Plauder-Thread rund ums Trading

      Wenn der Candletrader 25 DAX CFDs kauft, entspricht das vom Ergebnis her einem Future (das ist die Größenordnung die das Candlesystem momentan auf den 60er DAX handelt).

      Ein Move von 10 Punkten sind 250 Euro und wenn das Ding End-Of-Day gehandelt wird sind da in 2-3 Tagen auch leicht mal 100 Punkte und 2500 Euro drin (momentan sind wir vom DAX-Hoch bei knapp 5000 Punkten ja schon 150 entfernt und dazwischen hat Candle auch nen Move von 60 Punkten in die andere Richtung mitgenommen).

      Bzgl. der Statistik: Der hat immerhin 430 Winning-Moves (Gewinn-Deals, das hatte aber 20 Monate Zeit an denen offsichtlich fast täglich gehandelt wird) mit 450 EUR im Schnitt (also 18 Punkte), das ist nicht sonderlich viel. Der größte Gewinn waren 3350 EUR (134 Punkte). Oder unten in der Statistik ... Jan '04 ... Profit 7075 EUR mit 27 Trades, d.h. das macht 1x täglich etwa +10 Punkte Gewinn pro Trade.

      Oder andersum: 80.000 in 20 Monaten macht schon "nur" noch 4000 im Monat oder 200 EUR bzw. 8 Punkte pro Börsentag. Da macht's halt in Summe konsistent das "Kleinvieh". (Kommt natürlich auch der Future dazu ... da ist meist nur 0.5 EUR Spread, d.h. brutto braucht der 8.5 Punkte während man mit CFDs 10 Punkte machen muß, damit nach Spread 8 Punkte übrig bleiben).

      Ob das dann auch nachtradebar oder überhaupt ehrlich ist, sei mal dahingestellt ... kann ich nicht beurteilen, dazu kenne ich mich mit Systemen zuwenig aus (ich könnte es sicher nicht).

      Gruß

      Markus

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „Shimodax“ ()

      Schönen Dank zusammen. Ich habe mich nur gefragt 1 Kontrakt hier???

      ross-trading.de/handelssysteme…erformance-dax-future.htm

      Geht das mit richtigen Dingen zu? Wenn der also mit 1 Kontrakt (25 €)angefangen hat, ging ja gleich von Anfang an richtig die Post ab oder wie darf ich das verstehen? 8o Die Kennzahlen blick ich nicht so richtig. Vielleicht hat da einer mehr Erfahrung oder kann man die irgendwo nachlesen?
      ;) The trend is my friend.
      @Trendman

      Der kostet erstmal soviel wie ne Unterschrift unter einem Vertrag, nämlich garnix. Der Vertrag hat aber etwa den Wert des Dax mal 25 Euro, also ca. 122.000 Euro circa im Moment und der Broker läßt Dich den Vertrag nur "unterschreiben" wenn Du eine entsprechende Sicherheitshinterlegung hast. Zahlen müßtest Du, wenn Du den Vertrag auslaufen läßt zum Laufzeitende (Ende des nächsten Kontrakts momentan 16.09.05), dafür kriegst Du dann theoretisch den Gegenwert in DAX-Aktien geliefert.

      Normalerweise macht das allerdings niemand, sondern üblicherweise wird der Vertrag vor Ende wieder verkauft (glattgestellt), d.h. jemand anderes verpflichtet sich, die Leistungen aus dem Vertrag zu übernehmen/erfüllen und Du bist clean. Der Wert des Vertrags läßt sich jederzeit errechnen und zu dem Wert kann man den Vertrag (Future) auch jederzeit kaufen oder verkaufen.

      In der Praxis heißt das, daß der Vertrag mit jedem Dax-Pluspunkt um 25 Euro an Wert gewinnt, mit jedem Dax-Minuspunkt verliert er 25 Euro an Wert (weil die zugrundeliegenden Aktien die geliefert/bezahlt werden müßten mal mehr, mal weniger wert sind) und kann später dementsprechend teurer oder billiger wieder verkauft werden.

