Tradingpsychologie

      Lieber Niccolas35 :)

      "Also bei 10 - 20 % Gewinn brauchst Du aber viel mehr Gewinn- als Verlusttrades. "

      Es kommt auf deine Strategie drauf an!
      Wann wäre, wenn ich z.B. als SL -2% nur setzte.
      Dann käme auf einen positiven Trade fünf negative (bei 10% Gewinn Strategie).
      Das wäre eine Verhältnis von 1:5 also somit klar negativ, wonach dem ersten Anschein nach kein Mensch traden würde!
      Ich sehe das aber andersrum. Für mich ist es nämlich nur ein 20% Risiko.

      Also wie gesagt, es kommt auf die Strategie drauf an!

      So be 8)

      Grüße

      Firebold
      Mag der Pessimist auch Recht behalten - der Optimist hat bis dahin besser gelebt.
      Lieber Firebold!
      Also bei 10 - 20 % Gewinn brauchst Du aber viel mehr Gewinn- als Verlusttrades. Denn wo setzt Du das Exit, wenn ein Trade in die falsche Richtung geht? Das ist doch genau das, was in dem Artikel steht: man soll die Gewinne laufen lassen und Verluste eingrenzen. Die Frage ist doch nur, wo grenze ich ein und wie lange lasse ich laufen? Denn diese Börseweisheit ist natürlich leicht geschrieben, jedoch schwer umgesetzt, denn sonst würde es wohl nur erfolgreiche Trader geben :D
      Liebe Grüße,
      Nicc

      Original von Firebold
      Es kommt darauf wohl an in was man investiert in Bezug auf Gewinne bzw. Verluste realisieren.
      Ich glaube, dass das Momentum durchaus eine Rolle spielt.
      Z.B. hatten wir über Weihnachte und Neujahr wahnsinnig geringe Schwankungen im DAX.
      Also ich persönlich hätte da nicht gehandelt, auch wenn es vielleicht den ein oder anderen guten Trade gehabt hätte.
      Außerdem hängt es auch von der Person ab, die tradet.
      Manchen reicht 10% Gewinn. Und andere wiederum wollen lieber 20% Gewinn haben.
      Also sehr viel Psychologie spielt hier eine Rolle.

      So be 8)

      Grüße

      Firebold
      Es kommt darauf wohl an in was man investiert in Bezug auf Gewinne bzw. Verluste realisieren.
      Ich glaube, dass das Momentum durchaus eine Rolle spielt.
      Z.B. hatten wir über Weihnachte und Neujahr wahnsinnig geringe Schwankungen im DAX.
      Also ich persönlich hätte da nicht gehandelt, auch wenn es vielleicht den ein oder anderen guten Trade gehabt hätte.
      Außerdem hängt es auch von der Person ab, die tradet.
      Manchen reicht 10% Gewinn. Und andere wiederum wollen lieber 20% Gewinn haben.
      Also sehr viel Psychologie spielt hier eine Rolle.

      So be 8)

      Grüße

      Firebold
      Mag der Pessimist auch Recht behalten - der Optimist hat bis dahin besser gelebt.
      @ Procash

      Wirklich sehr interessanter Artikel, ich hatte kürzlich im Forum versucht, eine Diskussion genau zu diesem Thema anzuregen, und wie sich zeigte, ist gutes MM das wichtigste, aber eben auch das schwerste Element. So wurde ich heute zB einmal long ausgestoppt und jetzt gerade wieder short (wie wir alle wohl....) Jedesmal gerade am Hochpunkt das Falsche gekauft und das Falsche verkauft.
      Was glaubst Du, prozentuell, wann sollte man Verluste realisieren und wann Gewinne zumindest absichern?
      Gruß,
      Nicc
      @ Boi

      Freud mich das du es gut findest, einige Beiträge sollte sich noch ausgehen. Denke es ist auch gut solche Sachen zu archivieren und sich ab und an mal wieder Lesen.

      Gruß Procash ;)
      "Und verlass dich auf dein eigenes Gewissen, es ist dein zuverlässigster Ratgeber! Dein eigenes Empfinden sagt dir für gewöhnlich mehr als sieben Wächter, die auf einer Anhöhe Ausschau halten."
      Das Buch Jesus Sirach 37, 13-14

      Abgerechnet wird zum Schluss

      So nach längerer Zeit wieder mal ein Beitrag zu dieser Sache. ;)

      Private wie institutionelle Anleger konzentrieren sich bei der Bewertung von Wertpapieren oftmals einzig und allein auf die Frage „Wann kaufe ich was?“. Dabei ist Kaufen nicht das Problem. Im professionellen Trading kommt es vielmehr auf diszipliniertes Money Management und die geeignete Exit-Strategie an - Faktoren, die wirklich über den Erfolg oder Misserfolg einer Investition entscheiden.


