Plauder-Thread rund ums Trading

      The “Plunge Protection Team” Working Overtime to Save US Stock Market

      Hier ein detaillierter Rückblick auf den Marktverlauf im August. Läßt wenig Raum für die Vorstellung, daß nicht interveniert wurde.

      marketoracle.co.uk/Article1771.html


      Gestern die wundersame Auferstehung des Marktes ab ca 21:15, beantwortet mit einem kräftigen Gap down heute morgen.

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      Hedgefonds des Jahres 2006“ warnt vor Verlusten

      Tagebuch von Bernd Greisinger, Fondsmanager des BG Umbrella Fund. Dieser besteht derzeit aus sechs Dachfonds.

      (16.08.07) - Heute habe ich vielleicht ein Argument für Sie, wieso sich Kunden auf eine seriöse, nachhaltige Finanzberatung einlassen sollten: Der australische Hedge Fund Basis Capital warnte seine Anleger am Mittwoch vor Verlusten von mehr als 80 Prozent. Der genaue Wertverlust des Fonds könne nicht beziffert werden. Bislang hatte Basis Capital davor gewarnt, dass die Investoren für einen Dollar nur noch 50 Cent zurückbekommen dürften. Das Gesamtvolumen der von dem Fonds gehaltenen Wertpapiere betrug vor der Krise etwa eine Milliarde US-Dollar.

      Das Brisante an dieser Meldung: Basis Capital wurde letztes Jahr als „Hedge Fund of the Year 2006“ ausgezeichnet! Ob bei der Auszeichnung auch die Risiken, welche zur hohen Rendite geführt haben, berücksichtigt wurden, ist leider nicht bekannt.

      Hohe Renditen gibt es nicht ohne Risiko. Umso wichtiger ist es eine gute Asset Allocation vorzunehmen und die Risiken einer Geldanlage breit zu streuen.

      (Quelle: fondsprofessionell.de/redsys/newsText.php?sid=489643&nlc=DE)

      Nasdaq eröffnet Privat- Aktienmarkt für Superreiche

      spiegel.de/wirtschaft/0,1518,499933,00.html

      Laut dem Spiegel-Artikel benötigen Anleger ein Mindestvermögen von 100 Mio. Dollar, um an diesem Markt investieren zu dürfen.

      Highlight seien:
      - keine Veröffentlichung von vierteljährlichen Geschäftszahlen nötig
      - Start billiger als herkömmliches IPO, da etliche Voraussetzungen wegfallen
      - da die Superreichen eher investieren als spekulieren: keine Panikaktionen

      Frage:
      Wenn sich diese Art des Privat-Aktienmarktes duchsetzt dürfte von den etablierten Börsen deutlich Liquidität abgezogen werden, oder?
      Für nur an Privat-Aktienmärkten gehandelte Unternehmen entfallen ja auch die ganzen Aktionen wie Kurspflege, gestückelte Käufe/Verkäufe etc., die sonst Liquidität an den etablierten Börsen bringen...

      RE: Immobilienkrise

      danke erstmal für die antwort.

      Die Aktivitäten nach 20 UHr und besonders nach 21 Uhr in letzter Zeit sind schon auffällig...


      eben deswegen hätte mich das schon interessiert woher und von wem das im original war.

      für meine intradaysysteme habe ich auch seit geraumer zeit eine geänderte stoproutine speziell nach 20:30.

      grüße gerdx

      RE: Immobilienkrise

      Original von gerdx
      ppt ist ja durchaus bekannt, aber gibts dazu auch eine quellenangabe oder ist das deine einschätzung?

      Original von Exlibris

      ...Gewöhnlich beginnen die Interventionen um 21 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit...


      dieser absatz würde mich vor allem interessieren.

      grüße gerdx


      Dies war ein einzelnes PDF-Dokument, das ich mal vor Jahren im Web, auf der Suche nach dem Plunge-Protection-Team, gefunden habe. Den Link dazu gibt es vermutlich nicht mehr, oder er ist außer "Betrieb". ?(

      Quantitative Analyse

      Gefahren quantitativer Fonds - Fehler im System

      Handelsblatt / ebe / mm / kol, New York/Düsseldorf (13.08.07) - Goldman Sachs hat die Milliarden-Finanzspritze für einen kriselnden Fonds bestätigt. Der Fonds zählt zu jenen, die computergesteuerte quantitative Investmentstrategien einsetzen. Hier entscheiden nicht Händler über Kauf oder Verkauf, sondern Wissenschaftler, die mathematische Modelle entwickeln. Doch in der aktuellen Krise versagte das System.

      Die US-Investmentbank Goldman Sachs muss einen ihrer großen Hedge-Fonds mit einer Milliardensumme stützen. Global Equity Opportunities (Geo) ist einer der Fonds, der computergesteuerte „quantitative Investmentstrategien“ einsetzt. Mehrere dieser so genannten „Quant“- Fonds hatten wegen der massiven Schwankungen und Störungen in den Finanzmärkten und an den globalen Börsen an Wert verloren.