      D.h. mit dem Future spielt man mit Rechten/Pflichten im Wert von momentan 120.000 Euro, die man durch Kauf/Verkauf erwerben bzw. ausgleichen kann. Unterm Strich kommt eine Dax-Spekulation mit 25 Euro pro Punkt mit geliehenem Geld raus.

      Einfacher läßt sich's mit Waren erklären. Ein Öl-Future heißt, daß Du für das Recht, irgendwann 100 Fässer Öl geliefert zu kriegen den Marktpreis zahlst (momentan 6321 Dollar). Steigt der Ölpreis auf 65 Dollar, kannst Du hergehen und sagen "schaut mal, ich hab hier nen Vertrag über 100 Fässer Öl, wer will den für 6500 Dollar haben?". Fällt der Preis kannst Du ihn evtl. nur für 6200 Dollar verkaufen. Dax-Future ist das gleiche nur mit DAX-Aktien.

      Und meistens geht's gar nicht um die zugrundeliegenden Waren, sondern nur um den theoretischen Wert (bzw. die Differenz zwischen Zeitpunkt des Kaufs und Verkaufs).

      Gibt zwar noch paar Feinheiten (z.B. Finanzierungskosten) aber kurz gesagt läuft das so in der Art.

      Gruß

      Markus
      @ trendman: evtl. zuallererst viel nerven *G*


      nein, aus meiner laienhaften sichtweise kostet ein fdax erstmal gar nichts,

      du musst nur einen bestimmten betrag auf deinem konto haben als

      sicherheit. verliert nun der fdax einen punkt, so ist dein konto 25 € im minus

      umgekehrt natürlich im plus. im prinzip ist das ganze eigentlich ein kredit-

      geschäft, die sicherheit ist das geld auf deinem konto.


      kann man aber sicher noch besser und genauer erklären.


      ciao,

      sassl
      "Ich habe hierfür einen wahrhaft wunderbaren Beweis, doch ist dieser Rand hier zu schmal, um ihn zu fassen."

      Tricksende Emittenten

      von Michael Vaupel

      Ich habe an dieser Stelle ja bereits öfter das Thema "tricksende Emittenten" aufgegriffen. Und zwar in der Hoffnung, dass sich durch die Veröffentlichung solcher Tricksereien die Lage verbessert! Damit die Kurse in Zukunft sauber gestellt werden und die Emittenten die Kleinanleger nicht als Weihnachtsgans betrachten (die sich leicht ausnehmen lässt).

      (Und außerdem ärgern mich diese Tricksereien ganz einfach gewaltig.)

      Hier ein neuer Fall, den Trader's Daily-Leser Christian P. schildert:

      "Ich habe heute (1. August) um 10:50 Uhr in Stuttgart Stück-100- Platin-Short-Zertifikate (WKN SG0ACF, Basis: 1.000) beim Stand des Underlyings von 899,50 USD zum Kurs von 8,27 Euro gekauft. Da der Spread 'normalerweise' 7 Cent beträgt, lautete die Kurstaxe auf 8,20 / 8,27 Euro. Um meine möglichen Verluste zu begrenzen, habe ich sicherheitshalber einen Stopp-Kurs von 7,98 Euro gesetzt, der bei einem Überschreiten von 902,- USD im Underlying ausgelöst worden wäre. Um 12:58 Uhr wurde überraschenderweise meine Stopp-Order beim Kurs des Underlyings von 901,- mit einem Kurs von 7,79 Euro ausgelöst! Als ich die Gründe dafür zu finden suchte, bemerkte ich, dass der Emittent um diese Uhrzeit den Spread des Zertifikats von ursprünglich 7 Cent auf 70 Cent (!) verzehnfacht hatte und plötzlich einen Kurs von 7,79 auf 8,49 Euro stellte! (Ich habe einen Euwax-Ausdruck zum Beweis vorliegen). Dementsprechend griff natürlich auch meine Stop-Order zu einem deutlich niedrigerem Kurs."

