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      RE: @stadinski

      Original von Stadinski
      Original von Dragon
      Ja, mir kommen halt immer wieder die tollsten Einfälle, wie Einstein. :) Deine witzige Art ist immer wieder erfrischend. Schön bei den heißen Tagen.


      Naja, wenn Einstein seine Formeln auch so oft editiert hätte, dann gäbe es heute keine Relativitätstheorie hehehe... :P

      lg Stadinski :D


      Glaubst Du sein erster Einfall war gleich die Erfüllung? Nee nee, da wurde viel gehobelt, bis die Balken sich biegten. 8o

      Ich glaube seine Frau hat nicht unwesentlich dazu beigetragen.

      und sonst:

      Einstein und Thomas Mann

      oder

      Was Albert Einstein und Thomas Mann gemeinsam haben

      Beide waren große Denker der Physik und Literatur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (wenn man einmal Einsteins Irrtümer ausschließt). Beide flohen aus dem Nur-Persönlichen ins Platonisch-Ideale der Physik bzw. der Literatur. Einstein erschaute Naturvarianten, während Thomas Mann die symbolische Existenzform des Künstlers wählte. Dies wiederum war bedingt durch Manns Talent zum Fabulieren. Aber welche Formel könnte Einstein und Mann verbinden? Ich sage:

      ATP = EGIL

      Oder : Die Abgeschlossenen Theorien der Physik entsprechen den Episch Gebundenen Ideenkompositionen der Literatur. Oder: Die Einsteinschen Invariationstheorien entsprechen der Orientierung an der Schreibekunst des strengen Satzes des Thomas Mann.

      Und was beide auch noch gemeinsame haben, ist dass – wenn man es genau nimmt – es heute an ebenso vielen Einstein-Nachfolgern wie an Thomas Mann-Nachfolgern mangelt. Liebe Freunde – die Eine-Welt-Regierung ist unvermeidbar. Hoffen wir, dass es keine Illuminati- gesteuerte sein wird. Mann und Einstein = der eine erzählt’s und der andere macht’s (aber nicht, wenn er darauf besteht, dass e = mc2 ist).

      Aber da gibt es noch viel mehr, was Einstein und Mann verbindet. Beide fassten ihre Biographien in Lebensläufen zusammen, und zwar wiederholt. Mann schreibt:

      Ich bin geboren am Sonntag den 6. Juni 1875 mittags zwölf Uhr. Der Planetenstand war günstig, wie Adepten der Astrologie mir später oft versicherten, indem sie mir auf Grund meines Horoskops ein langes und glückliches Leben sowie einen sanften Tod verhießen.

      Auch da hat Mann mit Einstein etwas gemeinsam, nämlich das ABKUPFERN: Denn bereits Goethe schrieb in Weimar: Am 28sten August 1749, mittags mit dem Glockenschlag zwölf, kam ich in Frankfurt am Main auf die Welt. Die Konstellation war glücklich ... Diese guten Aspekte, welche mir die Astrologen in der Folgezeit sehr hoch anzurechnen wußten, mögen wohl Ursache an meiner Erhaltung gewesen sein.

      Wir erkennen die Anmaßung: Mann kupfert bei Goethe ab. Welch EGO-TRIP! Das wäre so, als würde ich sagen, ich bin besser als oder ebenso gut wie Elvis Presley. No way Jose. Aber Mann hat’s gewagt, in der Hoffnung, dass niemand den anmaßenden Wortvergleich erkennt. Thomas Mann und Goethe wiederum, das wäre so wie Salieri und Mozart, wenn Sie wissen was ich meine…

      Mann geht in dieser gewagten Anmaßung gar so weit, die Fakten zu verkennen, denn: Weder er noch Goethe waren natürlich Schlag zwölf geboren worden. Das war nur Gary Cooper, ein entfernter Verwandter von mir, ob Sie’s nun glauben oder nicht. Das genial-vermessene an Thomas Mann ist eben, dass er sich als gewissermaßen literarischer Nachfahre Goethes präsentiert und gleichzeitig seine eigene Geburt ironisiert. Der Literaturkundige wird sich besonders an der manischen Mannschen Manie des Abkupferns erfreuen und erbauen. Ich nenne es: Die Thomas Mannsche Art der Anverwandlung fremder Texte im Rahmen der MONTAGETECHNIK seiner ihm eigenen „höheren Form des Abschreibens“. Bin ganz stolz auf diese Formulierung! Dies durchzieht übrigens Thomas Manns gesamtes Werk und erinnert mich ein bisschen an mich selbst. Wenn mir damals nichts mehr einfiel habe ich mich einfach an Mozart etc. orientiert, was zu einem gewagten klassisch angehauchten Werk wie „Sechs Uhr früh in den Strassen“ führte und trotzdem zu einem großen Hit... Ja, so geht das. Wie ich mit DER UNTERGANG VON TARO TORSAY meinen eigenen Untergang beschrieb, so vermutete dies auch Thomas Mann von sich in seiner Joseph Tetralogie:

