Traden nach CANDLE60 - täglicher Thread

      RE: 2000 zertis

      Ich finde auch, dass sich Leute mit "kleinen" Depots (dies ist nicht abwertend gemeint) vom durchaus hochprofitablen Candle60-Handelsansatz zuviel versprechen und sich von der Performance blenden lassen.

      Die größte Schwierigkeit besteht nämlich in der Umsetztung eines geeigneten Money-Managements, da bei diesem Setup oftmals, bedingt durch den weit entfernten SL, ein immenses Einstiegsrisiko auf der Position lastet, das sich nicht durch ein solches ohne weiteres abfedern lässt. Folge: nach fünf heftigen Fehltrades in Folge ist das Kapital futsch.

      Nur als Beispiel:

      1.
      Ich selbst handle ein durchschnittliches Profitziel (Average-Trade) von 10P. Das durchschnittliche Verlustrisiko (Initial-Stop) liegt ebenfalls bei -10P. Macht also ein Chance-Risiko-Verhältnis von 1:1. Nicht sehr überwältigend, aber bei diesem "geringen" Profitziel und der entsprechenden Stückzahl (bei mir Kontrakte) durchaus lukrativ, da dieses Profitziel annähernd zu 70% erreicht wird und ca. 2 Trades am Tag gehandelt werden. Insofern ist der Average-Trade von +7P völlig ausreichend bei 40 Trades im Monat. Macht +280P monatlich.

      2.
      Nun kommt der Candle60-Ansatz (und dies meine ich um Gottes Willen nicht abwertend). Um hierbei ebenfalls auf +280P zu kommen, müsste der Average-Trade, bei 20 Trades monatlich, hierbei doppelt so hoch, nämlich bei +14P liegen. So - und nun kommen wir zu dem eigentlichen Problem, das sich für "kleine" Depots zwangsläufig ergibt. Unterstellt man nämlich nach diesem Setup ein durchschnittliches Initial-Risiko pro Trade von -30P (dies ist durchaus realistisch) und berechnet daraus dann das Chance-Risiko-Verhältnis, dann beträgt dieses gerade mal 1:2 und ist somit negativ.

      Dieses Rechenbeispiel sollte lediglich als Denkanstoss verstanden werden, dass man nicht nur Signale blind drauflos handeln sollte, sondern dass man sich vor dem Eingehen der Trades (egal welches System) auch mal das Risiko und nicht nur den potentiellen Gewinn vor Augen halten sollte.

      Ferner müssen auch nicht immer Trades mit 30P, 50P oder noch mehr Punkten gehandelt werden. Es reichen auch mehr kleinere Trades aus um auf das gleiche Ergebnis zu kommen und das bei einem geringeren absoluten Risiko. Es ist übrigens psychologisch viel einfacher einen Handelsansatz "durchzuhalten" der zwar kleine aber stetige Gewinne ohne große Verlust-Trades produziert, als einen hochperformenden Ansatz mit einzelnen großen Gewinn-Trades aber mitunter häufig hintereinander folgenden relativ hohen Verlust-Trades.

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      RE: 2000 zertis

      @ eddie

      So ist es gemeint wie du es gepostet hast.

      @ rueschendorf

      Im schlimmsten Fall kann man an der Stückzahl etwas drehen wenn man mehr Punkte risk bis zum Stop aushalten möchte bzw. zur Verfügung haben möchte. Dann hat man allerdings nicht die von Klaa angesprochenen 2000 Stück. also sollte man für sich und seinem Risiko einen dementsprechenden Kompromiss eingehen.

      Gruß Procash
      "Und verlass dich auf dein eigenes Gewissen, es ist dein zuverlässigster Ratgeber! Dein eigenes Empfinden sagt dir für gewöhnlich mehr als sieben Wächter, die auf einer Anhöhe Ausschau halten."
      Das Buch Jesus Sirach 37, 13-14

      RE: 2000 zertis

      @ dagoberto

      Danke dir für den Tip; habe ich früher oft gesehen; als der Neue Markt brummte.
      Wenn ich aber am Freitag abend auch noch ne Börsensendung sehe, gibts zuviel Streß mit meiner Frau.

