DAX Straddle und Strangle Trading

      @Purri

      Muss ich etwas wissen, was andere wissen um erfolgreich an der Börse zu sein?
      Liegt darin ein Edge etwas vermeintlich zu wissen?

      Im Moment fällt die Volatilität. Laut Theorie sollte sie vor wichtigen Nachrichten eher steigen, oder?

      15.03.17 15:42:40 Uhr
      14,2333
      -4,72% [-0,7048]

      PS: Ich bin an einem Ausbrechen und Weiterlaufen der Kurse nach oben oder unten interessiert.
      Die Vola kann dabei sogar noch weiter fallen ohne die Strategie obsolet zu machen.

      Summa sumarum weiss ich nichts - aber auch gar nichts - über die Zukunft :)
      Guten Morgen,

      der Straddle für heute ist eröffnet.


      Kauf DAX 0,53 EUR


      Kauf DWAVE FDAX 1,05 EUR

      Long Future-OS und Kauf der doppelten Menge an Puts.
      Syntetischer Straddle auf der 12.000 im Dax.
      Laufzeit ist bis Freitag, den 17. März um 13:00 Uhr.

      Vola ist bei 15.03.17 09:19:00 Uhr
      14,764
      -1,17% [-0,1741]
      @Chaosfreak Geb ich Dir sofort recht. Rollen und Recht-Haben-Wollen = Martingale :)

      Die zwei Komponenten sind die starke Bewegung im Underlying
      und der starke Anstieg in der Volatilität.
      Die explodierenden Marginanforderungen killen dann das Konto!

      Mit einem Straddle short kann man trotzdem Gewinn machen,
      wenn die realisierte Volatilität unter der impliziten Volatilität
      während der Halteperiode der Positionen liegt.
      (Integralrechnung)
      Ja, das kenn ich schon. Der Grund warum sie dann hohe Verluste erlitten hat, lag aber nicht in der Strategie sondern an exorbitanten Positionsgrößen. Sie hat Verlustpositionen wieder auf ein niedrigeres Delta gerollt bei gleicher Prämieneinnahme, musste also die Positionsgröße erhöhen (Stichwort Martingale).
      Der Straddle wurde zurückgekauft.
      Es wurde ein Verlust realisiert.
      Der Verlust (ohne Gebühren) lag bei -13,08% auf das Nettoinvestment vor Gebühren.

      Wichtig ist beim DAX Straddle und Strangle Trading in vielen Trades relativ wenig zu riskieren.
      Die Gewinne können je nach Ausbruchsstrecke des DAX klein oder groß ausfallen.
      An Tagen wie heute, in der wenig Veränderung erfolgt, verliert man mit dem Straddle.
      Jedoch - und das ist ein wichtiger Punkt - kommt es zu keinem Totalverlust des
      Staddles an einem Tag (da noch eine Restlaufzeit vorhanden ist).
      Damit kommt es zu keinen aussergewöhnlich hohen Verlusten.

      Schemabilanz:

      x mal große Gewinne
      y mal kleine Gewinne
      z mal kleine Verluste
      0 mal großer Verluste (abgesehen von Emmitentenrisiko, Brokerinsolvenz, Execution-Risk, Revanche-Trading, etc.)
      ---------------------------
      postiver Edge
      Wir können gern beim "du" bleiben.

      Einen Link zu einer Studie hatte ich bereits in diesem Thread gepostet. Alle Vola-Long-Strategien implizieren, dass man vorher weiß wann die Vola explodiert.
      Würde man das wirklich wissen, wäre dies wiederum bereits eingepreist. Daher kann der regelmäßige Handel solcher Strategien meiner Meinung nach nicht funktionieren (ich lasse mir gern das Gegenteil beweisen ;) ). Die Volatilität kann für sehr lange Zeit niedrig sein (wie man ja die letzten Monate sieht). Jedoch kann Volatilität nie lange "hoch" sein. Der Markt schiebt nicht permanent für Monate Panik. Dies erkennt man auch wenn man sich Volatilitätsprodukte wie den VXX ansieht, die permanent fallen. Es ist also gewinnbringender Vola short zu handeln, wenn sie denn einmal angesprungen ist. Just my 2 cents ...
      @Chaosfreak Vielen Dank für die anregende Antwort :)

      Gerne gebe ich meine Einschätzung zu den angesprochenen Punkten:

      Sie sagen dass Long Straddles dauerhaft gesehen keinen positiven Erwartungswert haben.
      Ist das Ihre persönliche Erfahrung oder beziehen Sie sich auf eine Studie? Können Sie bitte
      genauer werden, z.B. auf eine Quelle verweisen oder mehr zu Ihren Erfahrungen sagen?

