Interessante Beiträge von Investors & Traders Daily und

      Hey Fuchs, ich hatte es gestern auch gelesen und mir überlegt es hier im Board zu veröffentlichen. War es Gedankenübertragung? Ich glaube wir haben des öfteren die gleichen Wege.

      Mit dem Linienchart auf den Dax60 finde ich nicht gut. Aber in grösseren Zeitfenstern ist es nicht schlecht. Ich bin Fan von KISS :D
      >Er hat ein Programm aufgelegt, nach dem bis zum Jahr 2020 in Kalifornien jede dritte Kilowattstunde aus alternativen Energiequellen (Solarenergie, Energie durch Wasserkraft ...) gewonnen werden soll. Jede dritte Kilowattstunde, also 33,3 %! In Deutschland liegen wir trotz Regierungsbeteiligung der Grünen bei gerade mal rund 5 %.<

      Sehr sinnvoll, das Ist im Jahr 2004 mit dem Soll im Jahre 2020 zu vergleichen. Wollen, Sollen und Versprechen kann man viel (das hat Schwarzi vor seiner Wahl ja auch zur Genüge getan, indem er jeder Interessengruppe gerade das versprochen hat, was sie hören wollte, auch wenn es in der Gesamtheit völlig unvereinbar war), aber nur die Umsetzung zählt.

      Täglich so einen Quark zu veröffentlichen, das muß man erst mal schaffen. :rolleyes:
      ´.`
      "O lieb', so lang Du lieben kannst! O lieb' solang du lieben magst! Die Stunde kommt, die Stunde kommt, Wo du an Gräbern stehst und klagst.

      Dann kniest Du nieder an der Gruft ... Und sprichst: O schau auf mich herab, Der hier an deinem Grabe weint! Vergib, dass ich gekränkt dich hab'! O Gott, es war nicht bös gemeint!"

      von Ferdinand Freiligrath

      Was macht eigentlich Arnold Schwarzenegger?

      von Michael Vaupel

      Als vor kurzem die Trauerfeier für den einen Tag vor Ende seiner Amtszeit verstorbenen österreichischen Bundespräsidenten Klestil stattfand, da war auch Arnold Schwarzenegger dabei. Er führte die amerikanische Delegation in die Alpenrepublik. Da erinnerte ich mich daran, dass Schwarzenegger ja mittlerweile Gouverneur von Kalifornien ist. Und ich wurde neugierig: Was hat er dort inzwischen erreicht? Ich habe ein wenig recherchiert ...

      ... und wurde wirklich überrascht. Denn raten Sie mal, wo Schwarzenegger seinen Schwerpunkt gesetzt hat: Bei der Energie- und Umweltpolitik! Er hat ein Programm aufgelegt, nach dem bis zum Jahr 2020 in Kalifornien jede dritte Kilowattstunde aus alternativen Energiequellen (Solarenergie, Energie durch Wasserkraft ...) gewonnen werden soll. Jede dritte Kilowattstunde, also 33,3 %! In Deutschland liegen wir trotz Regierungsbeteiligung der Grünen bei gerade mal rund 5 %. Außerdem lässt Schwarzenegger den Ausstoß der Treibhausgase Methan und CO2 ab dem übernächsten Jahr streng limitieren. Das ist meines Wissens nach weltweit einmalig. Außerdem: Ab 2006 müssen auf einem Viertel der neu gebauten Häuser in Kalifornien Solarzellen angebracht sein! Keine schlechte Idee im "sunshine state", denn die in einem Jahr gebauten Häuser würden dann soviel Energie produzieren wie ein ausgebautes Kraftwerk.

      Schwarzenegger begründet das alles übrigens nicht ideologisch, sondern mit wirtschaftlichen und politischen Gründen: Laut "Die Zeit" verkündet er, dass "eine gesunde Umwelt die Voraussetzung für Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Steuereinnahmen ist". Außerdem will er von den Ölimporten unabhängig werden, und bezeichnet die alternativen Energiequellen deshalb als "Freedom Fuel", also sinngemäß "Treibstoff der Freiheit". Seine Vision: Wasserstoffautos. Den Ausbau eines flächendeckenden Netzes von Wasserstofftankstellen forciert er gerade.

