Plauder-Thread rund ums Trading

      Folgen des UBS Geschäftsgebaren in den USA:

      Schweizer Banken wollen US-Kunden loswerden.

      Ein Kunde der Migros-Bank traute seinen Augen nicht, als er jüngst Post aus Zürich erhielt. In dem Brief, datiert vom 6. Juli, informierte die Bank den Schweizer, der in den USA lebt und arbeitet, über eine «Anpassung des Dienstleistungsangebots».

      Sie bearbeite in Zukunft keine E-Mails des Kunden mehr, teilte ihm die Migros-Bank mit. Telefonate nehme sie nur noch entgegen, wenn der Schweizer sich ausserhalb der USA aufhält. Fax und Briefe nehme sie nur noch an, wenn der Versand nicht in den USA erfolgt sei. Der Kunde erhalte keine Korrespondenz mehr, diese werde in der Bank gelagert. Punkto Kundenbetreuung gebe es «keine Kommunikation in die USA» mehr, schreibt die Migros-Bank. Die Massnahmen sollen sicherstellen, dass die Bank die «gesetzlichen Auflagen» einhält.

      Betroffen sind «alle Kunden mit US-Domizil», sagt Migros-Bank-Sprecherin Sophie Murbach. Das sind rund 1500, darunter viele Schweizer. Wer die Änderungen nicht akzeptiert, muss die Bankbeziehung auflösen. Wertschriften müssen zu einer anderen Bank transferiert werden. Kontokunden können ihr Guthaben auf ein andere Bank überweisen. Reagiert ein Kunde bis Ende August nicht, wird sein Wertschriftendepot gesperrt. Korrespondenz werde dann gelagert, gegen eine Gebühr von 200 Franken.
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      Quelle: BZ

      Das ist die bisher drastischste Klarstellung in dieser Angelegenheit die öffentlich bekannt wurde. Es ist allerdings kein Geheimnis das solche Massnahmen in der Banken- und Versicherungswelt der CH gegenüber Kunden insbesondere mit Pass oder Domizil USA aktuell an der Tagesordnung ist.

      Allerdings ist es auch kein Geheimnis das die Kunden der alten Supermacht USA sowieso bald gegenüber dem Potenzial aus China, Indien, Brasilien etc. keine herausragende Rolle mehr spielen werden.
      Würde und Sein - sind allen gemein
      War Arbeiter 68 noch eher auf Managers Seite, könnte nach den Erfahrungen der letzten 15-20 Jahren doch noch langsam ein "réorientation" (umdenken) aufkommen.

      Frankreich - Arbeiter drohen mit Werkssprengung

      Im März wurden in Frankreich Führungskräfte von 3M und Sony gekidnappt, jetzt gehen Arbeiter des Autoteileherstellers New Fabris noch einen Schritt weiter: Wird ihre Abfindungsforderung abgelehnt, fliegt das Werk in die Luft. Die Gasflaschen stehen schon bereit.
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      Quelle: FTD
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Gegen die spielt ihr........

      Programmierer kopiert Goldman-Code

      Cybercrime an der Wall Street: Ein ehemaliger Mitarbeiter der Bank soll sensible Daten gestohlen haben, die Millionen Wert sind. Dritte könnten nun Zugang zu dem Code bekommen, Goldman bei Geschäften zuvorkommen - und den Markt manipulieren.
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      "Die Bank sieht die Möglichkeit, dass jemand, der dieses Programm nutzen kann, es einsetzen könnte, um die Märkte auf unfaire Weise zu manipulieren", sagte Assistents-Staatsanwalt Joseph Facciponti laut einem am Montag veröffentlichten Mitschnitt der Verhandlung.

      Laut der Anklage lassen sich mit dem Eigenhandelscode "anspruchsvolle Handelsaktionen mit Hochgeschwindigkeit und hohen Volumen auf verschiedenen Aktien- und Rohstoffmärkten" durchführen. Mit diesen Transaktionen würden jedes Jahr "viele Millionen Dollar" verdient.