      Die besten Aktien-Tipps für den heißen Börsen-Sommer“, „Welche Titel Sie jetzt unbedingt kaufen müssen“ – Sie kennen diese und ähnliche Aufmacher, welche die Einschaltquoten der einschlägigen TV-Sendungen in neue Rekord-höhen schnellen lassen. Vermeintliche oder tatsächliche „Börsen-Spezialisten“ geben sich in den Wirtschaftsmagazinen von Hörfunk und Fernsehen die Klinke in die Hand und geben einem nach Insider-Tipps gierenden Publikum gerne erschöpfend Auskunft über den nächsten „unentdeckten Technologietitel mit fantastischer Wachstumsphantasie“ oder den „unterbewerteten Blue-Chip mit im Marktvergleich günstigem KGV für den Langzeit-Investor“.

      Keinem Faktor im Trading wird mehr Beachtung geschenkt als dem Entry-Signal, also der Frage, wann eine Position eröffnet werden soll. Entsprechend lauten auch die Fragen aus dem Publikum bei einschlägigen Börsen-Seminaren: „Soll ich Cisco kaufen?“, „Wird Öl weiter steigen?“ oder „Kann man schon wieder in den japanischen Markt investieren?“. Fragestellungen wie „Wie viel von meinem vorhandenen Kapital soll ich in einen Trade investieren“ oder „Ab welchem Punkt soll ich Gewinne realisieren oder meine Verluste begrenzen“ werden jedoch selten bis nie Beachtung geschenkt.

      Zu unrecht: Denn das Money-Management (oder Position-Sizing) und die Exit-Strategie („Wann schließe ich eine eröffnete Position wieder?“) sind die wirklich essenziellen Faktoren eines erfolgreichen Handelsansatzes, das Entry selbst wird dabei zur Nebensache. Mit dem richtigen Money-Management und Stops, die – vereinfacht ausgedrückt - Verluste begrenzen und Gewinne laufen lassen, können selbst Random-Entry-Handelssysteme nachweislich erfolgreich gehandelt werden. Random-Entry bedeutet, dass zufällig („flip-a-coin“) Long- oder Short-Positionen eröffnet werden; die Chance, mit dieser Strategie richtig zu liegen, beträgt langfristig genau 50 Prozent. Kein Wunder in einem Nullsummenspiel, wie es die Futures-Märkte nun einmal sind.

      Trotzdem: Die meisten Menschen sind auf „High Probability Entry-Signale“ fokussiert, also auf Kauf- oder Verkaufssignale, die eine hohe Trefferwahrscheinlichkeit bieten. Der Grund dafür liegt – wie so oft – tief in der menschlichen Psyche verwurzelt: in dem Bedürfnis, Recht zu haben. Aber Recht haben und Geld verdienen sind zwei völlig verschiedene Dinge. Ein Beispiel: Sie haben ausreichend Kapital zur Verfügung und setzen pro einzelnem Trade 10.000 Dollar. Würden Sie ein System handeln, das langfristig betrachtet in 75 von 100 Fällen „Recht hat“ und dabei jeweils 1.000 Dollar Gewinn macht, und in nur einem Viertel der Fälle falsch liegt, dort aber 3.400 Dollar einbüßt? Oder würden Sie lieber auf ein System setzen, das genau umgekehrt in einem Viertel der Fälle jeweils 3.400 Dollar gewinnt, aber in 75 Prozent der Fälle falsch liegt und je 1.000 Dollar verliert?

      Natürlich würden Sie sich fürs zweite System entscheiden. Denn das erste System hat eine negative Gewinnerwartung bzw. Expectancy, das zweite eine positive.
      Verdeutlichen wir die beiden Systeme anhand von ganz konkreten Zahlen: Wenn Sie sich für das erste System entscheiden und beispielsweise 100 Trades à 10.000 Dollar abwickeln, nehmen Sie im Durchschnitt zwar 75 x 1.000 Dollar = 75.000 Dollar Gewinn mit, verzeichnen jedoch in den verbleibenden 25 Fällen ein Minus von 85.000 Dollar (25 x 3.400 Dollar Verlust). Ihre Bilanz: minus 10.000 Dollar. Beim zweiten System würden Sie umgekehrt 75 Mal 1.000 Dollar = 75.000 Dollar verlieren, verbuchen jedoch auf der Haben-Seite 85.000 Dollar (25 x 3.400 Dollar Gewinn): Sie hätten also auf lange Sicht 10.000 Dollar gutgemacht.