      Die Mehrheit der Kalifornier ist offensichtlich begeistert. Hollywood ist regelrecht auf dem Ökotrip, Leonardo diCaprio unterstützt Solardächer in Los Angeles.

      Wenn das Carl Zichella vor den Gouverneurswahlen gewusst hätte! Zichella ist Chef der Umweltorganisation Sierra Club in San Francisco und meinte vor den Wahlen über Schwarzenegger: "Wir kennen seine Positionen nicht, aber sein persönlicher Lebenstil vermittelt den Eindruck, dass er sich nicht besonders um Umweltfragen schert." (Quelle: Netzeitung) Da hat Arnie nicht nur mich überrascht!

      Kompliment von meiner Seite! Auch dafür, dass Schwarzenegger gezeigt hat, dass Ökonomie und Ökologie keine Gegensätze sein müssen. Im Gegenteil: Eine vernünftige Umweltpolitik wie in Kalifornien führt zu neuen Boombranchen, wie der Solarwirtschaft und den Betreibern von Wasserstofftankstellen. Das schafft neue Arbeitsplätze. Hier geht es um große Beträge – nämlich ein Drittel der kalifornischen Energieausgaben. Es würde mich freuen, wenn an dieses Thema auch hierzulande aufgeschlossener herangegangen würde. Und Umweltschutz nicht fälschlicherweise als "wirtschaftsfeindlich" disqualifiziert würde.

      Drei empfehlenswerte Schritte

      Von Michael Vaupel
      Dass ich seit Monaten nicht auf europäische und amerikanische Aktien, sondern mit Erfolg auf Rohstoffe (Kupfer, Silber, Gold, Rohstoff-Indizes), Währungen (Euro/USD, Yen/USD) und China (Zertifikate auf den Gesamtmarkt und gelegentlich Einzeltitel) setze, ist für Sie nichts Neues.

      Ich bin zwar nicht so drastisch wie Martin Weiss von "Sicheres Geld", der mit einem Kollaps des US-Finanzsystems rechnet und US-Aktien selbst mit Kneifzange nicht anfassen würde. Aber seine "3 Schritte", die er empfiehlt, gefallen mir:

      "1. Schritt: Verkaufen Sie alle Investments, die wahrscheinlich am meisten getroffen werden - mittelfristige und langfristige (amerikanische) Anleihen, Aktien, die unter steigenden Zinsen leiden und (amerikanische) Immobilien, deren Wert durch den Boom billiger Kredite aufgebläht wurde."

      "2. Schritt: Trauschen Sie Ihre Erlöse a) in sichere Geldmarktanlagen, b) in inflationsgeschützte Anlagen, die in diesem Umfeld steigen werden."

      "3. Schritt: Denken Sie für frei verfügbares Geld auch an spekulative Anlagen, die mit steigenden Ölpreisen und höherer Inflation mitsteigen werden."

      202.000 Dollar für ein Essen mit Warren Buffett

      von unserem Korrespondenten Tom Dyson in Baltimore

      Ich habe immer gedacht, dass es billig sein müsste, mit Warren Buffett Essen zu gehen. Denn Buffett lebt in einem bescheidenen Haus, und er fährt ein altes Auto. Er hat keine angesagten Duschvorhänge und er gibt keine Schickeria-Parties. Obwohl er der zweitreichste Mann auf dem Planeten ist, mit einem Vermögen von 43 Milliarden Dollar.

      Aber ich hatte Unrecht: Gestern las ich, dass ein Mittagessen mit Warren Buffett 202.000 Dollar kostet. Diesen Betrag bot ein Investor in einer EBAY-Versteigerung. Der Betrag, der für dieses Mittagessen gezahlt wird, kommt einem wohltätigen Zweck zugute. 202.000 Dollar? Für ein Mittagessen? Hier in Baltimore, als Korrespondent des Investor's Daily, habe ich nie so teure Mittagessen ... oft hole ich mir nur schnell was auf die Hand.

