Interessante Beiträge von Investors & Traders Daily und

      Ölpreis-Hysterie - Terroristen nutzen Charttechnik

      Von Gregor Bauer

      Ist sie nicht irre, die Diskussion um den Ölpreis. Alles diskutiert sich die Köpfe heiß, wann und warum der Preis für das schwarze Gold steigt oder fällt. Dazu kommen dann noch die Berechnungen der Fundamentalanalysten, wie sich ein steigender Ölpreis auf die Wirtschaft in x-Jahren auswirken könnte.

      Mich versetzt immer wieder die Binsenweisheit vieler Investoren in Erstaunen: Steigt der Ölpreis um einige Cent - nur weg mit Aktien. Fällt er dann wieder um einige Cent - Hurra, Kaufen! Sie konnten dieses Spielchen in den letzten Wochen sehr gut in den Nachrichten verfolgen.

      Natürlich kann sich ein dauerhaft steigender bzw. hoher Ölpreis auf die meisten Wirtschaftszweige negativ auswirken. Doch dies geschieht nicht sofort, sondern bestenfalls mit erheblicher zeitlicher Verzögerung. Trotzdem werden Aktien heute aus diesem Grund gekauft oder verkauft. "Die Börse handelt die Zukunft" ist eine beliebte, aber meiner Meinung nach völlig irreführender Spruch. Ich sage Ihnen: Die Börse reagiert meistens völlig hysterisch auf Ereignisse, die möglicherweise eintreten könnten, oder eben auch nicht. Eben irrational. So stochern viele Fundamentalanalysten eher immer im Nebel herum, weil Sie nicht wissen, welche Meldung denn morgen die Sache wieder ganz anders erscheinen lässt.

      Mein Punkt dabei ist: Lassen Sie sich nicht von diesen Analysten ins Boxhorn jagen. Nur die Charts selbst sagen Ihnen, wo es in Zukunft lang geht. Denn die Emotionen der Marktteilnehmer sind vorhersehbar. Ich gebe Ihnen ein Beispiel.

      Jetzt nutzen schon Terroristen die vorhersagbaren Reaktionen der Börsenteilnehmer. In der vergangenen Woche haben mich die Nachrichten geradezu in Angst und Schrecken versetzt. Die terroristischen Anschläge in Saudi-Arabien sind begangenen worden, um die Märkte zu verunsichern und den Ölpreis in die Höhe zu treiben. Dieses Statement haben die Terroristen selbst auf einer Internet-Seite abgegeben. Ziel war es, die westlich Wirtschaft zu schädigen. Und im Endeffekt heißt das: Alle Anleger an den westlichen Finanzplätzen werden zum Spielball von fundamentalistischen Terroristen.

      Mit anderen Worten: Terroristen machen sich die vorhersehbaren Reaktion der Börsenteilnehmer für Ihre Zwecke zu nutze. Lassen Sie sich daher nicht von dieser Hysterie anstecken!

      Die Charts zeigen Ihnen die Marktstimmung. Sie werden echte Trends von Hysterie unterschieden lernen. Sie werden eben nicht mehr am Tiefpunkt in Panik verkaufen und in Kursschüben teuer Ihre Werte einkaufen.

      Erkennen Sie die Psychologie des Marktes in den Charts, und Sie sind nicht mehr manipulierbar. Eine besonders gute Methode, um die Psychologie der Märkte zu verstehen bieten die Kerzencharts. Sie visualisieren Angst und Gier der Marktteilnehmer, und stellen ein Instrumentarium an Formationen zur Verfügung, welches Ihnen hilft, Trendumkehrpunkte zuverlässig zu prognostizieren.

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      Ein "elitärer Klüngelverein"?

      von Michael Vaupel

      Gerade recherchiere ich bei BBC etwas über die "Bilderberg-Gruppe". Noch nie davon gehört? Kein Wunder, denn es handelt sich um eine Gruppe, die sich hinter verschlossenen Türen trifft. Dabei könnte es sich vielleicht um die mächtigste Organisation der Welt handeln. Das hat nichts mit "Verschwörungstheorien" zu tun, sondern die Fakten liegen auf dem Tisch. Allerdings kennen sie nur die wenigsten.

      Also, um was es geht:

      Bei der "Bilderberg-Gruppe" handelt es sich um eine Elite-Versammlung von westlichen Denkern und Mächtigen, die seit rund 50 Jahren besteht.

      Diese treffen sich einmal pro Jahr – und über die Ergebnisse wird nichts mitgeteilt. In der breiten Presse wird auch so gut wie gar nicht über diese Treffen berichtet. Hingegen sind z.B. bei G8-Treffen die Zeitungen voll von Details. Dabei gehörten laut BBC dieses Jahr zu den Teilnehmern der jährlichen Bilderberg-Konferenz der Weltbank-Präsident James Wolfensohn, Microsoft-Chef Bill Gates, der Chef des Ölriesen British Petrol, John Browne, und der US-Senator John Edwards. Mitglieder sind außerdem Henry Kissinger und der ehemalige britische Schatzkanzler Kenneth Clarke.

      Was diese Männer (von teilnehmenden Frauen ist mir nichts bekannt) besprechen? Die Öffentlichkeit weiß es nicht! Kein Reporter darf an den Treffen teilnehmen. Kein Wort dringt nach außen.

      Diese Organisation hält nichts von Öffentlichkeitsarbeit. Der Sitz der Bilderberg-Gruppe befindet sich im niederländischen Leiden. Wenn man dort anruft, dann wiederholt eine unpersönliche Frauenstimme auf Band die gewählte Nummer und fordert dazu auf, nach dem Pfeifton die eigene Nummer zu hinterlassen. Jeder, der zufällig angerufen hätte, würde niemals damit rechnen, gerade bei der Bilderberg-Gruppe angerufen zu haben.

      Natürlich regt diese Abschottung die Phantasie an. Der Brite Mr. Gosling meint dazu: "Mein Hauptproblem ist die Geheimniskrämerei. Wenn sich so viele Leute mit so viel Macht an einem Platz treffen, dann denke ich, dass wir eine Erklärung verdienen, was dort vor sich geht."

      Dem kann ich nur zustimmen. Aber wir erhalten keine Erklärung.

      Also doch ein gefundenes Fressen für Verschwörungstheoretiker? Nun, ziemlich sicher wird bei diesen Treffen nicht über "das Schicksal der Welt" entschieden. Eher handelt es sich um einen "elitären Klügelverein". Aber diese Geheimniskrämerei wird sicherlich die Phantasie einiger Mitbürger(innen) anregen.