      Entschuldigt diesen nicht ganz zum Thema gehörigen Dialog hier.

      gruß amazon95
      @ klaa1,

      bitte erkläre mir wie das möglich ist.
      jemand möchte seine erfahrungen mit zertis machen und hat 5000.- euro.das ist schon ein gutes startgeld.

      nun kauft er 2000 zertis a` 2.50 euro= 5000.

      jeder,wirklich jeder erfolgreich(über jahre erfolgreich) trader wird dir sagen,riskiere nicht mehr als 3 % deines kapitals.sonst wirst du(besonders als anfänger) über kurz oder lang am ende sein.

      das sind 150 euro incl.gebüren.wie soll das gehen.

      jim
      @ all

      Heute sind ja hier so viele Dinge angesprochen worden, daß ich dazu einiges gerne sagen würde. Das muß ich aber aufs Wochenende verschieben, weil ich dazu etwas freien Kopf und ebensolche Zeit brauche.

      Ich wünsche schon mal allen einen guten Rest-Freitag.

      amazon95
      @kai

      ich möchte das stückzahlproblem nochmal aufgreifen.

      es ist wirklich erst sinnvoll mit 1000 oder besser 2000 zertis zu handeln.

      bei 2000 hat man dann auch die schöne möglichkeit der teilgewinnmitnahme (hälfte nach bestimmter punktzahl verkaufen) die ich gerne nutze

      man sollte sich immer vor augen halten:

      bei 20 trades im monat entstehen:
      ca. 20*20,- eur gebühr= 400,- eur
      ca. 40 punkte spread=entspricht zb. 2500 stücken nochmals 1000,- eur

      macht man jeweils einen teilverkauf dann liegt man bei
      20*30,- eur gebühr=600,-

      handelt man das gleiche mit dem future entstehen folgende kosten:

      20*5,-eur= 100,- eur gebühr
      20*0,5 punkte spread bei 1 kontrakt=2500 zertis sind das 250,- eur

      mit stückzahlen unter 1000 stücken sollte man von so kurzen tradingzeiträumen die finger lassen und sich auf eod konzentrieren. sonst gewinnt nur der broker


      besten gruss
      jan
      @ itsmie
      @ amazon

      Ich finde die Idee von itsmie ganz prima.
      Wenn es schon zusätzliche Kriterien gibt, z.B. Seitwärtsphasen, BollingerBänder oder die Volatilität, dann wäre es schon ein Versuch Wert, diese auch zu definieren.
      Z.B. Volatilität < 20 ==> Handelspause bis sie wieder steigt oder
      schmale BollingerBänder mit < 40 Punkten Abstand ==> Ausbruch abwarten und vorher kein Signal handeln ...

      Also ich muss gestehen, das ich seit 10.08. das Ganze intensiv verfolge. Dabei schreibe ich einmal auf, was theoretisch rausgekommen wäre, und einmal was ich tatsächlich erreicht habe (da ich ja auch Trades auslasse wenn ich nicht da bin oder mal nicht optimal rein oder raus komme).
      Dabei gibt es zwei interessante Feststellungen:
      1) Die Kosten bei Zertifikaten sind so hoch, das in der Theorie bei Stückzahlen von < 500 Stück ein Minus entstanden wäre, bei > 500 ein Plus, d.h. in schwierigen Märkten sind die Kosten das Zünglein an der Waage, so das es sich eigentlich erst ab 1.000 Stück rechnet (ich habe bisher mit 500 gehandelt).
      2) In der Praxis habe ich mich schlechter entwickelt als in der Theorie (zum Teil eigene Dummheit), so das ich persönlich im Untersuchungszeitraum mit 900 EUR Minus da stehe.