      Sie sehen: Die Trefferquote allein sagt eben nichts über die Gewinnerwartung des Systems aus, die verkrampfte Suche nach einem „High Probability“-Entry-Signal ist somit obsolet. Vielmehr geht es im Trading darum, ein System mit einer hohen Expectancy zu entwickeln, statt eines, das „fast immer Recht hat“.

      Ob und wie erfolgreich ein Trade tatsächlich war, wird erst dann deutlich, wenn die Position geschlossen und letztendlich abgerechnet wird. Jetzt kommt die Frage des „Exit“ ins Spiel: „Wann steige ich aus, realisiere also entweder Gewinne oder begrenze meine Verluste? Unser Beispiel zeigt ein System, das trotz geringer Trefferquote eine positive Expectancy aufweist, und seine Gewinne aus wenigen, dafür aber sehr hohen Gewinn-Trades schöpft, getreu der wichtigsten aller Trading-Regeln: „Cut your losses short, let your earnings run“. Das ist die typische Charakteristik trendfolgender Handelsansätze, die ihre Expectancy aus einer kleinen Zahl so genannter Multiple-R-Trades beziehen - einer Vielzahl geringer Verluste steht ein Vielfaches (oft das 20-, 30- oder gar 50-fache) an Gewinn gegenüber. Die Exit-Strategie ist somit – neben der wichtigsten Komponente, dem „Money Management“ - langfristig entscheidend über Erfolg oder Misserfolg eines Handelsansatzes. Viel wichtiger als die Frage „Wann kaufe ich was?“.

      Hoffe es ist wieder was für euch. ;)

      Gruß Procash ;)
      PS: Wollte nur sagen es bereitet mir große Freude mit solchen Leuten wie euch zusammen zu Arbeiten und uns gegenseitig zu Ünterstützen. :D
      "Und verlass dich auf dein eigenes Gewissen, es ist dein zuverlässigster Ratgeber! Dein eigenes Empfinden sagt dir für gewöhnlich mehr als sieben Wächter, die auf einer Anhöhe Ausschau halten."
      Das Buch Jesus Sirach 37, 13-14

      Die Wirklichkeit ist in Wirklichkeit nicht wirklich wirklich

      Nach den ganzen Feierlichkeiten und den Feiertagen ist es nun wieder soweit, das ich den nächsten Beitrag hier präsentiere. :D


      Was sehen Sie, wenn Sie dieses Bild betrachten? Eine Vase oder zwei Gesichter? Beide Sichtweisen sind möglich und beide Sichtweisen sind richtig. Gleiches gilt für professionelles Trading: Es gibt verschiedene Wege, sich einer Investition anzunähern, die Rahmenbedingungen zu prüfen, Parameter zu bewerten – um letztlich die richtige Anlageentscheidung zu fällen.

      Drei blinde Männer wollten wissen, wie ein Elefant aussieht. Sie wurden zu einem zahmen Elefanten geführt, und jeder durfte ihn betasten. Der Erste ging auf den Elefanten zu und blieb vor dem hinteren Bein des Tieres stehen. Als er das große Bein anfasste, fragte er: „Sieht so ein Elefant aus?" Der zweite Blinde ging einige Schritte vorwärts und berührte den riesigen Körper des Elefanten. Als er mit seinen Händen den Bauch entlang strich, rief er aus: „Ist dies wirklich ein Elefant?" „Ja, so sieht ein Elefant aus", antwortete man ihm. Der dritte Blinde stand in der Nähe des Rüssels und betastete ihn von oben bis unten. Alle drei waren begeistert, dass sie nun endlich einen Elefanten „gesehen" hatten. Aufgeregt gingen sie nach Hause. Dort wurden sie gefragt, ob sie nun wüssten, wie ein Elefant aussieht. Der Erste schilderte seine Beobachtung so: „Ich sage euch, ein Elefant ist wie der dicke Stamm eines Baumes." Der Zweite rief aus: „Nein! Ein Elefant ist wie ein großer Ballon." Schließlich mischte sich auch der Dritte ein und widersprach seinen Freunden: „Ihr habt beide keine Ahnung! Ich betastete den Elefanten mit meinen eigenen Händen, er ist wie ein langer Schlauch." Sie gerieten in einen großen Streit – und jeder der drei war zutiefst davon überzeugt, Recht zu haben, da er doch den Elefanten mit seinen eigenen Händen berührt hatte.