      Beste Grüße,

      Michael Vaupel

      Die "90–10"-Strategie

      von Michael Vaupel

      Grundlage der Empfehlungen in meinem Börsenbrief "Optionsschein-Profits" ist immer die "90–10"-Strategie.

      Das bedeutet: Ich empfehle, 90 % des Gesamtvermögens in relativ sichere, strategische Zertifikate zu investieren. Diese haben entweder eine Kapitalgarantie zu Laufzeitende oder einen relativ großen Risikopuffer. Mit diesen "sicheren 90 %" peile ich 8–15 % Plus pro Jahr an.

      Mit den "spekulativen 10 %" kann dann richtig "gezockt" werden, in Frage kommen z.B. Turbo-Optionsscheine mit hohem Hebel.

      Der Kapitalerhalt ist bei dieser Strategie auf Jahressicht selbst dann gesichert, wenn ALLE "spekulativen 10 %" zum Totalverlust werden: Denn diese Verluste werden durch die Erträge der "sicheren 90 %" nach ca. einem Jahr komplett ausgeglichen.

      Gleichzeitig lassen Sie sich die Chance auf schnelle Trading-Gewinne im Bereich 50 % bis nach oben offen nicht entgehen!

      Ich kann Ihnen diese Strategie nur empfehlen.

      US-Leitzinsen steigen – Renditen am Anleihenmarkt fallen

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      von Michael Vaupel

      Da erhöht die Fed die Leitzinsen um einen Viertelprozentpunkt – und was macht die Rendite der US-Staatsanleihen? Sie fällt – wie seit Tagen –, und zwar alleine gestern um 0,05 % auf 4,56 %. Damit steht sie auf einem Mehrwochen-Tief. Anfang Juni hatte sie im Topp bereits rund 4,90 % erreicht.

      Wie passt das zusammen – Erhöhung der US-Leitzinsen und Rückgang der Rendite am US-Anleihenmarkt?

      Nun, hier sehen wir wieder einmal an klassisches Phänomen: Das "buy the rumour, sell the fact".

      In diesem Fall bedeutet das:

      Eine US-Leitzinserhöhung war seit Monaten abzusehen, so gut wie sicher.

      Zunächst einmal müssen Sie wissen, dass es einen Unterschied zwischen der Entwicklung der Leitzinsen und der Umlaufrendite bei den US-Staatsanleihen gibt. Letztere folgt dem Gesetz von Angebot und Nachfrage, richtet sich aber letztlich auch nach der Höhe der Leitzinsen.

      Steigende Leitzinsen bedeutet also "irgendwie schon" auch steigende Umlaufrendite (da sich die Umlaufrendite auf lange Sicht gesehen nicht gegen die Entwicklung der Leitzinsen stemmt). Und steigende Umlaufrenditen sind deshalb genau das, was der Markt bereits seit einem Jahr "vorweggenommen hat". Das ist mit dem "buy the rumour" gemeint: Das Vorwegnehmen der eigentlichen Entscheidung.

      Dieses "Vorwegnehmen" war aber zu drastisch. Denn die Umlaufrendite der US-Staatsanleihen ist innerhalb eines Jahres von 3,11 % auf bis zu 4,90 % geklettert. Im gleichen Zeitraum blieben die Leitzinsen immer bei 1,0 %, mit der Aussicht auf eine Erhöhung auf 1,25 %. Folge: Dieses "Vorwegnehmen" war zu drastisch und musste korrigiert werden.

      Deshalb kam es zu den sinkenden Renditen am US-Anleihenmarkt in den letzten Wochen, und daran konnte auch die Bekanntgabe der allseits erwarteten US-Leitzinssenkung ("the fact") nichts ändern.

      Sie sehen wieder einmal: Es sind die Gerüchte und "Einpreisungen", die die Kurse machen. Wenn die Nachricht selbst bekannt wird, dann kommt es oft sogar zu einer gegenteiligen Kursbewegung – als der, die man eigentlich bei diesem Ereignis erwarten würde.

      Beste Grüße,

      Michael Vaupel

      USA: Top-Manager haben ihre Bezüge um 26 % erhöht

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Der amerikanische Kapitalismus ist genauso degeneriert geworden wie die amerikanische Demokratie. Die gierigen Manager, die die 500 größten US-Unternehmen managen (die sogenannten "Fortune 500 companies"), haben sich im letzten Jahr ihre eigenen Bezüge um 26 % erhöht.

      Weder der Kapitalismus noch die Demokratie funktionieren so, wie es in Schulbüchern geschrieben steht. Die kapitalistischen Unternehmen arbeiten nicht zum Wohle ihrer Aktionäre ... und die Regierung arbeitet nicht zum Wohle der Wähler. Stattdessen arbeiten beide Institutionen für ihre Manager ... diese schön redenden Menschen, die mit dem Geld anderer Leute Karriere machen. Jahr für Jahr finden die Manager neue Wege, mehr Geld für sich zu bekommen – durch Aktienoptionspläne, Pensionen, Gesundheitsfürsorge, goldene Handschläge.

      Warum nicht? Die kleinen Leute lesen das Kleingedruckte ohnehin nie.

      Und auch Politiker verhalten sich wie Manager – sie nutzen das System so, dass Herausforderer kaum eine Chance haben. U.S. Term Limits, eine Gruppe mit offensichtlicher Zielsetzung, schätzt, dass die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein US-Kongressabgeordneter wiedergewählt wird, bei 99 zu 1 liegt. Die einzige Art und Weise, einen solchen Kongressabgeordneten loszuwerden, ist zu warten, bis er tot umfällt. Dann gibt es noch die seltenen Fälle, dass er mit einem lebendigen Jungen oder einem toten Mädchen zusammen im Bett gefunden wird.

      Jedenfalls sind die kleinen Investoren und die kleinen Wähler zu sehr mit ihren Hypotheken beschäftigt, als dass sie sich um Politiker und Manager kümmern würden.

      Bärenmangel – ist eine Sommer-Rallye überhaupt möglich?

      von Jochen Steffens

      Für den geneigten Leser des Investor's Daily sollte es nicht verblüffend sein. Wir befinden uns im oberen Drittel der großen seit Anfang des Jahres bestehenden Seitwärtsbewegung. Und – was passiert? Die Stimmung ist überaus bullish. Eigentlich ist das noch fast zu negativ ausgedrückt: Nach der neuesten Sentiment-Erhebung (Stimmungsanalyse) der deutschen Börse sind die Bären in Ihrer Art zurzeit vom Aussterben bedroht ...

      Im Moment befinden sich nach dieser Erhebung 59 % im Bullenlanger, 27 % sind neutral gestimmt und nur 10 % zeigen sich noch bearish. Das soll, Medienberichten zu Folge, ein bisher noch nie da gewesener Extremwert sein.