      Als Alternative zu einem Mittagessen mit Warren Buffett könnten Sie an James Boric denken. Denn der gehört zu uns, und der bietet gute Investmentideen, ohne eine heftige EBAY-Rechnung. Und James ist gerade in exzellenter Stimmung ... hier hat gerade seinen 9. Gewinn in Folge realisiert, 22,2 % Plus mit einer Option. James Boric beschäftigt sich gerade mit Indien, nachdem gerade der neue indische Haushaltsplan vorgestellt worden ist:

      "Letzte Woche hat Indien mitgeteilt, dass das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal bei beeindruckenden 8,2 % lag – das größte Wachstum seit 15 Jahren. Das ist großartig! Diese News hätten die Schlagzeile jeder Zeitung, überall auf der Welt, sein sollen. Aber das war nicht der Fall. Die Leute sind irgendwie zurückhaltend, wenn es um Indien geht. Die meisten Leute weigerten sich, sich dafür zu begeistern, bis Indien seinen Haushaltsplan 2005 vorgestellt hatte. Sie wollten sehen, ob die Regierung dieses beeindruckende Wachstum mit den Staatsausgaben weiter ermuntern würde."

      Und Boric weiter: "Nun ist das neue Budget veröffentlicht worden. Meiner Meinung nach – und wichtiger, nach Meinung des Marktes – sollte das Wachstum nachhaltig sein. Und noch wichtiger: Premierminister Singh zeigt, dass er mit den linken Parteien in seiner Regierungskoalition zusammenarbeiten kann."

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      Deflation größere Gefahr als Inflation!

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      *** "Aktuell ist die Aufmerksamkeit der Investoren eher auf die Drohung einer Inflation – steigender Preise – gerichtet als auf eine Deflation", schreibt mein alter Freund Martin Spring.

      Aber die Inflation könnte meiner Ansicht nach eine geringere Bedrohung sein als die Deflation. Weil ...

      - Die Verbreitung des Internets ... die Kosten gesenkt und die Produktivität erhöht hat.

      - Der Wettbewerbsdruck aus den asiatischen Ländern wird mit dem Aufstieg Chinas stärker. Auch im Bereich Dienstleistungen (Verwaltung, Kundendienstleistungen, Programmieren, Entwicklung und Forschung).

      - Der Wettbewerb wird sich intensivieren als Konsequenz von Deregulierungen, Liberalisierung des Welthandels, Privatisierung, der Verbreitung des Kapitalismus in der freien Welt. Das hat zu globalen Überkapazitäten bei allen Arten von Gütern und Dienstleistungen, alt wie neu, geführt ...

      - Das Aufkommen eines internationalen Währungssystems, das einer Inflation feindlich gegenüber steht. Die Zentralbanker haben gemeinsam, dass sie die Preise stabil halten wollen. Bei den ersten Zeichen eines Inflationsproblems wird das globale Kapital aus der entsprechenden Währung fliehen, während die Anleiheninvestoren die Zinsen hochtreiben werden – was zu sofortigen unangenehmen politischen Konsequenzen für die betreffenden Regierungen führen wird.

      Es gibt Fed-Gouverneure wie Ben Bernanke, die eine mögliche Deflation als kein Problem ansehen. Denn "wir haben eine Technologie, die sich Notenpresse nennt", meint er. Nun, in Japan, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, haben sie eine solche Politik des "leichten Geldes" jahrelang ausprobiert. Seit dem Platzen der Spekulationsblasen am japanischen Aktien- und Immobilienmarkt.

      Man könnte argumentieren, dass Japan ohne diese Politik des leichten Geldes nicht nur eine jahrelange Stagnation, sondern eine jahrelange Depression erlitten hätte.

