Plauder-Thread rund ums Trading

      Ein Crashszenario gut bebildert....

      ...
      Rainer Heissmann vom Börsendienst Optionen-Profi beim Finanzportal Gevestor. Der 52-jährige Betriebswirtschafter war einer der ersten Wirtschaftsautoren, der vor dem Crash 2008 gewarnt hatte. Seiner Ansicht nach muss das oft gehörte Argument «Dieses Mal wird alles anders» im Gegenteil als Alarmzeichen interpretiert werden: «Ausser, dass heute mehr Menschen das Internet nutzen – aber nicht bezahlen –, sehe ich keine grossen Unterschiede zur Dotcom-Krise vor zehn Jahren. Im Internet wird immer noch nicht direkt Geld verdient: Bei Facebook, Twitter und Skype sind Gewinne immer noch Fehlanzeige.»
      ...
      Seiner Ansicht nach machen die meisten Journalisten und Analysten, aber auch viele Wirtschaftsführer einen Denkfehler. «Facebook wird mit 50 bis 80 Milliarden Dollar bewertet. Warum? Weil das Unternehmen viele Nutzer hat. Aber viele Nutzer heisst nicht automatisch viel Geld. Wenn ich an der Zürcher Bahnhofstrasse mit Geld um mich werfe, habe ich innert weniger Minuten Hunderte Nutzer – trotzdem ist das Geld weg.»
      ...
      Quelle / Interview: BZ
      Würde und Sein - sind allen gemein

      Purri schrieb:

      Wenn die Verträge von Anfang an eingehalten worden wären, und diese Luschen in der Kommission nicht jedes mal einknicken würden wenn irgendein Premier mit Partikular-Interessen daherkommt, wären wir erst gar nicht in der Situation.



      Und wer hats erfunden? Etwa Maggie Thatcher? Um ihren Turbokapitalisten und Antieuropäern in London einen gefallen zu tun?

      Oder Mitterrand und Kohl die bei 2 + 4 unter gegenseitiger Rücksichtnahme den Euro eingeführt haben?
      Würde und Sein - sind allen gemein

      Purri schrieb:

      Zigeuner


      *hüstel* Das ist aber nicht PC, in "Gutmenschendiktion" sind das Angehörige einer mobilen ethnischen Minderheit. ;)

      OT: Ich habe in irgendeinem Restaurant auf der Speisekarte "Zigeunerspiess" entdeckt, meine Bestellung lautete dann: "Bitte die Spieße nach Art einer mobilen ethnischen Minderheit", wenn ich allerdings dann doch nicht noch dieses "Pfuiwort" benutzt hätte, dann wäre ich wohl hungrig geblieben.

      BTT: Stimmt schon, die Grundidee ist gut, aber die Umsetzung ist katastrophal.
      Prinzipiell finde ich die Ziele der EU schon gut - Reisefreiheit, Währungsunion, Niederlassungs- und Arbeitsfreiheit, der gemeinsame Market, Zollunion usw.usf.

      Es hapert aber bei der Umsetzung dermassen (nicht nur bei der EMU) bzw.ist es fehlkonstruiert, das man sich fragt, ob das Ganze noch reparabel ist. Erste Auflösungserscheinungen setzten eh schon ein, wie die Einführung von Grenzkontrollen in DKK und FR/IT, Zigeuner-Deporationen in FR, Medien-Zensur ala WeissRussland in Ungarn, von der Euro-Krise gar nicht zu reden. Ein Hauptgrund das die EU schön langsam zerbröselt ist m.E. die totale Schwäche der derzeigtigen Kommission. Die kümmert sich mehr um Handy-Stecker und Energiespar-Lampen als um die Existenz-Krise ihrer eigenen Institution. Wenn die Verträge von Anfang an eingehalten worden wären, und diese Luschen in der Kommission nicht jedes mal einknicken würden wenn irgendein Premier mit Partikular-Interessen daherkommt, wären wir erst gar nicht in der Situation.
      Nun eines ist klar. Die zwei Fälle Griechenland (Portugal, Spanien, Italien, Belgien) und Irland (Island) wird es wohl kaum mehr geben. Da haben nicht nur die Europäer gelernt.