      „Denn das ist dünner Aberglaube, zu meinen, daß Leben von Segensleuten sei eitel Glück und schale Wohlfahrt. Bildet der Segen doch eigentlich nur den Grund ihres Wesens, welcher durch reichliche Qual und Heimsuchung zwischenein gleichsam golden hindurchschimmert.“

      Dies ist das Mannsche Grundmotiv der Heimsuchung. Nach dem Motto: „Ich leide, also bin ich.“

      Man lese nur die Mannschen Werke „Gefallen“, „Die Betrogene“, „Buddenbrooks“ und „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“. Was mich wiederum erinnert an Horst Buchholz (der Felix Krull spielte) und den ich vor Jahren auf dem Kuhdamm traf und ihn mit den Worten begrüßte: „Hallo Horst, weißt Du noch, damals im Puff (meiner damaligen Freundin Erika Schauer)?“, worauf er sofort links abschwenkte und verschwand. Einen Monat später war er tot. Man meidet mich halt nicht ungestraft…

      Doch zurück von mir zu EINSTEIN. Den wollte ich ja mit Thomas Mann vergleichen. Also: Einstein hatte das musisch Heitere von der Mutter und das rechnerisch Korrekte vom Vater.

      Eines will ich hier mal klarstellen. Wäre Einstein kein Jude gewesen, dann würde heute kein Hahn nach ihm krähen. Da hat man jemanden auf den Sockel gehoben um einem ganzen - bis dahin immer unterdrückten - Volk die entsprechende Bedeutung zu geben. Doch lassen wir das. Denn: Wer - wie ich - Friedmann nicht mag, der ist ja schon fast automatisch ein Anti-Semit, oder? Oh je.

      Einstein schreibt: „Ich bin in Ulm als Sohn jüdischer Eltern am 14. März 1879 geboren. Mein Vater war Kaufmann, zog bald nach meiner Geburt nach München, später 1893 nach Italien.“

      Das ist komisch. ICH AUCH, bzw. ich wurde in Österreich geboren und zog DANN nach Italien/Sardinien. Doch weiter: Thomas Mann schreibt:

      „Meine Kindheit war gehegt und glücklich“. Und in Anknüpfung an sein großes Vorbild stellt er fest: „Frage ich mich nach der erblichen Herkunft meiner Anlagen, so muß ich an Goethes berühmtes Verschen denken und feststellen, daß auch ich ,,des Lebens ernstes Führen“ vom Vater, die „Frohnatur“ aber, das ist die künstlerisch-sinnliche Richtung und - im weitesten Sinne des Wortes – die „Lust zu fabulieren“, von der Mutter habe.

      Da ist schon Gemeinsames mit Einstein. Zum Beispiel Einsteins Leistungen:

      „Brownsche Bewegung (1905)

      Theorie der Planckschen Formel und der Lichtquanten (1905, 1917)

      Spezielle Relativitätstheorie und Trägheit der Energie (1905)

      Allgemeine Relativitätstheorie 1916 und später

      Ferner sind Arbeiten über die thermischen Schwankungen zu erwähnen

      sowie eine 1917 mit Prof. W. Mayer verfasste Arbeit über die einheitliche Natur von

      Gravitation und Elektrizität.

      Ein Professor schreibt:

      „Mit seiner Arbeit zur Brownschen Bewegung hatte er die Theorie stochastischer Prozesse in die Physik eingeführt und eine experimentelle Überprüfung der atomistischen Struktur der Materie allererst ermöglicht. Seine Analyse des Planckschen Strahlungsgesetzes schwarzer Körper hatte 1905 die implizite Annahme von Feldquanten des elektromagnetischen Feldes zutage gefördert und kann als erste Vorarbeit zur später so erfolgreichen Quantenfeldtheorie des „Standardmodells“ angesehen werden. In seiner weitergehenden Analyse der Planckschen Formel von 1917 führte er die Schwarzkörperstrahlung auf elementare, zufällige Emission- und Absorptionsprozesse in den Atomen zurück. Dabei machte er die Annahme einer auch induzierten Emission; hatte also nichts geringeres als die erste LASER-Theorie formuliert! In seiner 1905 veröffentlichten speziellen Relativitätstheorie reformulierte er auf der Grundlage zweier (spezieller) Prinzipien die gesamte Elektrodynamik. In einer ergänzenden Arbeit leitete er dann erstmals seine zum Mythos gewordene Formel E=mc2 über die Trägheit der Energie ab. Wiederum unter Zugrundelegung zweier (allgemeiner) Prinzipien vollendete Einstein 1916 mit der allgemeinen Relativitätstheorie die Gravitationstheorie Newtons in einem visionären Entwurf, der die Energieverteilung im Universum wechselwirkend mit der vierdimensionalen Raumzeit-Krümmung in Beziehung setzte. An einer Vereinheitlichung von Gravitation und Elektrizität im Rahmen seiner Theorie ist er aber gescheitert, obwohl er sich bis an sein Lebensende immer wieder damit beschäftigte. Das Problem ist bis heute ungelöst.“