      Zuerst mal mein dringender Rat in solchen Fällen:

      Bitte im Zweifel immer sofort bei der Börse Stuttgart (wenn Sie dort gehandelt haben) anrufen und den Fall schildern: Tel. Mo-Fr 9 bis 20 Uhr 0800 / 22 688 55.

      Das ist übrigens eine kostenfreie Servicerufnummer. Außerhalb Deutschlands ist diese Nummer nicht wählbar, in diesem Fall geht es über die Zentrale: 0049/711222985-0.

      Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass die Börse Stuttgart in solchen Fällen auf unserer Seite steht, da auch sie ein Interesse an sauberen Kursstellungen der Emittenten hat. Ich habe die Mitarbeiter der Börse Stuttgart als höchst kompetent und professionell kennengelernt – da gilt es zwischen dem Emittenten, der trickst, und der Börse Stuttgart zu unterscheiden!

      Doch konkret zum gerade geschilderten Fall.

      Mein Kollege Matthias v. Arnim, mit dem ich beim "Optionsschein-Profits" zusammenarbeite, hat sich dahinter geklemmt und Kontakt zum Emittenten aufgenommen. Die schriftliche Antwort deckt sich mit dem, was dem Trader's Daily-Leser von Seiten des Emittenten telefonisch mitgeteilt wurde .

      Hier das Ergebnis der Intervention beim Emittenten:

      - Der entstandene Schaden soll "bei einem nächsten Geschäft" verrechnet werden.

      Anmerkung: Ob das auch geschehen wäre, wenn der Leser sich nicht beschwert hätte?

      - Begründung des Emittenten: Der bei Kauf gestellte Spread von 7 Cent sei zu niedrig gewesen, er hätte auf die besagten 70 Cent angepasst werden müssen.

      Anmerkung dazu: Der Leser hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass der Spread schon einen Monat bei 7 Cent lag, und einige Monate davor bei 10 Cent. Wieso fällt es dem Emittenten erst so spät auf, dass er monatelang "zu niedrige" Spreads stellt? Etwas merkwürdig ist es auch, dass es dem Emittenten erst dann aufgefallen ist, als kurz bevor der Leser gekauft hatte, ein neuer Emittent in diesem Segment (in dem vorher der erste Emittent "Monopolist" war) tätig wurde. Zufälligerweise (?) fiel es also dem alten Emittenten erst da plötzlich auf, dass der wochenlang bei 7 Cent gehaltene Spread auf 70 Cent verzehnfacht werden müsste. Dann zeigte sich, dass dieser neue Emittent bei seinen Scheinen einen Spread von 50 Cent stellt – und auf einmal wurde auch beim besagten Schein der Spread auf 50 Cent festgelegt.

      Der Leser fragt völlig zu Recht: "Seltsame Zufälle, nicht wahr ...?"

      Seien Sie wachsam!

      RE: Optionsschein-Trading auf Dax-Einzelaktien

      Nachdem es an dieser Thematik doch, wenn auch stillschweigendes Interesse gibt, werde ich am Wochenende hierzu einen Thread, beginnend mit einer kurzen Erläuterung, eröffnen.

      Die Watchliste wurde noch mit BMW und Linde erweitert (Update folgt).
      Bisher bin ich wegen einer Tradingregel noch keine Positionen eingegangen. Ideal wäre am Freitag eine positive Resonanz des Aktienmarktes auf den US-Arbeitsmarktbericht.

      Geplant ist am Freitag auf jeden Fall die Positionen von ALT, DB, LIN (DB8565) und VW zu eröffnen.
      Da bei MUV2 und TKA die Quartalszahlen noch ausstehen, wird zunächst eine 50%-Position in Erwägung gezogen.
      Die Werte BMW, LHA, IFX und SI sind vom Kauflimit noch etwas entfernt.

      sm

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      Traden ein Traum mit einer Schattenseite

      Die meisten Menschen stellen sich Traden als einen lockeren Job vor: Idealerweise sitzt ein erfolgreicher Trader in der Karibik auf seiner Jacht im Sonnenschein, hat vor sich zwei Monitore, neben sich drei hübsche Frauen und beschließt mal eben sein Tagewerk von 4000 € einzusacken, damit er sich endlich diesen drei Frauen widmen kann, die schon etwas nervös mit ihren frisch lackierten Fingernägeln auf dem Kabinendach rumtrommeln. Nicht, dass sie es noch verkratzen ...