      Das passt! Genau so sollte es an der oberen Begrenzung einer Seitwärtsbewegung sein. Der überwiegende Teil der Anleger IST investiert und alle setzten darauf, dass die Widerstandslinie bei 4.170 Punkten gebrochen wird. Alle und jeder ist bullish! Da wundert es auch nicht, wenn "Sommerrallye" der Begriff der Woche ist.

      Nur wer soll noch kaufen, wenn alle bullish und investiert sind?

      Ich sollte nun vielleicht doch warnen, auch wenn es diesmal selbst mir schwer fällt – ich frage mich, warum eigentlich. Die Indikationen sind doch eindeutig. Extrem bullishes Sentiment, Juli als schlechter Monat, US-Zinserhöhung, oberes Drittel der Seitwärtsbewegung und sich verschlechternde US-Konjunkturdaten – der perfekte Mix für zumindest kurzfristig fallende Kurse.

      Ist etwa die Stimmung bereits derart bullish, dass selbst ich mich, als mit den Bären sympathisierender Antizykliker, anstecken lasse – mit sehenden Augen?

      Ausschließen kann ich das nicht. Es zeigt mir jedoch, wie schwer es manchmal sein kann, sich der Massenstimmung NICHT anzuschließen.

      Die Bären haben es aber auch nicht leicht: Zunächst die lange Nachkriegsrallye und dann die aktuelle Konsolidierung. Seit über einem Jahr werden keine neuen Tiefs generiert, nicht einmal in der Konsolidierungsphase. Das bedeutet, die Bären durften seit nunmehr einem Jahr immer nur ganz kurz mal triumphieren. Dazu kommt, dass die amerikanische Wirtschaft zu brummen scheint, die Weltwirtschaft sich leicht erholt und selbst Japan sich seit langer Zeit auch wieder über positive Konjunkturnachrichten freuen kann. Dann will auch noch Gold seine Aufwärtsbewegung nicht mehr so recht fortsetzen. Da braucht es schon einen starken, fast unbeugsamen Willen, um nicht auch bullish zu werden. So dürfte diese Sentimenterhebung zu erklären sein.

      Für mich ist diese Überlegung ein Zeichen dafür, dass dem Dax bald die Luft ausgehen wird. Wenn die Bären wirklich mürbe geworden sind, dann sind die nächsten und damit letzten Hochs nicht mehr weit. Mein ungutes Gefühl kann aber auch einfach damit zusammenhängen, dass ich an meiner Theorie der "Wahl-Rallye" hänge. Es kann nämlich sehr gut sein, dass die Auswirkung dieser Faktoren auf einen Zeitpunkt "nach der US-Wahl" verschoben wird.

      Dieses extreme Sentiment kann natürlich auch dazu führen, dass wir vor der Wahl noch einmal abtauchen und dann wieder ansteigen – der Weg des größten Schmerzes, wie gestern beschrieben ...

      Ohne diese US-Wahl würde ich mich nun langsam langfristig auf fallende Kurse positionieren. Dann auf ein deutliches Umkehrsignal im Dax warten, um diese Positionen weiter auszubauen – aber wer sagt denn, dass Börse einfach sei ...

      P.S. auf Wochenbasis hat die Stochastik bereits umgeschlagen!!!

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      Fragwürdige Kursstellungen bei Optionsscheinen, Teil 2

      von Michael Vaupel

      Also, weiter mit dem Thema "Fragwürdige Kursstellungen bei Optionsscheinen"! Ich hatte gestern berichtet, was der Emittent ABN Amro auf eine Anfrage des Trader's Daily Lesers Peter Z. geantwortet hatte (dieser hatte bemerkt, dass der Emittent beim Gold-Call mit der WKN 360845 innerhalb weniger Minuten deutlich niedrigere Kurse stellte, obwohl der Kurs des Basiswertes sogar eher etwas zugelegt hatte). Also, hier noch mal die Antwort des Emittenten:

      "Am Freitag Abend wurde der Optionsschein mit der WKN 360845 an die von uns niedrigere implizite Volatilität angeglichen. In diesem Fall hat der Rückgang der Volatilität diesen Kursrückgang ausgemacht. Die Volatilität ist ein Maß, welches nicht unbedingt marktkonform ist. Die implizite Volatilität wird vom Emittenten in den Optionsschein eingepreist und bietet somit nicht die Transparenz wie etwa ein Zertifikat, bei welchem der Preis ausschließlich aus dem inneren Wert bestimmt wird und nicht aus anderen Faktoren, wie etwa die Volatilität."

      Mich wundert diese Antwort überhaupt nicht! Denn die sogenannte "implizite Volatilität" ist die Stellschraube, mit der die Emittenten die Kurse von Optionsscheinen ziemlich willkürlich beeinflussen können. Warum das so ist:

      Es gibt Formeln, mit denen sich der "faire Wert" eines Optionsscheins berechnen lässt. Die beiden Amerikaner Black und Scholes haben die grundlegende entsprechende Formel entwickelt (und zwar für Optionen), weshalb man von der "Black/Scholes-Formel" spricht. In diese Formel fließen bestimmte Faktoren ein, wie

      - die Laufzeit des Scheins – die Höhe des Basispreises – der Kurs des Basiswertes – das allgemeine Zinsniveau

      Es ist nun so, dass diese Faktoren von den Emittenten NICHT bestimmt werden können. Diese Faktoren stehen fest, da kann nichts getrickst werden.

      Es gibt aber einen einzigen Faktor, der vom Emittenten bestimmt werden kann: Und das ist die sogenannte "implizite Volatilität". Was das ist?

      "Volatilität" kann man vereinfacht mit "Schwankungsbreite" übersetzen (ich könnte Sie jetzt auch mit Begriffen wie Standardabweichung und Normalverteilung zutexten, die Details sind in diesem Zusammenhang aber überhaupt nicht notwendig). Bei der Berechnung des fairen Preises für Optionen und Optionsscheine gilt generell: Je höher die Schwankungsbreite, desto höher der faire Preis!

      Das Problem mit der Volatilität: Man kann zwar historische Werte für die Volatilität eines bestimmten Basiswertes berechnen – die sogenannte "historische Volatilität" –, aber die sagt nicht unbedingt etwas über die zukünftige Entwicklung der Volatilität aus. Sie wird deshalb bei der Berechnung des fairen Preises einer Option/eines Optionsscheines nicht berücksichtigt. Stattdessen wird ein Wert für die tatsächliche Volatilität geschätzt – und dieser Wert geht dann in die Berechnung des fairen Preises ein. Dieser Wert wird die "implizite Volatilität" genannt.