      Das kann man wohl sagen, guter Mann. Doch wie steht es mit Thomas Mann?

      Wie Einstein sein Leben lang den Prinzipien der klassischen Physik Newtons verpflichtet war und so seine Gravitationstheorie vollendete, so versuchte Thomas Mann dem Vorbild der Weimarer Klassik Goethes nachzueifern und schrieb bereits 1895 seine Glücksvorstellung von einem unabhängigen Leben im Einverständnis mit sich selbst, oder wie ich in einem esoterischen Lied schreibe:

      „Unabhängig von Personen und Dingen, frei von allem Verlangen“.

      NIRVANA ruft. Daran schoss Thomas Mann jedoch dicht vorbei als bzw. weil er unter der Überschrift ERKENNE DICH SELBST folgende Fragen in seinen AUTOBIOGRAPHISCHEN SCHRIFTEN stellte und beantwortete:

      „Deine Lieblingseigenschaften am Manne? Geist, Geistigkeit.

      Deine Lieblingseigenschaften am Weibe? Schönheit und Tugend.

      Deine Lieblingsbeschäftigung? Zu dichten ohne zu schreiben.

      Deine Idee vom Glück? Unabhängig und mit mir selbst im Einverständnis zu leben.

      Welcher Beruf scheint Dir der beste? Der Künstlerische.

      Deine Idee vom Unglück? Mittellos und daher abhängig zu sein.

      Dein Hauptcharakterzug? Höflichkeit, auch gegen mich selbst.

      Dein Temperament? Kontemplativ, hamletisch, von des Gedankens Blässe angekränkelt.“

      Dies alles ist natürlich völlig falsch, denn wie der Leser meiner Bücher weiß: Das Selbst kann man gar nicht erkennen, oder: Durch den Erkennungsvorgang ist das Selbst gar nicht auszumachen. Was auch immer man erkennt ist eben NICHT das Selbst, denn es ist ja das Selbst selbst, was erkennt, was es nicht ist. NACH AUSSEN richtet die Wesenheit ihre Wahrnehmung und Empfindung, aber: DAS ENDE aller Wahrnehmung und Empfindung (und dem Verlangen danach), DAS ist NIRVANA. OM. Thomas Mann ahnt, dass ich recht habe, darum schreibt er weiter im Knabentraum:

      „Ich bin ein kindischer und schwacher Fant,

      Und irrend schweift mein Blick in alle Runde,

      Und schwankend fass' ich jede starke Hand.

      Und dennoch regt die Hoffnung sich im Grunde“

      Und doch: CHAPEAU vor Thomas Mann, denn der BUDDHA sagte bereits: Erkenne nicht, was du bist, sondern was Du NICHT bist, und dann löse Dich davon. Was der Mensch essentiell NICHT ist, wusste Thomas Mann sehr gut, ohne es dieser philosophischen Definition und Analyse zuzuschreiben. Man lese und staune:

      Thomas Mann in einem Brief an Freund Ehrenberg:

      „Hier ist ein Mensch höchst mangelhaft:

      Voll groß und kleiner Leidenschaft,

      Ehrgeizig, eitel, liebegierig,

      Verletzlich, eifersüchtig, schwierig,

      Unfriedsam, maßlos, ohne Halt,

      Bald überstolz und elend bald,

      Naiv und fünfmal durchgesiebt,

      Weltflüchtig und doch weltverliebt,

      Sehnsüchtig, schwach, ein Rohr im Wind,

      Halb seherisch, halb blöd und blind,

      Ein Kind, ein Narr, ein Dichter schier,

      Schmerzlich verstrickt in Will' und Wahn,

      Doch mit dem Vorzug, daß er Dir

      Von ganzem Herzen zugethan!“

      Na, da gibt es doch eine emotionales Happy-End.

