Tradingsünden

      Eines fällt mir noch ein. Lässt sich auch in die Kategorien "Overtrading" und "Disziplinlosigkeit" stecken, aber es ist auch Wert daraus einen eigenen Punkt zu machen.
      Damit meine ich die Geduld, die man beim Trading aufbringen muss, um auf das Einstiegssignal zu warten. Wenn beim Daytrading schonmal der Vormittag ohne Trades vorüber geht, kommt schon mal das Gefühl hoch, endlich mal etwas machen zu müssen. Diese erzwungenen Trades sind meist nicht gerade die besten!
      Reite auf der Welle der gegenwärtigen Wahrheit

      www.gecko-magic.de

      DickT schrieb:

      Die übertriebene Verkettung von Bedingungen zum Entry/Exit mit dem Ziel, ein besseres Prognoseinstrument zu schaffen. Nach dem Motto: Erst wenn der MACD die Nulllinie kreuzt, der RSI eine Divergenz ausgebildet hat, die Tagesrange 2 mal höher liegt als normal und ein Range-Brake-out vorliegt ist das ein Einstiegssignal.


      Ja, man sollte bei allen Versuchen den Einstieg zu optimieren nicht die Zahl der Trades vergessen, was hilft ein brauchbares Signal, das nur alle drei Jahre auftritt!
      Da fallen mir spontan noch 3 "übers" ein:

      Ein übersteigertes Selbstbewusstsein und Glaube an seine eigene "Prognose"-Fähigkeit in Folge einer Gewinnserie.

      Das Überoptimieren eines Handelssystem an Kurse aus der Vergangenheit.

      Die übertriebene Verkettung von Bedingungen zum Entry/Exit mit dem Ziel, ein besseres Prognoseinstrument zu schaffen. Nach dem Motto: Erst wenn der MACD die Nulllinie kreuzt, der RSI eine Divergenz ausgebildet hat, die Tagesrange 2 mal höher liegt als normal und ein Range-Brake-out vorliegt ist das ein Einstiegssignal.

      Tradingsünden

      Ahoi Guys,

      ist das eine umfassende Kurzauflistung der beliebtesten Tradingsünden, oder hättet ihr dem noch etwas hinzu zu fügen?

      Overtrading
      Hab ich sehr gern gemacht, vor allem früher und in der Zeit des letzten Depots, wo ich mich auf wenige Underlyings konzentriert habe. Und dabei dann zu viele Einstiegsgelegenheiten in den Chartverlauf interpretiert habe.

      Riskmanagement
      Allseits bekannt. Ohne Stopps mag die Trefferquote lange Zeit fantastisch sein, aber irgendwann schlägt Murphy zu. Ganz zu schweigen davon, dass ohne Stopp auch keine Positionsgrößenbestimmung anhand des eingegangenen Risikos möglich ist, womit wir auch schon beim MM wären.

      Moneymanagement
      Hier wird verdammt viel Geld liegen gelassen. Ständig die gleiche Stückzahl handeln, oder nach Gefühl variieren, damit verbaut man sich selbst den maximalen Ertrag.

      Instabile Psyche
      Wenn einem die Panik vor weiteren Verlusten die Kehle zuschnürt, lässt man häufig viele Signale fahren. Dadurch verpasste Gewinne verstärken diesen Teufelskreis nur noch. Ohne gesundes Selbstvertrauen und einer Portion Mut wird man nie sein Potential ausschöpfen können.

      Disziplinlosigkeit
      Die besten Stopps oder Kursziele bringen nichts, wenn der Trader wie ein Häufchen Elend vor dem PC sitzt und bei jedem Zucken des Kurs gegen seine aufgestellten Regeln verstößt. Weiß nicht ob das ein eigener Unterpunkt sein soll oder zur instabilen Psyche gehört, egal

      Sprunghaftigkeit
      Ebenfalls Folge psychischer Schwäche. Kaum haut einem ein Drawdown die ersten schmerzhaften Verluste um die Ohren, nagen die Zweifel am aufgestellten Tradingplan. Plötzlich wirft man Monate des Paper- oder Demotradings über den Haufen, und stürzt sich auf die Charts um neue Einstiegsmethoden zu testen. Aus einem Trendfolger wird so über Nacht ein antizyklischer Trader. Und nächste Woche ist er dann ein Ross-Anhänger, alles schon erlebt...

      Abhängigkeit
      Doch, man kann auch mit fremden Signalen oder gar Black-Box Systemen langfristig Geld verdienen. Aber ist das wirklich befriedigend? Für die meisten wahrscheinlich immer noch besser als das hart verdiente Geld mit eigenem Unvermögen verlieren. Die wahre Zufriedenheit mit sich selbst erlangt man aber wohl nur durch die Harmonie von Leistung und Belohnung, und das Wissen um den Weg zum Ziel. Zudem ist man der Quelle auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, meist sogar auf ihr Wohlwollen. Das kann kein lohnenswertes Ziel sein.

      Kurzsichtigkeit, Gier
      Viele Einsteiger gehen mit überzogenen Erwartungen ans Tradinggeschäft ran. Da wird ein Buch gelesen, ein paar Wochen in Foren die Grundkenntnisse erfragt, kurz mit einer Demo getradet, und ab gehts in Richtung Millionär. Eine Lehrzeit von 6 Monaten ist den meisten schon zu lange, dabei sind es eher 2-5 Jahre, mit schmerzvollen Verlusten und Niederlagen bis dahin. Nur wer Stehvermögen und Willenskraft hat, wird hier nicht schon auf den ersten Kilometern dieses Marathons verenden.

      Hm, mehr fällt mir grad nicht ein. Sorry für den Stakkato-Stil. Aber ich bin müde und wollte nur kurz Gedanken zu einem kommenden Artikel ordnen
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!