      Diese Fonds arbeiten nach Computermodellen, deren Systeme in den turbulenten vergangenen Wochen offensichtlich versagten. Kurse, die nach den errechneten Szenarien hätten steigen sollen, sind plötzlich gesunken und umgekehrt.

      Das Wall-Street-Haus sowie mehrere Großanleger investieren nun in den Geo-Fonds drei Mrd. Dollar (2,2 Mrd Euro). Neben Goldman Sachs beteiligten sich an der bisher größten Stützungsmaßnahme für einen Hedge-Fonds Starr & Co., Perry Capital und der US-Milliardär Eli Broad. Der Fonds hatte zuletzt nur noch einen Wert von rund 3,6 Mrd Dollar. Den entstandenen Wertverlust taxieren Branchenexperten auf rund 1,5 Mrd. Dollar.

      Ein Sprecher der Bank bestätigte, dass der Geo-Fonds nach einem stabilen Verlauf in 2007 allein in der vergangenen Woche 30 Prozent an Wert verloren habe. Es gehe aber „nicht um eine Rettung, sondern um eine Investitionschance. Wir haben Eigenkapital in den Fonds investiert“, betonte der Sprecher. Die Verluste seines ebenfalls in Schwierigkeiten steckenden Fonds Global Alpha bezifferte Goldman Sachs mit 27 Prozent seit Jahresbeginn – die Hälfte davon in der vergangenen Woche. Das ist ein empfindlicher Rückschlag für die zuletzt von immer neuen Rekordgewinnen verwöhnte Wall-Street-Bank um Konzernchef Lloyd Blankfein.

      Bei den quantitativen Fonds wie der Geo von Goldman Sachs entscheiden nicht Händler über Kauf oder Verkauf, sondern Wissenschaftler, die mathematische Modelle entwickeln. Sie suchen im Datenstrom nach Signalen für kleinste Fehlbewertungen, die sich zu Gewinn machen lassen. „Algorithmischer Handel“ wird diese Methode genannt. Investment-Legende und Mathematiker wie James Simons, einem der Pioniere der algorithmischen Fonds, bleibt der Trost, dass es vielen Vertretern dieser Spielart derzeit ähnlich schlecht geht wie seinen Fonds. Neben den Fonds der Investmentbank Goldman Sachs verzeichneten auch die quantitative Hedge-Fonds von AQR Capital Management, Highbridge Capital Management und Tykhe Capital empfindliche Verluste.

      Die Misere für die algorithmischen Hedge-Fonds begann Ende Juli, als einige große Spieler wegen der Krise am Kredit- und Anleihemarkt Verluste machten. Das habe die Fonds gezwungen, liquidere Engagements wie Aktien abzustoßen, um Risiken und die Verschuldung zu reduzieren, heißt es in einer Analyse von Lehman Brothers. Die Notverkäufe hätten dazu geführt, dass die von den Fonds verwendeten Modelle nicht mehr funktionierten.

      In einem Brief an seine Anteilseigner räumt Simons ein, dass offenbar viele der Fonds die gleichen Kauf- und Verkaufssignale generieren und damit in ohnehin turbulenten Zeiten Markttrends verstärken würden. „Wir haben daraus unsere Lehren gezogen“, sagte auch der Goldman-Sachs-Sprecher.

      Der Computerhandel revolutioniert derzeit das Wertpapiergeschäft in den Finanzmetropolen. Eine Studie des IT-Konzerns IBM sagt voraus, dass bis 2015 die Handelssäle verwaist sein werden. 90 Prozent der Händler sollen bis dahin durch Großrechner und vor allem durch die Wissenschaftler, die die Maschinen füttern, ersetzt sein. In den USA läuft bereits heute ein Drittel des Aktienhandels über quantitative Modelle.

      Die Aktienmärkte haben die indes Hiobsbotschaften kaum beeindruckt. Nach den Verlusten der vergangenen Tage konnten sowohl der Deutsche Aktienindex als auch der Dow Jones in New York leicht zulegen. Zur Beruhigung der Märkte beigetragen haben erneut Interventionen der Notenbanken. So stellte die Europäische Zentralbank dem Geldmarkt am Montag 47,66 Mrd. Euro an frischem Kapital zur Verfügung, die japanische Zentralbank steuerte 600 Mrd. Yen (3,6 Mrd Euro) bei. Auch die Notenbanken der USA, Kanadas und Australiens stellten erneut Liquidität zur Versorgung der Geschäftsbanken bereit.

      (Quelle: handelsblatt.com/news/Zertifik…spx/fehler-im-system.html)

      RE: Tradeaufzeichnung

      Original von xyxyber

      Die Aufzeichnung eigener Trades mit einer solchen Software ist eine exzellente Idee und kann bei ausreichend leistungsfähiger Hardware nur angeraten werden.
      ...
      Wie sieht das eigentlich bei mehreren Bildschirmen aus?