      Aber weil auch Schopenhauer den Buddha nicht verstand, empfand Thomas Mann bereits seine schmerzliche Verstrickung in der Schopenhauerschen Welt von Wille und Vorstellung. So gelangte Mann eben durch alle Aspekte des NICHT- Selbst zur irrigen Annahme des Selbst. So auch Albert Einstein. Wie Thomas Mann gelangte Albert Einstein eigentlich auch nur über die Schönheit zur Wahrheit. Einstein schreibt in „Autobiographisches“:

      „Hier sitze ich, um mit 67 Jahren so etwas wie den eigenen Nekrolog zu schreiben, hebt der weltweise Gelehrte an in dem Glauben, daß es gut ist, den Mitstrebenden zu zeigen, wie einem das eigene Streben und Suchen im Rückblick erscheint.“

      Und weiter schreibt der Weißschopf mit den Sternenaugen:

      „Als ziemlich frühreifen jungen Menschen kam mir die Nichtigkeit des Hoffens und Strebens lebhaft zum Bewußtsein, das die meisten Menschen rastlos durchs Leben jagt. Auch sah ich bald die Grausamkeit dieses Treibens, die in jenen Jahren sorgsamer als jetzt durch Hypokrisie und glänzende Worte verdeckt war.“

      Dann flüchtete Einstein weg vom Nihilismus in die Religion und dann schrieb er dieses: „Durch Lesen populär-wissenschaftlicher Bücher kam ich bald zu der Überzeugung, daß vieles in den Erzählungen der Bibel nicht wahr sein konnte.“ ( Ja, hätte damals Einstein seine BLAVATSKY nur gründlich genug gelesen, dann hätte er GEWUSST, dass alle Geschichten in der Bibel nie wirklich geschehen sind, sondern nur Parabeln und Allegorien sind, die auf KOSMISCHE Ereignisse, unsere Erde und das gesamte Universum hinweisen. Siehe DAS BUCH DES LICHTS . Lanoo). „Die Folge war eine geradezu fanatische Freigeisterei, verbunden mit dem Eindruck, daß die Jugend vom Staate mit Vorbedacht belogen wird; es war ein niederschmetternder Eindruck. Das Mißtrauen gegen jede Art von Autorität erwuchs aus diesem Erlebnis … daß das so verlorene religiöse Paradies der Jugend ein erster Versuch war, mich aus den Fesseln des „Nur-Persönlichen“ zu befreien, aus einem Dasein, das durch Wünsche, Hoffnungen und primitive Gefühle beherrscht ist. Da gab es draußen diese große Welt, die unabhängig von uns Menschen da ist und vor uns steht wie ein großes, ewiges Rätsel, wenigstens teilweise zugänglich unserem Schauen und Denken.Das gedankliche Erfassen dieser außerpersönlichen Welt im Rahmen der uns gebotenen Möglichkeiten schwebte mir halb bewußt, halb unbewußt als höchstes Ziel vor.Bei einem Menschen von meiner Art liegt der Wendepunkt der Entwicklung darin, daß das Hauptinteresse sich allmählich weitgehend loslöst vom Momentanen und Nur-Persönlichen und sich dem Streben nach gedanklicher Erfassung der Dinge zuwendet, und mit der hinreichend fixierten Begriffswelt in Konfliktgerät.Ein Wunder solcher Art erlebte ich als Kind von 4 oder 5 Jahren, als mir mein Vater einen Kompaß zeigte..., im Alter von 12 Jahrenan einem Büchlein über Euklidische Geometrie.DieKlarheit und Sicherheit machte auf mich einen unbeschreiblichen Eindruck.Wenn es so schien, daß man durch bloßes Denken sichere Erkenntnis über Erfahrungsgegenstände erlangen könne, so beruhte dies Wunder auf einem Irrtum. Aber es ist für den, der es zum ersten Mal erlebt, wunderbar genug, daß der Mensch überhaupt imstande ist, einen solchen Grad von Sicherheit und Reinheit im bloßen Denken zu erlangen, wie es uns die Griechen erstmalig in der Geometrie gezeigt haben.“

      Ein Biograph schreibt:

      „Nachdem sich der Jungforscher (Das Kind Einstein) im Alter von 12 bis 16 Jahren weitgehend im Selbststudium mit der höheren Mathematik verraut gemacht und mit atemloser Spannung 5 oder 6 Bände der Naturwissenschaftlichen Volksbücher Bernsteins gelesen hatte, stieß er bereits auf das folgenschwere Licht-Paradoxon: Wenn ich einem Lichtstrahl nacheile mit der Geschwindigkeit c (Lichtgeschwindigkeit im Vakuum), so sollte ich einen solchen Lichtstrahl als ruhendes, räumlich oszillatorisches, elektromagnetisches Feld wahrnehmen. So etwas scheint es aber nicht zu geben. Weder aufgrund der Erfahrung noch gemäß den Maxwell'schen Gleichungen. Dieser Stachel einer Unstimmigkeit zeitigte zehn Jahre später die (spezielle) Relativitätstheorie, die er weitere zehn Jahre später zur allgemeinen Relativitätstheorie vervollkommnen konnte. Auch etwas theoretische Physik hatte er schon studiert, als er mit 17 Jahren am Züricher Polytechnikum für das Lehramt Mathematik und Physik zu studieren begann. Es ist bemerkenswert, wie weit Einsteins Persönlichkeit bereits entwickelt war, bevor er überhaupt das Studium antrat. Sein Leben lang trieb ihn das in seiner Kindheit hervortretende Verlangen, die Natur verstehen zu wollen, unbeirrt durch alle persönlichen Wirrnisse und politischen Heimsuchungen. Und auch sein Generalthema, das gedankliche Erfassen der Lichterscheinungen, fesselte ihn lebenslang und sollte manch reife Frucht tragen.“