      Experten warnen, Goldman könne durch einen solchen Diebstahl Geld verlieren. Sollte jemand Zugang zu dem Code bekommen, könne er ihn benutzen "um die selben Strategien anzuwenden und könnte damit bei bestimmten Aktien schneller sein und Geld wegnehmen, das normalerweise Goldman gehören würde", sagte Larry Tabb,
      Quelle: FTD

      Analyse:
      - "mit Hochgeschwindigkeit und hohen Volumen" verdient man Millionen
      - "das normalerweise Goldman gehören würde" - Goldman gewinnt immer
      - Goldman manipuliet die Märkte immer "fair"
      - Ist jemand schneller als Goldman, "kann" das ein Verbrechen sein

      Es gilt wie immer: Eine bekannte Strategie ist keine Strategie mehr.
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Ob das zum Selbstbewusstsein von Silvio passt?
      LONDON (Dow Jones)--Preparations for Wednesday's G8 summit in the Italian mountain town of L'Aquila have been so chaotic there is growing pressure from other member states to have Italy expelled from the group, the Guardian reports Tuesday, citing senior western officials.
      In the last few weeks before the summit, and in the absence of any substantive initiatives on the agenda, the U.S. has taken control.
      "The Italians have been just awful," said one senior G8 member state official. "There have been no processes and no planning."
      "The G8 is a club, and clubs have membership dues. Italy has not been paying them," said a European official involved in the summit preparations.
      The behind-the-scenes grumbling has gone as far as suggestions that Italy could be pushed out of the G8 or any successor group. One possibility being floated in European capitals is that Spain, which has higher per capita national income and gives a greater percentage of GDP in aid, would take Italy's place.
      The Italian foreign ministry didn't reply Monday to a request to comment on the criticisms, the paper says.
      Full story: guardian.co.uk/world/2009/jul/…considers-expelling-italy


      Vl hat er noch Glück das die G8 mittlerweile sowieso als überholt angesehen wird und er dann noch Unterschlupf in der G20 finden kann....
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Die nächste Blase mit heisser Luft?

      Notstand in Kalifornien - Arnies Schulden ziehen Spekulanten an
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      Auf der US-Internetseite "Craigslist" kann nach Anzeigen für Wohnungen, Haustieren und Liebespartnern gesucht werden. Seit kurzem häufen sich die Angebote zu Wertpapieren. Konkret geht es um kalifornische Schuldscheine (im Englischen IOUs für "I owe you").
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      Neben Privatpersonen ist auch die Wall Street aktiv. Häuser wie Second-Market, ein Spezialist für den Handel mit illiquiden Vermögenswerten, wittern ein Geschäft. "Wir haben ein ganzes Team dafür abgestellt", sagte Second-Market-Chef Barry Silbert der Financial Times. Hedge-Fonds, Anleger in Kommunalanleihen und andere institutionelle Investoren seien an den Schuldscheinen interessiert.
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      Seit vergangener Woche zahlt Kalifornien erstmals seit 1992 einen Teil seiner Verbindlichkeiten mit Schuldscheinen.
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      Kalifornien hat von allen Bundesstaaten die schlechteste Bonitätsnote.
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      Bis Ende des Monats könnte der einst reichste Bundesstaat IOUs im Wert von 3,2 Mrd. $ ausstellen.


      Frage mich wie die das jemals ausbügeln wollen. In den 1990ern half ihnen wenigstens noch die Tech- und Computerbranche. Aber jetzt?

      Quelle: FTD
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Auszug aus einem Interview mit Hans-Bernd Menzel, Big Boss der EEX in Leipzig


      Wie sehr beeinflussen Spekulanten den Markt?
      Spekulation klebt man immer auf eine Sache von der man sagt: ‚Ich will sie nicht haben‘. Das heißt aber nur, dass man Angst davor hat. Jeder, der ein Börsengeschäft macht, ist ein Spekulant. Und wir brauchen Spekulation. Wir brauchen Händler, die bereit sind, Risiken zu übernehmen.