      Das finde ich schon ganz positiv, denn mit anderen Methoden habe ich schon mehr verloren ;)

      Aber Spass beiseite. Ich denke das System funktioniert schon. Man braucht aber möglichst hohe Stückzahlen und sehr viel Disziplin. Da die Zeiten von den alten Hasen als schwierig betrachtet werden (niedrige Volatilität etc.), bin ich langfristig doch optimistisch, das man in besseren Phasen durchaus einen ordentlichen Gewinn machen kann. Für Neueinsteiger kann es im Moment aber doch zu Frustrationen kommen, da man sich evtl. zuviel erhofft.

      gegen den Trend

      @ amazon95

      Mein Fehler war folgender: als gestern morgen der Dax bis über das Hoch vom letzten Freitag gelaufen war, bin ich bei 4118 short gegangen.
      So nach dem Motto: höher wird`s wohl nicht mehr gehen, außerdem in der Nähe des oberen Trendkanals, usw.

      Man sucht ja jetzt in dieser Situation auch ei Hoch, von dem es dann wieder abwärts geht. Hat der Dax doch dieses Jahr oft genug fast punktgenau an der oberen Trendkanalbegrenzung gemacht.

      Aber diesmal kommt es anders. Davon abgesehen ist es mir auch die letzten Male nicht gelungen, diese Abwärtstrends mitzumachen.

      Aber es ist wirklich so: Man muß sich primär ertst einmal an das System halten.

      Gruß, Eddie
      Hallo Iceman,

      ging mir anfangs genauso. Das Forum basiert auf dem Handelssystem und den Erfahrungen von Michael Hinterleitner, genannt hintman.
      Er hat eine eigene Webseite: candletrading.de
      Dort sind die Grundlagen und Handelsprinzipien zu finden.
      Mein Tip: Lese alles genau durch.
      Zu den dann auftauchenden Fragen findest Du in diesem Forum alles Wissenswerte. Lese Dir auch alte Threads durch wie z.b. den Thread "deal4free" . Alle weiteren Fragen beantworten Dir hier die Teilnehmer von denen ich drei besonders hervorheben möchte: amazon95, herkunft, klaa1 und natürlich der master selbst: hintman. (siehe diesen Thread). So, ich hoffe, das hilft Dir erstmal weiter.

      Lieber Gruss, Erik
      Hallo zusammen,

      ich bin ziemlich neu in dem Geschäft hier! Mir ist aber ebenfalls aufgefallen das es hier insgesamt um diskretionären Handel geht! Es ist für einen Anfänger schwierig in dem jetzigen Marktumfeld die richtige Entscheidung zu treffen weil ja viele von Euch aufgrund ihres Erfahrungschatzes ein Signal wahrnehmen oder nicht!?

      Wie habt ihr das gemacht bevor ihr diese Erfahrung hattet?

      Warum handelt ihr nicht den FDAX sind die Ergebnisse dort schlechter?

      Grüße an alle von einem der noch viel lernen muß
      IM
      ich würde kai grundsätzlich zustimmen, obwohl ich um 16:00 nicht short gegangen bin.
      die ganze diskussion hier gerade verweist m.e. aber auf ein problem, welches mir in den zwei monaten, die ich die candle 60 signale intensiv beobachte immer wieder aufgefallen ist: zu den eigentlich klar definierten einstiegsbedingungen gesellt sich immer wieder ein hohes maß an diskretionärer entscheidungsfindung. dies insbesondere in seitwärtsphasen, von denen es zuletzt ja reichlich gab.
      viele hier scheinen da ihre zusätzlichen "entscheidungshelfer" (bollinger bänder, übergeordneter trend, widerstände etc. oder auch einfach nur "erfahrung") zu haben, was ja alles schön und gut ist, aber den ganzen ansatz als system sehr verwässert.
      meine frage wäre daher, ob es nicht möglich ist, dem ganzen eine weitere komponente hinzuzufügen, die geeignet ist, den diskretionären anteil der strategie deutlich zu reduzieren. vielleicht habt ihr ja schon mal das ein oder andere schon mal (back)getestet.erfahrungen und ggf. auswertungen würden mich hier sehr interessieren.
      bin natürlich auch auf der suche, allerdings bisher nicht so recht fündig geworden.

      gruß itsmie