Selbständigkeit und das Finanzamt

      @purri: Vollkommen richtig, in AT ist man als Selbstständiger steuerlich wesentlich schlechter gestellt als die Arbeitnehmer, das Ärgste aber ist die Horror KV, Stichwort Geldleister. Ich bin schon am Überlegen eine AG zu machen, das ist zwar administrativ ein Horror, nachdem bei einer AG im Firmenbuch jedoch die Beteiligungsverhältnisse nicht aufscheinen müsste ich dann als Angestellter "durchgehen" und somit 13/14 Gehalt kassieren können, Firmen KFZ ohne Diskussion -ist jetzt nämlich äusserst problematisch, die betriebliche Notwendigkeit ist in meinem Job kaum belegbar- und endlich wieder bei der GKK versichert sein.
      Als klassisch Selbständiger zahlt man (zumindest in A) am meisten, sind auch die einzigen die in Wahrheit den Höchststeuersatz zahlen, da er für Angestellte defakto niedriger ist (auf Grund des steuerfreien 13./14.). Und dann will noch die unneidige Kammer (mit ihrem besch. Pensionssystem) und SV bedient werden..

      EF.EM60 schrieb:

      Wenn ich von 3000 Euro Tradingumsatz ausgehe, heißt das 750 Euro für Vater Staat? Gibt es eine andere Branche, die so viel Abgaben hat?



      Ich gehe davon aus, dass du Gewinn und nicht Umsatz meinst, und dann kann ich dir sagen, dass man sehr schnell in diesem Einkommenssteuerbereich angekommen ist, ganz im Gegenteil, du wirst bei einem eigermassen vernünftigem Einkommen aus anderer Quelle im Regelfall eine -teils wesentlich- höhere Steuerlast zu tragen haben!

      Mir wären die 25% auf Tradinggewinne sehr recht, in AT sind nur die ersten 11.000 EUR Jahreseinkommen geringer besteuert -nämlich gar nicht- für jeden Euro, den man mehr verdient zahlt man bis zu 50% Steuer, selbst über den Umweg einer Kapitalgesellschaft (GmbH, AG) sind bei Nichtentnahme des Gewinns 25% Körperschaftssteuer, bei Entnahme noch zusätzlich 25% Kapitalertragssteuer, insgesamt somit 43,75% fällig.

      EF.EM60 schrieb:

      Wenn ich von 3000 Euro Tradingumsatz ausgehe, heißt das 750 Euro für Vater Staat? Gibt es eine andere Branche, die so viel Abgaben hat?
      Das ist durchaus im Rahmen, wenn ich mir so ansehe was ich als Angestellter an Lohnsteuer zahle. Die Einkommenssteuer ist bei mir der größte Batzen der monatlichen Abgaben und prozentual etwa vergleichbar.
      Ich hätte lieber weniger Einkommenssteuer und dafür mehr Mehrwertsteuer - aber das wird wohl ein Traum bleiben ;).
      Glück ist nur ein anderes Wort für Zufall
      Hi, PT, Deine Postings sind unbestritten allesamt sehr informativ u. fundiert. Meine ich übrigens ernst!!! ES ist toll, jemanden neben anderen mit so viel Wissen u. Erfahrungen zu haben. Aber warum mußt Du immer Böswilligkeit unterstellen? Natürlich hätte ich mich im Netz über die Abgaben anderer Branchen informieren können. Sorry, habe ich nicht gemacht. Da mich z.Z. dieses Thema sehr interssiert, habe ich einfach ohne Hintergründe diese Frage gestellt. Deshalb bin ich eigentlich hier.
      Gib nie nie nie auf H.Ford

      Solidaritätszuschlag

      Der Solidaritätszuschlag beträgt derzeit 5,5 % der Einkommensteuer bzw. Körperschaftsteuer.
      de.wikipedia.org/wiki/Solidarit%C3%A4tszuschlag

      Also 5,5 % von 25% Abgeltungssteuer? Wäre dann 1,375%. Gesamt 26,375% Steuern für einen Trader, wenn man aus der Kirche ausgetreten ist?
      Wie Samen, die unter der Schneedecke träumen, träumen eure Herzen vom Frühling. Vertraut diesen Träumen, denn in ihnen verbirgt sich das Tor zur Unendlichkeit. Khalil Gibran
      @EF,

      da du lediglich Eigenhandel betreibst, ist es kein Gewerbe. Also auch keine Ust.
      Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % + Soli ist auch klar.
      Diese Abgeltungssteuer ist unabhängig von deiner Einkommenssteuer.

      Jetzt zum komplizierten Part (Ich hoffe ich habe die Regelung richtig verstanden):
      Wenn du sonst keinen Job hast, sondern du mit dem Eigenhandel dein Einkommen bestreitest, so wird dies als normales Einkommen eingestuft. Solltest du mit dem verdienten Einkommen unter der Einkommensteuer von 25% bleiben, so kannst du m.E. die Differenz vom Gesetzgeber wieder zurück erstatten lassen. Solltest du über der Schwelle sein, so gilt der max. Satz der Abgeltungssteuer.

      Aber diesbezüglich würde ich sicherheitshalber bei einen Steuerberater nachfragen.

      Gruß
      Firebold
      Mag der Pessimist auch Recht behalten - der Optimist hat bis dahin besser gelebt.
      Was D betrifft kann ich leider überhaupt nix dazu sagen, da findet sich hoffentlich jemand anderer der gerade an seiner Steuererklärung für 2008 bastelt ;)
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      Klar, hab ja auch nur dezitiert den Umgang mit Spekulationsverlusten gemeint.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      Jau, ihr habt da definitiv einen Vorteil. Siehe z.B. dieses Dokument:
      axerpartnerschaft.de/uploads/t…rlicher_Verlustabzug2.pdf

      Weiß nur nicht ob sich hier mit der Abgeltungssteuer etwas geändert hat.

      edit: Mann, in D kann man sogar entstandene Verluste mit Gewinnen der letzten Jahren rückrechnen! Frechheit :)
      steuertipps.de/?softlinkID=12488
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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