      Quelle: kurier.at/geldundwirtschaft/1920773.php

      Endlich hat wer den Mut die Wichtigkeit der Risktaker zumindest ansatzweise klarzustellen.
      Der bizarre Streit um den Krebs-Dunst

      In den USA ist der Kampf um Kuba-Zigarren entbrannt - Die Öffnung der USA für kubanische Zigarren verspricht grosse Profite

      Das 1962 verfügte Handelsembargo der USA gegen Kuba wird nach dem Willen der Regierung Obama schrittweise gelockert. Der Import von Zigarren dürfte in den kommenden 12 bis 18 Monaten wieder erlaubt werden.
      ...
      Kuba stellt derzeit zwischen 130 und 150 Millionen Zigarren im Jahr her, wovon der grösste Teil nach Europa geht. Wenn der Handel freigegeben wird, so werden allerdings die Amerikaner nach Ansicht von Branchenkennern massenhaft auf kubanische Ware umstellen und die Preise und die Produktion nach oben treiben. Manuel Garcia, Handelsdirektor der staatlichen Habanos SA in Havana, sieht in den USA ein «immenses Potenzial». Seine Regierung habe bereits Lager von erstklassigem Tabak angelegt und ausserdem grosse Anbauflächen ausgeschieden, um die erwartete Nachfrage zu bedienen. Selbst wenn nur ein kleiner Teil der Amerikaner umstellen, so könne Kuba zwischen 15 und 20 Millionen Zigarren mehr produzieren.
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      Quelle: BZ
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Mich würde ja mal interessieren, wieviel die BA Gesellschaft + Cohen alles inclusive an Gebühren kassiert haben - und wieviel tatsächlich beim Endkunden angekommen ist. Also angekommen wäre, jetzt ist ja alles weg.

      Madoff selber hat ja anscheinend nur als Broker-Dealer Transaktionskosten kassiert, und die Feeder-Fonds Mgmt- und Performance-Fees (und so war es leicht, sich als eigenständiges Produkt oder FoF auszugeben). Leider steht nirgends, wieviel, aber es werden wohl alle Beteiligten fürstlich entlohnt worden sein.

      Das BA spin-off BruckInvest hat z.B. auch obszöne Fees eingestreift (50%+ der Erträge + sonstigen Kram wie Ausschüttung, jedesmal beim Serienwechsel abkassiert, Mgmt etc.).
      Milliardenbetrüger Madoff zu 150 Jahren Haft verurteilt


      Im größten Betrugsfall der Wall-Street-Geschichte ist der Finanzjongleur Bernard Madoff zu 150 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Dies teilte das zuständige Bundesgericht in Manhattan am Montag mit. Der geständige 71-Jährige soll Anleger - auch in Österreich - um Milliardenbeträge geprellt haben. Nachgewiesen wurden bis dato 13 Mrd. Dollar (9,25 Mrd. Euro), möglicherweise beläuft sich der Schaden aber auf bis zu 65 Mrd. Dollar.

      Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft gefordert, die Verteidigung auf zwölf Jahre plädiert. Madoff hatte sich im März schuldig bekannt, Anleger über Jahre hinweg mit einem gigantischen Schneeballsystem betrogen zu haben.





      Vor dem Gericht warteten zahlreiche Opfer, Schaulustige und ein enormes Medienaufgebot. Madoff kam laut US-Medienberichten begleitet von Beamten in einem dunklen Anzug mit Krawatte und weißem Hemd ins Gericht. Er war zuvor nur wenige Schritte entfernt in einem Gefängnis in Untersuchungshaft untergebracht gewesen. Die Verteidigung plädiert für Milde und nur zwölf Jahre Haft. Madoff habe mit den Behörden kooperiert und auch nicht versucht, aus den USA zu fliehen, sagte sein Anwalt.