      Es wäre toll, wenn Du alsbaldig über Deine Erfahrungen berichten könntest.


      So, ich habe jetzt mal camtasia über 4 und über 2 Bildschirme laufen lassen. Geht wunderbar. Ich habe mal das Video, wo ich zwei Bildschirme am Laufen habe, abgeladen und setz mal einen Link dahin: LINK

      In Camtasia kann man ganz einfach die Aufnahmefläche benutzerdefiniert festlegen, also bei den 2 Bildschirmen einfach 2560x2048 pixel (bei mir sind es 2 19zöller gewesen mit jeweils 1280x1024px).

      gruß,
      danielr
      I go for it!

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      RE: Immobilienkrise

      Na da hat das US-Plunge-Protection-Team nächste Woche ja wieder alle Hände voll zu tun!


      PLUNGEPROTECTION - Das unsichtbare Netz
      In Amerika behaupten sich Immobilienmärkte und Börsen viel besser als in anderen Ländern. Welche Rolle spielt dabei das ominöse Plunge Protection Team?

      Manche vermuten eine andere Institution, in der in solchen Augenblicken die Drähte glühen. „Plunge Protection Team“ heißt im Finanzjargon ein Zusammenschluss von Notenbankern, Finanzpolitikern und Wall-Street-Größen. Die Gruppe, so vermuten immer mehr Insider, ziehe die Märkte mit gezielten, eng koordinierten Stützungsaktionen wie etwa am 4. April 2000 nach oben. Das Team geht auf die Direktive 12631 zurück, die der damalige US-Präsident Ronald Reagan im März 1988 als Antwort auf den Crash von 1987 erließ. Der Finanzminister, der Chef der US-Notenbank und die Vorsitzenden der Wertpapieraufsichtsbehörde und der Terminmarkt-Handels-Kommission treffen sich seitdem in regelmäßigen Abständen in einer „Arbeitsgruppe für die Finanzmärkte“.

      Schon von der Reagan-Regierung wurde das Ziel der Gruppe formuliert: „Das Vertrauen der US-Investoren bewahren.“ Inzwischen soll das Anti-Absturz-Team auf 35 Mitglieder angeschwollen sein, darunter einflussreiche Banker wie Goldman-Sachs-Chef Henry Paulson und Merrill-Lynch-Boss Stanley O’Neal, die die schnellen Eingreiftruppen in den Handelsräumen der Wall Street steuern. „Den Amerikanern soll gezeigt werden, dass die Flagge noch über der Wall Street weht“, sagt der US-Finanzanalyst Robin Aspinall.

      Es war einer dieser Tage, die auch Fachleute ratlos hinterlassen. In den ersten vier Handelsstunden des 4. April 2000 verlor der Dow Jones fünf und der Nasdaq-Index sogar 15 Prozent. Zwei Stunden später beendete der Schlussgong der New Yorker Börsen eine Aufholjagd, die beide Barometer fast noch ins Plus gehievt hätte – ohne einen erkennbaren Grund. „Als ob Gott selbst interveniert hätte“, staunte tags darauf die „New York Post“.


      O P E R A T I O N " M A R K T E I N G R I F F "

      Wie das Plunge Protection Team funktioniert

      1. Das Treffen
      Das Plunge Protection Team aus Notenbankern, Finanzpolitikern und Wall-Street-Größen tagt regelmäßig. Informationen erhält das Team reichlich. Behörden, so die Verfügung 12631, „sollen, unter Erweiterung der gesetzlichen Befugnisse, der Gruppe alle Informationen zuleiten, die sie benötigt.“

      2. Die Abstimmung
      „Wir haben die Festnetz- und Handy-Nummern der anderen Teilnehmer“, sagt ein ehemaliges Mitglied der Arbeitsgruppe. Kommt es zu einer finanziellen Krise, startet das Team prompt durch. Alle Behörden des Plunge Protection Team, so berichten Insider, greifen dann auf einen Notfallplan zurück.

      3. Der Einsatzbeginn
      Das Plunge Protection Team nutzt frisch gedrucktes Geld der US-Notenbank, um den Aktienmarkt zu stabilisieren. Gewöhnlich beginnen die Interventionen um 21 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Die Notenbank und die verbündeten Investmentbanken kaufen Aktien – etwa von ängstlichen Aktienfondsmanagern.

      4. Die Deals
      Die Investmentbanken des Plunge Protection Teams kaufen massiv Aktienindex-Futures. Trotz relativ geringem Kapitaleinsatz erzielen sie so maximale Wirkung. Die Börsen stabilisieren sich. Zu dem Einsatz dieser Derivate riet schon 1989 der ehemalige NotenbankGouverneur Robert Heller.

