Poker & Trading, Gemeinsamkeiten und Unterschiede

      Oh, das klingt alles schon zu professionell für mich. Meine beste Freundin und ich haben aus Spaß mit Poker angefangen um uns die Zeit in der Pandemie zu vertreiben. Inzwischen haben wir unseren eigenen "Glücksspieltopf" in welchem wir das Geld sammeln, dass wir über haben. Damit zocken wir dann in Lizenzierte Online Casinos für deutsche Spieler. Bisher läuft es auch ganz gut, hoffentlich haben wir bald etwas mehr Erfahrung. Wir würden gerne einmal groß gewinnen um mit dem Geld nach Bali zu fliegen. Ein richtiger Mädelsurlaub wäre toll
      Stichworte Erwartungswert und Gesetz der großen Zahl. Der einzelne Ausgang eines Turniers kümmert nicht, wenn man weiß, dass man summa summarum 5 EUR für jeden EUR Einsatz verdient.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      Es gibt viele ähnliche Situationen beim Poker und Trading. Gute Pokerspieler können sich an viele "vergangene Hände", verschiedene Linien und Spielstrategien erinnern. Mit diesen Informationen kann der Spieler diese Situationen optimal nutzen.

      Die meisten der erfolgreichen Trader, die ich interviewt habe, haben eine Datenbank mit verschiedenen Trading-Setups, die ihnen in ihrer Karriere mehrmals begegnet sind. Als Ergebnis wissen sie, was sie von der Aktion erwarten können und wie sie diese Setups ausführen.
      Da es ja auch um Gemeinsamkeiten zwischen Poker & Trading gehen sollte:
      Früher hab ich nicht nur viel eher negativ getiltet als heute, sondern auch im positiven Überschwang oft falsch gehandelt.

      Konkret kennt jeder Trader und Pokerspieler dieses Gefühl von Unbesiegbarkeit, wenns mal wirklich rund läuft. Heute hatte ich einen bemerkenswerten Lauf in meinen Heads-Up Spielen. Ein Franzose wollte einfach nicht einsehen, dass ich ihm wohl einen Tick überlegen war, und wir haben 8x in Folge gegeneinander gespielt (oder 7x, weiß nicht mehr genau). Alle Duelle gingen zu meinen Gunsten aus. Wobei ich spätestens ab dem dritten Spiel dann schon gemerkt habe, dass ich eher geneigt war zu callen oder zu raisen. Dann atme ich einfach noch mal durch, besinne mich auf die Situation und sein Setzverhalten, und traf immer die objektiv richtige Entscheidung. Für mich in den letzten Monaten ein bedeutender mentaler Fortschritt, hatte mir früher schon die eine oder andere schöne Strähne ruiniert durch einen sogenannten Snapcall (trotziges schnelles callen einer Bet oder eines Raises, weil man nicht einsehen mag dass man geschlagen ist) oder Three Barrel Shots (dreimaliges bluffen vom Flop bis zum River. Funktioniert aber nur wenn man sicher ist, dass der Gegner auf einem Draw sitzt den er dann nicht tifft. Oder man überzeugt ihn, dass ihn sein Second oder Top Pair zu teuer kommt).
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!

      Purri schrieb:


      Naja ;)! Was hätte Toni wohl gesagt wenn tatsächlich K oder J gekommen wäre? Mal abgesehen von dem eher unwahrscheinlichen Flush hatte er nur 3 Outs auf das Ass, während der Russe wenigstens 6 Outs auf ein besseres Paar als 22 hatte. A2s ist auch nicht grade das Blatt um preflop All In zu gehen, es sei denn das Wasser steht einem schon bis zum Hals...
      Glück ist nur ein anderes Wort für Zufall

      Mrgreatone82 schrieb:

      Wenn zwei Spieler an einen 8Mann Tisch sich untereinander Helfen habe sie dadurch noch lange keine Gewinngarantie selbst wen Sie zu dritt an einem 5Mann Tisch sitzen...

      Du kannst davon ausgehen dass Du nach dem Flop nur noch gegen 2-3 Spieler agierst, die meisten folden preflop. Bei Fullring mit 8 Spielern (es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Du auf hohen Limits überhaupt Fullring Tische findest) werden wohl um die 5 folden. Übrig könnte z.B. der Fisch bleiben zusammen mit 2 Spielern die sich gut kennen. Die tauschen nun ihre Hole Cards über Skype aus, damit sie untereinander wissen wo sie stehen. Der ahnungslose Fisch schiebt bei jeder Setzrunde Geld in die Mitte und mit hoher Wahrscheinlichkeit wird er den Pot an einen der beiden anderen (die sich absprechen) verlieren. Diese beiden teilen sich dann unter der Hand den Pot auf - Überweisungen zwischen Usern sind problemlos möglich.
      Solche Szenarien sind durchaus denkbar und es wäre interessant zu wissen ob das tatsächlich passiert...

      Mrgreatone82 schrieb:

      Am Ende waren es deutlich über 200% Anfänger
      Glück... Natürlich nur mit Spielgeld

      Spielgeldtische sind ein Sammelbecken für Maniacs und Anfänger, da kommt man überhaupt nicht weiter. Es ist zudem nichtmal ansatzweise vergleichbar mit Demotrading, bei letzterem kriegt man wenigstens noch (halbwegs) realitätsnahe Kurse. Ich hab anfangs auch mit Spielgeld gespielt... wenn das an Echtgeldtischen auch so laufen würde, wär ich nach 3 Monaten Millionär :D.
      Wenn Du es ernsthaft betreiben willst, dann solltest Du zügig auf die Microlevels mit Echtgeld gehen. Da sind auch noch viele Maniacs unterwegs, aber es ist schon deutlich schwieriger.