      Ich glaube es gibt nichts, was weiter von der Realität entfernt ist, als diese Vorstellung. Wenn ich dafür geschaffen wäre, ich würde immer lieber ein ruhiges Beamtendasein vorziehen, als diesen Job. Es gibt, glaube ich, nur zwei Jobs, die ich mir noch schlimmer vorstelle: Lehrer und Politiker.

      Aber ich bin nicht dafür geschaffen. Ich habe meinen "Traumjob" gefunden, es gibt wirklich kaum etwas, das ich dem Beruf eines Traders vorziehen würde, doch es ist und bleibt reiner Stress.

      Wer den Kreis der Börse betritt, wird in steter Unruhe gehalten.

      Diese so lapidar klingende Weisheit ist reine Wahrheit. Als Trader kreisen Ihre Gedanken nur noch um Börsen, abends ist es das letzte, was sie tun, kurz auf die Monitore zu schauen, wie die Amis geschlossen haben. Morgens ist es das erste was sie tun, die Computer hochzufahren, währenddessen Kaffee zu kochen, um dann zu schauen, wo die Asiaten stehen.

      Ich weiß, dass viele Menschen davon träumen, Trader zu werden. Aber ich befürchte, dass sich wenige ausmalen können, wie sehr einen die Börse vereinnahmen kann, wie besessen sie macht.

      Ich bin da keine Ausnahme. Alle meine engsten Traderkollegen sind so. Eigentlich sind wir ein Haufen Verrückter. Nein, es geht nicht mehr ums Geld, schon lange nicht mehr. Ich bin mir nicht mal sicher, dass es jemals darum gegangen ist.

      Es ist diese tägliche Auseinandersetzung mit dem Unbekannten, dem Unvorhersehbaren. Es ist die Lust daran, täglich im höchsten Maße konzentriert sein zu müssen, weil jeder kleine "Fehler" sofort bestraft wird.

      Aber es sind auch die unglaublichen Moment der Euphorie, wenn ein Trade Perfektion erreicht. Die Freude, eingestiegen zu sein, Sekunden bevor der Markt explodiert. Ausgestiegen zu sein, bevor er in sich zusammenbricht. Diese Euphorie, die nur deswegen so intensiv ist, weil man einen Tag zuvor der Börse am liebsten den nicht vorhanden Kopf abgerissen hätte, aus Wut, da wieder mal alles schief gegangen ist. Es ist dieses Auf und Ab, das immerwährende Intensität verspricht, es ist die Seltenheit der Langeweile, die diesen Job so einzigartig macht.

      Wenn ich eins an der Börse liebe, ist es, dass Sie immer letzten Endes unberechenbar bleiben wird, und man sich ihr nur annähern kann, sie jedoch nie bezwingen wird. Andernfalls würde ich mir wohl schnell etwas anderes suchen.

      Nicht nur Menschen brauchen Erholung

      Trotzdem, irgendwann braucht der Mensch Erholung. Und ich merke, dass es bei mir soweit ist. Es ist das altbekannte Prinzip, je länger man sich die Erholung verweigert, desto länger und tiefer muss sie dann sein. Verweigert man sich die Erholung zu lange, wird es einem so gehen wie Bill Bonner, der sich den Rücken verknackst hat und nun Zwangsurlaub einlegen muss.

      von Jochen Steffens, ID
      Warum die Schweizer mehr Arbeitsplätze schaffen als die Deutschen – Geringere Leistungsbereitschaft
      Was Goliath von David lernen kann
      Von Ansgar Lange

      Stefanie Wahl und Martin Schulte arbeiten am Bonner Institut für Wirtschaft und Gesellschaft (IWG). In ihrem neuen Buch «Arbeitslosigkeit abbauen – von Besseren lernen» zeigen sie, wie Goliath Deutschland von David Österreich und Schweiz lernen kann. Auf den ersten Blick haben die drei Nachbarstaaten viele Gemeinsamkeiten; eine gemeinsame Geschichte, Sprache und Kultur. Doch auf den zweiten Blick gibt es grosse Unterschiede im Umgang mit der Arbeitslosigkeit.