      5. Die Wirkung
      Schnell sickert durch, dass bedeutende Investmentbanken kaufen. Andere Banken und Broker-Häuser ziehen nach – die Aktienindizes schießen nach oben. Verstärkt wird dieser Effekt durch optimistische Stimmen einflussreicher Analysten. Bei der Nasdaq scheiterte die Stabilisierung allerdings.


      F I N A N Z S P R I T Z E D U R C H H Y P O T H E K E N B A N K E N

      Trügerischer Reichtum

      Nicht nur der Dow, auch die US-Wirtschaft und ihre Bürger erhalten Hilfe. Sprechen will über die Kreditspirale, die sich im halbstaatlichen Kreditsektor immer schneller dreht, offiziell niemand. Doch in den Bilanzen der unter Staatseinfluss stehenden Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac finden sich ihre Spuren: Die beiden Institute haben ihre Kredite seit 1997 auf knapp 1,4 Billionen Dollar fast verdreifacht. Der Clou: Dank ihrer Staatsnähe können die Hypothekenbanken die Ausleihungen zu US-Regierungskonditionen refinanzieren. Mit Hilfe dieser Finanzspritzen können die Verbraucher ihre teuren Kreditkartenkonten umschulden und zum Wohl der amerikanischen Wirtschaft weiter auf Einkaufstour gehen.

      Die Stützungsaktionen im Immobilien- und Aktienmarkt zeigen Wirkung. Der Dow-Jones-Index verlor seit Anfang 2000 lediglich 29 Prozent. Vergleichbare Indizes wie der Dax stürzten dagegen um 64 Prozent ab. Die US-Immobilien verteuerten sich seit Anfang 2000 sogar um 22 Prozent – trotz Konjunkturflaute und New-Economy-Krise. Durch den Hausboom, den die lockere Kreditpolitik von Fannie Mae und Freddie Mac erst ermöglichte, fühlen sich viele US-Bürger reicher, als sie tatsächlich sind – eine psychologische Unterstützung für Aktienmärkte und Konsumklima.

      Auch das Plunge Protection Team leistet bisher solide Arbeit. Das Schema ist immer das gleiche: Mit der Notenbank im Boot stellt die Gruppe Milliarden US-Dollar für den Einsatz an der Börse zur Verfügung. Massive Käufe von Aktienindex-Futures durch die Investmentbanken bringen dann die Wende. Mit diesen Derivaten setzen Profis nur einen Bruchteil der Summe ein, die zum Kauf des Index notwendig wäre. Trittbrettfahrer springen auf und treiben das Börsenbarometer nach oben. Die Banken erschweren gleichzeitig den Leerverkauf von Aktien, etwa durch eine Vergrößerung der An- und Verkaufsspanne. Dieses Verfahren funktionierte beim Kollaps des Hedge-Fonds-Giganten LTCM 1998 offenbar genauso wie kürzlich vor Ausbruch des Irak-Kriegs.

      Doch die Risiken sind enorm. Scheitert die Intervention, sitzen Investmentbanken und Notenbank auf einem Berg von (Buch-)Verlusten. Um weitere Einbußen zu vermeiden, müssen sie auf fallende Kurse wetten, um ihre Spekulation auf die Hausse zu neutralisieren. Mit diesem Glattstellen beschleunigen sie aber ungewollt die Abwärtsbewegung.


      I M M O B I L I E N G E S C H Ä F T

      Enorme Bonitätsrisiken drohen

      Dazu kommen die Gefahren aus dem Immobiliengeschäft. Fannie Mae und Freddie Mac tragen jetzt die Bonitätsrisiken für die Hälfte des US-Immobilienmarkts – mit wachsender Tendenz. Rund 71 Prozent aller Neukredite an Private gehen inzwischen auf ihr Konto. Die Gegenfinanzierung der wuchernden Kredite läuft über neue Anleihen. Brisant: Ausländische Versicherer und Banken kauften allein in den vergangenen drei Jahren Papiere im Wert von rund 500 Milliarden Dollar und vertrauten dabei auf den Status von Fannie und Freddie als „Government Sponsored Enterprises“. Tatsächlich fehlt jedoch die explizite Staatsgarantie.

      Noch scheint das US-Establishment entschlossen, an den marktfremden Eingriffen unter allen Umständen festzuhalten. „Die Regierung besitzt eine Hochtechnologie, so viele Dollars wie gewünscht zu drucken – die Druckerpresse“, verkündete Ben Bernanke, US-Notenbank-Gouverneur, erst im November 2002. Noch deutlicher wurde ein leitender Greenspan-Mitarbeiter wenige Monate zuvor: „Die Notenbank könnte theoretisch alles kaufen, um Geld ins System zu pumpen.“

      Doch die Nervosität wächst, ungeachtet des öffentlich zur Schau gestellten Zweckoptimismus. Armando Falcon, Chef der Aufsicht über die Hypothekenbanken und damit auch Wächter über Fannie Mae und Freddie Mac, erhielt am 5. Februar überraschend die Kündigung. Der Rauswurf kam nur Stunden vor einer Rede Falcons in New York. Thema: Risiken für das US-Finanzsystem durch die beiden Immobilienbanken.