      Jedenfalls hat die japanische Regierung so große Ausgabenprogramme mit geliehenem Geld gestartet, dass die japanischen Anleihen das Ranking eines Dritte-Welt-Landes bekommen haben. Und in den letzten 5 Jahren hat die Bank of Japan Geld "gedruckt", indem sie den Banken Kredite zu Zinsen von nahezu 0 % hat zukommen lassen.

      Und dennoch sind die Preise gefallen.

      Vorteile einer großen Familie

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner, derzeit in einem kleinen Zimmer in Kanada

      Wir machen während unserer großen USA-Reise derzeit einen Abstecher nach Kanada. Gestern haben wir in einer kleinen Hütte beim Milford Lake übernachtet. Die ist nicht der Platz für Geheimnisse.

      Irgendjemand weinte letzte Nacht. Ich konnte es deutlich hören. Aber ich konnte nicht sagen, aus welchem Schlafzimmer das kam. In einem war mein Sohn Jules noch wach, und er diskutierte mit seiner Mutter seine Studien-Pläne. Seine Mutter will, dass er die Sache resoluter angeht. Sie will, dass er sich für ihre alma mater – Harvard – bewirbt. Jules ist sich nicht so sicher, ob er überhaupt studieren will.

      Unser Sohn Edward ist in ein anderes Zimmer verbannt worden, nachdem er unhöflich gegenüber seiner Mutter war. Ich weiß nicht, was der 10-jährige gesagt hat, aber ich kann es mir vorstellen. Seine Mutter hatte versucht, ihn dazu zu bringen, seine französischen Hausaufgaben weiterhin zumachen, selbst in den Sommerferien. Der Junge denkt, dass er sich einen Urlaub verdient hat.

      Ein anderes Zimmer teilen sich unsere zwei Töchter im Teenager-Alter; eine denkt nur über ihr Gewicht nach, die andere nur über ihren Freund.

      Und mein Sohn Henry befand sich in einem weiteren Zimmer, wo er ruhig las.

      Das sind die Vorteile, wenn man eine große Familie hat, liebe(r) Leser(in).

      Es gibt jeden Tag eine Krise, und bei vielen kann man überhaupt nichts dagegen tun. Das ist der Grund, warum Sie niemals einem Politiker oder einem Ökonomen trauen sollten, der keine große Familie hat. Denn zunächst einmal wird er nicht bescheiden sein; und zweitens wird er jede Menge Zeit haben.

      Ein Politiker ohne große Familie wird wahrscheinlich denken, dass er die Massen ernähren kann; ein Mann mit einer großen Familie weiß, dass er es noch nicht einmal schafft, dass seine Tochter mit Modelfigur genug isst. Ein frisch gebackener Studienabgänger kann leicht der Illusion anhängen, dass er das Verhalten von ganzen Nationen ändern kann; ein Mann mit einer großen Familie weiß, dass er noch nicht einmal seine eigenen Kinder dazu bringen kann, beim Essen gerade zu sitzen.

      "Was hast Du denn?"

      Ich hatte schließlich die Quelle des Weinens gefunden und stellte die geeigneten Fragen. Ich dachte mir, dass ich die Antwort schon kennen würde.

      "Ich denke nur an John", sagte meine Tochter Sophia. "Ich vermisse ihn. Und ich weiß ... sniff, sniff ... dass ich mich von ihm getrennt habe. Aber dieses Mal ist es endgültig. Ich habe mit ihm unmittelbar vor unserer Reise gesprochen. Ich erklärte ich, dass ich einfach nicht bereit bin für die Art von Verpflichtung, die er von mir wollte."

      "Honey, mach Dir keine Sorgen darüber", so der Pater Familias. "Ich bin mir sicher, dass Du das richtige tust. Kopf hoch. Vergiss nicht, Morgen ist Dein Geburtstag."

      "Ich bin mir auch sicher, dass ich das Richtige getan habe ... aber ich fühle mich schon jetzt so einsam. Er war vielleicht nicht der perfekte Freund, aber er war nett zu mir ... und es war schön, mit ihm zusammen zu sein."