      Sie fragen warum es ODAX Optionen sein müssen? Ich handle die ODAX Optionen und
      DAX Optionsscheine. Es gibt Vorteile für mich als Trader, wenn ich die zwei Möglich-
      keiten kombiniere. Die Trades werden am Morgen eingegangen und in der Regel am
      Abend des gleichen Tages geschlossen. Diese Möglichkeit hätte ich auch mit Optionen
      auf den Euro Stoxx 50 (OESX) und entsprechenden Optionsscheinen.

      Sie fragen warum ich nicht den SPY entspannt nachmittags handle, der von Beginn bis zum Ende der Handelszeit einen Spread von höchstens 0.02 (meistens 0.01) hat. Meine Erfahrung ist,
      dass ich am Morgen gut handeln kann. Ich bin morgens besonders aktiv, positiv und voller Energie. :)
      Am Nachmittag möchte ich bereits die Positionen wieder geschlossen haben.
      Auf keinen Fall möchte ich eine Nachtsession hinlegen. Wenn ich um 21:00 oder 22:00 Uhr noch
      mit offenen Positionen umgehen muss, ist das für mich nicht so effektiv.
      Im DAX habe ich auch 0,01 Spread bei derzeit höherer Volatilität und einem höheren Punktewert des Underlyings :)

      Sie verweisen auch auf QQQ wenn es etwas volatiler sein soll. Hier frage ich mich ob der
      NDX oder die Qs volatiler als der DAX sind...

      VXN ca. 11,2 vs. VDAX-New 14,6
      Der heutige Straddle hat eine Basis von 11950.
      Die Realisierung erfolgt mit einem Future-Schein Long auf den DAX
      und einem Put Optionsschein (doppelte Menge).
      Dies hat die gleiche Struktur, wie 50% Call und 50% Put.

      DAX-Future-OS 0,31
      DAX Put-OS 0,33

      Einstiegspreis Straddle 0,31+2*0,33 = 0,97

      Ich beabsichtige bis spätesten 17:30 Uhr den Straddle wieder zu schließen.
      Dies erfolgt ohne Berücksichtigung, ob die Taktik heute abend im Gewinn
      oder Verlust ist.
      Max:
      Long Straddles haben dauerhaft gesehen keinen positiven Erwartungswert. Warum muss es außerdem unbedingt der ODAX bei Optionen sein? Warum nicht z. B. den SPY entspannt nachmittags handeln, der von Beginn bis zum Ende der Handelszeit einen Spread von höchstens 0.02 (meistens 0.01) hat oder den QQQ wenn's etwas volatiler sein soll?
      Den heute vormittag eingegangenen Straddle habe ich jetzt gerade verkauft.

      Callseite (realisiert mit Optionsschein)
      Kauf 0,65 EUR
      Verkauf 0,74 EUR
      Profit +9 Cent

      Putseite (realisiert mit Optionsschein)
      Kauf 0,38 EUR
      Verkauf 0,30 EUR
      Loss -8 Cent

      Gesammtergebnis ohne Kosten +1 Cent
      Invest 65 plus 38 Cent ist 103 Cent
      Rendite (ohne Kostenbetrachtung) +1/103 ist 0,97% für 1 Tag
      Guten Morgen,

      ich habe heute ein kleines Rollenspiel erfunden.
      Viel Spaß damit.
      Bitte kommentieren. :)

      Gute Trades,
      Bis später.

      Grüße von gg12

      -----------------------------

      Gespräch mit Trader11

      Max:
      Guten Morgen Trader11. Sie haben den Job für eine Woche. Ist das ok für Sie?

      T11:
      Mir ist klar, dass ich Performance bringen muss.
      Deswegen habe ich nach einer Bestandsaufnahme jetzt einen Straddle im DAX
      eröffnet.

      Wollen Sie die Daten gleich wissen?

      Max:
      Bitte!

      T11:
      Ok. Die Basis ist 11950.
      Die Laufzeit ist bis Mittwoch, den 15.03.2017 um 13:00 Uhr.

      Max:
      Ist das nicht ein bisschen knapp mit der Laufzeit?
      Ich dachte Sie wollen einen Straddle/Strangle bis Freitag halten!

      T11:
      Das stimmt, jedoch ist es mir klar, dass ich Performance bringen muss.
      Sie wollen ein gutes Ergebnis in kürzester Zeit. Der Dax und die Volatilität
      sind für mich die ausschlaggebenden Faktoren heute. Ich bin bereit die
      Position jederzeit zu schließen.

      Max:
      Moment! Ich dachte Sie schließen die Position jeden Tag bis spätesten 17:30?

      T11:
      Das ist richtig. Ich halte mir jedoch die Möglichkeit offen, den Straddle über
      Nacht zu halten. Verkaufen kann ich die Straddles bis Mittwoch ca. 11:00 Uhr.

      Max:
      Ich erkenne kein System hinter Ihrer Vorgehensweise...