      Wer diesen Wert schätzt? Natürlich der Emittent, der die Kurse stellt. Und jetzt sehen Sie, warum der Emittent bei fragwürdigen Kursstellungen (z.B. ein temporäres Absacken des Optionsschein-Kurses, um Stopps auszulösen) immer mit der Standardantwort "Die implizite Volatilität hat sich geändert" antworten kann!

      Dies war ja auch bei der oben zitierten Antwort von ABN Amro der Fall: "Am Freitag Abend wurde der Optionsschein mit der WKN 360845 an die von uns niedrigere implizite Volatilität angeglichen ..." bedeutet nichts anderes, als dass ABN Amro einfach den Wert für die implizite Volatilität gesenkt hat, was den Kurs des Optionsscheins fallen ließ.

      Und ob so eine Senkung gerechtfertigt war oder nicht – wer kann das schon mit 100 %iger Sicherheit sagen? Der Emittent kann immer sagen, dass er diese Senkung der Volatilität aus Gott weiß welchen Gründen für sinnvoll erachtete. Und dagegen sind wir machtlos!

      Sind wir völlig machtlos? Nein!

      Mein Rat an Sie:

      1. Da besonders Optionsscheine mit hohem Zeitwert betroffen sind (also Scheine, die "aus dem Geld" notieren), sollten Sie diese generell meiden! Der Grund: Die implizite Volatilität spielt für die Berechnung des Zeitwertes eine wichtige Rolle – und nicht beim "inneren Wert". Bei 1:1-Indexzertifikaten oder Turbo-Zertifikaten spielt die implizite Volatilität deshalb so gut wie gar keine Rolle, da diese Scheine fast gar keinen Zeitwert besitzen. Also: Am besten auf Zertifikate setzen, und bei Optionsscheinen nur solche nehmen, die "im Geld" notieren – also bei denen der Kurs des Basiswertes unter dem Basispreis notiert.

      2. Auch bei Optionsscheinen ohne hohen Zeitwert sollten Sie darauf achten, dass die "implizite Volatilität" unter der "historischen Volatilität" liegt! Denn das bedeutet, dass im Preis des Optionsscheins eine relativ geringe Volatilität berücksichtigt wurde. Und da der Optionsscheinpreis bei steigender Volatilität zunimmt, haben Sie bei solchen Scheinen ein besseres Chance/Risiko-Profil. Sie finden die Werte für die "implizite" und die "historische" Volatilität kostenlos im Internet, bei Anbietern wie onvista.de (geben Sie dort einfach die ISIN oder WKN des betreffenden Optionsscheins ein).

      Das ist damit gemeint, wenn Profis davon sprechen, dass Sie noch prüfen müssen, ob die "implizite unter der historischen Vola" liegt.

      Ich hoffe, Ihnen mit meinen Ratschlägen geholfen zu haben. Machen Sie es den Emittenten nicht zu leicht, wenn es um "fragwürdige Kursstellungen" geht – denn es geht schließlich gleichzeitig um Ihr Geld!

      Beste Grüße,

      Michael Vaupel

      Diese Amerikaner!

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner in Paris

      "Aggh ... les Americains ...!"

      Mein Taxifahrer hörte sich die Nachrichten im Radio an. Irgendetwas schien ihm nicht zu gefallen.

      "Ich mag Amerikaner. Aber nicht Bush", sagte er.

      "Ich höre das ziemlich oft", erklärte ich ihm. "Die Leute sagen, dass sie die Amerikaner mögen – wahrscheinlich sind sie einfach höflich –, aber dass sie Bush nicht mögen. In den USA ist es genau andersrum. Da tendieren die Leute dazu, Frankreich zu mögen, aber nicht die Franzosen ..."

      "Heh, heh ... Sie müssen Amerikaner sein ... was halten Sie von Ihrem Präsidenten?"

      "Ja, Bush ist eine Enttäuschung", meinte ich. "Die Leute, die ihn gewählt hatten, dachten, dass sie einen Mann wie Reagan bekommen würden – einen Mann, der sich nicht zu sehr um politische Details kümmern würde, aber ein ehrlicher Kerl mit guten Instinkten wäre. Aber jetzt hat sich herausgestellt, dass seine Instinkte so fehlerhaft sind wie alles andere. Er ist eine nationale Schande."

      "Oh, dann denke ich, dass Sie den anderen unterstützen ... wie heißt der nochmal, Kerry?"

      "Machen Sie Scherze? Der ist doch noch schlimmer ..."

      Fragwürdige Kursstellungen bei Optionsscheinen, Teil 1

      von Michael Vaupel

      Unerhört! Was sich einige Emittenten herausnehmen, das ist ... (das schreibe ich besser nicht). Sie merken: Ich bin wieder beim Thema "tricksende Emittenten" angelangt. Und da sich sonst niemand öffentlich mit diesem Thema befasst (soweit ich weiß), sehe ich es als meine Pflicht an, Sie vor dubiosen Kursstellungen einiger Emittenten zu warnen. Ich sage Ihnen konkret, welche Schlüsse Sie ziehen sollten. Jetzt zu einem konkreten Fall: Trader's Daily Leser Peter Z. teilte mir mit, dass ihm beim Gold-Call mit der WKN 360 845 (Emittent: ABN Amro) eine merkwürdige Kursstellung aufgefallen war. Er schrieb mir (und gleichzeitig dem Emittenten):

      "Seit einigen Tagen halte ich den o.a. Optionsschein in meinem Depot. Am frühen Freitagabend gibt dieser Schein nun innerhalb weniger Minuten 16 Cent, immerhin rd. 12 %, ab. Aus für mich in keiner Weise nachvollziehbaren Gründen. Nachstehend der zugehörige Kursverlauf des Basiswertes (Gold), der zwischen 18.30 Uhr und 20.00 Uhr eher etwas zulegt. Selbstverständlich habe ich mir daraufhin den Kursverlauf ähnlicher OS anderer Emittenten angesehen. Kein Einziger weist einen auch nur annähernd ähnlichen Kursverlauf auf. Siehe Dresdner Bank DR0AYE. Oder Société Général A0CN0G. Da mir ähnlich abenteuerliche Kursstellungen in letzter Zeit auch bei anderen ABN-Papieren aufgefallen ist (z.B.ABN0B1 Call-Zerti auf Kupfer) stelle ich mir doch einige besorgte Fragen: 1. Wie kalkulierbar sind ABN-Papiere? 2. Ist ein vernünftiges Money-Management mit ABN-Papieren angesichts solcher Kursstellungen überhaupt noch möglich?"