      "Und was meinen Geburtstag angeht ... nun, das macht es noch schlimmer. Denn ich fühle, dass ich älter werde. Ich bin kein Kind mehr ... ich bin jetzt erwachsen. Und ich bringe mein Leben schon durcheinander ..."

      "Oh, komm schon, Sophia, Du bist doch erst 22. Du hast noch sehr viel Leben vor Dir, das Du durcheinander bringen kannst", sagte Ihr Vater, sie tröstend.

      Anschlagsgefahr und Wahlrallye – wie positionieren Sie sich richtig

      von Jochen Steffens

      Eigentlich passt heute alles ins Konzept. Die Ölpreise steigen, die Märkte fallen. Und dann kommt noch eine Terrorwarnung. Sie wissen, ich hatte fast schon angefangen mir Sorgen zu machen, dass die Rallye zu früh startet. Das wäre nicht gut gewesen, wo sollen die Märke hin, wenn alles 5 Monate lang steigen soll. Wahrscheinlich werden wir den Juli noch durchhungern müssen und dann, im August, werden die Ölpreis plötzlich fallen, schließlich erhöht offiziell die Opec ab August erneut die Förderquoten. Das könnte ein Auslöser sein. Wahrscheinlich ist bis dahin auch die Yukos Pleite aus dem Markt oder eingepreist, die Streiks in Nigeria haben ein gutes oder schlechtes Ende gefunden, die Amerikaner stellen ihre strategischen Käufe komplett ein, Ölfirmen, die Bush unterstützten wollen, drücken den Ölpreis zusätzlich – ein perfektes Szenario.

      Doch immer, wenn man sich in ein Szenario "verliebt" hat, sollte man vorsichtig werden und dieses hin und wieder skeptisch überprüfen: Was wäre wenn ...

      Und da bin ich über einige Ungereimtheiten gestolpert. Von einem amerikanischen Bürger habe ich gehört, dass einige religiös-konservativen Kreise in Amerika mit großem Entsetzten auf die Nachrichten über Folter durch US-Soldaten im Irak reagiert haben. Insbesondere als immer deutlicher wurde, dass dieser Skandal Wellen bis in die US-Regierung schlug. Dieser Folter Skandal hat Bush in den eigenen Reihen eine Menge Rückhalt gekostet. Von der Stimmung der Bevölkerung in den USA ganz schweigen. Bush steckt im Moment in den USA im Umfragetief.

      Könnte es sein, dass Bush durch die vielen Katastrophen in seiner Amtszeit, wie dem missratenen Irakkrieg, sich verschärfende Probleme im mittleren Osten, die Isolation der USA in der Weltengemeinschaft, aufgrund des desolaten Zustands seiner Regierung nach dem Folterskandal, den Rückhalt in der Großindustrie Amerikas verloren hat?

      Das ist eine entscheidende Frage. Ich bin im Moment allerdings davon überzeugt, dass eine miserable Bushregierung den meisten Konservativen wesentlich lieber ist, als ein (aus ihrer Sicht) "wischiwaschi" Kerry. Aus diesem Grund denke ich, dass sie immer noch Bush unterstützen.

      Eins scheint jedoch sicher, sollte der Ölpreis weiter steigen, beziehungsweise hoch bleiben, sollten die Märkte weiter seitwärts oder abwärts tendieren, sollten die Unternehmen ihre Prognosen für das dritte Quartal nicht anheben, sollte die allgemeine US-Wirtschaftskraft bis zur Wahl weiter abflauen, dann wird Bush NICHT wiedergewählt. Es würde mich jedoch wundern, wenn die Bush Getreuen, das so einfach zulassen würden.

      Immer noch gilt, wenn kurz vor oder im August die Ölpreise fallen, können Sie zunächst vorsichtig Long-Positionen aufbauen und diese nach und nach weiter ausbauen.

      Ein Hinweis noch zur Terrorwarnung: Die neue Terrorwarnung hat noch nicht zu einer Erhöhung der Sicherheitsstufe in den USA geführt, dafür ist sie offensichtlich zu wenig detailliert. Nach einem Bericht der "New York Times" zufolge, soll Bin Laden selbst, seine Anhänger zu Anschlägen in den USA aufgerufen haben.