      T11:
      Lassen Sie sich positiv Überraschen. Das Risiko ist auf den Preis des
      Straddles begrenzt. Hier sind die Daten:

      Kauf Call bei ca. 11970 bei 0,65
      Kauf Put bei ca. 11985 bei 0,38

      Max:
      Sie haben ja bei verschiedenen Kursen gekauft. Ich dachte Sie wollten die
      beiden Optionsscheine gleichzeitig öffnen.

      T11:
      Ja, normalerweise mache ich das auch so. Heute allerdings habe ich das
      Muster im Dax mit dem Muster des letzten Montags verglichen. Da gings
      zunächst runter und dann war schnell ein Aufwärtsschub zu sehen. Das
      hat sich heute wiederholt. Zusätzlich ist der Wochentrend auch nach
      oben gerichtet.

      Max:
      Stopp! Das verstehe ich nicht! Sie sagten doch, dass es für Sie keinen
      Vorhersage über Tendenzen oder Muster im Dax gibt? Sie traden doch einen
      Volatilitätsausbruch, der mit einer Bewegung des DAX nach unten einhergeht!

      T11:
      Richtig, ich trade den Ausbruch. Dennoch habe ich mich von den Kursen
      der Vergangenheit beeinflussen lassen. Wenn ich das nicht wüsste, würde ich
      die Optionen oder Optionsscheine gleichzeitig kaufen. Ausserdem habe ich
      bei der Bestandsaufnahme erkannt, dass das Portfolio insgesamt noch etwas
      "Kopflastig" (Short Delta) ist. :)

      Max:
      Na dann! Viel Spaß und Erfolg!
      @woren Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort :)

      Die These "Stets Inside-Einstiege versuchen" ist auch meiner Meinung nach richtig, wenn

      1) kein Zeitdruck bei der Positionseröffnung herrscht.
      2) ein Fill am oder nahe des Mid-Points möglichst immer erfolgt.


      Erläuterungen zu 1)
      Für mich gibt es bei meiner Staddle-Eröffnung manchmal Zeitdruck, z.B. wenn ich
      eine Seite des Straddle gekauft habe, aber gemäß meinem Plan Delta-Neutral werden
      muss, also die andere Seite auch kaufen muss, um mein Risiko minimieren zu können.
      Ich verlasse mich nicht gerne darauf, dass der Markt seitlich pendelt, bis ich eine
      Ausführung meiner "Mid-Price"-Oders bekomme. Zu oft hat sich der Markt schon in die
      "falsche" Richtung bewegt. Für mich bedeutet es dann Stress, weil ich dem Markt
      hinterher laufen muss und dann oft zu einem wirklich unvorteilhaften Kurs kaufen
      muss.

      Erläuterungen zu 2)
      Meine Erfahrung mit EUREX ODAX Optionen ist leider, dass ich oft keinen Fill am (oder
      nahe über dem Mid-Preis beim Kauf) bekomme. Warum auch immer.

      Re: Stets Inside-Einstiege versuchen

      @ gg12

      Man läuft auf der Suche nach Insidepreisen keinen Kursen hinterher. Die automatisch gestellten Spreads sind so hoch, dass man bei Annahme eines fairen Pricingmodells, welches auf lange Sicht wegen der Anzahl der professionellen Mitspieler, die ansonsten arbitrieren könnten, relativ naheliegend ist, dass eine andere Betrachtung der automatisch gestellten Bids/Asks keinen Gewinn zulässt, weil die Transaktionskosten jeden Edge auffressen würden.

      Das Draufspringen auf diese Extrempreise mit Market Orders ist total anfängermäßig und kann bei einer langfristigen Betrachtung nicht funktionieren. Die Kurse schwanken ausreichend, dass man genügend gute Einstiegspreise sieht und ein Move um ein paar Punkte verschiebt eben den Einstieg etwas, ein verschenkter Spread ist aber ein für immer sicherer Verlust.

      Bei vernünftigen Brokern kann man Straddles, Strangles und Spreads als Ganzes Fill-or-Kill handeln. Mit nur minimaler Automatisierung kann der Vorgang des Abtastens und Handelns in Sekundenschnelle passieren.

      Statt richtig mitgeteilte (und darum nicht sinnvoll mit anderem Ergebnis diskutierbare) Fakten zu ignorieren, wäre es daher ein besserer Weg, die Handelsstrategie an der notwendigen Infrastruktur seitens des gewählten Dienstleisters und der eigenen Softwareauswahl zu optimieren.

      Nebenbei stand in meinem Post nichts von "dringlich", was einen Zeitbezug meinen würde, sondern von "eindringlich", was etwas von erheblicher Bedeutung meint. Der relative Verlust durch den Spread hat mit der Positionsgröße eher noch das Gegenteil Deiner Aussage zu tun, weil Du bei höheren Anzahlen bei den richtigen Anbietern günstigere Kostenstrukturen hast.