      Der Emittent antwortete Herrn Z. – die Kernaussage der Antwort lautete:

      "Am Freitag Abend wurde der Optionsschein mit der WKN 360845 an die von uns niedrigere implizite Volatilität angeglichen. In diesem Fall hat der Rückgang der Volatilität diesen Kursrückgang ausgemacht. Die Volatilität ist ein Maß, welches nicht unbedingt marktkonform ist. Die implizite Volatilität wird vom Emittenten in den Optionsschein eingepreist und bietet somit nicht die Transparenz wie etwa ein Zertifikat, bei welchem der Preis ausschließlich aus dem inneren Wert bestimmt wird und nicht aus anderen Faktoren, wie etwa die Volatilität."

      Aha! Mich wundert diese Antwort überhaupt nicht. Denn der Verweis auf die "Anpassung an eine veränderte implizite Volatilität" ist eine klassische Standardantwort. Was damit gemeint ist und warum Sie ziemlich sicher in einem vergleichbaren Fall eine ähnliche Antwort erhalten würden – das sage ich Ihnen Morgen hier im Trader's Daily. Dann sage ich Ihnen auch, was für Schlussfolgerungen Sie ziehen sollten.

      Also, bis Morgen zum "Teil 2"!

      Michael Vaupel

      Zum Glück gibt es Träumer auf dieser Welt

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner in Paris

      *** Zunächst einmal der Blick zu den Sternen.

      Denn diese Methode zur Prognose der weiteren Entwicklung der Aktienkurse ist wahrscheinlich genauso gut bzw. schlecht wie jede andere.

      Meine Freundin Veronique Valors hat mir gesagt, dass ihr auf Astrologie basierendes Aktiendepot in den letzten 22 Monaten um 307 % zugelegt hat. Was sagt sie jetzt?

      "Die letzten Tage (des Juni) und Anfang Juli werden sehr gefährlich werden." *** Ich habe zuhause keinen Fernseher. Aber gelegentlich, in einem Hotelzimmer, habe ich schon die Möglichkeit, fernzusehen – einfach, um mich erschrecken zu können.

      Und das britische Fernseher ist sogar noch vulgärer als das amerikanische Fernsehen, wenn man sich das vorstellen kann. Das habe ich auf meinen zahlreichen Reisen nach London gemerkt.

      Was ich letzten Mittwoch Abend im britischen Fernsehen sah, das ließ mich lachen. Da wurde eine Gruppe der wahrscheinlich dümmsten Briten, die Gott jemals geschaffen hat, gezeigt ... in einer Show, die zeigte, wie normale Menschen zu Existenzgründern werden. Zwei Ehepaare entschieden sich dazu, ein "Bed an Breakfast" in Spanien zu starten. Sie verkauften ihre Häuser in England und zogen nach Spanien. Sie hatten weder genug Hirn, Fähigkeit oder Geld, um das erfolgreich durchzuziehen. Natürlich war dieses ganze Abenteuer von Anfang bis Ende ein Alptraum – besonders für die Zuschauer. *** "Wenn man viel Geld hat, dann hat man ein Problem", sagte mir mein Freund Jon am Wochenende. "Es ist schwer, das Geld loszuwerden, ohne lächerlich auszusehen. Man gibt ein Vermögen aus, um sich extravagante Kleider zu kaufen und die Bewunderung seiner Freunde und den Neid seiner Gegner zu erwecken. Aber man wird nur eine fette Beute für Luxus-Verkäufer ... und ein Idiot für den Rest der Welt."

      Ich bin nicht außergewöhnlich reich; aber ich habe mir in jahrzehntelanger Arbeit einiges verdient, und zwar ausschließlich "self made". Aber ich könnte dennoch der Mann sein, an den Jon denkt. Es gibt bestimmte Dummheiten, denen ich nicht widerstehen kann. Das sind keine Sportwagen, keine Manets, keine Yachten oder Technologieaktien oder gemalte Frauen – gegenüber diesen Dingen bin ich so ignorant wie eine Theater-Ratte gegenüber Berthold Brecht. Aber wenn es um Immobilien an exotischen Orten geht, dann zücke ich meine Brieftasche.

      "Ich habe ein tropisches Paradies gefunden", erzählte ich Jon. "Ich werde ein Kaufangebot abgeben."

      "Wo ist das", fragte er mich.

      "In Südamerika ... in einem Dritte Welt Land, das sich immer kurz vor einer Revolution befindet. Deshalb sind die Preise niedrig."

      "Gibt es dort gute Straßen?"

      "Nun, nein ..."

      "Wie ist die Versorgung ... also Elektrizität, Wasser?"

      "Nun, ... bei diesem Objekt gibt es weder Elektrizität noch Wasser."

      "Was willst Du dann damit?" wollte Jon wissen.

      "Ich weiß nicht ... ich glaube, einfach davon träumen ..."

      "Nun, Gott sei für die Träumer dieser Welt gedankt", sagte Jon. "Ohne sie würde es für die Hälfte der Aktien Welt und viele Immobilien keine Käufer geben."

      Mitten in der Zeitenwende ...

      von Martin Weiss

      In der vergangenen Woche konnten die deutschen Aktien sich gut behaupten. Es war schon ein wenig überraschend, daß der Dax am Freitag über der 4000-Punkte-Marke schloss. Angesichts der aktuellen Ifo-Geschäfsklima-Daten für den Monat Juni hielt sich der Aktienmarkt letztlich sehr gut.

      Die Botschaft der Münchner-Konjunkturforscher war sicherlich keine "gute". Sowohl die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate verschlechterten sich spürbar.

      Besonders interessant ist, daß ein starker Rückgang vor allem in Westdeutschland zu verzeichnen war. Zudem trübte sich die Stimmung besonders im Groß- und Einzelhandel merklich ein. Dies ist aber vor dem Hintergrund der jüngsten Gfk-Kosumklima-Zahlen sicherlich nicht allzu überraschend.

      Letztlich ahnen die Bürger wohl genau, daß das Ende der Zumutungen, oder anders gesagt letztlich des Wohlstandsverlustes noch lange nicht erreicht und in Sicht ist. In anderen Worten, der freie Fall ist noch längst nicht gestoppt. Anders läßt sich auch die im ersten Quartal auf über 14 Prozent gestiegene Sparquote nicht deuten. Die Deutschen scheinen sehr wohl begriffen haben, daß harte Zeiten am Horizont stehen.

      Oder, anders formuliert, eine solch hohe Sparquote ist schon ein deutlicher Hinweis für tiefe Zukunftsangst. Sicherlich ist diese Angst vor dem Hintergrund der desaströsen Situation der deutschen Staatsfinanzen nicht ganz unbegründet. Ja, die Bürger scheinen zu spüren, daß die Lage der öffentlichen Kassen so katastrophal ist, daß "normale" Lösungsperspektiven ausscheiden.

