Drawdown

      Vielen Dank für die Infos.
      Es geht mir im Moment darum, überhaupt erst ein System mit positiver Gewinnerwartung zu erstellen. Das ist schon schwierig genug. Im Moment klappere ich ich diverse klassischen Indikatoren mit zwei unterschiedlichen Stopp-Strategien ab. Die eine ist eine mit fixen SL und TP nach einem ATR-Vielfachen in unterschiedlichen Verhältnissen zueinander (Bsp. ATR(10)*1 für den SL und ATR(10)*3 für den TP - aber da sind der Gestaltung kaum Grenzen gesetzt, mit zum Teil erstaunlichen Auswirkungen auf die Equitykurve). Die zweite Stopp-Strategie arbeitet mit einem fixen I-SL und Trailingstopp, der sich nach erreichten Höchstkursen nach oben zieht. Dabei wird dem Kurs ein Vielfaches der ATR als Schwankungsraum zugestanden. Sobald dieser Trailingstopp höher liegt als der ISL ist dieser "scharf" und schraubt sich dann mit Erreichen neuer Hochs nach oben.

      Auf den Dax gerechnet bin ich da bereits auf recht gute Ergebnisse gekommen. Auf Aktien angewendet schaffe ich höchstens eine schwarze Null, aber keine konstant steigende Equitykurve, was z.T. auch auf die höheren Gebühren im Aktienhandel zurückzuführen ist. Auch möchte ich, dass die Parametereinstellung keinen exorbitanten Einfluss auf die Equitykurve bekommt und zumindest in einer gewissen Bandbreite von Einstellungen bei mehreren Underlyings sauber läuft. Ein System, das nur bei einem Underlying funktioniert, eignet sich nicht unbedingt für den realen Handel. Aber ich bastel weiter...
      @jungfrau
      Ja, so meine ich das.

      Ich stimme Dir auch zu, daß man wissen sollte, wann man den Handel einstellt.

      Ich bin davon ausgegangen, daß DickT die Risikoparameter einer Strategie per Backtest ermittelt und daraus Handelsregeln für das Realdepot ableitet.
      Der max. DD des Backtests ist dann bekannt.
      Sollte der max. DD wie bei dem Beispielbild erst am Ende eines Backtests auftreten und die Equitykurve noch kein neues Hoch erreicht haben, so kann man die Größe des DD nicht quantifizieren, da der DD möglicherweise noch nicht abgeschlossen ist.

      Wir sind uns also soweit einig!

      gotham schrieb:

      Zum vorherigen Beispiel von Jungfrau: Sinnvollerweise läßt sich ein Drawdown (DD) erst dann ermitteln, wenn ein neues Hoch in der Equitykurve erreicht wurde.


      Wie meinst du das?

      Zur endgültigen Beurteilung des DD muß erst mal wieder ein Hoch über den Beginn des DD entstehen, weil der DD auch noch stärker werden könnte???
      So sehe ich das auch.
      Fakt ist aber, dass man wissen muß, wann man den Handel einstellt.
      Dabei ist die endgültige Beurteilung des DD uninteressant, denn um diese durchführen zu können, müsste der Handel weitergeführt werden bis zu einem neuen Hoch der Kurve, oder bis zum Ruin.
      bin auf Bewährung
      Zum vorherigen Beispiel von Jungfrau: Sinnvollerweise läßt sich ein Drawdown (DD) erst dann ermitteln, wenn ein neues Hoch in der Equitykurve erreicht wurde.

      Aus Risikosicht würde ich vorschlagen, zwischen relativem und absolutem DD zu unterscheiden. Wenn man bereit ist einen max. relativen DD von z.B. 20% zu akzeptieren, können das bei Start des Depots z.B. 1000€ sein, bei einem späteren höherem Depotstand verursacht ein absoluter DD von 1500€ vielleicht nur noch einen relativen DD von 15%.

      Trägt man die Equitykurve in Vielfachen von R (R=max. riskierter Betrag, veränderlich!) auf entspricht ein größerer DD im Chart auch einem größerem relativen DD.

      Diskrepanz zwischen dem "realen" und "theoretisch möglichen" Drawdown wegen Stückelung: Die Stückelung sollte sich beim Test eines Handelssystems durchaus berücksichtigen lassen. Die angegebenen 2% entsprechen ja einem max. Risikobetrag. Da der Kurswert z.B. einer Aktie beim Eingehen der theoretischen Position bekannt ist, läßt sich die Positionsgröße in ganzen Stücken sehr leicht berechnen und auch auf den nächsten runden 10er oder 100er Wert ab-/aufrunden...
      Deine erste Vermutung ist gleich die richtige. Es wird schlicht ausgewertet, wie hoch der Verlust vom höchsten Punkt der Ertragskurve bis zum nächsten tiefsten ist.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      Meine Frage klingt simple, bereitet aber beim genauen Hinschauen ein paar Probleme:

      Wie definiert sich der "Drawdown"?

      Ist das schlicht die Strecke vom höchsten Punkt der Equitykurve bis zum darauf folgenden niedrigsten Punkt obwohl es zwischendurch immer wieder Gewinnertrades, gibt? oder
      ist das der Verlust, der sich aus der längsten Verluststrecke ergibt?

      Außerdem gibt es eine Diskrepanz zwischen dem "realen" und "theoretisch möglichen" Drawdown. Das ergibt sich aus der Tatsache, dass aufgrund der Stückelung des Underlyings der Risk/Trade nicht exakt auf beispielsweise 2% des Kapitals gehalten werden kann, sondern häufig auch darunter liegt.

      Ein Handelssystem mit einem theoretisch fixen Risk/Trade von 2% hat bei einer längsten Verluststrecke von 10 Trades einen Drawdown von 18,3% - in Anwendung der Regel: Risk/Trade abgerundet 2% werden die aber nie erreicht.

      Was ist denn nun der Drawdown?