Newstrading mit Hebelprodukten

      Am angenehmsten für mich wäre natürlich, das Spiel mit riskanten Nebenwerten mit CFDs mit garantiertem Stopp durchzuziehen. Allerdings müssen hierfür die Stopps meistens ein ganzes Stück entfernt angelegt werden mindestens, bei IG etwa 5%. Das schützt dann halt wirklich nur vor ganz extremen Gaps. Meinen "normalen" CFD-Long auf Continental habe ich gerade aufgelöst zu 176,1€ = +1,7%. Kaufe gerne vor News wenn optisch so billig geworden zum Schlusskurs wie CON gestern.

      Weiters gestern vor Close CIENA geshortet, heute mit Zahlen vor US-Eröffnung und schöner Schlussrallye gestern.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      Der Bear wurde soeben ausgeknockt, -100% also. Während der Bull in der Spitze nur um 50% zulegen konnte ;)

      Wie das Spiel mit großzügigeren KO-Schwellen aussieht ist eine andere Geschichte. Möglichst enge Schwellen sollen halt Schutz vor riesigen Gaps gegen den Trader sein. Was bei Bluechips sicher nicht so wichtig ist wie bei Nebenwerten.
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      Continental legt zu Beginn zu und steht um 09:06 1,13% höher als zum gestrigen Schlusskurs. Ich verfolge das ganze mal anhand der Realtime-Pushcharts, links oben der Call, gegenüber der Put, links unten der KO-Bull, rechts unten der KO-Bear.

      Stand um 09:06
      - Call legt um 5,9% zu, Put verliert -8%
      - Bull legt um 31% zu, Bear verliert 53%
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      Morgen Früh Continental mit Quartalszahlen, heutiger Close 173,15€. Ich beobachte mal die Kombination aus KO-Call CF8NQR mit KO-Schwelle 170€, letzter Kurs 0,38/0,42.
      Und als Gegenstück den KO-Put HY3HLB mit Schwelle 176€, letzter Kurs 0,34/0,36.

      Auf der anderen Seite folgendes Optionsschein-Pärchen, beide mit Basis 174 und gleicher Laufzeit bis 18.06.14: den Call HY17P8 mit dem letzten Kurs 0,82/0,84 und einer impl. Vola von 26,22% sowie den Put HY2VE3 zu 1,02/1,04 und der impl. Vola von 23,7%.
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      @ Hintman

      Wie gesagt: Für eine verlässliche Aussage müsste man für jeden Markt einzeln prüfen, wie stabil diese Phänomene sind.

      Der genannte Kollege, der solche Dinge als seinen Haupthandelsstil durchführt, hatte schon Trades mit ziemlich kurz laufenden Optionen, die sich bei großen Bewegungen im Underlying vervielfachten (> 3-fach) und konnte später auch die andere Seite öfter noch mit einem nicht allzu großem Abschlag zum Kauf wieder los werden.

      Auch wenn ich gerne mal freihändig zocke (insbesondere wenn es nicht um existenzielle Beträge geht), bin ich kein Freund der zu schnellen Verallgemeinerung ein- oder mehrmals gesehener Phänomene zum vermeintlichen typischen Allgemeinfall.

      Solange keine Untersuchung auf einer ausreichenden Datenbasis vorliegt, ist alles nur (oft stark täuschendes) Bauchgefühl und selbst wenn eine solche Untersuchung für die Vergangenheit vorliegt, kann sich der Markt auch in der Zukunft anders verhalten.

      Das Traden zu News-Zeiten ist aber insgesamt eine sehr gute Idee, erstens weil da wirklich was abgeht, zweitens weil die Uhrzeit mit Ansage ist und man sich so die Zeit gut einteilen kann und drittens, weil wegen oft erratischer Schwankungen bei hoher Vola auch Tradingfehler ziemlich oft repariert werden können (wobei sich Letzteres allerdings eher auf lineare Instrumente bezieht).
      Im aktuellen TRADERS´(danke @goso) ist ein sehr schöner Artikel über das Trading von Quartalszahlen mit Optionen. Da wird an einem konkreten Beispiel schon sehr krass aufgezeigt, wie die impl. Vola in sich zusammenfällt nach den News.
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      Den "Volatilitätscrash" kurz nach einer Daten-Veröffentlichung gibt es in dieser ausgeprägten Form eher nicht, genauso wie es keine vorherigen total übersteigerten Einpreisungen denkbarer Vola-Spitzen gibt.

      Das hängt damit zusammen, dass nach der ersten Unruhe im Moment von Daten-Veröffentlichungen oft noch längere Zeit weitere, durchaus auch noch dynamische Bewegungen stattfinden, egal ob in Richtung Mean Reversion oder Fortsetzung der Bewegung. Genauso gibt es je nach Markt auch schon Leute, die sich gerne vorher positionieren (wobei die Vorwegnahme von Zahlen für Kleinspekulanten übrigens eine eher sehr schlechte Idee ist).

