Plauder-Thread rund ums Trading

      goso schrieb:

      Die Gerüchteküche weiß auch zu berichten, dass es selbst in mindestens einem Euroland heftige Gegenstimmen gibt -Irland, Dublin ist bei Fonds sehr beliebt, es wird befürchtet, dass die ganzen Fonds dann nach GB abwandern- bei den Briten steht mit dem Finanzplatz London unheimlich viel am Spiel.


      in (letzter) Instanz muss sich die Politik - welche die FTS befürwortet - nur überlegen, wie sie die Staaten erpresst, die keine FTS wollen, damit sie "ja" sagen. Da gibt es vermutlich einige Munition. Ob die reichen wird, das ist die Frage. Alles andere ist heisse Luft.

      Gruß
      Dan

      PS: die Schweiz wurde ja auch erfolgreich von (allein) Deutschland erpresst
      I go for it!
      @ wolli: Damit die FTS EU-weit kommen könnte, wäre Einstimmigkeit notwendig, eingeschränkte Lösungen sind aber auch ohne die Briten möglich.

      Die Gerüchteküche weiß auch zu berichten, dass es selbst in mindestens einem Euroland heftige Gegenstimmen gibt -Irland, Dublin ist bei Fonds sehr beliebt, es wird befürchtet, dass die ganzen Fonds dann nach GB abwandern- bei den Briten steht mit dem Finanzplatz London unheimlich viel am Spiel. Sollte GB nicht mitmachen, dann bin ich sehr gespannt ob DE mitmacht, weil wenn DE mitmacht, GB aber nicht, kann man FFM inkl. Eurex gleich vergessen.

      archie schrieb:



      Beim BuFu komme ich so auf:

      Kurs 135,00 = 13.500 Basispunkte á 10 €; ergibt einen Kontraktwert von 135.000 €

      2x FTS = 27 € entspricht 2,7 Ticks



      Bei den Indexfutures sieht es nach gleichem Rechenmodus etwas besser aus:

      FDAX 28,50 € entspricht 1,14 Ticks; FESX 4,40 € entspricht 0,44 Ticks.
      Der Bund hat eine theoretische 100K Anleihe als Kontrakt-Gegenstand. Beim FDax ist die Frage, ob man den Index wirklich mit 25 multiplizieren muss?

      "Notional amount' means the underlying nominal or face amount that is used to calculate payments made on a given derivative agreement"
      Pro Transaktion wäre dann natürlich noch leckerer.

      Ich frage mich, was die ganzen Hebelzertifikatezocker (hauptsächlich im DAX unterwegs) dann machen werden, sollte eine FTS in Kraft treten. 1 bis 2 punkte Spread an normalen Tagen plus 10€ bis 20€ RT Gebühren zzgl. intransparenter Kursstellung der Zertifikate und dann dann noch 'ne FTS dazu.

      Da gibt es tatsächlich noch Leute (hauptsächlich in den Mainstreamforen), die obwohl sie anhand dessen, was sie vorgeben volumenmäßig zu handeln, auch Futurehandel betreiben könnten, trotzdem intra-day diese teuren Produkte wählen (Stichwort:"böser Margin Call"). Das führt dann unweigerlich zur Schlußfolgerung ... mehrheitlich nur Gepose, außer man steht tatsächlich auf Peitschenhiebe am Fließband.

      goso schrieb:

      ...ev. fällt die FTS für Kauf und Verkauf an.


      ...beim FGBL würden EUR 10 fällig (eventuell jeweils bei Kauf und Verkauf), das sind 1-2 Ticks!

      Mit Sicherheit wird jede Transaktion gesondert besteuert, allein schon aus organisatorischen Gründen, denn zwischen Ein- und Ausstieg können ja größere Zeitintervalle liegen.



