Plauder-Thread rund ums Trading

      Börsenmüdigkeit - Immer mehr Deutsche meiden Aktien

      ein paar persönliche Gedanken zu der News "Börsenmüdigkeit - Immer mehr Deutsche meiden Aktien":

      "Über eine halbe Million Privatanleger in Deutschland kehren den Börsen im vergangenen Jahr den Rücken. Schlechtes Timing, denn von den kräftigen Kurssprüngen haben sie nichts mehr..." << wie so oft und auch gewünscht von den pro's :whistling:

      "Ohne Aktien verzichten Anleger auf eine langfristig stabile Rendite über der Inflationsrate und damit auf die Chance, höhere Sparerfolge zu erzielen." << ob das die Leute vom Jahr 2000 auch so sehen, die noch mit -99% Performance vom damaligen Invest hintenliegen? :D

      "Zumal Sparprodukte wie Tages- oder Termingeld wegen des extrem niedrigen Zinsniveaus derzeit inflationsbereinigt Verlustgeschäfte sind." << lieber den Spatzen in der Hand als die Taube auf dem Dach ^^

      "Als dramatisch bezeichnete Bortenlänger, dass vor allem immer mehr jüngere Menschen um die Anteilsscheine einen großen Bogen machen ... Das bedeute, dass die junge Generation möglicherweise in großem Stil falsch spare und damit auf eine Sicherung des Lebensstandards im Alter verzichte, warnte Bortenlänger.." << lol, der gute Mann sollte einmal recherchieren, wieviele Leute heute von der Hand in den Mund leben :sleeping:

      "Der stetige Rückgang der Aktionärszahlen sei sowohl eine Folge von schlechten persönlichen Erfahrungen als auch von falschen Rahmenbedingungen." << klar, wurden ja auch viele von Banken beraten und sind dann damit hingefallen. Also wenn die das dann nicht können...ich kanns auch nicht...also bleib ich draußen. :thumbsup:

      quelle: ntv

      Grüße
      Dan

      PS: das "Lustiges Taschenbuch" hat zu DM-Zeiten 6,50 DM gekostet. Heute mindestens 5,50 Euro. ;)
      I go for it!
      Die im § 370 AO Absatz 4 Satz 3 genannten "anderen Gründe" aus der Gesetzesquelle zum Post 7027 sollten bei vernünftigem Ermessen bei einem Daytrader alle Geschäfte einer Art zu einem gemeinsamen Besteuerungssachverhalt zusammenfassen. Sicher hat die Rechtsprechung da den Wortlaut nach Spielraum, dem Geist nach aber weniger. Für eine realisische Abschätzung der Chancen müsste man sich genau die Entscheidungen der obersten Gerichte im Einzelnen ansehen, um zu sehen, wie oft allzu strenge und damit vielleicht auch schon sachfremde Entscheidungen unterer Gerichte kassiert wurden.

      Gummiparagraphen gibt es immer, aber die Entscheidungen oberer Gerichte gehen nicht per se systematisch zugunsten des Fiskus aus. Ich selber habe mich schon mal an eine Verfassungsbeschwerde zu Spekulationsgewinnen rangehängt und nach vielen Jahren die Steuern zzgl. Zinsen (übrigens wieder zu versteuern ;) ) darauf zurück bekommen.

      Purri schrieb:

      Ob sich das rentiert hat..


      Damit ist er doch sehr komfortabel bedient. Über unsere rotzdumme, zahn- und verantwortungslose Justiz kann man nur den Kopf schütteln - und das bei einem Wiederholungstäter und Bewährungsversager.

      In den USA hätte man den mit Fußfesseln und Bauchkette mit Handschellen vorgeführt und mindestens zu 10 Jahren verknackt.

      Das wird so wohl eher nicht zutreffen, da der vollständige und korrekte Besteuerungssachverhalt heranzuziehen ist und die in Jahresabschnitten erfolgende Besteuerung einen Gesamtsachverhalt bildet, der nicht nach Gutdünken zerlegbar ist.


      Leider hält das deutsche Steuerrecht in diesem Fall eine kleine Überraschung bereit. Fängt mit 'K' an und hört mit 'ompensationsverbot' auf. Dieses sorgt dafür, dass nachträglich eingereichte Verluste bei einer Steuerverkürzung (umgangssprachlich Steuerhinterziehung) tatsächlich in einigen Fällen nicht mehr angerechnet werden. Weder für das Strafmaß noch für die nachzuzahlende Steuer.