      Obwohl der Fall Irland in der Wirtschaft ja auch gang und gäbe ist bzw erst durch die Wirtschaft möglich wurde.
      Würde und Sein - sind allen gemein

      retep schrieb:

      @goso
      Die EU ist primär ein politischer Willensausdruck. Das Ziel ist/war kein Krieg mehr in Europa (abgeleitet aus den DE/FR Kriegen und den zwei WK).


      Das war bei der Gründung so, das steht ausser Zweifel, und das Vorhaben war erfolgreich -obwohl kein Mensch sagen kann wie es ohne EU gewesen wäre- aber in der Zwischenzeit ist die EU zu einem Selbstbedienungsladen verkommen, ich kann es immer weniger nachvollziehen warum ich in Österreich eine schon absurd hohe Abgabenlast zu tragen habe um damit diverse "Goodies", die der Staat Griechenland seinen Bürgern gewährt, zu finanzieren!!
      Die Ansage ist jetzt nördlich der Alpen vielmehr sich auf die nächste Rezession, die vermutlich sehr heftig Ausfallen wird, klug vorzubereiten. Mit jedem Jahr das wir verplämpeln steigen die Chancen das Euroland nach dem gleichziehen mit USA gegebenenfalls hinter die zurückfallen könnten. Und das will ich doch bei allem das ich aufbieten kann nicht glauben. Die USA sind bis jetzt der einzige grosse Verlierer in dem Spiel. Euroland muss aufpassen das sie das nicht auch werden.

      Wenn schon sehe ich einen Austritt von FR im Euro. Die sozialisieren ihre Miliitärausgaben im Resteuro. Indirekt bezahlt ihr deren AKW's und Atombomben.

      @goso
      Die EU ist primär ein politischer Willensausdruck. Das Ziel ist/war kein Krieg mehr in Europa (abgeleitet aus den DE/FR Kriegen und den zwei WK).
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      retep schrieb:

      Das die Griechen (wie auch Italiener, Spanier und Portugiesen (und die Iren?)) einen anderen Bezug zu Staat und Leben haben, hat man auch schon vor dem Euro gewusst.


      Das ist einer der Gründe warum ich die EU und den Euro in der derzeitigen Form für Fehlkonstrukte halte, die EU ist schon grundsätzlich viel zu sehr in Richtung Transferunion konzipiert, die Schuldenkrise der PIGS Staaten kommt da nur mehr erschwerend dazu.

      Griechenland hat seit dem EU Beitritt -1981- mehr als 100 Mrd. aus diversen EU Förderungen bezogen, diese Mittel wurden aber nicht dafür verwendet die griechische Volkswirtschaft auf Vordermann zu bringen, sondern einfach zum Stopfen diverser Löcher verwendet, das gilt abgeschwächt auch für Portugal.

      Irland hat zwar den Sprung von der relativ armen Agrarnation zu einer soliden Volkswirtschaft geschafft, allerdings wurde mit EU Mitteln das Steuerdumping finanziert, die aktuelle Krise in Irland ist weniger eine Krise der Realwirtschaft, sondern ist im Versagen der irischen Bankenaufsicht zu suchen, Irland hat -wie Island- zugelassen, dass sich im Verhältnis zur Realwirtschaft absurd grosse Banken etablieren konnten, die offensichtlich auf Sand gebaut waren.

      Beim Euro wurde das Pferd von hinten aufgezäumt, man hätte zuerst die Steuer- und Sozialsysteme, die Haushaltspläne und auch die wirtschaftliche Leistungskraft der einzelnen Staaten harmonisieren müssen und erst dann eine gemeinsame Währung einführen sollen.
      Nein, Nein, Die CH kann sich nur halten weil es eben den Euro gibt. Weil ihr Hauptmarkt (>70%) Euroland ist. Etliche Betriebe haben mittlerweile auf Euro im Handel mit Euroland umgestellt. Und die Suppe kocht hierzulande mittlerweile ziemlich hoch. Von einer Blase reden mittlerweile viele. Irgendwann in den nächsten Jahren wird sie platzen und uns auf den Level USA/GB bringen. Wir hinken einfach einen Zyklus hintendrein. Auslöser ist die Globalisierung und die Anpassung der ersten Welt an den neuen median den die gewichtigen aufstrebenden Länder (BRICS) neu nach unten ziehen.
      Würde und Sein - sind allen gemein
      @ retep

      Wer sagt, dass eine Rezession nicht dazugehört und gut ist? Da ist ja der Fehler der Politik. Rezession => Bereinigung des Marktes. Die schwachen fallen raus, die guten bleiben.