      Immobilienkrise

      Weitere Hypothekenbank pleite - Deutsche Bank ist Gläubiger
      Die jüngste Pleite dürfte auch so manchen europäischen Banker nervös machen: Der US-Hypothekenfinanzierer HomeBanc ist insolvent. Zu seinen Gläubigern gehören die Deutsche Bank und die französische BNP.

      New York - Die HomeBanc ist mehr als nur eins von vielen Opfern der US-Kreditkrise - zumindest aus europäischer Sicht: Der Insolvenzantrag des US-Hypothekenfinanzierers gestern, der unumwunden auf eine "unhaltbare Geschäftsposition" in Folge der Hypothekenkrise verwies, dürfte so manchem Banker auch in Deutschland den Schweiß auf die Stirn treiben.

      Denn zu den Gläubigern der HomeBanc gehören die Deutsche Bank, die Commerzbank, die französische BNP sowie die belgisch-niederländische Fortis. Das geht aus Unterlagen der US-Finanzaufsicht SEC hervor, die auf der Webseite der HomeBanc zu finden sind.


      DPA
      Fensterputzer an der Zentrale der Deutschen Bank: Die Höhe der Kredite für die HomeBanc ist nicht bekannt
      Wie hoch die Kredite waren, die die Banken gewährten, ist noch unklar. Die Deutsche Bank wollte auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE keinen Kommentar zu dem Thema abgeben. In einer Mitteilung an das zuständige Insolvenzgericht in Wilmington, Delaware hatte die HomeBanc ihr Vermögen mit 5,1 Milliarden Dollar und die Schulden mit 4,9 Milliarden Dollar angegeben. Neben den europäischen Banken haben auch die US-Investmentbank JPMorgan und die US Bancorp. der HomeBanc Geld geliehen.

      Die Deutsche Bank und die Commerzbank sind nicht die einzigen deutschen Banken, die damit in den Strudel der Krise auf dem US-Immobilienmarkt geraten. 600 Millionen Euro hat etwa die Postbank in das Geschäft mit wackeligen Anleihen auf dem US-Immobilienmarkt investiert. In dieser Höhe habe sie Wertpapiere in die eigenen Bücher genommen, sagte ein Sprecher. Bislang sei sie außerhalb ihrer Bilanz in zwei Untergesellschaften des von der IKB geführten US-Fonds Rhineland investiert gewesen. Der Fonds hatte die Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB so ins Schlingern gebracht, dass sie von ihrem Großaktionär, der staatlichen Bank KfW, gestützt werden musste.

      Die Postbank habe für die zwei zu Rhineland gehörenden Gesellschaften auch Garantien abgegeben, bestätigte ein Postbank-Sprecher am Samstag Informationen des SPIEGEL. Sie habe ihre Verbindung zu dem IKB-Fonds nun gekappt.

      WestLB investierte 1,25 Milliarden Euro in Wackel-Anleihen

      Bereits am Donnerstag hatte die WestLB eingeräumt, die Verwerfungen am US-Immobilienmarkt hätten auch sie erreicht. Das Geldinstitut inklusive aller Töchter hat insgesamt 1,25 Milliarden Euro im sogenannten Subprime-Sektor (Kreditgeschäft mit Kunden mit geringer Bonität) angelegt.


      SUBPRIME
      Als Subprime werden Schuldner mit niedriger Bonität bezeichnet, arme Menschen, die sich den Kredit, den sie aufnehmen, eigentlich nicht leisten können. Dieser Sektor des Kreditmarktes entwickelte sich seit Anfang Juni 2003, nachdem der damalige Notenbank- Chef Alan Greenspan den Leitzins auf ein Prozent abgesenkt hatte. Dadurch nahmen plötzlich viele Menschen Kredite für Hypotheken auf - ohne zu bedenken, dass sie diese später, bei höheren Zinsen, wieder zurückzahlen müssten. Der Markt boomt: Allein in den vergangenen zwei Jahren sollen US- Finanzdienstleister 3200 Milliarden Dollar an Hypothekendarlehen ausgegeben haben - rund 20 Prozent an Kunden geringer Bonität. Auch die SachsenLB ist angesichts der Krise ins Rampenlicht geraten. Die Finanzaufsicht Bafin nimmt eine umgerechnet fast 13 Milliarden Euro schwere Zweckgesellschaft der Bank ins Visier, die wie der in Schieflage geratene IKB-US-Fonds am krisengeschüttelten Kreditmarkt engagiert ist. Die Landesbank versuchte zu beschwichtigen. "Wir haben keine Liquiditätsprobleme. Wir können alle unsere Verpflichtungen erfüllen", sagte ein Sprecher der Bank. Es gebe keine Anzeichen für erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeiten bei dem Fonds, der ausschließlich in Papiere investiert habe, die mit "AAA" eingestuft seien.