      Man will damit u.a. verhindern, dass man fleißig steuerverkürzt und parallel (ebenfalls nicht dem FA gemeldet) ein Polster mit Verlusten anhäufelt über Jahre hinweg und bei Auffliegen der Steuerverkürzung aus dem Hut zaubert und dann damit die nicht versteuerten Gewinne kompensiert oder zumindest reduziert. So nach dem Motto: Ist ja nix passiert *flöt*. Ob und was wie kompensiert wird, entscheidet das Finanzamt ganz gern selbständig, weswegen immer alle Gewinne und Verluste einzeln aufzuführen sind und nicht nur der Nettobetrag. In jedem Fall empfiehlt sich aber ein guter Steuerberater und ein noch besserer Anwalt.


      Mehr Einblick in die (Un-)Tiefen des deutschen Rechts gibt's wie immer hier:
      google.de/#q=kompensationsverbot

      Völlig zufällig ist das Steuerrecht ganz sicher nicht

      @ Shakesbeer

      Das wird so wohl eher nicht zutreffen, da der vollständige und korrekte Besteuerungssachverhalt heranzuziehen ist und die in Jahresabschnitten erfolgende Besteuerung einen Gesamtsachverhalt bildet, der nicht nach Gutdünken zerlegbar ist.

      Sollte sich eine solche Zerlegung durch die strenge, ggf. auch herbei konstruierte Lesart eines Gesetzes wirklich ergeben können, wäre sie nichtig, da sie mit übergeordneten Rechtsgrundsätzen, wie bereits der Möglichkeit sie überhaupt zu erfüllen und erst recht der Verhältnismäßigkeit kollidieren würde.

      Das was sich Journalisten oder auch selbst ernannte Steuer"experten"-Lautsprecher zusammenreimen, muss noch lange nicht das sein, was in der Rechtsprechung in letzter Instanz herauskommt und zuweilen korrigieren sogar die Gerichte ihre eigene Rechtsprechung. Wenn das deutsche Steuerrecht auch immer noch genügend Willkürparagraphen enthält, so ist es zumindest vom Prinzip her schon auf eine gewisse einheitliche Systematik ausgelegt und wenn die Dinge zu merkwürdig werden, resultieren sie in vielen Fällen (leider nicht in allen!) aus überzogener Deutung subalterner, nicht letztentscheidender Sachbearbeiter.

      Die lesen bei entsprechender Tagesform schon mal Dinge, die so nirgendwo stehen, oder sogar deren glattes Gegenteil, wie ich aus mehrfacher Erfahrung schon selbst erlebt habe. Wenn man die Dinge dann vernünftig zu klären versucht, gelingt das auch erstaunlich oft ziemlich geräuschlos. Wer seine Angelegenheiten allerdings mit der Aura der Unfehlbarkeit und dem Über-dem-Gesetz-stehen per Zeitungsschlammschlacht aussträgt, wird in einem extrem verhärteten Umfeld kaum eine Chance zur Deeskalation haben und muss dann mit all den Tagesform-Befindlichkeiten aller Beteiligten eines Prozesses durch mehrere Instanzen leben.
      Ich hab vor kurzem gelesen (Quelle weiss ich leider nicht mehr) dass bei einer Selbstanzeige nicht mehr Gewinne mit Verlusten verrechnet werden können. Das heisst theoretisch kann er 100 Millionen gewonnen und 110 Millionen verloren haben, wird aber so behandelt als ob er 100 Millionen Gewinn nicht versteuert hat (die Zahlen sind natürlich fiktiv).
      Gruss Shakesbier
      Two Bier or not two Bier (Shakesbier) :D
      Hoeneß hat wohl heftig seine Portokasse mit Devisen verzockt:

      "... zwischen 2003 und 2009 einen Gewinn von "weit über 30 Millionen Euro" erzielt... im vergangenen Jahrzehnt Verluste von 119 Millionen Euro verbucht, ... in der Schweiz offenbar große Gewinne und in Deutschland riesige Verluste, vor allem mit Devisengeschäften..."

      quelle: ntv

      Gruß
      Dan
      I go for it!
      Die Alphatiere hören auf starten mit einem neuen Produkt. Wahrscheinlich hat ihnen der alte Watermark nicht konveniert, wenn die Performance-Fees in weiter Ferne liegen, macht es halt keinen Spaß mehr und muss ihn wieder auf 0 setzten.

      Der durchschnittliche Hedgefonds hat eine Überlebensdauer von 4 Jahren, da müssen sie sich noch ein bisschen anstrengen..
      Witzigerweise gewinnt mein Hafer-Long weiter kräftig dazu, vielleicht verwechseln das ein paar mit Hasch :P
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!