      Nun ja: Und was hat dies mit Thomas Mann zu tun? Einiges: Wie Einstein fand auch Mann seinen Weg frühzeitig, beinahe autodidaktisch, denn so entwickeln sich die meisten Genies. Thomas Mann allerdings entwickelte sich auf dem Einsteinschen Weg in der LITERARISCHEN Welt. So berichtet Thomas Mann in seinen autobiographischen Schriften über „Kinderspiele“, wo er einen Kaufmannsladen gebaut hat und ein Schaukelpferd besaß, welches er Achill nannte. Man höre und staune, am liebsten spielte Thomas Mann mit… Puppen. So schreibt er: „Bei alldem ist wohl kein Zweifel, daß ich meine schönsten Stunden unseremPuppentheaterverdankte, das schon meinem älteren Bruder Heinrich gehört hatte und dessen Dekorationen durch ihn, der gern Maler geworden wäre, um viele, sehr schöne selbstgemalte vermehrt worden waren. Die Art wie ich dieses Kunstinstitut leitete, habe ich ausführlich in einer meiner Novellen („Der Bajazzo“) beschrieben, und auch in Hanno Buddenbrooks Lebensgeschichte spielt es seine Rolle.“ Ende Zitat.

      Und gesehnt nach NIRVANA hatte sich Thomas Mann. Und die Schule mochte er ebenso wenig wie Albert Einstein. Mann schreibt in Lebensabriss: „Ich verabscheute die Schule und tat ihren Anforderungen bis ans Ende nicht Genüge. Ich verachtete sie als Milieu, kritisierte die Manieren ihrer Machthaber und befand mich früh in einer Art literarischer Opposition gegen ihren Geist, ihre Disziplin, ihre Abrichtungsmethoden“.

      Einstein schreibt in 1936 „aus meinen späten Jahren“ Allgemeines über Erziehung und verhehlt ebenfalls nicht seine Abneigung gegen die Schule:

      „Am schlimmsten scheint es mir zu sein, wenn eine Schule hauptsächlich mit den Mitteln von Furcht, Zwang und künstlicher Autorität arbeitet. Solche Behandlung vernichtet das gesunde Lebensgefühl, die Aufrichtigkeit des Schülers. Sie erzeugt den unterwürfigen Untertanen. Es ist kein Wunder, daß derartige Schulen in Deutschland und Rußland die Regel bildeten.“

      Thomas Mann blieb zweimal sitzen und verließ das Gymnasium ohne Abschluss WIE EINSTEIN. Albert Einstein machte schließlich sein Abitur in der Kantonschule in der Schweiz, wo jeder Dorfdepp gegen Bezahlung zur Matura durchgebracht wurde. Dann schrieb er sich endlich am Polytechnikum (keineswegs eine Universität) in Zürich ein. Ach, wie schön, Albert Einstein, Thomas Mann UND ICH haben das Gymnasium VOR dem Abitur verlassen und sind doch etwas geworden. Mit Joschka Fischer können wir allerdings nicht mithalten. Der hat ÜBERHAUPT keine Schulausbildung und auch keinen abgeschlossenen Beruf, und TROTZDEM ist er Außenminister geworden. Das soll erst mal jemand nachmachen. Vor soviel Genialität müssen selbst Einstein, Mann und ich verblassen. Da können wir allerdings nicht mithalten. Doch zurück zum Thema:

      Wie beziehungsunfähig der zweimal verheiratete Einstein war, zeigt sein Nachlass:

      „Unbehaglich macht mich stets das Wörtchen „wir“

      Denn man ist nicht eins mit einem andern Tier.

      Hinter allem Einverständnis steckt

      Stets ein Abgrund, der noch zugedeckt.“

      Tja, Einstein hat eben immer noch das GETRENNTE in der Natur gesehen, während DAS BUCH DES LICHTS uns lehrt: ALLES ist miteinander verbunden auf allen Ebenen und beeinflusst sich dadurch.

