Swingtrading für Berufstätige

      Hintman schrieb:

      An SAP komme ich nicht vorbei morgen


      Hi Hintman,

      darf ich mal meine Interpretation in den Raum stellen?
      - SAP befindet sich seit Anfang Oktober in einem Aufwärtstrend
      - Seit Anfang November notiert die Aktie in einer Range zwischen ca. 70 und 75 Euro - was eigentlich schlecht für die swingtrading- Strategie ist?!?
      - Da die Kerzen aber seit Anfang Januar sehr groß sind, d.h. ordentlich Vola im Markt ist, ist die Seitwärtsphase kein Hindernis?
      - Long, weil Spekulation auf ein Anlaufen des Toppeltops?

      Können mir die anderen helfen?
      Hallo an alle,

      ich bin ein totaler Noob was trading im allgemeinen und swingtrading im besonderen angeht.
      Ich habe mir den Theorieteil der swingtrading- Strategie durchgelesen und finde, das die Strategie durch den Verzicht von
      Indikatoren und irgendwelchen "Gebirgen" sowie die nachbörsliche Betrachtung der Kurse seinen Reiz hat.

      Für mich der am schwersten nachzuvollziehende Teil ist jedoch die Interpretation der Candlesticks und wann man in einem Wert Short bzw. Long geht.
      Wenn ich das richtig verstanden habe, wird in einem Trend (bspw. Aufwärtstrend) auf einen Absacker spekuliert, um diesen unter der Annahme der Fortsetzung des Aufwärtstrends für einen günstigen EInstiegskurs zu nutzen.

      Hintman hat heute Credit Agricole geshortet. Ich verstehe nur nicht ganz warum (ok, er liegt richtig :-)).
      Die Aktie befindet sich seit dem 13.01.15 in einem Abwärtstrend. Oder hast Du sie gewählt, weil die gestrige Kerze deutlich höher geschlossen hat, als die vorherige und somit in einem bestehenden Abwärtstrend ein günstiger Einstiegskurs zu bekommen war?

      Gilt selbige Argumentation auch für Continental? Wird hier der höhere Schlusskurs der Vortagskerze in einem bestehenden Abwärtstrend für einen günstigen Einstieg genutzt?
      Hallo Hintman,

      ich möchte hierzu noch Rückfragen. "Nur 1 Dax30-Signal pro Tag" - sind das real gehandelte Signale auf einem Konto oder 1 mögliches Signal das gehandelt werden könnte?

      Hintman schrieb:



      @naturalm

      wie im Video erwähnt stellt diese Performance immer nur 1 DAX30-Signal pro Tag dar. Da sind die CAC40-Signale noch gar nicht mit dabei (ist sehr aufwändig das in TradeSignal einzupflegen manuell), und da ich speziell Anfang 2015 nicht viel gehandelt habe sind hier auch eure und backgetestete Signale dabei.
      Henkel hat mir auch sehr gut gefallen, danach folgen noch weitere Kandidaten. Aber für einen Long kann ich mich nicht erwärmen. Am ehesten noch Bouygues.

      @naturalm

      Praktisch alle deine genannten Longs sind im Abwärtstrend.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      Fast verpennt :)

      Ich shorte Continental und Credit Agricole.

      VW und Air Liquide mit nettem Gewinn verkauft gestern. Bei SAP ziehe ich spätestens morgen die Reißleine, habe die Zahlen am Freitag übersehen.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      @Hintman: Wie gehst du denn praktisch vor wenn du eine laufende Position drehen würdest?
      a) Neue Order zusätzlich ohne an der laufenden Position incl. Stop etwas zu ändern, oder
      b) Neue Order und gleichzeitig laufende Position um 9 Uhr schließen, oder
      c) Neue Order und laufende Position erst bei Ausführung der neuen Order schließen?
      An SAP komme ich nicht vorbei morgen, und LVMH bin ich bereit zu switchen.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      Hallo Alex,

      dieser und anderen wichtigen Fragen zwecks Feintuning bin ich in aufwändigen Backtests nachgegangen. Auch für mich erstaunliches Fazit war: gerade jene Aktien mit starken Gaps und damit negativer Slippage laufen am raschesten in Richtung Kursziel. Längeres Warten hätte keinen Einstieg in diese Winner erlaubt.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      Einstiegszeit

      @ alex999

      Ohne es jetzt verifiziert zu haben, rate ich aus dem Bauch heraus beispielsweise vielleicht um 09:55 einzusteigen. Den Zeitpunkt des Endes einer hier mal pauschal angenommen ersten Morgen-Korrektur, alternative Verlaufsformen und deren Wahrscheinlichkeit u. a. könnte und sollte man sicher für jeden Wert einzeln und für Wochen und Wochentage spezifisch bestimmen.

      Manche Dinge sind nämlich bei weitem nicht so zufällig, wie viele annehmen. So stehen z. B Events bei konkreten Aktien durchaus mit Regel-Terminen in den Unternehmen in Zusammenhang, wie Vorstands-Sitzungen und Sitzungen anderer Gremien, die häufig an bestimmte Wochentage gebunden sind.

      Mir selber gefällt das Spekulieren und Rätselraten um solche Festlegungen nach einer Phase der Ideen-Findung nicht, da sich all solche Dinge mit nur etwas Interesse und Mühe handfest belegbar machen lassen.

