, wie es aussieht, und wenn goso das sogar schon ziemlich ausführlich und leider erfolglos getestet hat, ist es wohl zwecklos, da weiter Energien einzusetzen. Wäre auch zu schön gewesen, wenn's auch praktisch geklappt hätte ;)

      goso schrieb:

      behaupten, dass manche Konten "gleicher" behandelt werden.

      Das "Rumgescalpe" geht doch auch ganz klar von deren Kuchen ab, da holen die sich wieder ein paar Rosinen zurück! :D

      Die Frage wäre auch bis zu welchen Sizes das "WYSIWYG" bei oanda funktioniert. Ich hatte das nur mit kleinen Pos. ausprobiert.
      Wie Samen, die unter der Schneedecke träumen, träumen eure Herzen vom Frühling. Vertraut diesen Träumen, denn in ihnen verbirgt sich das Tor zur Unendlichkeit. Khalil Gibran

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      Zum Thema "Vorzugsbehandlung" bei Oanda gibt es im Oanda Forum ein paar interessante Beiträge, es gibt Oanda User, die - meines Erachtens recht glaubhaft - behaupten, dass manche Konten "gleicher" behandelt werden.

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      RE: RE: Sure-Forex (Arbitrage/Hedging)

      Xaron schrieb:


      Das Problem ist, dass man bei Oanda aber eben nicht den Fill zu dem Preis bekommt, den man sieht, sondern zu dem, der auf dem Server vorhanden ist. Und der kann schon wieder ganz woanders sein. ;)

      Kann. Ich habe etwas ähnliches wie MidAge mit Gold bei oanda probiert und in 8-9 von 10 Fällen immer den Preis bekommen, den ich gesehen habe! Da war ich selbst überrascht. Und ich habe selbstverständlich diese beschriebene Verzögerung in volatilen Phasen benutzt, also nicht in der Windstille, wo man behaupten könnte, dass WYSIWYG dort selbstverständlich ist.
      Also meine Erfahrung war, dass man bei Oanda in der Regel den Fill zu dem Preis bekommt, den man sieht... ;) Ich habe das aber nicht so lange verfolgt und weiß daher nicht, ob oanda nach einer gewissen Zeit nicht auch so tolle VerhinderungsPlugIns hat wie bei MT.
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      Theoretisch mag das funktionieren, aber der Faktor Slippage wird die minimalen Gewinne im Worst Case eliminieren.

      Bei Oanda siehst du keinesfalls die handelbaren Kurse auf der Plattfrom, die tatsächliche Ausführung findet zu den Kursen am oanda Server statt, das ist auch bei Verwendung der API so, du bekommst keinesfalls jeden Tick auf die Plattform oder auf deine Software.

      Ein Bekannter und ich haben ein ähnliches Projekt wegen Wertlosigkeit eingestellt, dabei hatten wir Zugriff auf mehrere ECN's - Hotspot FXi, Currenex, FX All, Lava, 360T und EBS - und einen Kreditlinienprovider, der die Marginerfordernis kumuliert berechnet hat, also ein Marginkonto für alle erwähnten Plattformen.

      Weiters haben wir automatisiert alle denkmöglichen Aribitragemöglichkeiten überwacht - also Kursunterschiede auf den diversen Plattformen und die diversen Umwege über Crosspairs - unterm Strich war die Entwicklung der Software unheimlich zeitintensiv, das Ganze ist dann von Rechnern, die in einem Rechenzentrum gehostet waren - Stichwort USV, Internetverbindungsredundanz etc. - ausgeführt worden, unterm Strich ist dabei in letzter Konsequenz bestenfalls eine schwarze Null rausgekommen und das mit Sizes, die nicht homöopathisch waren.

      Fazit: Theortisch machbar, praktisch aber kaum durchführbar, Slippage und Gebühren "fressen" den Minigewinn recht schnell auf.

      RE: Sure-Forex (Arbitrage/Hedging)

      MidAge schrieb:

      Mir ist öfter aufgefallen, daß sich EUR/USD und auch EUR/GBP in der Hotspot FXr Demo 2-3 Pips bewegen und bei OANDA (Live) einen Moment (bis zu einer geschätzten Sekunde) stehenbleiben und dann erst nachziehen.