      Sollte es wirklich so sein, dass starke Persönlichkeiten keine Zweisamkeit dulden? Dann verstehe ich vieles, dann wird mir vieles klar.

      Einstein aber war auch eine Doppelnatur: Liebenswürdiger, aber weltfremder Professor in der Öffentlichkeit, der sich andererseits als „Gefühlssozialist“ outete. Und Thomas Mann? Er schützte ebenfalls das zarte Reich seines Gefühlslebens durch Weltflucht oder Konvention. Die Unbotmäßigkeiten des weltweisen Gelehrten konnte er sich als Repräsentant der deutschen Literatur nicht erlauben. Außerdem hatte Thomas Mann nichts von der souveränen Unabhängigkeit und dem stabilen Selbstbewusstsein eines Albert Einstein. DAS hatten die beiden mit Sicherheit NICHT gemeinsam, denn Thomas Mann – und das kenne ich von mir – lebte stets im Wechselbad zwischen narzisstischer Grandiosität und neurotischem Minderwertigkeitsgefühl. Nach dem Motto: Ich weiß ja, dass ich der Größte bin, aber wissen es auch alle anderen? Und wenn sie es nicht wissen oder wissen wollen, bin ich dann vielleicht doch nicht der Größte? Gott bewahre! Dies ist der Thomas Mann in mir. Einen Albert Einstein störten auch nicht zwei Grundprobleme Thomas Manns: Die Bisexualität und der Bruderzwist. Der vier Jahre ältere Bruder Heinrich war stets die dominante Bruderhälfte von Thomas. Zwar schrieb Thomas „Die Buddenbrooks“, doch danach fiel er in ein tiefes schwarzes Loch der Schaffenskrise, während Heinrich Mann seelenruhig und mit großer Produktivität Buch auf Buch veröffentlichte. Heinrich Mann war ein Zivilisationsliterat, während Thomas Mann ein gefühlskonservativer Kulturdichter war. Das unterschied beide.

      Fest schreibt in seinen Essays über die unwissenden Magier:

      „ Sie dachten und empfanden in einer bürgerlichen Tradition, die ganz an privaten Begriffen, Zwecken, Tugenden orientiert war. Bücher und Träume bildeten ihr eigentliches Element, für das keine Wirklichkeit einen Ausgleich bot.“

      Und dann greift Thomas Mann im Dezember 1903 seinen Bruder Heinrich an.

      „Daß ich mit Deiner literarischen Entwicklung nicht einverstanden bin,- muß einmal ausgesprochen werden.

      (Heinrichs Roman Die Jagd nach Liebe betitelt er danach als Die Jagd nachWirkung; denn …Lanoo) statt erlesener „... literarischer Äußerungen enthält es diese verrenkten Scherze, diese wüsten, grellen, hektischen, krampfigen Lästerungen der Wahrheit und Menschlichkeit, diese unwürdigen Grimassen und Purzelbäume, diese verzweifelten Attacken auf des Lesers Interesse! ... Alles ist verzerrt, schreiend, übertrieben, „Blasebalg“, „buffo“, romantisch also im üblen Sinne, die falschen Gesten der Repräsentanten des Christenthums aus den „Göttinnen“ sind wieder da und die dazu gehörige dick aufgetragene Colportage-Psychologie“.

      (Auch am Stil findet Thomas einiges auszusetzen; er nennt ihn) „... wahllos, schillernd, international“. Und: „Alles, was wirken kann, ist herangezogen, ohne Rücksicht auf Angemessenheit“. Thomas sieht in seinem Bruder nur noch den auf Applaus und Wirkung bedachten Komödianten: „Ehrgeiz, Naivität, Skrupellosigkeit - das sind ja wohl Eigenschaften des „Künstlers“, des „reinen Künstlers“, dessen Rolle Du übernommen hast. Ein neues Genre von Unterhaltungs- oder Zeitvertreib-Lektüre“ geschaffen zu haben, wirft er dem Bruder weiter vor und schließt endlich mit dem Fazit: „Da aber in „Die Jagd nach Liebe“ von der Schönheit nicht viel, vom Historischen gar nichts übrig ist - was bleibt? Es bleibt die Erotik, will sagen: das Sexuelle. Denn Sexualismus ist nicht Erotik. Erotik ist Poesie, ist das, was aus der Tiefe redet, ist das Ungenannte, was Allem seinen Schauer, seinen süßen Reiz und sein Geheimnis gibt“.

      Danach hat sich Thomas nie mehr inhaltlich-anteilnehmend über die Werke seines Bruders geäußert und sich nur noch in Höflichkeitsfloskeln, scheinheiliger Bewunderung oder höhnisch-ironischer Umschreibung ausgelassen.