      Wirklich ist, was man für wirklich hält

      Menschen agieren nicht auf Basis „wirklicher Daten“. Sie handeln auf Basis von subjektiv selektierter Informationen, die eine Vielzahl von Filtern durchlaufen haben: soziale Filter, neurologische Filter, individuelle Filter, usw. Neurologische Filter ergeben sich beispielsweise durch das begrenzte Wahrnehmungsspektrum unserer Sinnesorgane: Wir Menschen können nur Töne zwischen ca. 20 und 20.000 Hz hören, wir können nur einen kleinen Teil des Lichtspektrums mit unseren Augen wahrnehmen – UV-Licht und Infrarot können wir nicht sehen, ebenso haben wir kein Sinnesorgan für Magnetismus oder Funkwellen.

      Die Zeichen sehen, die Zeichen bewerten

      Ebenso haben Trader eine unterschiedliche, eingeschränkte, selektive Sicht der Realität. Wer ist näher an der „Wahrheit“: ist es der Trader, der vor der Investition in eine Aktie ein Jahr lang das Unternehmen analysiert, ausführlich mit dem Management diskutiert, alle Geschäftsberichte eingehend studiert, mögliche Entwicklungen der Märkte und Rahmenbedingungen analysiert und in seine Bewertung einfließen lässt? Oder ist es der Trader, der auf einem Bar-Chart ein Entry-Signal entdeckt und daraufhin seine Investment-entscheidung trifft? Auch diese Betrachtungsweisen sind von einer Vielzahl von Filtern überlagert: „Ich habe einfach kein Glück mit europäischen Aktientiteln“, „Greife nie in ein fallendes Messer“, „Sell on Good News“ oder „Geld ist nicht alles“ sind Beispiele für individuelle Filter (resultierend aus Glaubenssätzen), welche die Sichtweise eines spezifischen Realitätsausschnittes – nämlich der Märkte – und damit unser Handeln beeinflussen.

      Ein interessantes Beispiel sind auch die in letzter Zeit zunehmend auf den Markt kommenden sog. „Ethikfonds“, die, abhängig von individuellen Glaubenssätzen, „unethische“ Investments aus dem globalen Anlageuniversum „wegfiltern“: Waffenproduzenten, Gentechnik, „umweltschädigende“ Technologien, Chemiekonzerne, die Verhütungsmittel produzieren, Unternehmen, die der katholischen Kirche kritisch gegenüberstehen, und, und, und... Oder anders gefragt: Würden Sie in einen auf Bauunternehmen spezialisierten Investmentfonds einzahlen, der alljährlich 100 Prozent Rendite erwirtschaftet, jedoch in die Baufirma Osama Bin Ladens investiert?

      Die Bewusstmachung, dass die Welt, wie wir sie erleben, eine verzerrte, gefilterte Wahrnehmung ist, ist natürlich selbst wiederum ein Filter – allerdings ein hilfreicher, denn er relativiert unsere Sicht der Dinge und unterstützt uns somit auch darin, unsere eigenen Filter und Glaubenssätze zu reflektieren, zu hinterfragen und damit auch zu prüfen, ob diese Glaubenssätze zu unserem geplanten Erfolg beitragen oder ob sie uns im Weg stehen.

      Kurz: In Wirklichkeit ist die Wirklichkeit nicht wirklich wirklich.