      Das Problem ist, dass man bei Oanda aber eben nicht den Fill zu dem Preis bekommt, den man sieht, sondern zu dem, der auf dem Server vorhanden ist. Und der kann schon wieder ganz woanders sein. ;)

      Gruß - Xaron
      Servus,

      nur zur Info: bei Hotspot USA bezahlt man Kommissionen pro Units (also $30/1 mio. Units anstatt per 1 mio USD in der Europa Abteilung). Das ist bei Eur/Usd um 1 Drittel billiger, bei Gbp/Usd fast die Hälfte. Ist bei so einem Ansatz sicher nicht unkritisch. Allerdings werden die Konten nur in USD geführt, wenn man die USDs hedgen will, bindet das etwas Kapital. Ausserdem sind Überweisungen nach Amerika teuer und die Banken wechselen die Währungen oft mit absurden Spreads (kann auch eine Rolle spielen, da du wahrscheinlich oft Geld hinundher transferieren musst, um auf beiden Konten genug Margin zur Verfügung zu haben).
      Danke für Deine sachliche Meinung. An Spread und Commissions kann es eigentlich weniger liegen, die habe ich ja schon in die Betrachtungen mit einbezogen. Slippage, Requote und technische Unzulänglichkeiten sind schon eher die Gefahr. Die Arbeit, die technische Strecke einwandfrei hinzukriegen, wäre nicht wenig. Allerdings ist auch das - bei theoretischer Betrachtung - sehr geringe Risiko verlockend.

      Cost of Carry

      Vom ohnehin schon bescheidenen Gewinn muß noch die Cost of Carry abgezogen werden. OANDA berechnet diese sekundengenau, also müßte das ohne Rollover passieren.

      Derzeitige OANDA-Zinsen pro Jahr:

      EUR: BID 3,85 % ASK -4,15 %

      GBP: BID 5,20 % ASK -5,45 %

      USD: BID 2,40 % ASK -2,95 %



      EUR/USD long 0,90 %, short -1,75 %

      EUR/GBP long -1,60 %, short 1,05 %

      Da es ein Reversal-System ist, dürfte sich die Haltedauer der Long- und Short-Positionen in etwa die Waage halten.

      Das macht im Schnitt an OANDA-Zinsen pro Jahr / pro Tag:

      EUR/USD -0,85 % / -0,00233 %

      EUR/GBP -0,55 % / -0,00151 %

      Bei Hotspot läuft eine Anfrage bezüglich der Zinsen noch. Auf deren Site findet man weder die Höhe der Commission noch die Höhe der Zinsen. Merkwürdiges Geschäftsgebaren. IB hat nichts zu verheimlichen und listet transparent alles auf...

      Da noch keine Zahlen vorliegen und ich mal besser davon ausgehe, daß da die Konditionen etwas ungünstiger sind, habe ich einfach weitere 0,15 % abgezogen.

      Das macht im Schnitt bei Hotspot pro Jahr / pro Tag (Rollover):

      EUR/USD -1,00 % / -0,00274 %

      EUR/GBP -0,70 % / -0,00192 %

      Für OANDA und Hotspot pro Tag zusammengefaßt:

      EUR/USD -0,00507 %

      EUR/GBP -0,00412 %

      Interessant sind die durchschnittlichen Kosten (Spread, Commission und Zinsen) pro Trade in Pips, um einen unabhängig von der Positionsgröße vergleichbaren Wert zu haben. Wieviel Pips die Zinsen pro Trade bedeuten, hängt von der durchschnittlichen Anzahl der täglichen Trades ab. Hier eine Kalkulation dazu:



      Immerhin ist es bis 8 Trades wieder 1/10 Pips Einbuße vom sowieso kleinen Gewinn.

      Auch hier hoffe ich wieder, daß keine Rechen- und Denkfehler enthalten sind.

      Frohe Ostern!
      Fortsetzung:

      Wenn schon Trigger vorkommen, sollten sie voll genutzt werden. Deswegen werden im Beispiel die Positionen gedreht.