      Thomas Mann war latent homosexuell- pädophil. Die Neigung zu Knaben blieb in ihm lebenslang lebendig. Sozusagen ein Michael Jackson der Literatur. Geheiratet hatte Thomas Mann nur, weil er sich mit seinem Freund Paul Ehrenberg zerwarf. Wer weiß, was da gelaufen ist. So kann man sagen: Thomas Manns Werke sind von Homoerotik durchzogen, sogar wenn er heterosexuelle Liebschaften schildert.

      Reich Ranicki zischelt schmatzend „Manns Schaffen ist schlechterdings das Werk eines Erotikers!“

      Eigentlich war Thomas Mann immer ein Schwuler. So schreibt er denn auch im Februar 1905 an seinen Bruder Heinrich:

      „Ich habe, trotz der Versicherungen von allen Seiten über die hygienische Förderlichkeit der Ehe, nicht immer einen guten Magen und darum auch nicht immer ein gutes Gewissen bei diesem Schlaraffenleben und sehne mich nicht selten nach ein bisschen Klosterfrieden und ... Geistigkeit.“

      (Neidisch kommentiert er die Produktivität des Bruders. Lanoo)

      „Es scheint zu strömen bei Dir ... Du weißt, ich glaube, daß Du Dich ins andere Extrem verloren hast, indem Du nachgerade nichts weiter mehr, als nur Künstler bist - während der Dichter, Gott helfe mir, mehr zu sein hat, als bloß ein Künstler.Es ist also ein Mädchen“ schreibt Thomas Mann über die Geburt seines Kindes, „eine Enttäuschung für mich.Vielleicht bringt mich die Tochter innerlich in ein näheres Verhältnis zum „anderen“ Geschlecht, von dem ich eigentlich, obgleich nun Ehemann, noch immer nichts weiß.“

      Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, muss man allerdings nicht unbedingt schwul sein. Albert Einsteins Ziel – wie das einer jeden großen Seele – war es, sich vom Nur- Persönlichen zu befreien. Nicht so bei Thomas Mann. Thomas Mann ließ sich gerne feiern. Einstein nicht. Und doch verbindet Thomas Mann mit Albert Einstein die gemeinsame Ehrendoktorwürde der Harvard University 1935. Und am 28. Januar 1938 überreichte der Physiker Albert Einstein dem Schriftsteller Thomas Mann persönlich die Einstein Medaille „for humanitarian services“.

      Was verband Einstein noch mit Mann? Nun, ihre ersten Werke hatten die beiden gleichsam nebenbei in der Freizeit oder während der Berufsarbeit hervorgebracht, Einstein auf dem Berner Patentamt (1902 – 1908). So kann man zusammenfassend sagen: Die Beschränkungen, die eine Logik des strengen Satzes für die Schreibkunst Manns bedeutete, könnte sich als ein Analogon zur Mathematik der Invarianten in der Physik Einsteins erweisen

      Es besteht dennoch kein Zweifel: Albert Einstein wurde von entsprechenden Zirkeln zum Genie hochpropagandiert, polemisiert, künstlich aufgepäppelt und gefeatured, um eben jenen Zirkeln eine größere weltweite Bedeutung zuzuschreiben. So schmückte man sich mit den Federn der Genialität eines Einsteins.

      Die Zeit heilt alle Wunden und wird Albert Einstein eines Tages schließlich auf den Platz zurückverweisen, der ihm gebührt, der Platz eines netten Professors, der von der Welt total überschätzt wurde, und zwar solange, bis er selbst daran glaubte. So wie Einstein sein Leben der Wissenschaft widmete und in seinem Werk aufging, so hat Mann versucht, sein Leben zum Kunstwerk zu gestalten.

      Hatte Einstein die Schöpfungsmythen in einer faszinierenden Kosmologie veräußerlicht, nahm sich Mann der Mythen durch Verinnerlichung an.

      Nun sage ich: Schreiben ist ja immer auch ein „Sich-Befreien“. Auch Einstein befreite sich durch seine Schriften und Formeln, doch war der Ausgangspunkt verschieden. Einstein war bereits weitaus freier als Thomas Mann es je sein konnte. Einstein interpretierte das Naturgeschehen in der Sprache der Mathematik. Mann gestaltete seine Natur in den Masken und Formen der Epik. Thomas Mann kommt übrigens dem Buddha genial nahe, denn der Buddha schrieb oder lehrte: „EKEL erfüllt den Weisen vor allem ERKENNBAREN, vor allen Formen (und seien es die der höchsten Himmelswelt), Gerüchen, Gestalten, Geschmäcken und Getast.“

      Thomas Mann schreibt im Novellenband „Tristan“:

      „Es gibt etwas, was ich ERKENNTNISEKEL nenne. Der Zustand, in dem es dem Menschen genügt, eine Sache zu durchschauen, um sich bereits zum Sterben angewidert (und durchaus nicht versöhnlich gestimmt) zu fühlen.“

      Ich kann nur wiederholen: Der Satz des Schriftstellers unterliegt einer strengen Logik, dies ist in gewissem Sinne eine Beschränkung und ein ANALOGON zur Invarianten – Mathematik in der Physik.