      Insgesamt ist die Terrorgefahr vor der US-Wahl natürlich deutlich erhöht. Nach dem zweifelhaften Erfolg der EL-Kaida in Spanien, könnten die Terrororganisation natürlich auch in den USA versuchen, die Wahl zu beeinflussen. Das ist die Gefahr, die über allen Bullen schwebt.

      Um sich gegen diese Gefahr abzusichern, empfiehlt es sich, Ihre Long-Positionen im Vorfeld der Wahl abzuhedgen (abzusichern). Das heißt, Sie kaufen ein paar langfristig ausgerichtete Short-Zertifikate auf den Dax, deren Strike weit genug weg ist. Sollten ein Anschlag die Märkte erschüttern, verkaufen Sie auf dem Tief die Short-Positionen und können damit einen Teil der Verluste der Long-Positionen ausgleichen. Dann warten Sie auf die übliche technische Gegenreaktion, um aus den Long-Positionen auszusteigen.

      Sollte es keinen Anschlag geben, es aber zu einer Wahlrallye kommen, verkaufen Sie im Umfeld der Wahl die Long-Positionen und warten auf den Einbruch, der 2005 folgen sollte. Bei fallenden Märkten sollten Sie die Short-Zertifikate wieder verkaufen.

      Falls Sie über eventuelle Veränderungen des Szenarios und neue Strömungen und Entwicklungen an den Börsen informiert bleiben wollen, bleiben Sie dem Investor's Daily einfach treu – wie gesagt, ich mache eine kurze Auszeit und bin am Montag den 22.07.04 wieder für Sie da!

      Die Beiträge meiner amerikanischen Kollegen bleiben Ihnen in der Zwischenzeit natürlich weiterhin erhalten.

      Berufspolitiker

      "Warum ich kein Berufspolitiker bin? Ich würde an der Anstrengung scheitern, immer und überall Recht zu haben. Ich brauche offene Türen. Manchmal bilde ich mir ein, im Recht zu sein. Dann bin ich sogar überzeugt davon und verteidige meine guten Argumente. Aber ich muss immer meinen Irrtum in Erwägung ziehen. Warum? Ganz einfach, weil ich ein Mensch bin."

      - Sir Peter Ustinov in seinem Buch "Achtung! Vorurteile"

      Vorsicht! Rotlicht!

      von unserem Korrespondenten Tom Dyson in Baltimore

      Vorsicht. Die Ampeln sind auf "Rot" umgesprungen. Rotlicht ist angesagt.

      Irgendwann am letzten Wochenende tat ich mein Bestes, um den amerikanischen Unabhängigkeitstat zu feiern, und ich fand mich auf einem Barhocker im Stadtteil "the block" (eine der weniger glamourösen Seiten von Baltimore), trank billigen Rotwein, mit 3 Transsexuellen, zwei Schwulen und einer Dame ... aber, ich schweife ab ...

      Denn das "Rotlicht", auf das ich mich heute beziehe, hat nichts mit den dunklen Klubs und Straßenecken von Baltimore zu tun, sondern mit einem "Verkaufssignal" des Aktienmarktes. Sie sehen, liebe(r) Leser(in), wir hier vom Investor's Daily gehen weit, um Ihnen gute Ergebnisse präsentieren zu können. Wir wagen uns in Territorien vor, die Brokern, "Market Makern" und Aktien-Gurus vorenthalten bleiben. Denn wir rufen eindeutig zum "Verkaufen" auf. Und hier ist der Grund:

      Der weltbekannte Anayst Dr. Steve Sjuggerud hat einen Indikator entwickelt, den er das "1–2–3-Aktienmarkt-Modell" nennt. Der Indikator zeigt "rot", wenn 1) Aktien teuer sind und 2) die Fed die Zinsen erhöht.