      Da ich selber aber an den Strategien dieses Threads nicht aktiv teilnehme, werde ich ganz sicher nicht derjenige sein, der diese eigentlich notwendige Arbeit ausführt. Es sollten bei wirklichem Interesse der beteiligten User schon genügend viele darunter sein, die eine solche Aufgabe lösen können. Die anderen Nutzer sollten bei ausreichender ökonomischer Rationalität sowohl ihrer eigenen Trading-Bemühungen als auch der dabei entstandenen Darlegungen darüber nachdenken, derartige Resultate mit einem Obulos zu honorieren.
      Hallo zusammen,

      ein Knackpunkt der Feierabendtradingstrategie kann ja sein, dass man mit den am Vorabend angelegten Stopporders u.U. schlechter eingestoppt wird als geplant. Mal angenommen, ich hätte auch jeden Tag Zeit um 9:00 bei Markteröffnung vor der Kiste zu hocken, wie würdet ihr da vorgehen, falls der Kurs etwas in meine Richtung wegspringt? Zum aktuellen Kurs kaufen oder trotzdem eine Stopporder etwas über dem Eröffnungskurs anlegen, für den Fall, dass der Markt kurz nach Eröffnung gegen mich dreht? Oder gleich bis 9:15-9:30 warten bis sich alles etwas beruhigt hat?

      Was, wenn der Kurs nicht in meine Richtung läuft? Finger weglassen?

      Ich möchte jetzt nicht die Strategie in Frage stellen, aber könnte man das nicht als kleine Optimierung sehen für Leute die um 9:00 Zeit hätten (Kandidaten natürlich schon am Vorabend rausgesucht).

      LG, Alex
      @naturalm

      Ich weise regelmäßig auf folgende Arten meiner Trendbestimmung ein, welche der 1. Schritt beim scannen ist:

      1. klare Fortsetzungssignale in intakten Trends, die einfachsten Signale
      2. aggressiv Doppeltopps shorten bzw. Doppelboden kaufen. Bei LVMH haben wir sogar schon mehr als nur einen Doppelboden, wenn sich der Freitag als höheres Hoch bestätigt.
      3. Handeln in einer Seitwärtsrange, WENN das Kursziel vor der gegenüber liegenden Begrenzung erreicht werden kann.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      Open-/Close-Kurse nicht überbewerten!

      Zur Diskussion um die Bedetung der Open-/Schluss-Kurse ist meine persönliche Meinung, dass sie keine so überragende Bedeutung haben, wie manche ihnen zuschreiben. Für eine genaue Untersuchung müsste man das über den Tag verteilte aggregierte Volumen (z. B. mit Market Profiles) und dessen Quellen betrachten.

      Einen bedeutenden Teil der großen Orders bedeutender Adressen wird man zu diesen Zeiten eher nicht sehen, sondern vielmehr gesammelte Orders des kleineren Publikums, die von den großen Adressen allenfalls durch Hinzufügen ausgewählter weiterer Orders ihrer bedeutenden Kunden (nach voller Kenntnis der Orderstöme, auch wenn dabei nicht alles strengstens nach dem Idealbild perfekter Handelsbedingungen ablaufen muss) für deren Interessen modifiziert wurden. Insbesondere operieren die großen amerikanischen Adressen normalerweise nicht mehr um die Close-Zeit und meiden ebenso die Open-Zeit. (Früher war das sogar in den Regularien festgehalten, die im Moment gültigen Regularien habe ich mir dazu nicht nochmals angesehen, insbesondere auch, weil es genügend Tricks geben dürfte, sie zu unterlaufen.)

      Auf den Future-Märkten werden in der letzten Viertel-Stunde eher kleine Day-Trader aus dem Markt gedrängt, die ihre Schieflage bis dahin aussitzen wollten. Dabei reichen an der EUREX um diese Zeit meist bereits relativ kleine Orders, um den FDAX-Kurs massiv zu bewegen. Da kaum eine große Adresse um diese Zeit noch massiv arbitriert, sind die FDAX-Schluss-Kurse in ihrer Bedeutung noch stärker zu relativieren, als Aktien-Schluss-Kurse.

      Da ein Trend-Aufbau in jedem Time-Frame auf Impuls-Bewegungen gesetzmäßig Korrektur-Bewegungen folgen lässt, sollte es in der Mehrzahl der Fälle auch Einstiege zu sinnvollen Preisen deutlich nach der Eröffnung geben.

      Auf dem deutschen Markt gibt es typische Muster von vom eigentlichen Trend losgelösten Bewegungen vor 09:00, zuweilen hektische Schwankungen in den Eröffnungs-Minuten und eine Korrektur gegen etwa 09:30 bis 10:00. Auch an der Wall Street sind gegen 16:00 häufig Korrekturen zu sehen.

      Bedeutende Aktivitäten treten häufig in der "goldenen Stunde" genannten Zeit kurz nach 20:30 bis 21:30 auf. Wenn es zuweilen auch nachbörsliche Fortsetzungen dieser Bewegungen bis in den nächsten Tag gibt, sollte man (zumindest beim Ignorieren der Größer der Bewegungen bei ausschließlicher Betrachtung der Richtung, welches für die meisten Strategien und den ihnen zugrunde gelegten Statistiken wegen der Stop-Loss-Systematik auch eine durchaus angemessene Betrachtungsweise sein kann) im Durchschnitt nicht von einem Anhalten massiver Bewegungen aus dieser Zeit ausgehen.