      Diese Entschuldigung bringen viele Banken derzeit vor: Stets beteuern sie, ausschließlich in Wertpapiere mit guten Bewertungen wie "A" und "AA" oder gar dem höchsten Ranking "AAA" investiert zu haben. Trotzdem müssen sie nun hunderte Millionen Euro umschichten oder ganz abschreiben - weil die renommierten Ranking-Agenturen die Risiken völlig falsch einschätzten, oder weil die Investment-Strategen zu gierig mit riskanten aber hoch verzinsten Wertpapieren spielten. Die Ratingagenturen geraten deshalb auch zunehmend in die Kritik. Experten glauben, dass den Bonitätsprüfern zahlreiche Schadensersatzforderungen ins Haus stehen.


      SCHNELLTENDER
      Der Schnelltender ist ein zentrales geldpolitisches Instrument, mit der die EZB Liquiditätsschwankungen ausgleichen kann. Innerhalb kürzester Zeit - meist in ein bis zwei Stunden - kann die Bank zusätzliches Geld in den Markt pumpen oder abziehen. Er findet nur bei Bedarf statt und ist meist auf wenige Tage begrenzt. Auch ein weiterer Kommentar ist von allen Banken zu hören: Die Lage im eigenen Hause sei auf keinen Fall mit den Problemen der Mittelstandsbank IKB vergleichbar. Die nämlich steckt nach Informationen des SPIEGEL noch viel tiefer im US-Hypothekensumpf als bisher bekannt. Wegen des Verlustrisikos hatte die Bank eine Gewinnwarnung herausgegeben, die bundeseigene KfW - die 38 Prozent an der IKB hält - sprang mit einer Kreditlinie ein. Bekannt war da lediglich die Höhe der von der Finanzaufsichtsbehörde Bafin erzwungenen Risikoübernahme: 3,5 Milliarden Euro. Tatsächlich ist die IKB aber noch viel stärker auf dem kriselnden US-Hypothekenmarkt engagiert: 544 Millionen Euro investierte die Bank selbst in die hoch riskanten Wertpapiere, die auf sogenannten subprime loans basieren. Weitere 757 Millionen Euro investierte die Luxemburger Tochter der IKB in die Wackel-Anleihen. 6,5 Milliarden Euro der nunmehr teilweise unwiederbringlichen Investitionen liefen über die Rhineland Funding Capital Corporation.

      Nach Gesprächen mit der Bafin wurde diese Position vollständig aufgelöst. "Wir haben diese Woche Vorkehrungen getroffen, die sicherstellen, dass diese Investitionen komplett in unsere eigenen Bücher kommen", heißt es in der Bank.

      Zweckgesellschaft der SachsenLB im Visier der Bafin


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      Börsenminus - Gefahr eines neuen Crashs?
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      Neuester: Heute 17:45 Uhr
      von KLMO
      Angesichts der immer neuen Schreckensmeldungen dürfte auch die nächste Woche an den internationalen Börsen turbulent werden. Schon die kleinsten Anzeichen dafür, dass weitere Unternehmen von der Hypothekenkrise betroffen sind und möglicherweise um ihre Existenz fürchten müssen, werden etwa den US-Index Dow Jones nach unten ziehen. Die Frage sei nur, ob die US-Notenbank Fed den Dingen ihren Lauf lasse oder als Retter einspringe, meint etwa Chip Hanlon, Präsident von Delta Global Advisors. Für ihn sei letzteres wahrscheinlicher.

      Wie andere Zentralbanken rund um den Globus hatte die Fed in der vergangenen Woche zu milliardenschweren Liquiditätsspritzen gegriffen, um den Markt zu stabilisieren. Allein am Freitag pumpte sie 38 Milliarden Dollar in das Bankensystem - so viel wie noch nie an einem Tag seit kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001. Insgesamt versorgte die Zentralbank die Institute in der abgelaufenen Woche mit 87,5 Milliarden Dollar nach 50,25 Milliarden Dollar in der Woche davor. Die EZB stellte den Banken über 156 Milliarden Euro zur Verfügung. Auch die Notenbanken von Japan, Australien, Singapur, Kanada, Norwegen und der Schweiz pumpten Geld in den Markt. Volkswirte rechnen in den nächsten Tagen mit weiteren Aktionen der Notenbanken.

      Über die weitere Entwicklung sind sich Marktbeobachter uneins. Die einen verweisen darauf, dass in den USA noch fast zehn Billionen Dollar Hypothekenkredite ausstehen, davon rund ein Drittel mit schlechter oder zumindest nicht primärer Bonität. Die "Wirtschaftswoche" zitiert unter anderen den Aachener Private-Equity-Experten Ralf Fix mit den Worten, für viele Anleger habe sich "ein Tor zur Hölle" geöffnet. Was dahinter hervorkomme, wisse niemand wirklich.