      Letzten Mittwoch wurde der zweite Teil davon erfüllt; Greenspan hat die Leitzinsen um einen Viertelprozentpunkt erhöht. Und was die Bewertungen der Aktien angeht, nun, ich brauche Ihnen ja wohl nicht zu sagen, wie teuer amerikanische Aktien sind. Aber ich werde es Ihnen dennoch sagen.

      Diese Woche nennt das Barron's Magazin für den US-Aktienmarkt ein durchschnittliches KGV von 21,6. Dr. Sjuggerud bezeichnet ein KGV von 17 als angemessen, woraus sich eine Überbewertung von 21 % errechnet. Damit der Indikator wieder von "rot" zu "gelb" umschlägt, da müsste die Fed die Leitzinsen entweder senken oder für zumindest 6 Monate unverändert lassen. Oder die Aktien müssten wieder fair bewertet sein. "Wir sind wahrscheinlich mehr als ein Jahr von beidem entfernt", sagt der notorisch akkurate Dr. Sjuggerud, "gewöhnen Sie sich ans Rotlicht."

      Scharfsinnige Leser(innen) werden sich fragen, wie akkurat dieser Indikator in der Vergangenheit war. Nun, die Ergebnisse sind – natürlich – exzellent. Wenn man die letzten 80 Jahre untersucht, dann gab es 25 Fälle, in denen es für mindestens 3 Monate "Rotlicht" gab. Und in 20 dieser 25 Fälle sind die Aktienkurse gefallen, um durchschnittlich 14 % pro Jahr.

      Karamellbonbons

      "Die zehn Gebote Gottes enthalten 279 Wörter, die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 300 Wörter, die Verordnung der europäischen Gemeinschaft über den Import von Karamellbonbons aber exakt 25911 Wörter."

      Das ist doch alles ein Riesenschwindel!

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Oh Leser(in), liebe(r) Leser(in) ...

      Wieder einmal muss ich innehalten und nach Luft schnappen. Das ist doch alles ein Riesenschwindel, schreie ich wieder einmal. Der amerikanische Kapitalismus ist – genauso wie die amerikanische Demokratie – korrupt, degeneriert und schwach geworden. Aber ich bin ein einsamer Rufer in der weiten Wildnis von Realtime-Informationen und dummem Optimismus.

      Und dennoch gibt es Beweise – direkt auf den Titelseiten. "Die US-Löhne verlieren an Boden", sagen die Rocky Montain News. Die Story ist einfach – selbst Ökonomen könnten sie verstehen. Die Löhne sind in den USA in den 12 Monaten bis Mai um 2,2 % gestiegen. Die Inflation – die Konsumentenpreisinflation, also die, die die Dinge für die Leute, die Löhne erhalten, teurer macht – ist um 3,1 % gestiegen.

      Ich will nur bemerken, dass 2,2 % fast 1 Prozentpunkt unter 3,1 % liegen. Also hat der amerikanische Arbeiter – von dem die gesamte Weltwirtschaft abhängig – real gesehen weniger verdient.

      Findet das denn niemand ein bisschen merkwürdig? Ich meine, schließlich sollen sich die USA doch mitten in einem Aufschwung befinden. Und in jeder früheren Wirtschaftserholung sind die Löhne stark gestiegen. Diesmal sind sie gefallen.

      Die Schlussfolgerung ist natürlich offensichtlich: Dieser Aufschwung ist nicht wie die vorigen Aufschwünge. Er ist wie eine Ente, die nicht schwimmen kann ... eine Giraffe ohne langen Hals ... wie ein Steuerbeamter mit Herz. Kurz gesagt: Nicht das, was es vorgibt, zu sein. Es ist überhaupt kein Aufschwung.

      Was noch? Die US-Wirtschaft soll die dynamischste der Welt sein. Sie soll sowohl die Proletarier als auch die Kapitalisten reich machen. Aber keine von beiden Gruppen wird reich. In den letzten 6 Jahren haben die Investoren per saldo mit Aktien keine Gewinne erzielt. Und Dividenden? Bringen Sie mich nicht zum lachen.