      Während im Jahr 2004 die Arbeitslosenquote in der Schweiz 4,4 und in Österreich 4,5% betrug, war sie in Deutschland mit 9,5 mehr als doppelt so hoch. Und obwohl die Schweiz zwischen 1991 und 2004 im Vergleich mit Österreich und Deutschland mit real 0,6% jährlich das geringste Pro-Kopf-Wachstum erzielte, wies sie mit 77,4% sogar die höchste Erwerbstätigenquote in der gesamten OECD auf.

      Deutsche schätzen Freizeit

      Die deutsche Bevölkerung ist an der hohen Arbeitslosigkeit nicht ganz unschuldig. Arbeitsmotivation und Leistungsbereitschaft sind in Deutschland schwächer ausgebildet als im Fall der beiden Nachbarn. Für fast zwei Fünftel aller Studenten hat im späteren Job geregelte Freizeit hohe Priorität. Die meisten wünschen eine Arbeitszeit von unter 40 Wochenstunden.

      «Die deutsche Arbeitslosigkeit beginnt im Kopf. Wenn Freizeit an erster Stelle steht, die Lust an der Leistung schwindet, die Schüler, Studenten und Auszubildenden im internationalen Vergleich hinterherhinken, dann stimmt etwas nicht. Viele junge Menschen zieht es in Deutschland zudem in die Wärmestube des öffentlichen Dienstes. Zu wenige wollen Unternehmer werden», kommentiert Michael Müller, Unternehmer aus dem rheinischen Neuss (A&O-Gruppe) und Wirtschaftssenator im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW).

      In der Schweiz ist die soziale Sicherung schon jetzt vom Arbeitsverhältnis abgekoppelt. Doch in Deutschland ist nur jeder dritte Bundesbürger bereit, für eine Senkung der Lohnkosten mehr privat vorzusorgen. Viele Bundesbürger können sich hingegen für eine so genannte Bürgerversicherung erwärmen, die wegen des Festhaltens an der lohnabhängigen Finanzierung unweigerlich zu weiterem Jobverlust führen würde. In Deutschland werden jährlich über 250000 Kündigungsschutzprozesse vor den Arbeitsgerichten geführt.

      In der Eidgenossenschaft muss ein Unternehmer eine Entlassung im Allgemeinen nicht näher begründen. Daher sind kostspielige Arbeitsgerichtsprozesse die Ausnahme. In Deutschland argumentieren die Sozialstaatsbewahrer häufig damit, dass ein breit angelegter Kündigungsschutz die Arbeitnehmer vor unternehmerischer Willkür schütze. Das genaue Gegenteil scheint der Fall zu sein: Finden deutsche Arbeitnehmer einen Job, so ist er immer öfter nur noch ein Zeitarbeitsverhältnis. In der Schweiz erhalten Bewerber viel schneller eine feste Stelle.

      Ausufernde Bürokratie

      Deutschland ist das Reich der Akten. Besonders kleine und mittlere Betriebe wissen ein Lied davon zu singen. Unternehmen mit weniger als zehn Angestellten pro Mitarbeiter müssen beispielsweise durchschnittlich 64 Stunden und 4400 Euro allein für das Ausfüllen der Formulare und die Erfüllung der administrativen Aufgaben aufbringen. Im Effizienzvergleich mit 104 Ländern kommt das deutsche Steuerrecht auf den letzten Platz. Die Bürokratie schlägt Jahr für Jahr mit 46 Mrd. Euro zu Buch. Ordnungsamt und Gewerbeaufsicht toben sich aus, wenn zumeist aus Unwissenheit bestimmte Regularien nicht eingehalten worden sind, und sei es auch nur, dass die Bürodecke zwei Zentimeter zu niedrig oder das Werbeschild draussen am Geschäft ein paar Zentimeter zu gross ausgefallen ist. In Deutschland trauen sich nur 38% der Menschen zu, Unternehmer zu werden; in der Schweiz ist es immerhin die Hälfte der Bevölkerung.

