DAX, FDAX und Zertifikatspreise

      Hi Leute!

      Der Preis des FDAX steht ja in direkter Wecheslwirkung zur Kasse, wie im vorherigen Beitrag schon sehr schön erklärt wurde von 2oelTanks.
      Terminpreise, egal auf welches Underlying, sind theoretisch immer arbitragefrei, d.h. es spielt im Prinzip keine Rolle ob man die Kasse kauft (also alle im Dax enthaltenen Aktien mit entsprechender Gewichtung) oder den Future.

      Arbitrage ist der zugrundelegende Mechanismus der die ganze Geschichte funktionieren lässt, die großen Prop-Tradingabteilungen der Banken handeln fortlaufend entsprechende Baskets gegen den Future und umgekehrt, genauso im Bund oder wo auch immer. Dadurch werden Preisunterschiede, falls mal vorhanden, sofort ausgeglichen.

      Aufgrund der Arbitragefreiheit zwischen Kasse und Future ist es also egal wodurch man die Scheine/Zertis hedged.

      Nachbörslich hat jeder Emi seine eigene Berechnung für den Dax (also ab 20:00), aber auch da arbitrieren sich die Jungs gegenseitig aus wann immer die Spreads zwischen Ihnen zu groß sind.

      Im Sinne der Kapitalmarkttheorie kann somit davon ausgehen dass die Preise bei den meisten wirklich fair sind, einfach weil sie ausarbitriert sind.

      Achtung aber bei den endlos Knockouts, sie sind speziell bei der ABN extrem teuer weil sie sich über "unendlichen" Finanzierungskosten ziemlich etwas reinschneiden.

      Ich benutze die Scheine von TuB und rolle im Falle eines Falles lieber von Fälligkeit zu Fälligkeit, da es immer noch billiger ist.

      So, bin zwar etwas ausgeschweift, aber ich hoffe dass ich dennoch etwas beitragen konnte :D
      Gruss, Chris
      Ja, ich würde sagen, du siehst das richtig. Vom theoretischen Preis ("Fair Value") kann der tatsächliche Preis natürlich "kurzfristig" abweichen ("Premium") aufgrund von Angebot/Nachfrage. Zum Stichwort "Fair Value" dürften sich noch weitere schlaue Sachen finden lassen bei der Eurex oder a.a.O.

      :)
      ich hab auch mal ein wenig bei der Eurex nachgelesen...

      Theoretischer Futures-Preis = Basiswert + Finanzierungskosten – Dividendenzahlungen

      oder ausführlich

      Futures-Preis = Ct + Ct * rc * (T-t)/360 – d[t,T]
      Wobei:
      C[t] = Basiswert, zum Beispiel Indexstand
      r[code=c] = Geldmarktzinssatz (Prozent; actual/360)
      t = Valutatag der Kassamarkttransaktionen
      T = Erfüllungstag des Future
      T– t = Restlaufzeit des Future
      d[t,T] = Erwartete Dividendenzahlungen in der Periode t bis T

      Bedeutet also, dass der Future-Preis gegen Laufzeitende gegen den Indexpreis konvergiert und bei Fälligkeit dem Referenzindexstand entspricht.

      Wie habe ich da jetzt die Preisbildung nach Angebot und Nachfrage einzuordnen?

      DAX, FDAX und Zertifikatspreise

      Kann mir jemand mal erklären wie der Zusammenhang zwischen diesen drei Dingen genau aussieht? Wie der DAX ermittelt wirds ist mir schon klar, nur wie kommt der Stand des DAX Futures genau zu stande (Ich habe leider nur minimale Kenntnisse über Futures)? Auch meine ich zu wissen, dass Zertifikate auf den DAX mit FDAX Kontrakten gegenfinanziert werden, sich ihre Preisbildung aber doch eher am FDAX orientiert (der normale DAX wird soweit ich weiss nur alle 15 Sekunden berechnet der FDAX aber laufend).
      Aber wie genau ist das Verhältnis DAX - FDAX und das Verhältnis FDAX - DAX-Zertifikat bzw Zertifikat KO Schwelle (DAX oder FDAX?)
      Nachbörslich läuft die Preisbildung ja dann scheinbar nochmal wieder anders, nämlich je nach DAX indikator des Emmitenten...

      Wär schön wenn mich da mal jemand mit mehr Clue auf den richtigen Pfad bringen könnte...