      Beim BuFu komme ich so auf:

      Kurs 135,00 = 13.500 Basispunkte á 10 €; ergibt einen Kontraktwert von 135.000 €

      2x FTS = 27 € entspricht 2,7 Ticks



      Bei den Indexfutures sieht es nach gleichem Rechenmodus etwas besser aus:

      FDAX 28,50 € entspricht 1,14 Ticks; FESX 4,40 € entspricht 0,44 Ticks.
      Stimmt schon, könnte sogar noch schlimmer sein, denn ev. fällt die FTS für Kauf und Verkauf an.
      Sehr kurzfristiges Handeln kann man dann eher vergessen, beim FGBL würden EUR 10 fällig (eventuell jeweils bei Kauf und Verkauf), das sind 1-2 Ticks!

      Extrem könnte es mit Optionen werden, die weit aus dem Geld liegen, darüber will ich gar nicht nachdenken.
      0,01% der Verkaufssumme. Beim FDAX Handel wären das also für einene Kontrakt 5600 * 25 * 0.01% = 14€. Bedeutet nach einer Punktänderung in die favorisierte Richtung wäre man immernoch statt +9€ mit -5€ in der Kreide. 25 - 12,5 - 4 - 14 = -5 oder kurz, der Spread hätte sich im Bsp. mehr als verdoppelt. Würde der Dax wieder bei 8000 herumkrebsen, wäre es das 2,5fache.

      Sehe ich doch für das Bsp so richtig, oder, um die Wirkungsweise der FTS zu verstehen?

      RE: Goldman Sachs regiert die Welt

      DanielR schrieb:

      Ein gängiges Vorurteil gegen Börsenhändler ist ihr rein auf Gewinn orientiertes Interesse. Nun bestätigt ein Händler genau das: "Mich interessiert nicht, wie die Wirtschaftskrise überwunden wird." Für ihn zähle nur der Profit. "Nicht die Regierungen beherrschen die Welt. Goldman Sachs regiert die Welt." Die Empörung ist groß - oder war es Satire?


      Wer als "Normalo" das Hirn einschaltet wird seht bald selber bemerken das dieser Mann nur das von sich gibt was seit eh und je Sache ist. Was ist die Aufgabe eines Rentenfonds? Verlust zu machen? Der Aufschrei ist immer gross wenn genau das eintrifft. Die Beurteilung als "unfähige" dürfte da jeweils noch das mildere Zeugnis sein.
      Und genau so handeln auch diejenigen die nicht im öffentlichen Interesse, sondern Privat in diesem Markt unterwegs sind. Sentimentalität gibt es hier nicht. Und wer danach handelt ist schneller wieder von der Bühne als er gekommen ist. Schliesslich brauchts für jeden Gewinner immer den Gegenpart. Und wer nur auf Dividenden aus ist gehört heute sowieso zu den permanenten Verlieren oder zu denen die zuwenig Performance bringen und dafür auch wieder Schelte einheimsen müssen von denen die von den Profiten direkt oder indirekt jetzt oder später leben möchten.
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Das ist schon klar, man muss sich zuerst den exakten Gesetzestext kennen, dann kann man schauen was sich da machen lässt.

      Grundsätzlich ist es natürlich so, dass am Ort der Geschäftsausübung die Steuerpflicht entsteht, eine saubere Lösung müssten sämtliche Fondskonstruktionen sein (siehe z.B. Superfund), in DE oder AT betreibt man eine Asset Management Firma, die Fees, die die Assat Management Gesellschaft kassiert, sind selbstverständlich im jeweiligen Land zu versteuern, die entscheidende Frage dabei ist: Umgeht man damit im Rahmen der Gesetze die FTS?

      Wenn ich die diversen Artikel in der Presse verfolge, dann liest sich das Ganze im Moment ziemlich unausgegoren, zB der Passus, dass selbst Marktteilnehmer aus Ländern, die keine FTS erheben, diese zahlen müssen sobald der Kontrahent in einem FTS-Land seinen Sitz hat, das muß mir zuerst wer erklären wie das z.B. an der CME funktieren soll.
      Liebe Kollegen,

      ich hoffe nur, ihr macht es euch mit euren Offshore-Überlegungen nicht zu leicht. Wenn eine Konstruktion ausschließlich dafür gewählt wird, um Steuern zu sparen, ist sofort der "Gestaltungsmißbrauch" im Spiel. Gut, der Zusammenhang zwischen handelnder Person und Offshore-Konstruktion muss erst hergestellt werden. Unterschätzt aber die Büttel der Finanz nicht: Zahlreiche Prominente aus Sport und Wirtschaft haben schon geglaubt, cleverer als die Finanz zu sein und wurden dann wegen Steuerhinterziehung verknackt. Eine saubere Lösung ist genaugenommen nur die physische Wohnsitzverlegung!