      Auch Madoff wollte sich äußern - reuig, wie sein Anwalt Ira Lee Sorkin ankündigte. Er werde über die Scham sprechen, die er empfinde und den Schmerz, den er verursacht habe. Im Gerichtssaal finden 250 Personen Platz. In zwei weiteren Räumen können Betrugsopfer und Zuschauer die Sitzung über Fernsehschirme verfolgen.

      Die genaue Summe, die Madoff sich seit den 80er Jahren erschlichen hat, ist bisher nicht ermittelt. Rund 13 Mrd. Dollar konnten die Ermittler mehr als 1.300 Kundenkonten zuordnen. Laut den Gerichtsunterlagen liegt allein diese Summe schon 32-Mal über der Richtlinie für lebenslange Haft. Angebracht wäre deswegen eine Verurteilung zu 150 Jahren.

      Eine Entscheidung fiel derweil bereits: Das Gericht stimmte einer Übereinkunft zwischen dem Ehepaar Madoff und der Staatsanwaltschaft zu, wonach die Madoffschen Vermögenswerte im Umfang von rund 80 Millionen Dollar zur Entschädigung der Opfer verkauft werden sollen. Madoffs Frau Ruth darf allerdings demnach 2,5 Millionen Dollar in bar behalten.


      Quelle: wirtschaftsblatt.at/home/inter…e/index.do&_vl_pos=2.1.DT

      goso schrieb:

      Investmentbanking: Es locken die fettesten Boni aller Zeiten


      nicht nur da wird fett ausgeteilt.

      Chrysler-Insolvenz und horrende Anwaltskosten:

      "[...] Die Anwaltskosten für die Chrysler-Insolvenz haben allein im ersten Monat des Verfahrens 12,7 Mio. Dollar erreicht. ... In einer Rechnung der Kanzlei Jones Day vom 30. April - als Chrysler Gläubigerschutz beantragte - bis zum 31. Mai heißt es, an dem Verfahren seien insgesamt 265 Juristen mit 27.209 Arbeitsstunden beteiligt gewesen. Der durchschnittliche Stundensatz betrug dabei 476,96 Dollar. Die hauptverantwortliche Partnerin Corinne Ball erzielt 900 Dollar je Stunde. [...]"

      quelle: ntv

      Ich werde Anwalt. ;)

      Gruß
      dan
      I go for it!
      Habe mich schon lange gefragt was wohl einfacher geht:

      ) die regelmässigen "Quersubventionierungen" in die Sahara oder den philippinischen Dschungel (was es offiziell natürlich gar nicht gibt)
      oder
      ) die Erpressung einer Regierung (eines Landes) durch riskantes Geschäftsgebaren in Hinblick auf "Gewinn mein" / "Verlust dein"
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Man kann VW Aktien auch wieder verkaufen, wenn das Geld nicht reicht. Auch eine Schaeffler-Gruppe braucht kein Geld vom Staat, solange der Konzern das aberwitzige Vorhaben verfolgt, Continental übernehmen zu wollen. Wann endlich lässt man Marktwirtschaft Marktwirtschaft sein, damit die schlechten und waghalsigen Spieler bestraft werden und vom Markt verschwinden?
      Die ganze Porsche/VW Causa wird ohnehin immer absurder, Wiedeking hat Porsche zwar hervorragend aufgestellt, als er bei Porsche anfing war das Unternehmen mehr oder minder bankrott, WW hat sich seine Dienste allerdings sehr gut honorieren lassen (2007 kolportierte 60 Mio, 2008 lt. Gerüchten 80 Mio.), hat keine Gelegenheit ausgelassen sich über andere Manager der Autoindustrie und der Finanzwirtschaft lustig zu machen, allerdings war auch er vor Gier frisst Hirn nicht gefeit, der Versuch der VW Übernahme hat Porsche wieder zum Bittsteller gemacht, der einstige Manager des Jahres ist nun bald bei den Pleitemanagern des Jahres angekommen.
      Die Falschfahrer suchen einen gemeinsamen Rettungsanker.