      Mehrere Experten in Deutschland äußerten sich dagegen optimistisch. So sagte der Wirtschaftsweise Bert Rürup, er sehe noch keine gravierenden Auswirkungen auf die robuste Konjunktur in Deutschland. "Die Krise wird auf die Finanzmärkte beschränkt bleiben, zumal sich die EZB außerordentlich klug verhält und den Markt ausreichend mit Liquidität versorgt", sagte Rürup der "Berliner Zeitung".

      wob/ase/AP/dpa/Reuters


      spiegel.de/wirtschaft/0,1518,499490,00.html
      Ist das jetzt gut oder schlecht? Bin zu faul um auszurechnen wer hier Vor- und wer Nachteile daraus hat
      Das maximale Volumen subterraner Agrarprodukte steht in reziproker Relation zur intellektuellen Kapazität des Produzenten.
      (Auf Deutsch: Die dümmsten Bauern haben die größten Kartoffeln.)

      Steuerangst

      mit Beginn zum 01.01.2009 wird in Deutschland eine 25%-ige
      Abgeltungssteuer eingeführt, der auch Kursgewinne aus Aktien und
      Fonds unterliegen.

      Bisher gingen die Medien davon aus, dass Fonds, die noch vor
      Wirksamwerden der Abgeltungssteuer bis zum 31.12.2008 erworben werden,
      dauerhaft steuerfrei bleiben.

      Dieses legale Steuerschlupfloch war der Politik schon bei Zertifikaten
      ein Dorn im Auge, so dass es vor einigen Wochen kurzerhand geschlossen
      wurde. Zertifikate sind nur noch dauerhaft steuerfrei, wenn sie bereits
      vor dem 15. März diesen Jahres im Depot lagen.

      Ein ähnlicher Tiefschlag droht nun offensichtlich auch Fondsanlegern.
      Nach einem Bericht des "fonds-x-press", einem Magazin der "Euro am
      Sonntag", besteht die Gefahr, dass bereits ab Ende diesen Monats bzw.
      im schlimmsten Fall sogar bereits ab dem morgigen Mittwoch, die
      dauerhafte Konservierung der Steuerfreiheit für Fondsanlagen
      eingefroren wird. Der auszugsweise Wortlaut der Meldung lautet:


      ++++ Steuerangst nimmt zu ++++

      "Die Steuerexperten in der Finanzbranche warten gespannt auf kommenden
      Mittwoch. Dann wird über das Jahressteuergesetz beraten. Zu befürchten
      ist, dass auch an der Abgeltungssteuer gefeilt wird. Zum Beispiel
      hinsichtlich der Fondsvermögensverwaltung.

      Pessimisten argwöhnen, dass beschlossen werden könnte, nur noch bis
      Ende September (oder sogar früher) für Fondskäufe den begehrten
      Vertrauensschutz zu gewähren. Der besagt, dass für bereits im Depot
      befindliche Fonds nach zwölfmonatiger Haltedauer auch weiterhin die
      Steuerfreiheit für Kursgewinne gilt. Im Umkehrschluss hieße das: Für
      Käufe, die danach erfolgen, greift die Abgeltungssteuer. Es ist also
      sicher kein Fehler, sich noch rechtzeitig zu positionieren..."

      Quelle: fond-x-press, Fondsmagazin der "Euro am Sonntag"
      Nr. 31/07 vom 03.08.2007
      Original von goso
      ...Ein Richter eines Berufungsgerichts im US-Bundesstaat Kalifornien hob am Montag (Ortszeit) ein vorinstanzliches Urteil auf...Der Fall sei damit abgeschlossen, hieß es in einer Erklärung des Gerichts...


      Ich kenne zwar das US-Recht nicht genau, aber kann Alcatel-Lucent wirklich nicht eine weitere Instanz anrufen (ohne Fraunhofer mit ins Boot nehmen zu müssen)?

      Gruß,
      Danielr
      I go for it!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „DanielR“ ()

      Microsoft spart sich 1,5 Milliarden
      Microsoft hat in einem Rechtsstreit die Oberhand behalten. US-Gerichte beurteilten eine Klage von Alcatel-Lucent gegen Microsoft wegen Patentrechtsverletzungen abschlägig. Der Streitwert: 1,5 Milliarden Dollar.

      Im Patentstreit zwischen Microsoft und dem französischen Unternehmen Alcatel-Lucent ist der US-Softwareriese in einem Berufungsverfahren entlastet worden. Ein Richter eines Berufungsgerichts im US-Bundesstaat Kalifornien hob am Montag (Ortszeit) ein vorinstanzliches Urteil auf, in dem Microsoft wegen Patentverletzungen - unter anderem bei der Verwendung des MP3-Audioformats - im Februar zur Zahlung von 1,5 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) an Alcatel-Lucent verpflichtet worden war. Der Fall sei damit abgeschlossen, hieß es in einer Erklärung des Gerichts. Ein Microsoft-Sprecher begrüßte das Urteil als "Sieg für die Konsumenten digitaler Musik".