      Nach Expertenberechnungen müssen die öffentlichen Kassen allein in diesem Jahr 80 Milliarden Euro neue Kredite aufnehmen. Dies bedeutet einen Schuldenzuwachs von über 2500 pro Sekunde. Der "offen zugegebene" Schuldenstand Deutschlands beträgt über 1,36 Billionen Euro. Zusammen mit der impliziten Staatsverschuldung (sprich den stillen Lasten aus Beamtenpensionen bzw. Rentenanwartschaften) beträgt die Gesamt-Staatsverschuldung Deutschlands über 330 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Tendenz stark steigend! Ob diese horrende Schuldenlast auch vor dem Hintergrund einer aufgrund des demographischen Wandels, sprich Überalterung und Vergreisung der Bevölkerung, eher mittel- bis langfristig stagnierenden deutschen Wirtschaft, noch ohne große Einschnitte (sprich Radikalkürzungen bei den Sozialversicherungen oder letzten Endes gar mittels "Währungsreform") tilgbar ist, überlasse ich Ihrer Phantasie. Wie auch immer, wenn schon die Lage Deutschlands eher wenig Anlaß zur Freude gibt, so war die Entwicklung beim Goldpreis in den letzten Tagen sehr positiv. Wichtig war, daß auf Wochenschlußkursbasis sowohl die 200-Tage-Linie als auch die wichtige Marke von 400 $ überwunden werden konnten. Insofern sind die nächsten Widerstände auf dem Wag nach oben bei 405 bzw. 413 $.

      Ebenfalls erfreulich auch, daß das gelbe Edelmetall auch auf Euro-Basis (sprich auf 330 Euro je Feinunze) zulegen konnte. Aber, langfristig hat der Goldpreis, gerade auch auf Euro-Basis, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der maroden deutschen Staatsfinanzen gewaltiges Steigerungspotential.
      @Dragon

      diese überaus beeindruckende Geschichte hängt seit 2 Jahren neben meinem Arbeitsplatz :)

      Sie ist so schön, weil sie wahr ist. Das Gute liegt oft so nahe....
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!

      Die Geschichte vom mexikanischen Fischer

      von Michael Vaupel

      Die Märkte warten derzeit auf die Zinsentscheidung der US-Zentralbank (steht Mittwoch an). Vorher dürfte nicht viel passieren. Lassen wir die neue Woche also ruhig angehen, mit dieser kleinen Geschichte:

      Ein Investmentbanker stand in einem kleinen mexikanischen Fischerdorf am Pier und beobachtete, wie ein kleines Fischerboot mit einem Fischer an Bord anlegte. Er hatte einige riesige Thunfische geladen. Der Banker gratulierte dem Mexikaner zu seinem prächtigen Fang und fragte wie lange er dazu gebraucht hatte.

      Der Mexikaner antwortete: "Ein paar Stunden nur. Nicht lange." Daraufhin fragte der Banker, warum er denn nicht länger auf See geblieben ist, um noch mehr zu fangen.Der Mexikaner sagte, die Fische reichen ihm, um seine Familie die nächsten Tage zu versorgen. Der Banker wiederum fragte: "Aber was tun sie denn mit dem Rest des Tages?"

      "Der mexikanische Fischer erklärte: "Ich schlafe morgens aus, gehe ein bisschen fischen, spiele mit meinen Kindern, mache mit meiner Frau Maria nach dem Mittagessen eine Siesta, gehe in das Dorf spazieren, trinke dort ein Gläschen Wein und spiele Gitarre mit meinen Freunden. Sie sehen, ich habe ein ausgefülltes Leben."

      Der Banker erklärte: "Ich bin ein Harvard Absolvent und könnte Ihnen ein bisschen helfen. Sie sollten mehr Zeit mit Fischen verbringen und von dem Erlös ein größeres Boot kaufen. Mit dem Erlös hiervon wiederum könnten sie mehrere Boote kaufen, bis sie eine ganze Flotte haben. Statt den Fang an einen Händler zu verkaufen, könnten sie direkt an eine Fischfabrik verkaufen und schließlich eine eigene Fischverarbeitungsfabrik eröffnen. Sie könnten Produktion, Verarbeitung und Vertrieb selbst kontrollieren. Sie könnten dann dieses kleine Fischerdorf verlassen und nach Mexiko City oder Los Angeles und vielleicht sogar New York umziehen, von wo aus sie dann ihr florierendes Unternehmen leiten."

      Der Mexikaner fragte: "Und wie lange wird dies dauern?"

      Der Banker antwortete: "So etwa 15 bis 20 Jahre."

      Der Mexikaner fragte: "Und was dann?"

      Der Banker lachte und sagte: "Dann kommt das Beste. Wenn die Zeit reif ist, könnten sie mit Ihrem Unternehmen an die Börse gehen, Ihre Unternehmensteile verkaufen und sehr reich werden. Sie könnten Millionen verdienen."

      Der Mexikaner sagte: "Millionen, und dann?"

      Der Banker sagte: "Dann könnten sie aufhören zu arbeiten. Sie könnten in ein kleines Fischerdorf an der Küste ziehen, morgens lange ausschlafen, ein bisschen fischen gehen, mit Ihren Kindern spielen, eine Siesta mit Ihrer Frau machen, in das Dorf spazieren gehen, am Abend ein Gläschen Wein genießen und mit Ihren Freunden Gitarre spielen."

      Wie Sie mehrere Monitore unter Windows zum Laufen bekommen – wirklich sehr einfach!

      von Jochen Steffens

      Als ich anfing mit mehreren Monitoren arbeiten zu wollen, musste ich mir von sehr vielen Experten zunächst sehr viel Blödsinn anhören. Man brauche eine teure Grafikkarte mit dem Anschluss für zwei Monitore (bekanntester Vertreter: Die Matrox-Karten) – das gehe sonst nicht, etc.

      Das ist, wie gesagt, totaler Blödsinn. Sie brauchen lediglich zwei Grafikarten und zwei Monitore. Einen alten Monitor hat jeder rumstehen. Allerdings muss eine der Grafikarten eine PCI-Karte sein, da die meisten neuen PC's über nur einen AGP-Slot verfügen – leider. Aber auch das ist eigentlich ganz gut, denn PCI Karten gibt es mittlerweile fast geschenkt.