      Gerangel um Porsche - Daimler buhlt um VW-Technologie Quelle: FTD

      Durch den Einstieg bei Porsche oder Volkswagen könnte Daimler wichtige Hilfe erhalten - beim Antrieb für seine Kleinwagen, bei Umwelttechnik und durch Einkaufsvorteile. Das ist in Branchenkreisen zu hören.

      Überlast beschleunigt den Untergang.
      Wenns also sowieso nichts hilft, dann lieber weiter Millionen in den Motorsport buttern. Den die Käufer (noch) mit einem happigen Aufpreis mitfinanzieren.
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Wenn in einem Segment eine Firma ausserordentliche Rendite einfahren kann - dann stimmt da etwas nicht.
      Man sollte sich diese Firma genau anschauen.

      Wenn ein ganzes Segment ausserordentliche Rendite einfahren kann - dann stimmt es sowieso nicht mehr.
      Die Marktwirtschaft funktioniert nicht mehr.



      Wenn ein einzelnes Wirtschaftssegment solche Renditen ausweisen kann, dann funktioniert dieses nach martkwirtschaftlichem Sinne schlicht nicht mehr (Wettbewerb, Preispolitik, Kartell ?).
      Antwort: Das ganze muss zerschlagen werden - Ackermann warnt vor Banken-Giganten
      Würde und Sein - sind allen gemein


      Investmentbanking: Es locken die fettesten Boni aller Zeiten

      Der Kampf gegen die Finanzkrise macht es möglich, dass Investmentbanken so viel verdienen wie noch nie. Auch der Geldregen für die Angestellten dürfte in die Geschichte eingehen.

      An der Wall Street und in der Londoner City atmen die Bankangestellten auf. Denn die Rückzahlung großer staatlicher Hilfspakete macht es möglich, dass in diesem Jahr doch noch Bonuszahlungen ausgeschüttet werden. Wie es aussieht, wird es der wärmste Geldregen aller Zeiten. So erwartet die Bediensteten von Goldman Sachs das größte Bonusprogramm in der 140 jährigen Firmengeschichte, berichtet die englische Wochenzeitung "Observer".

      Goldman Sachs war eine von jenen Banken, die Mittwoch vergangener Woche ihre milliardenschweren Support-Zahlungen an die US-Regierung zurückgaben. Die Rückzahlung von Goldman Sachs belief sich auf zehn Milliarden Dollar. Bereits wenige Tage später wurden die Mitarbeiter von Goldman Sachs informiert, dass sich die Geschäftsausssichten der Bank außerordentlich verbessert hätten, die Bonuszahlungen steigen würden. Es könnte sogar passieren, dass sich das Jahresergebnis 2009 als das profitabelste aller Zeiten erweise. Die Detailergebnisse zum zweiten Quartal gibt es zwar erst im kommenden Monat, doch es zeichne sich bereits ein Wachstumssprung ab.

      Staatsschulden sind einträgliches Geschäft

      Warum geht es den Banken gerade in der Wirtschaftskrise so gut? Der "Observer" zitiert David Williams von Fox Pitt Kelton, der die Branche analysiert: "Es zeichnet sich ab, dass dies das beste Jahr in der Geschichte für jene Investmentbanken wird, die die Kreditkrise einigermaßen unbeschadet überlebt haben." Gerade der staatliche und unternehmerische Kampf gegen die Folgen der Finanzkrise beschert den Investmentbanken dabei die Rekordgewinne. Denn irgendwer muss den Firmen und Staaten ja dabei helfen, das Geld über den Anleihemarkt aufzustellen. Williams: "Diese Banken sind Zwischenhändler im Anleihenmarkt, auf dem Regierungen und Firmen derzeit Milliarden an neuem Geld aufstellen. Und es gibt einen Mangel an Wettbewerb, der bedeutet, dass sie nun enorme Summen für ihre Dienstleistungen verlangen können." Demzufolge wächst der Umsatz also nicht nur in Folge eines erhöhten Finanzierungsbedarfs, sondern auch als direkte Folge der Marktbereinigung im Banken-Sektor.