      Der Telekomausrüster Lucent hatte Microsoft 2003 unter anderem verklagt, weil Partner des Unternehmens, darunter die Computerhersteller Dell und Gateway, Windows-Software verwendeten und damit Lucents Rechte am digitalen Musikformat MP3 verletzt haben sollen. Microsoft argumentierte, dass es Lizenzgebühren in Höhe von 16 Millionen Dollar an die deutsche Fraunhofer-Gesellschaft gezahlt habe und daher die MP3-Technologie rechtmäßig nutze. Das Berufungsgericht erklärte am Montag, damit eine Patentklage von Alcatel-Lucent vor Gericht überhaupt Bestand haben könne, müsste die Fraunhofer-Gesellschaft sich ihr anschließen.


      Quelle: wirtschaftsblatt.at/home/boers…l_backlink=/home/index.do
      Neues Wertpapieraufsichtsgesetz bringt mehr Transparenz für Kunden
      Alles für den Kunden: Das neue Wertpapieraufsichtsgesetz soll Kunden von Wertpapierdienstleistungen mehr Information bieten und die Anbieter strenger in die Pflicht nehmen. Anfang November tritt die neue Regelung in Kraft.

      Mehr Transparenz, mehr Wettbewerb unter den Anbietern von Wertpapierdienstleistungen sowie ein besserer Anlegerschutz - das sind nur einige der Ziele der neuen EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID ("Markets in Financial Instruments Directive"). Die Bestimmungen für Investment-Firmen sollen EU-weit harmonisiert und damit vergleichbar werden. Im November 2007 treten die strengeren Regeln für Banken, Vermögensberater und Wertpapierdienstleistungsunternehmen in Kraft.

      "Das Gesetz gibt den Kunden mehr Information, nimmt die Anlageberater aber auch stärker in die Pflicht", fasste der Vorstand der heimischen Finanzmarktaufsicht (FMA), Kurt Pribil, am Freitag vor Journalisten zusammen. Die Aufsichtsbehörde erwartet durch die neuen Finanzmarktvorschriften, die im Wertpapieraufsichtsgesetz 2007 (WAG 2007) in nationales Recht umgesetzt werden, jedenfalls mehr und auch intensivere Prüfungen der Wertpapierfirmen.

      Oberstes Ziel der Richtlinie sei eine größere Transparenz für Wertpapier-Kunden, sagte Pribil. Wertpapierfirmen werden - unter dem Prinzip des mündigen Konsumenten - europaweit einheitlichen, strengen Wohlverhaltensregeln zum Schutz der Kunden unterworfen. Anleger sollen künftig also ausführlicher beraten und eingehender etwa über das Investment-Risiko informiert werden, erläuterte Pribil.

      Ein weiterer Aspekt zur Wahrung der Kundeninteressenten sei die Verpflichtung zur so genannten "Best Execution", also der für den Kunden bestmöglichen Durchführung von Wertpapierorders sowie detaillierte Informationspflichten zu den entstehenden Kosten. Auch Anreize wie Gebühren und Provisionen seien nur noch unter klar definierten Voraussetzungen erlaubt. Strengere Regeln gibt es laut FMA auch für Info- und Werbematerial, das fair sein müsse und nicht irreführend sein dürfe.

      Investmentfirmen haben nach dem neuen WAG die Pflicht, ihre Kunden einzustufen und in "Privatkunden", "Professionelle Kunden" sowie "Geeignete Gegenparteien" zu kategorisieren. Dabei gilt laut Pribil für den Privatkunden die höchste Informationspflicht. Zudem müsse dem Kundenprofil entsprechend überprüft werden, ob ein Finanzinstrument für den jeweiligen Kunden geeignet bzw. angemessen ist.

      Das WAG 2007 definiert fünf große konzessionspflichtige Wertpapierdienstleistungen, wobei neben der Beratung, Vermittlung und Verwaltung neu das Betreiben eines multilateralen Handelssystems sowie die Finanzanalyse erfasst wird. Der Begriff der konzessionspflichtigen "Finanzinstrumente" wird auf Warenderivate (Strom-, Klima- Wetterderivate), finanzielle Differenzgeschäfte und Kreditderivate erweitert. Wertpapierfirmen dürfen aber auch weiterhin kein Geld in die Hand nehmen, betonte Pribil.

      Auf Wertpapierfirmen kommen auch verschärfte organisatorische Anforderungen zu: Neben der Einrichtung einer unabhängigen Compliance- und einer Risikomanagement-Funktion gibt es künftig die Pflicht zu einer angemessenen Innenrevision bzw. strengere Kriterien für Auslagerungen. "Eine Wertpapierfirma darf nicht zu einer Briefkastenfirma schrumpfen", sagte der FMA-Vorstand.

      (APA)

      Quelle: wirtschaftsblatt.at/home/boers…ome/boerse/bwien/index.do