      Ein Vergleich der Leistungen der Lehrer in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt, dass der in Deutschland gehegte Beamtenstatus nicht zu mehr Effizienz führt, sondern den Steuerzahler viel Geld kostet und der Bildung der Schüler eher schadet als nutzt. In der Schweiz wurde der Beamtenstatus für Lehrer vor kurzem aufgehoben. Auch in Österreich will man diesem Anachronismus den Garaus machen. «Bei Deutschlands verbeamteten Pädagogen gilt: Leistung lohnt sich nicht. Anders als in der Schweiz hat ein deutscher Schulleiter kaum Möglichkeiten, faule Lehrer zu bestrafen», kommentiert BVMW-Wirtschaftssenator Müller.

      Gesucht sind mündige Bürger

      Die unsteten Erwerbsverläufe, mit denen sich die Menschen abfinden müssen, erfordern eine unternehmerische Denkweise und keine ausgeprägte Arbeitnehmermentalität. In ihrem Freizeitverhalten und in der Schwarzarbeit legen viele Deutsche diese Haltung an den Tag. Sie sind dort mündige Bürger und nicht blosse Leistungsempfänger. Gefragt ist also der verantwortungsbewusste, kompetente Bürger nach Schweizer Vorbild, der bereit ist, sich gegebenenfalls gegen seine Gegenwartsinteressen und für die Interessen der Zukunft zu entscheiden.

      Die Therapievorschläge für die soziale Sicherung sind wahrscheinlich am umstrittensten und dürften sehr unpopulär sein. Die deutschen Sozialwissenschaftler Wahl und Schulte fordern die völlige Abkopplung der sozialen Sicherheit von der Erwerbsarbeit. Es führt letztlich kein Weg am Schweizer Modell vorbei, das die Entlohnung vermehrt an gewinn- und individuelle leistungsabhängige Komponenten koppelt. Erstrebenswert scheint auch, wie in der Schweiz die Kranken- und Pflegeversicherung künftig über pauschale Prämien zu finanzieren.

      In der Schweiz finden sich für Deutschland weitere Vorschläge besonders zur Reform des Steuersystems und in der Arbeitsvermittlung. Selbstverständlich sind die grösseren beschäftigungspolitischen Erfolge in Österreich und der Schweiz auch eine Folge der geringeren Ausdehnung und der kleineren Bevölkerungszahl. Die zukünftige deutsche Bundesregierung wäre gut beraten, ein arbeitsmarktpolitisches Gericht mit möglichst wenig französischen und italienischen, dafür umso mehr österreichischen und vor allem Schweizer Zutaten zu kredenzen.

      Ansgar Lange arbeitet als Journalist in Bonn und ist Chefredaktor des Wirtschaftsmagazins «Criticón». Stefanie Wahl und Martin Schulte: «Arbeitslosigkeit abbauen – von Besseren lernen! Hintergründe der Beschäftigungsunterschiede in Deutschland, Österreich und der Schweiz». München: Olzog Verlag 2005. 159 Seiten, ISBN 3-7892-8154-9.