      Der nächste Crash vorprogrammiert

      Die Tatsache, dass die Investmentbanken nun zu den größten Profiteuren der von ihnen verursachten Finanzkrise werden, wird noch für viel Gesprächsstoff sorgen. So reagierten bereits Politiker in Großbritannien auf die erwarteten Boni-Zahlungen mit Verärgerung. Der Budgetsprecher der britischen Liberalen, Vince Cable: "Die Investmentbanken haben mehr als alle anderen das System einer exzessiven Risiko- und Bonuskultur erschaffen, die das Finanzsystem zu Fall gebracht hat. Nun kassieren sie und die gleiche Bonuskultur kehrt zurück. Das wird dazu führen, dass wir in den nächsten Crash getrieben werden."

      Die Banken selbst rechtfertigen die Boni mit dem Hinweis auf den gestiegenen Wettbewerb um Humankapital. Denn gerade die großen Banken, die bis vergangene Woche aufgrund von Auflagen aus den staatlichen Hilfsprogrammen keine Sonderzahlungen und Dividenden ausschütten durften, verloren Top-Mitarbeiter an kleine Investment-Boutiquen.





      Quelle: wirtschaftsblatt.at/home/inter…ome/index.do&_vl_pos=1.DT

      Tja, was soll man dazu sagen, es war klar, dass der Honig wieder fliessen wird, aber so schnell und so viel?

      BTW: In einer Umfrage nach der Vertrauenswürdigkeit bzw. Beliebtheit einzelner Berufsgruppen landen Investmentbanker an drittletzter Stelle -noch unbeliebter sind nur Lehrer (da gab es in AT in jüngster Vergangenheit eine ziemlich absurde Diskussion) und Politiker- sogar Immobilienmakler und Autovekäufer haben bei der breiten Masse ein besseres Image.

      Firebold schrieb:

      Sprich, eigentlich kann man keiner Bankenbilanz wirklich trauen.


      Das gilt für jede Bilanz, die Gestaltungsmöglichkeiten sind nach wie vor gross genug, egal ob nach IFRS oder GAAP.

      Bei Bankbilanzen kommt "erschwerend" hinzu, dass dort das Niedrigstwertprinzip nicht zur Anwendung kommt, daher mittels Wertberichtigung mehr oder minder ziemlich frei über G oder V entschieden werden kann, weiters, die Zahlungsfähigkeit eines Schuldners kann der testierende Prüfer nicht feststellen, siehe BAWAG, da wurden Stiftungen in aller Herrn Länder gegründet um den tatsächlichen Wert diverser Forderungen zu verschleiern.
      Eine Bilanz kennt das Eigenkapital und das Fremdkapital (Kredite o.ä.).
      Wenn wie in deinem Bsp. nur 3% Eigenkapital vorhanden sind, dann besteht der Rest der Bilanzsumme aus Fremdkapital sprich Schulden.
      Eine Quote von 3% ist sehr niedrig. Der dt. Mittelstand hat bspw. ca. 40-70% Eigenkapitalanteil.
      Bei Banken sind nach EU-Recht soweit ich weiß mind. 8% Eigenkapital vorgeschrieben. Werden diese unterschritten muss zwingend neues Eigenkapital aufgenommen werden oder die Schuldenquote reduziert werden.

      Bzgl. Bankenbilanzierung kann ich sagen, dass die definitiv nicht trivial ist, da die Bankbilanzierung noch mehr Interpretationsmöglichkeiten gibt, als normale IFRS-Bilanzierung von normalen Unternehmen.
      Sprich, eigentlich kann man keiner Bankenbilanz wirklich trauen. ;)

      Grüße
      Firebold
      Mag der Pessimist auch Recht behalten - der Optimist hat bis dahin besser gelebt.