      Perfect Trader schrieb:

      SE ist ja wohl nun nicht gerade Offshore. Home-Bias ist im Internet-Zeitalter nicht mehr sinnvoll. Warum sollte man im privaten Business nicht genauso global denken wie im Job oder bei der Urlaubs-Planung?


      @PT
      SE ist sicherlich nicht Offshore, da hast du Recht. Für mich als Land aber sehr sympathisch. Steuern muss man fast überall zahlen. Das finde ich sogar in Ordnung, wenn es im Rahmen bleibt. Man muss abwägen, wieviel es einem Wert ist. Ich will nur unabhängig bleiben. Nicht zuletzt deswegen, habe ich seit 6 Jahren mit FX gerungen. Ob an einem See in Schweden oder in Meck-pomm ist fast egal. Insofern hast du Recht, lokal Leben und global denken. ;)

      @Goso
      Ich hoffe das der FX-Spot Markt noch einige Zeit verschont bleibt. Aber wenn es kommt, gilt wie immer: Wat mut dat mut! Dann müssen wir dadurch. Wie so oft beim Traing ist Geduld gefragt, um dann Blitzshnell zu handeln. Also genau das was so schwierig ist.

      Danke und gute Nacht
      "Erfahrung ist das, was Du bekommst, wenn Du nicht bekommst, was Du willst." Randy Pausch
      @ Fisch: Wenn es zu einer FTS kommt -die auch den FX Spot Markt betrifft, in den verlinkten Artikeln ist die Rede davon, dass der FX Spot Markt ausgenommen sein soll, ausserdem soll die FTS erst mit Anfang 2014 in Kraft treten, also sind keine Schnellschüsse notwendig- und das eine EU Geschichte wird, dann ist SE möglichweise eine eher blöde Lösung, ausserdem ist Schweden tendenziell ein Hochsteuerland (wobei Spekulationseinkünfte in SE nur mit 30% besteuert sind), im Zweifelsfall wird man aber weiter weg müssen (zumindest mit dem Firmensitz).

      Interessant könnte der arabische Raum (Dubai) oder Singapore sein, Infos dazu findest du unter folgendem Link (soll keine Werbung für den Anbieter sein): etc-lowtax.net/steueroasen.htm
      @PT

      Scheinst gut drauf zu sein heute. :) Trotzdem Danke! Soweit war ich aber auch schon. Google und Firma offshore hatte ich auch schon vor einiger Zeit im Sinn. Dachte von Dir kommt noch etwas wirklich kreatives oder besser Überraschentes. So eine Art AAAHHH OOHHHH effekt. Was solls. Ich bin ja nicht weit weg von Schweden. Werde mal in diese Richtung schauen. SE will wohl nicht bei FTS mitspielen. Es gibt wahrscheinlich viele Möglichekiten, wenn es keine Alternative in DE ode AT gibt.
      "Erfahrung ist das, was Du bekommst, wenn Du nicht bekommst, was Du willst." Randy Pausch
      @DanielR

      Da sieht man wieder, auch wenn wir vielleicht ähnlich denken. Man kann alles denken und vieles tun. Man sollte aber nicht alles sagen!. Die Aussagen von Rastani sind Wasser auf die Mühlen der Politiker. Die sind dort ein wenig cleverer. Sie sagen nicht, was sie denken. Wissen aber auch nicht, was sie tun. ;)
      "Erfahrung ist das, was Du bekommst, wenn Du nicht bekommst, was Du willst." Randy Pausch