      Anlageberatung von Banken

      Kaffee zum Geschäft
      Eine rundum gute Bankberatung bekommen Anleger selten. Das ist das Ergebnis einer FINANZtest-Stichprobe. Viele Berater nahmen sich zu wenig Zeit oder empfahlen Produkte, die nicht auf ihre Kunden zugeschnitten waren. Nur selten gabs Berater, die auf ihre Kunden eingingen und auch passende Produkte auswählten. FINANZtest sagt, was bei einer Anlageberatung wichtig ist, gibt Tipps, wie sich Kunden auf das Gespräch vorbereiten sollten und wann Banken Schadenersatz leisten müssen.
      Zeit nehmen
      Die Stichprobe zeigt: Ein freundlicher Empfang, aber nur mittelmäßige Beratung - das ist meist der Standard, der potenzielle Anleger erwartet. Ein guter Bankberater sollte sich aber für seine Kunden ausreichend Zeit nehmen und passende Anlageprodukte empfehlen. Dazu gehört auch, dass der Berater nach dem Einkommen, bereits vorhandenen Geldanlagen und möglichen Schulden der Kunden fragt. Denn unter Umständen kann es rentabler sein, zunächst das Girokonto auszugleichen und damit hohe Dispozinsen zu sparen und erst dann die restliche Summe anzulegen. Für die Wahl eines geeigneten Produkts sollte der Bankberater zudem nach der Risikoneigung des Kunden fragen. Denn wer sichere Geldanlagen bevorzugt, sollte nach Möglichkeit nicht in Aktienfonds investieren.
      Bankprodukte verkaufen
      Ob eine Beratung gut ist, hängt aber nicht nur vom Berater ab. Der kann schließlich nur die Produkte verkaufen, die die entsprechende Bank anbietet. Allerdings: Meist haben die Banken gute und schlechte Fonds, festverzinsliche Anlagen oder Kombiprodukte im Angebot. Empfohlen werden aber nicht nur die guten Produkte, sondern auch solche, die weniger Rendite oder sogar dauerhafte Verluste bescheren können. Eine größere Auswahl haben Anleger, wenn Banken auch Angebote von anderen Geldinstituten verkaufen.
      Schadenersatz von der Bank
      Für eine falsche Anlageberatung haften Banken. Anleger müssen dies aber beweisen. Daher sollten sie sich zu Beratungsgesprächen immer eine zweite Person mitnehmen, die notfalls als Zeuge auftreten kann. Bei einer korrekten Anlageberatung nennt der Bankangestellte alle Chancen und Risiken der Geldanlage vor Vertragsabschluss. Dazu muss er sämtliche Daten, die ihm zugänglich sind, auswerten und in die Beratung einfließen lassen. Zudem muss der Berater den finanziellen Hintergrund, die Risikobereitschaft und die Anlageziele des Kunden erfragen. Auf hohe Provisionen, Verwaltungskosten und Ausgabeaufschläge muss im Gespräch hingewiesen werden. Es reicht also nicht, dem Anleger kommentarlos Broschüren in die Hand zu drücken.
      Drei Jahre Zeit
      Wer von seiner Bank falsch beraten wurde, hat drei Jahre Zeit, um Schadenersatzansprüche anzumelden. Allerdings beginnt die Frist bereits zum Zeitpunkt des Anlagekaufs und nicht erst, wenn Verluste auftreten. Wer die Frist verpasst, bleibt in der Regel auf seinen Verlusten sitzen.

      stiftung-warentest.de

      RE: Optionsschein-Trading auf Dax-Einzelaktien

      @sm

      Klingt nicht uninterssant,
      aber irgendwie ist in der Zip-Datein nichts drinnen :(

      Ciao,
      Ras
      ... einer von Gottes eigenen Prototypen, ein aufgemotzter Mutant, der nie zur Massenproduktion in Betracht gezogen wurde, zu spleenig zum Leben und zu selten zum Sterben.

      Optionsschein-Trading auf Dax-Einzelaktien

      Alljährlich finden in den Monaten August bis Oktober schäfere Korrekturen an den Aktienmärkten statt.
      Sofern zum (Optionsschein)-Trading auf (Dax) Einzelaktien Interesse besteht, bin ich auch gern bereit einen eigenen Thread zu eröffnen und ein (vereinfachtes) Musterdepot zu führen.

      In der Anlage habe ich die von mir selektierte OS-Watchliste beigefügt.
      sm
      Dateien
      • OS-Watchliste.zip

        (11,83 kB, 107 mal heruntergeladen, zuletzt: )