      Da sich der Hotspot-Kurs nur wenige Pips kurz absetzt vom OANDA-Kurs, kommen nur Pairs mit niedrigstem Spread in Frage. Die Strategie macht nur dann Sinn, wenn der variable Spread bei beiden Anbietern gerade sehr gering ist. Laut Hotspot war in 02.2008 der Spread für EUR/USD in 48 % der Zeit und für EUR/GBP in 27 % der Zeit <= 0,5 Pips.

      Bei Hotspot kommt noch die Commission dazu. Das sind beim derzeitigen EUR/USD-Kurs bei 10 RT-Lots EUR/USD USD 93, umgerechnet also 0,93 Pips.

      Bei Interactive Brokers beträgt die Commission beim derzeitigen EUR/USD-Kurs bei 10 RT-Lots EUR/USD umgerechnet 0,62 Pips - aber erst ab einem monatlichen Handelsvolumen von USD 1.000.000.000, was derzeit 3.226 RT-Lots EUR/USD monatlich oder 161 täglich wären. Ist das monatliche Handelsvolumen geringer, beträgt die Commission das fünffache. Wenn nicht täglich 16 Trigger kommen, scheidet IB aus, obwohl sie vielleicht öfter einen kleinen Spread haben als Hotspot.

      Die Kosten der insgesamt 2 Trades bei Hotspot und OANDA würden also ca. 2,33 Pips betragen. Deswegen müßten beide Sprünge je >= 2 Pips sein. Dann würde ein Gewinn von ca. 1,6 Pips verbleiben. Bei EUR/GBP würde auch die Hälfte noch lukrativ sein, da der Pip-Value derzeit ungefähr doppelt so hoch ist wie bei EUR/USD. 1,6 bzw. 0,8 Pips sind natürlich sehr bescheiden. Dafür ist die Wahrscheinlichkeit, die Werte zu erreichen, wohl relativ hoch. Wegen des geringen Gewinns im Verhältnis zum Aufwand dürften sich Positionen erst ab 10 Lots lohnen. Je öfter allerdings Trigger auftreten, desto geringer kann ja die Lot-Anzahl sein. Zur Quantität der Trigger fehlen eigene Erfahrungswerte.

      Lukrativ ist es nur, wenn sehr selten Requotierungen und Slippage auftreten. Auch hier fehlen eigene Erfahrungswerte bei beiden Anbietern.

      Manchmal treten Trigger innerhalb weniger Minuten auf, manchmal dauert es aber recht lange. Man kann nicht lange genug konzentriert auf die Zahlen am Bildschirm starren und diese auch noch permanent korrekt vergleichen. Selbst wenn man das könnte, müßte man bei jedem Trigger sehr schnell in der Order-Ausführung sein.

      API:

      Vielleicht könnte man das alles von einer Software ausführen lassen. Wegen der permanenten Kursvergleiche und der zeitgleichen Orders wäre es sicher notwendig, daß eine einzige Software auf beide APIs aufsetzt. Ob das möglich ist, weiß ich nicht. Die APIs müßten auch sehr schnell sein, da die Trigger nur ganz kurz auftreten. Auch bezüglich der Schnelligkeit weiß ich nicht, wie die Erfahrungswerte sind.

      Zur API antwortete Hotspot: "We do not charge a set up fee for the API but we do feel that a daily volume of USD 25 million in transactions is the minimum that an API client should do." Das sind beim derzeitigen EUR/USD-Kurs bei 81 RT-Lots EUR/USD. Dafür wären also mindestens 8 Trigger täglich notwendig, wenn mit je 10 Lots getradet wird.

      Auf der OANDA-Site steht: "OANDA will charge a license fee of USD 600 for the Library, after which the customer is entitled to two free months of use. Monthly fees of USD 600 will commence following this two month period, discounted by USD 50 for each USD 1M in trading volume generated on the account. Note that a monthly volume of USD 12M would entitle the customer to free API use."

      In der Software müßten natürlich bestimmte Sicherungen gecoded sein, z. B. damit das Hedging wirklich funktioniert und nicht nur 1 Position offen ist usw.