      CHF hat extrem harte Währung, sicherer Hafen, nur 3 % Arbeitslosigkeit und von Euro (ich will dabei sein), spricht da keiner. Im Gegenteil. Qualität setzt sich durch. so wäre es auch den Deutschen gegangen.
      Gestern Abend gabs im ZDF (Illner) eine Aussage (er war nicht der erste):

      Seit der Finanzkrise suchen die Märkte die sicheren Häfen. Ohne Euro wäre die DM zu anderen Währungen (USD, GBP, JPY) durch die Decke gegangen. Der aktuelle Aufschwung wäre vor zwei Jahren wegen Austrocknung des Bodens umgepflügt worden. Eine Rezession und nichts anderes hätten wir jetzt (ja auch CH, weil die ja am Tropf von DE hängend). Und alle würden jetzt nach dem Euro schreien der eben gerade dies verhindert hätte.

      Statt Rezession haben wir in (Vorzeige-) Europa jetzt fast Hochkonjunktur (wie ich das hier auch vorausgesagt habe / schaut euch den Rest der (westlichen) Welt an).

      Das die Griechen (wie auch Italiener, Spanier und Portugiesen (und die Iren?)) einen anderen Bezug zu Staat und Leben haben, hat man auch schon vor dem Euro gewusst.
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Es gibt Leute, die auf einen deutschen Euro-Austritt setzen und das auch traden. Man borgt in der Pheripherie zu Euribor + x und legt in Deutschland mit Euribor - y an. Man braucht allerdings eine sehr gute Bonität um x klein zu halten. Kosten unter idealen Bedingungen ~50 BPs/Jahr, im Fall eines Euro-Austritts realisiert man den gesamten Gewinn durch die Euro-Abwertung, die substantiell sein dürfte. Man sollte aber Bundesbürger sein oder mindestens ein deutsches SPV verwenden, um bei der Währungsumstellung nicht unter die Räder zu kommen.

      Griechenland

      ..und wie es heute dort zugeht:

      "...

      •…Busfahrer beginnen ihre offizielle Arbeitszeit laut Vertrag bereits mit dem Weg zur Arbeit, selbst für das Warm­­laufen des Busmotors gibt es eine Prämie.

      •…Freie Tage der Lokführer werden mit 28 statt mit 24 Stunden abgerechnet.

      •…Bei bestimmten Staatsbetrieben gibt es 18 Monatslöhne im Jahr. Ein Nachtwächter erhält bis zu 72000 Euro. Und jeder Angestellte bekommt pro Jahr fünf Tage Luxus-Urlaub in einem Hotel seiner Wahl. Die Mitarbeiter des Konzerns verdienen im Vergleich zu deutschen Kollegen 50 Prozent mehr.

      •…Langjährige hochrangige Politiker sollen laut griechischen Medien mit einem „goldenen Handschlag“ von bis zu 250000 Euro in den Ruhestand verabschiedet worden sein. Parlamentarier, die seit 1993 dabei sind, bekommen doppelte Pensionen.

      •…Jeder vierte griechische Arbeitnehmer ist beim Staat angestellt. Die Staatsbetriebe machen aber alle Verluste, die Staatsbahn OSE hat rund 11 Milliarden Euro Schulden

      •…Mehr als 200000 illegale Häuser sind in Griechenland nicht erfasst, bis heute. Steuereinnahmen? Null!

      ...

      •…Der Staat garantiert den Apothekern noch immer eine Gewinnspanne von mindestens 35 Prozent. Mit einer Apotheke pro 1200 Einwohner liegt Griechenland in der EU an der Spitze.

      •…Gerade wurde im Athener Nobel-Viertel ein Arzt erwischt, der zehn Millionen Euro auf dem Konto hat – aber bei der Steuer nur 30000 Euro geltend machte.

      •…Wegen Schwarzarbeit und (Mehrwert-)Steuerhinterziehung entgehen griechischen Finanzämtern jährlich geschätzt 30 Mrd. Euro.
      "

      quelle: bild

      Ich ziehe um!

      Grüße
      Dan
      I go for it!