      Ob bei den in den preissetzenden Automaten implementierten Modellen wirklich mikrogenau Intraday-Volatilitäten sachgerecht eingepreist werden, wage ich mal zu bezweifeln. Möglicherweise haben Erfahrungen aus der Vergangenheit gezeigt, dass für das typische Verhalten der vom Umsatz her wichtigsten Marktteilnehmer in diesen Märkten gar keine solche "Raffinessen" nötig sind bzw. die damit erzielbaren Verbesserungen im Verhältnis zum Research- und Implementationsaufwand nicht stabil genug sind.

      Um dazu wirklich brauchbare Aussagen zu bekommen, müßte man sich die nicht gerade billigen Daten-CD mit den Notierungen der Instrumente bei den Börsen bestellen und diese systematisch auswerten.

      Die Optionsmärkte sind weit besser zu verstehen, wenn man NICHT annimmt, dass dort gierige Kleinspekulanten als wichtigste Schreiber auftreten, sondern dass Besitzer oder potentielle Erwerber größerer Bestände des Underlyings statt der Aufgabe von Limit-Orders auch mit dem passiven Fill geschriebener Calls und Puts ein ähnliches Resultat erreichen, durch die kassierten Optionsprämien aber noch eine mit jeder neuen Serie erneuerbare Nebeneinnahme erzielen können.
      Ich bin sehr erfreut über deinen Beitrag zum Thema, hatte ich doch auf eine Antwort von dir gehofft mit deinen Kenntnissen zu diesem Thema.

      Zusätzlich erfreulich ist natürlich das Fazit deiner Aussage, dass Newstrading erfolgreich in eine Strategie gepackt werden kann. Von Optionen bin ich allerdings noch 6-12 Monate entfernt. Wenn die Lust anhält, wieder aktiver als in den letzten beiden Jahren zu traden, werde ich mich aber auf das Thema stürzen.

      Bis dahin gefällt mir ein weiterer Gedanke in dieser Richtung ganz gut: wenn es in den ersten Kursnotierungen des Tages bei den Optionsscheinen den "Volatilitätscrash" gibt, der die Scheine beider Richtungen viel vom Kurs kostet, dann kann man ja einen Straddle an dem News-Tag der Aktie starten, weil die impl. Vola ja viel wahrscheinlicher zulegen als noch weiter abnehmen wird. Was übersehe ich hier wieder? Die Emis rechnen ja auch diese Szenarien durch :)
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      Im Prinzip ist die Strategie mit Optionsscheinen machbar, besser aber mit börsengehandelten Optionen. Ich kenne sogar einen Kollegen, der das mit ausgewählten US-Tech-Werten als seinem präferierten Haupthandelsstil macht.

      Mit KO-Zertifikaten setzt man eine recht strikte unidirektionale Bewegung voraus, die es so nicht geben muss. Dann werden beide Scheine ausgestoppt.

      Auch wenn o. g. Kollege die folgende Empfehlung sicher nicht systematisch über einem größeren Datenbestand durchgerechnet hat, sollte es bei so einer Strategie von ziemlichem Nutzen sein, die typischen Vorlaufzeiträume für die Einpreisung erhöhter Volatilität zu ermitteln, die wohl eher von durch gefühlte Üblichkeiten des jeweiligen Marktes herrührenden erratischen Änderungen der impliziten Vola als von einem strikten und gleichmäßigerem Modell derselben herrühren.

      Strangles (also Call und Put mit erkennbar auseinander liegendem Basispreis) sind für direktionales Trading und Traden von Vola-Ausbrüchen wegen ihres deutlich geringeren Preises in den meisten Szenarien, die nicht nur eine einzige Option erfordern, besser geeignet als Straddles.

      Weiterhin sollte man zuerst nur die Gewinnseite verkaufen und mit dem Verkauf der Verlustseite auf ein Pullback warten, welches man mit kaum abgewandelten Methoden bestimmt, wie man sonst seine typischen Impuls-/Korrektur-Wahrscheinlichkeitsverteilungen oder -Muster bestimmt. Dabei ist stets auf die Bewegung des Underlyings abzustellen, Chartsignale im Optionsmarkt funktionieren noch deutlich schlechter als im Underlying, so die denn bei strenger Betrachtung wenigstens dort funktionieren.

      Leider gibt es kaum genug Optionsscheine mit passenden Werten. Da bleiben dann nur die US-Optionsbörsen, da die EUREX oft unbefriedigende Konditionen bietet.

      Bei jedem Handel an Optionsbörsen sollte man nie Ask- und Bid als Limit setzen, sondern eine Ausführungsverbesserung in Richtung Mittelkurs versuchen, was in der Haupthandelszeit bei den Serien nahe des Geldes auch meist klappt.

      Wer auch nicht mal kurzzeitig nicht mit einem Bein der Kombination alleine da stehen möchte, kann versuchen, eine Kombination als Ganzes zu ordern, was bei qualifizierter Broker-Software und den meisten Börsen gehen sollte.