      Damit das Ganze möglichst zuverlässig läuft, müßte es auf einem angemieteten Server laufen mit einer sehr schnellen Internetverbindung.

      Konten: im Laufe der Zeit werden die Kontostände recht unterschiedlich sein. Es muß jedoch sichergestellt sein, daß jederzeit eine bestimmte Lot-Anzahl getradet werden kann. Entweder müssen also beide Kontogrößen relativ hoch sein oder es muß öfter Geld hin und her transferiert werden.

      Die Fragen sind:

      - wie oft treten Triggers auf?

      - wie oft treten Requotes und Slippage auf?

      - beide APIs genügend schnell?

      - 1 Software für beide APIs möglich?

      Das Ganze ist irgendwo mit Sure-Betting bei Sportwetten vergleichbar. Deswegen habe ich die Strategie auch Sure-Forex genannt. Der Vorteil ist, daß in Forex nur 2 Anbieter und 2 Konten notwendig sind und nur 2 Kurse verglichen werden müssen. Der Nachteil ist, daß relativ große Accountgrößen notwendig sind. Einerseits, damit es sich lohnt, und andererseits, um an die APIs zu kommen. Und man muß mit der API umgehen können...

      Vielleicht sieht's auf den ersten Blick umständlich aus. Aber wenn's so klappt, könnte sich's lohnen. Ich hoffe, daß keine Rechen- und Denkfehler enthalten sind. Was denkt Ihr über diesen Handelsansatz?

      Sure-Forex (Arbitrage/Hedging)

      Mir ist öfter aufgefallen, daß sich EUR/USD und auch EUR/GBP in der Hotspot FXr Demo 2-3 Pips bewegen und bei OANDA (Live) einen Moment (bis zu einer geschätzten Sekunde) stehenbleiben und dann erst nachziehen. Bei ABN AMRO sind die variablen Spreads für beide Kurse auch öfter niedrig und die Kurse auch etwas lahmer, aber die geben wohl die API nicht frei.

      Wie ja allgemein bekannt ist, mögen Market Maker Scalpen gar nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob es in der Realität so ist, wie mir OANDA auf meine Anfrage hin mitteilte:"Sie können einen Trade eröffnen und auch gleich wieder schliessen, wenn Sie das möchten. Es gibt keine Zeitbeschränkung, wie lange ein Trade offen gehalten werden muss."

      Hotspot teilte mir auf meine Anfrage bezüglich Scalpen mit: "Yes, this is ok."

      Und zu Kursen im Demo-Konto schrieben sie: "It is delayed by 1 second."

      In der Realität dürfte oftmaliges Scalpen dennoch ausscheiden. Vielleicht ist ja eine andere Möglichkeit praktikabel, die etwas zeitverzögerten Kurse von OANDA profitabel zu nutzen. Zumal, wenn die Hotspot-Live-Kurse wirklich etwas schneller kommen als in der Demo. Dann hätten Mensch und/oder Madchine etwas mehr Zeit, alles zu regeln ;-)

      Entry:

      - Hotspot-Kurs mindestens 2 Pips höher als OANDA-Kurs

      - Hotspot-Spread <= 0,5 Pips, OANDA-Spread <= 1,0 Pips

      - zeitgleich Hotspot short und OANDA long

      Das ist der Hedge. Egal wohin der Kurs läuft, beide Positionen gleichen sich gegenseitig in Gewinn und Verlust aus. Das Schließen der Positionen ist der eigentliche Arbitrage-Trade.

      Exit:

      - Hotspot-Kurs mindestens 2 Pips tiefer als OANDA-Kurs

      - Hotspot-Spread <= 0,5 Pips, OANDA-Spread <= 1,0 Pips

      - zeitgleich Hotspot long und OANDA short

      Alles vice versa.

      Mit dieser Strategie umgeht man das unerwünschte Scalpen und darüberhinaus sind die Positionen während des ganzen Trades abgesichert, wodurch Stops und Take Profits nicht notwendig sind. Soweit die Theorie.

      Zur Verdeutlichung ein Beispiel:



      Aha: jetzt kam die Meldung, daß der Post zu lang ist. Dann geht's weiter im nächsten Post.