      Diese beiden Karten müssen noch "multimonitoring" fähig sein, das sind jedoch die meisten (beim Hersteller nachfragen, in den Fach-Geschäften weiß das meistens keiner). Ich habe mir damals eine aus einem Fachgeschäft AUSGELIEHEN, um es zu testen, weil mir der "Experte" nicht sagen konnte, ob diese Karte geeignet war!!! Es hat natürlich funktioniert. Gut ist, wenn beide Karten von der gleichen Firma sind, dann braucht man oft nicht einmal mehr die Software für die zweite Karte zu installieren. Ansonsten:

      Beide Grafikkarten in die entsprechenden Slots stecken, Computer hochfahren, Software für die neue Grafikkarte installieren. Dann den Computer noch einmal neu starten. Wenn er hochgefahren ist, die rechte Maustaste auf eine freie Stelle des Desktops klicken (Eigenschaften von Anzeige). Dann auf den Ordner "Einstellungen klicken".

      Dort erkennen Sie dann in dem grauen Feld plötzlich zwei Monitore, wovon einer, der neue, etwas heller "verdeckt" erscheint. Diesen klicken Sie dann mit der rechten Maustaste an, es erscheint ein Fenster, dort steht "angefügt", dieses Wort klicken Sie an und schon haben sie den Monitor (wenn die zweite Grafikkarte richtig installiert wurde) aktiviert. Das war es schon!

      Mit der linken Maustaste können Sie diesen Monitor auf dem grauen Feld dann hin und her verschieben, so dass er genauso zum ersten Monitor steht, wie er auf Ihrem Schreibtisch zu diesem steht. Das hat den Grund, dass Sie, wenn Sie mit ihrer Maus aus dem einen Monitor in Richtung des zweiten Monitors wechseln wollen, auch tatsächlich dort landen – etwas rumprobieren und sie werden das Prinzip sehr schnell verstehen. Und schon haben Sie eine auf zwei Monitore ausgedehntes Desktop und können dort alle Fenster hin und her verschieben, wie Sie wollen.

      Das ganze dauert wenige Minuten und ist derart einfach, dass es mich wirklich gewundert hat, wie wenige Verkäufer in den Fachgeschäften hier in Köln, einschließlich den großen bekannten Computerhändlern, davon Ahnung hatten, nämlich KEINER ! Ich habe mich mehrere Tage durch Köln durchgefragt und dann, wie oben beschrieben, es einfach ausprobiert (Ist allerdings auch schon etwas her ...).

      Das kann man angeblich mit bis zu 9 Monitoren machen (das ist dann wahrscheinlich doch etwas übertrieben). Etwas Schwierigkeiten machen manche Spiele, doch dafür kann man einfach die anderen Monitore kurzfristig, wie oben beschrieben über "angefügt", ausschalten.

      (P.S. Die Windows Aussagen beziehen sich auf Windows XP und Windows 2000, bei anderen habe ich das nicht getestet, müsste aber ähnlich funktionieren.)

      Gutes Equipment und der kleine Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg

      von Jochen Steffens

      Manchmal ist es schon unglaublich, was an den Börsen so passiert, diese kleinen Spielchen mit dem Future und dem Dax. Ich erinnere mich, als ich anfing zu traden, sagte eine Bekannte zu mir: "Schaff Dir das beste Equipment an, dass es gibt." Damals war ich mir sicher, ich würde es auch so schaffen und so lächelte ich milde. ICH bräuchte so etwas sicherlich nicht!

      Wie sehr ich mich getäuscht habe. Diese Bekannte, die nie etwas mit Börse zu tun hatte, hat letzten Endes vollkommen Recht behalten. Als ich mit dem Day- und Swing-Traden anfing, hatte die Börse gerade das Internet erreicht. Ich erinnere mich noch an 15 Min verspätete Kurse und an Realtime-Kurse, die man mit einem Mausklick aktualisieren musste, was zu einer ungeheuren Beanspruchung und einem Verschleiß der linken Maustaste führte. Das alles war natürlich immer noch wesentlich besser, als seinen Bankberater anzurufen oder gar einen Termin auszumachen, um die neuesten Veränderungen im Depot durchzugeben.

      Wenn ich das Traden damals mit dem heutigen Traden vergleiche, ist es logisch, warum es damals so wesentlich schwieriger, wenn nicht gar unmöglich für mich war, nachhaltig Gewinne zu erwirtschaften. Heute ist mir klar, warum ich zunächst, neben den üblichen Schwierigkeiten und Fehlern die jeder "Anfänger" im Day-Trading-Geschäft macht, auch noch so Geld verlor. Wie oft haben mir einfach wenige Minuten gefehlt, die zwischen Gewinn und Verlust standen. Aus heutiger Sicht, hat mich das schlechte Equipment mehr Geld gekostet, als ich für ein brauchbares Equipment ausgegeben hätte (nicht alles was teuer ist, ist auch gut).

      Und nun komme ich zum Sinn dieser langen Rede: Heute morgen passierte etwas im Dax, was mich wieder daran erinnerte. Ich konnte erkennen, dass der Dax-Future nach oben gezogen wurde. Auf dem Dax-Future Chart zeigte sich eine weiße Kerze nach der anderen, in sehr unnatürlicher Häufung, während der Dax gemächlich hinterher schlich. Solche Entwicklungen sind es, die rechtzeitig warnen. Der Markt verrät sich immer irgendwie. So schrillten in diesem Moment bei mir alle Alarmglocken.

      Normalerweise wird der Dax Future auf diese Art und Weise nach oben gezogen, wenn größere Adressen aus dem Markt wollen. Ein besonders deutliches Zeichen dafür ist, wenn wichtige charttechnische Marken "auf unnatürliche" Art und Weise gebrochen werden und es danach NICHT weiter geht. Als dann um 9.30 Uhr der Future stoppte, wurde mir klar, dass nicht auf einen besseren IFO-Index getradet wurde, der um 10 Uhr erscheinen sollte. In diesem Fall wäre es weiter gegangen, sondern, dass einige einfach nur gut aus dem Markt kommen wollten.

      Genau zu jenem Zeitpunkt war eins sicher, wichtige kapitalkräftige Adressen rechneten mit einem negativen IFO-Ergebnis oder sogar einem negativen Tagesverlauf.

      Es gab noch etwas anderes, dass mich irritierte, die Kommentatoren auf den bekannten Börsensendern waren heute wieder einmal sehr großzügig mit bullishen Kommentaren. In letzter Zeit ein zuverlässiger Kontraindikator.

      Die Leser meines Target-Trader konnte ich so 20 Min. vor Veröffentlichung des Ifo-Indexes informieren, dass Sie aus einem spekulativen Dax Long mit leichtem Gewinn aussteigen sollten. Dann kam der IFO-Index wesentlich schlechter rein und bestätigte die Vermutung (Zwar blieb der Schein auch nach dem Einbruch durch den Ifo-Index noch so gerade im Gewinn aber immerhin am vorläufigen Hoch im Dax bei ca 4015 Pkt verkauft).