      Und die große amerikanische Jobmaschine ist seit 3 Jahrzehnten außer Betrieb. Seitdem ist der Reallohn nicht gestiegen! Und während der Zeit der Bush-Administration sind 1,5 Millionen Arbeitsplätze abgebaut worden. Im produzierenden Gewerbe wurden sogar 2,9 Millionen Jobs vernichtet. Aber bei Wal-Mart wurden genug neue Hilfskräfte eingestellt, so dass diese größtenteils neue Jobs gefunden haben.

      William Niskanen – ein Volkswirt, dessen Namen man in den Reagan-Jahren oft hörte – schätzt, dass fallende Reallöhne für die Amerikaner in den nächsten 5 bis 10 Jahren zum Leben gehören werden. Was danach passieren wird, das sagte er nicht.

      Ich befinde mich gerade mit meiner Familie auf großer USA-Reise. Wie wir den Flug verbrachten ... siehe weiter unten. "Eine Familie von Euro-Snobs entdeckt Amerika neu" ...

      Kapitalistische Kühe

      Von Michael Vaupel

      Kapitalismus ist nicht gleich Kapitalismus. Dafür gibt es ein schönes Beispiel.

      TRADITIONELLER KAPITALISMUS:

      Sie haben zwei Kühe.

      Sie verkaufen eine und kaufen einen Bullen. Ihre Herde vermehrt sich,
      und die Wirtschaft wächst.

      Sie verkaufen ihre Herde und finanzieren mit dem Erlös Ihren
      Ruhestand.

      AMERIKANISCHE VERSION:

      Sie haben zwei Kühe.

      Sie verkaufen eine und zwingen die andere dazu, die Milch von vier Kühen zu produzieren.

      Sie wundern sich, wenn diese Kuh tot umfällt.

      FRANZÖSICHE VERSION:

      Sie haben zwei Kühe.

      Sie streiken, weil Sie drei Kühe wollen.

      JAPANISCHE VERSION:

      Sie haben zwei Kühe.

      Sie ändern deren Design, so dass sie nur noch ein Zehntel ihrer ursprünglichen Größe haben, aber 20 Mal soviel Milch produzieren. Dann erfinden Sie clevere Komikbilder, die Sie "Cowkimon" nennen und weltweit vermarkten.

      DEUTSCHE VERSION:

      Sie haben zwei Kühe.

      Sie schaffen es, dass diese 100 Jahre leben, nur einmal pro Monat
      fressen und sich selbst melken.

      BRITISCHE VERSION:

      Sie haben zwei Kühe.

      Beide leiden an Rinderwahnsinn.

      ITALIENISCHE VERSION:

      Sie haben zwei Kühe, aber Sie wissen nicht, wo sich diese befinden.

      Sie machen eine Mittagspause.

      RUSSISCHE VERSION:

      Sie haben zwei Kühe. Sie zählen diese und kommen zu dem Ergebnis, dass Sie 5 Kühe haben. Sie zählen diese nochmals und kommen zu dem Ergebnis, dass Sie 42 Kühe haben. Sie zählen diese nochmals und kommen zu dem Ergebnis, dass Sie 12 Kühe haben.

      Sie hören mit dem Kühe zählen auf und öffnen eine weitere Wodka-Flasche.

      SCHWEIZER VERSION:

      Sie haben 5.000 Kühe, von denen Ihnen keine gehört.

      Sie berechnen den Besitzern Gebühren, da Sie diese Kühe unterbringen.

      HINDU VERSION:

      Sie haben zwei Kühe.

      Sie verehren diese.

      CHINESISCHE VERSION:

      Sie haben zwei Kühe.

      Sie haben 300 Leute, die diese melken.

      Sie nehmen Vollbeschäftigung und hohe Rinder-Produktivität für sich in Anspruch, und Sie verhaften den Journalisten, der die Zahlen veröffentlicht hat.

      VERSION aus ARKANSAS:

      Sie haben zwei Kühe.

      Die links ist irgendwie süß.

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