      Beide – Einstein und Mann – unterlagen GESETZEN, denen sie sich auch bei größter Genialität nicht entziehen konnten.

      Thomas Mann wer ein homoeritische Pubertärer. So schreibt er auch ganz richtig an seinen Bruder Heinrich im März 1901: „Ich komme nie aus der Pubertät heraus!“

      Das habe ich, Christian Anders, in der Tat mit Thomas Mann gemeinsam. Auch ich verharre immer noch im Pubertären. An meinem 60 Geburtstag sagte mein Manager Wolfgang Scherer zu mir: „Nimm die 0 weg, dann weißt Du, wie alt Du bist!“ Das andere jedoch habe ich mit Thomas Mann nicht gemein. Da sind mir die Frauen schon lieber. Wie Albert Einstein so war Thomas Mann ein Abkupferer vor dem Herrn, wenn auch nicht unbedingt immer in dem Sinne des wörtlichen Abschreibens. Wer Manns „Tod in Venedig“ liest und dann die „Wahlverwandtschaften“ Goethes, der weiß, was ich meine.

      Einstein irrte z. B., wenn er schrieb:

      Er hatte in dieser Formel eine kosmologische Konstante in seine Feldgleichungen eingeführt

      um so den Fall eines stationären Universums behandeln zu können.

      Aber 1929 hatte Hubble bewiesen dass, die Rotverschiebung im Lichtspektrum weit entfernter Sterne mit ihrem Abstand zunimmt. Dies führte dann zu folgender Richtigstellung;



      wobei G für den Radius steht, Q für die Materiedichte, und K für die Gravitationskonstante des Universums.

      Doch auch diese Formel hat keine Gültigkeit für universale Zustände, denn mit der negativen Raumkrümmung z (der vereinfachten Formelversion) würde sich das Universum bis in alle Ewigkeiten hinein ausdehnen. DAS BUCH DES LICHTS aber lehrt, dass das Universum gerade wieder im „Schrumpfen“ ist, hin zu NIRVANA, dem Urgrund und zeitlos-ewigen Zentralpunkt allen Seins. Also hat sich Einstein wieder mal geirrt.

      Einstein irrte oft, aber wo irrte Thomas Mann? Kann ein Schriftsteller irren? Ich glaube nicht, denn was immer er auch in einer Romanform schreibt, ist eben so wie es ist, und wenn er auch schreiben würde, dass Elefanten Flügel haben.

      Das hat der Schriftsteller Thomas Mann dem Physiker Albert Einstein voraus.

      RE: @stadinski

      Original von Dragon
      Was glaubst Du, was er in seinem stillen Kämmerlein getrieben hat?


      Dragon das will ich lieber nicht wissen...glaube mir.
      Es hat doch sowieso alles seine Frau ausgerechnet...er hatte nur die idee.

      lg Stadinski
      Original von dbalh
      na der Arschwackler. Muß immer noch lachen, sieht einfach dermaßen geil aus! Könnte das mein neuer Avatar werden? :D

      Schaust Du auf Chart, Stadi!


      schaue auf chart, gei 4610 hat er keine Lust mehr zu steigen und wenn nur kurz...lange Lunten in Sicht.

      schön das dir der Arschwackler gefällt. mir auch...du kannst ihn gerne haben als Avatare..eine mail und ich schicke ihn dir!

      Neuer Nick: Tipp: Arschwackler :D

      lg Stadinski :D
      Allgemein,

      nix mit long, bei 4623 pkt traut sich keiner mehr zu kaufen, da kriegen die Lemminge ängstliche Hände....

      habe heute gehört das deutsche Fondsparer über 2 mrd EUR aus ihren Fondsparen rausgenommen haben....die sind wohl fürs Leben gezeichnet mit ihrer Telekom Aktie...*lach

      lg Stadinski

      RE: @stadinski

      Original von Dragon
      Ja, mir kommen halt immer wieder die tollsten Einfälle, wie Einstein. :) Deine witzige Art ist immer wieder erfrischend. Schön bei den heißen Tagen.


      Naja, wenn Einstein seine Formeln auch so oft editiert hätte, dann gäbe es heute keine Relativitätstheorie hehehe... :P

      lg Stadinski :D