      Und genau hier zahlt sich ein brauchbares Equipment aus. Ich versuche immer wieder, gerade Anfänger davon zu überzeugen, dass für das schnelle Traden, das Equipment den kleinen aber sehr entscheidenden Unterschied zwischen Gewinn und Verlust ausmachen kann.

      Sie würden auch nicht mit einem VW-Käfer an einem Formel Eins Rennen teilnehmen wollen und so vermessen sein, auch nur auf einen Punkt zu hoffen (nichts gegen VW-Käfer).

      Dieses Spiel, der manipulierten Futures, beobachte ich immer wieder. Und immer wieder kann man viel aus dem Zusammenspiel zwischen Futures, Dax, Devisen und auch Gold/Silber erkennen. Genau das sind die Mindestvoraussetzungen, die Sie brauchen, um solche Verbindungen zu erkennen und zu finden, damit Sie im Daytrading-Geschäft erfolgreich sein können: Realtimekurse der Indizes und Futures, der Devisen und der Edelmetalle und die Möglichkeit mehrere Charts gleichzeitig nebeneinander anzeigen zu lassen, um diese Kursverläufe zu vergleichen. Mehrere Monitore (mind. 2) sind da auch kein Luxus, sondern ein Muss, um die vielen Informationen gleichzeitig beobachten zu können. Auch das muss nicht teuer sein! (Lesen Sie dazu auch die Anleitung, weiter unten!).

      Es muss nicht gleich die teuerste Software sein, aber ein guter Kurslieferant ist Gold wert.

      Wenn diese Grundvoraussetzungen nicht erfüllt sind, dann erschweren Sie sich das Traden nur unnötig, wenn es nicht sogar unmöglich wird. Sollten Sie hingegen längerfristig orientiert sein, ist das Equipment nicht so wichtig. Wenn es nur darauf ankommt, das Ziel zu erreichen, können Sie schließlich auch zu Fuß die Formel Eins Strecke meistern.

      Tricksende Emittenten: Wie diese die Kurse beeinflussen – ganz legal!

      Ich bleibe heute noch einmal beim Thema "tricksende Emittenten" – denn ich habe gemerkt, dass dieses Thema bei Ihnen großen Anklang gefunden hat. So schrieb mir Trader's Daily Leser Nikolaus F. "aus dem sonnigen Wien":

      "Kann es sein, dass Emittenten versuchen das Underlying zu manipulieren um den Verfall von Zertifikaten auszulösen??? Ich bin kurz vor Weihnachten mit einem Dax-Zertifikat auf die Nase gefallen, das um genau einen Punkt (!!) im Dax die Verfallsschwelle unterschritten hat. Danach ist der Dax ja bekanntlich gestiegen. Den Frust muss ich ja nicht beschreiben, oder? Auch in anderen Situationen ist mir immer wieder aufgefallen, dass das Underlying ganz knapp unter die Verfallsschwelle läuft um dann promt zu drehen. Was meinen Sie dazu??"

      Meine Antwort dazu ist eindeutig: Natürlich "manipulieren" die Emittenten die Kurse des Basiswertes (des sogenannten Underlyings)! Das ist mir bereits mehrfach aufgefallen – aber daraus kann man den Emittenten rechtlich keinen Strick drehen. Denn wenn Sie sich die Verkaufsprospekte z.B. zu Turbo-Optionsscheinen ansehen, finden Sie Formulierungen wie diese:

      " Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang auch, dass die Anbieterin und mit ihr verbundene Unternehmen im Rahmen ihrer üblichen Geschäftstätigkeit bzw. zur Absicherung von Risikopositionen aus den begebenen Optionsscheinen Geschäfte in dem Basiswert bzw. in auf den Basiswert bezogenen Derivaten tätigen, und dass insbesondere unter ungünstigen Umständen (niedrige Liquidität des Basiswertes) ein solches Geschäft den Eintritt eines Stopp-Loss-Ereignisses auslösen kann."

      Das habe ich im Verkaufsprospekt zu einem Nokia Turbo-Zertifikat gefunden. Die WKN dieses Scheins lautet 817366, der Emittent ist die Société Générale. Sie können meine Angaben leicht überprüfen und auch bei anderen Zertifikaten nachsehen – solche Formulierungen finden sich in leicht abgewandelter Form bei vielen Scheinen.

      Was bedeutet jetzt diese Formulierung? Nichts anderes, als dass die Société Générale oder "ein mit ihr verbundenes Unternehmen" den Kurs des Basiswertes beeinflussen kann. Das wird sie natürlich insbesondere dann tun, wenn der Kurs des Basiswertes unmittelbar vor der Knock-Out-Barriere notiert.

      Sie wissen: Es gibt Turbo-Optionsscheine, die bei Erreichen der Knock-Out-Barriere WERTLOS verfallen. Stellen Sie sich so einen Optionsschein auf die Nokia-Aktie vor, mit Knock-Out-Barriere 11,00 Euro. Wenn jetzt der Kurs der Nokia-Aktie bei 11,05 Euro notiert – dann darf der Emittent vorhandene Bestände an Nokia-Aktien kurzfristig verkaufen, um den Kurs der Nokia-Aktie einmal auf genau 11,00 Euro oder darunter fallen zu lassen. Das reicht aus, um alle entsprechenden Nokia Turbo-Optionsscheine mit Knock-Out-Barriere 11,00 Euro verfallen zu lassen. Ein lohnendes Geschäft – für den Emittenten.

      Dieses Spiel funktioniert natürlich besonders leicht, wenn es sich um einen kleineren Wert handelt, denn da lassen sich bereits mit relativ geringen Beträgen Kursveränderungen im gewünschten Sinne erzielen.

      Und Sie können sicher sein, dass die Emittenten das in ihrem Sinne ausnutzen! Nicht ohne Grund nehmen Emittenten die entsprechenden Formulierungen in die Verkaufsprospekte auf – so können sie sich rechtlich absichern.

      Das können wir leider nicht ändern – aber zur Kenntnis nehmen können wir es! Und daraus unsere Schlüsse ziehen.

      Mit diesem Fazit: Turbo-Zertifikate, bei denen der Basiswert in der Nähe der Knock-Out-Barriere notiert, sind TABU! Ich weiß, dass viele Trader gerade von solchen Scheinen angezogen werden, da diese auch den höchsten Hebel haben. Aber diese Trader müssen jederzeit damit rechnen, dass der Emittent den Kurs des Basiswertes so beeinflusst, dass die Knock-Out-Barriere erreicht wird.

      Also, ich kann Ihnen nur dringend raten: Finger weg von solchen Turbo-Optionsscheinen!

      Michael Vaupel von Traders Daily