      Cavobi schrieb:

      AA,AK,AQ,KK,QQ,JJ,KQ,TT das ganze nur suited

      AA, KK, QQ, JJ, TT suited ;)?
      Glück ist nur ein anderes Wort für Zufall
      @ mrgreatone82,
      man spielt beim Pokern entweder den Gegner oder die Karten, sprich die Range (Bandbreite der Preflop gespielten Karten), diese wird als vpip aufgeführt und in % angegeben.
      Spielt jm nur AA,AK,AQ,KK,QQ,JJ,KQ,TT das ganze nur suited (in gleicher Farbe) so ist dieser Spieler super tight und hat ein vpip von unter 8%, hab jetzt keine Software zu Hand aber das müssten max 5% sein.
      Mit Programmen wie dem PT (pokertracker) werden diese Spieler dann in % angezeigt und man kann sehr bequem gegen diese spielen.
      Wenn solch ein tighter Spieler aus UTG1 (under the gun, position hinter dem BB (bigblind), ist die schlechteste Position beim Pokern, da man am Flop als erster agieren muss und somit oop spielt (out of position), somit werden dort von den meisten Spielern nur starke Karten gespielt) raised, dann kann man davon ausgehen das er dies mit AQ+ macht, KQ und TT würde er hierbei gar nicht spielen oder maximal limpen (bb zahlen).
      Wenn man nun noch einen oder gar zwei andere Spieler am Tisch hat, deren Karten man weiß, dann ist dies eine wertvolle Information.
      Beim Pokern zählt einfach jede Karte. :)

      Cavobi schrieb:

      remon schrieb:

      die betrugsmöglichkeiten über skype müssten doch enorm sein, kontrolliert so was eigentlich einer?
      Wenn zwei Spieler an einen 8Mann Tisch sich untereinander Helfen
      habe sie dadurch noch lange keine Gewinngarantie selbst wen Sie zu
      dritt an einem 5Mann Tisch sitzen... Sicherlich haben sie ein kleinen
      Vorteil weil sie pro Mitglied 2 Karten sehen können aber bei der Masse
      an Karten ist es noch lange kein Sicherer Gewinn und es bleibt bei
      einer Spekulation...Habe mich gestern Abend auch mal an eine Poker
      Plattform gesetzt- Am Ende waren es deutlich über 200% Anfänger
      Glück... Natürlich nur mit Spielgeld 8)
      ... Ich habe das Gefühl das die Drowdownphasen aber heftiger ausfallen
      können als an der Börse... aber dieses Gefühl kann auch täuschen....

      Perfect Trader schrieb:

      Bei allen Gewinn-Extrapolationen sollte nie vergessen werden, daß die Menge allen neu umzuverteilenden Geldes von außen durch neue Spieler zugeführt werden muß, die es in normal bezahlten Jobs erwirtschaften müssen, wo es doch eher sehr unwahrscheinlich ist, daß die Anzahl der Leute, die mal locker so 50 K auf den Kopf hauen, wirklich relevant ist.

      Bei NL Cashgames sollte man für ein bestimmtes Level mindestens um das 50 fache eines Buyin als Bankroll haben. D.h. wenn einer $25/$50 NL spielt und sich mit 100BB einkauft, kannst Du davon ausgehen dass er mindestens $250k auf seiner Bankroll hat... es sei denn er zielt auf wirtschaftlichen Suizid ab 8o!
      Bei Fixed Limit sollte man etwa 500 Big Bets als Bankroll haben, wobei Full Ring etwas relaxter ist.
      Glück ist nur ein anderes Wort für Zufall

      Hintman schrieb:

      Auf niedrigen Limits sind solche Kennzahlen für solide Spieler noch möglich. Wechselt man mit steigender Bankroll in höhere Limits, schrumpfen auch die BB/h.

      Bei Fixed Limit soll ein guter Spieler auf hohen Limits so etwa ein bis zwei Big Bets pro Stunde verdienen (der Betrag in den letzten beiden Setzrunden), was 2-4 BB entspricht. Ich bin auf meinem Microlimit momentan bei etwa 10BB/100h.
      Diese Zahlen hängen stark vom Verhältnis der avg Potsize zu den Blinds ab. Ist der Durchschnitts-Pot z.B. 40BB groß (was praktisch nur bei NL oder PL vorkommen kann), dann wird die Gewinnquote auch höher sein, schon alleine weil man pro Orbit mit tightem Spiel weniger mit den Blinds verliert, aber dafür große Pötte mitnehmen kann. Allerdings verliert man auch größere Pötte wenn's dumm kommt.
      Bei FL ist der Pot im Mittel etwa 10BB groß.
      Glück ist nur ein anderes Wort für Zufall
      Rake = der Anteil, den das Haus bekommt von jedem größeren Pot. Meldet man sich nun über Webseiten wie rakeback.com oder rakebreak.com bei einer Pokerplattform an, geben die einem nachträglich ca. 30% des Rakes retour. Das ist ne Menge Holz, wie Cavobi ja auch schon gemeint hat.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
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