      Da sich in schnellen Bewegungen der eine oder andere Marketmaker allzu tot stellt und ein wenig Aussitzen forcieren will, sollte man sich auch mit den Szenarien des Einlockens zumindest des inneren Wertes mit einem (Single-Stock-)Future oder dem Underlying oder dem Versuch auch einen Teil der eingepreisten Vola mit einem auf Vola-Änderungen ähnlich reagierenden gegenläufigen Produkt beschäftigt haben.

      Wer, wie der o. g. Kollege im Tech-Zock eine Vorstellung hat, bei welchen Werten von der Masse (der Finanz-Spekulanten mit immer wieder erstaunlich schlechter inhaltlicher Vorbereitung trotz all ihrer "Analysten", die vielleicht auch nur Einpeitscher zum Pushen/Ablenken [der] von den Instituten gar nicht wirklich erwarteten/im Internen erwarteten Bewegungen sind?) nicht erwartete wirklich große Bewegungen stattfinden (auch ohne die Richtung zu kennen), erreicht dabei erstaunlich oft so hohe Gewinne, dass die Feinheiten der theoretischen Berechnungen kaum noch eine Rolle spielen.
      Bin auch nicht auf den Free Lunch aus, sondern durchaus bereit Verluste einzufahren. Nur in Summe, da sollte halt trotzdem was über bleiben nach einer Handvoll solcher Trades. Klappte mit CFDs bisher sehr gut, aber halt volles Risiko in eine Richtung ohne Absicherung. Das wäre die nächste Kombi, CFDs mit einem Gegenzerti deckeln...
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      Die Einpreisung höherer Volatilität vor Quartalszahlen macht es im Umkehrschluss übrigens attraktiv, das gleiche Prozedere durchzuspielen. Nur halt zum Schlusskurs VOR Zahlen glatt zu stellen. Aber auch das werden wohl vielfach klügere Männer als ich (und Rechner) genau durchspielen.
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      Der nächste Pluspunkt für Zertis.
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      Vor der Veröffentlichung von Quartalszahlen ist im Regelfall die erwartete höhere Vola in den Optionskursen bereits eingepreist, d.h. gekaufte Optionen sind sauteuer, die Schreiber (oder bei OS die Emittenten) lassen sich den Expected Market Move bezahlen, ganz dämlich sind die nämlich auch nicht. ;)

      Newstrading mit Hebelprodukten

      Wir haben zwar einen Optionen- und Optionsscheinthread, wollte diesen aber nicht mit folgender praktischen Diskussion vermischen. Sollte es im Nachhinein doch reinpassen, kann ich die beiden Threads ja zusammenfügen.

      Ich bin ja seit Jahren weg vom Fenster was das handeln mit Optionsscheinen und Zertifikaten betrifft, daher hoffe ich ein paar sinnvolle Inputs zu kriegen von dem ein oder anderen. Konkret geht es um folgende Fragestellung, sozusagen einen Long Straddle:

      RWE veröffentlicht morgen vorbörslich Quartalszahlen. Ich möchte nun das Szenario durchspielen, mit dem gleichzeitigen Halten eines Puts UND Calls Gewinn aus dem zu erwartenden Gap/Kursausschlag zu erzielen.

      Variante 1: KO-Zertifikate
      Die schönste Lösung für diesen Plan wären natürlich zwei KO-Zertis mit jeweils sehr naher KO-Schwelle über bzw. unter dem heutigen Schlusskurs. So beschränkt man sein Risiko beim Schein der auf die falsche Seite gesetzt hat, bei der gleichzeitigen Chance auf einen großen Zugewinn des Gegenspieles. Da emittiert Citi z.B. heute den Turbo Bull DE000CF8K9J1 mit der Schwelle 28,5. Passt mir gut bei einem aktuellen RWE-Kurs von ca. 29€.
      Als Gegenstück bietet sich, ebenfalls von der Citi, der Open End Turbo Bear DE000CF8G7F9 an, mit der Schwelle 29,5€.

      --> werde das heute beobachten, Fakt ist aber: nur wenige Basiswerte haben so viele Scheine nahe am aktuellen Kurs. Speziell bei ausländischen Aktien stößt man mit Zertis sehr rasch an die Grenze.

      Variante 2: Optionsscheine
      Beim basteln eines ähnlichen Szenarios mit Optionsscheinen sind für mich noch viele Fragezeichen offen. Ist es etwa der richtige Ansatz, einen Call und Put zu kaufen nahe am Geld, mit gleicher Basis und gleicher Laufzeit? Da wären z.B. die beiden Scheine von der Hypo, der Put HV9HEW und der Call HV9HD8. Beide mit Basis 29, und beide laufen noch bis 19. März.

      Was meint ihr, gibt es hier noch Optionsscheintrader? Sollte man stattdessen einfach die Scheine mit der geringsten impliziten Vola nehmen, da diese durch die Action am nächsten Morgen ja positiv eingepreist werden müsste?

      Muss, was diese Anlageklasse betrifft, fast wieder von Null beginnen :whistling:
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