      Wer sich dieses interessante Phänomen übrigens genauer ansieht und sich die Auswirkungen auf professionelles Trading bewusst macht, kann mühelos nachvollziehen, warum exakte Stopps, solides und striktes Money Management sowie die konsequente und disziplinierte Anwendung des eigenen Handelssystems zum unverzichtbaren psychologischen Rüstzeug erfolgreicher CTAs gehören. Denn eine gefilterte Wahrnehmung ist nur allzu menschlich – die Bewegungen und Reaktionen der Märkte folgen jedoch ganz anderen Gesetzen. Für aufmerksame FUTURES-Leser übrigens nichts Neues: Viele werden sich noch an die Titelgeschichte der Ausgabe Jänner 2001 erinnern – „Konsequenz führt zum Erfolg". So manche Investoren lassen sich bei ihren Anlageentscheidungen von der eigenen Zuversicht beherrschen, richtig zu liegen. Sich selbst einzugestehen, auf das falsche Pferd gesetzt zu haben, fällt Anlegern oft schwerer, als finanzielle Verluste hinzunehmen. Ein Filter menschlichen Handelns, der durch mehrere Studien belegt ist, kann allerdings fatale Folgen für das investierte Kapital haben. Professionelle Trader hingegen folgen konsequent ihrem System und wissen, wann es Zeit ist, Entschlossenheit zu zeigen und sich von ihren Positionen zu trennen. Die entscheidende „Wirklichkeit".


      So das wars wieder einmal von meiner Seite werde noch einiges vorbereiten. ;)
      "Und verlass dich auf dein eigenes Gewissen, es ist dein zuverlässigster Ratgeber! Dein eigenes Empfinden sagt dir für gewöhnlich mehr als sieben Wächter, die auf einer Anhöhe Ausschau halten."
      Das Buch Jesus Sirach 37, 13-14
      @ Procash

      Vielen Dank für Deine Beiträge. Diversifizierung ist sehr wichtig, aber psychologisch gar nicht immer einfach durchzuführen. Da die meisten Teilnehmer hier im Forum wahrscheinlich nicht nur Daytrader sind, sondern sicher auch langfristige Investments machen, wäre dies vielleicht sogar einen eigenen Thread wert. Ich persönlich habe bezüglich der Diversifizierung meiner Langfristinvestments das (psychologische) Problem, daß immer wieder neue Investmentmöglichkeiten auftauchen, die auf Jahre gesehen eventuell sehr vielversprechend sein könnten (Osteuropa, China, Nanotechnologie, usw.). Wenn man zu den bestehenden Positionen dann auch noch in diese "Hoffnungsmärkte" investieren würde, wäre man zwar geographisch gut gestreut, hätte aber einen viel zu riskanten Aktienanteil im Depot. Man müsste dann auch noch die "konservativen" Positionen im Depot plus eventuelle Alternativinvestments erhöhen, um hinsichtlich der Risikostreuung wieder ein ausbalanciertes Depot zu haben. Und das geht dann doch sehr ins Geld, daß wahrscheinlich nur die wenigsten (ich NICHT!) zur freien Verfügung haben werden. Wenn man aber an diesen sog. "Hoffnungsmärkten" gar nicht partizipiert, hat man ein anderes Problem, nämlich das Gefühl, etwas zu versäumen. Dies ist mein persönliches "Dilemma" in Verbindung mit dem Begriff "Diversifizierung". Vielleicht geht es da jemandem ähnlich wie mir?

      Glauben heißt nichts wissen

      So nun ist es soweit, es ist der 24. Dezember 2003 und ich möchte euch hier einen Beitrag reinstellen damit Ihr was zu lesen habt wärend der Feiertage ;)

      Aktien waren jahrzehntelang für Investment-Berater gleichbedeutend mit einer Lizenz zum Gelddrucken. Und bis die weltweiten Börsen zum kollektiven Sinkflug ansetzten, waren Anleger mit dieser Strategie gut beraten. Bis heute folgten sie alle demselben „Belief“: „Aktien machen reich“. Wer seine Profite mit Alternative Investments absicherte, blieb von größeren Enttäuschungen verschont.


      Menschen handeln nach Glaubenssätzen, so genannten „Beliefs“. Dies sind Gefühle oder gedankliche Konstrukte, die auf Erfahrungen und Erinnerungen beruhen und schnelle Orientierung und Entscheidungshilfen in verschiedenen Situationen bieten. Einige begleiten uns seit vielen Jahren („Die Zahl 13 bringt Unglück“, „Du sollst nicht töten“, „Teilen ist gut“, „Männer weinen nicht“), andere sind vielleicht erst wenige Minuten alt („Politiker sind korrupt“).

      Das Problem: Haben wir entsprechende Glaubenssätze erst einmal verinnerlicht, ändern wir unsere Meinung nur noch in den seltensten Fällen. Dieses Phänomen gilt selbstverständlich genauso für die Akteure an den weltweiten Märkten. Und so schmerzhaft die Erkenntnis auch sein mag: Die meisten vermeintlichen wie tatsächlichen Anlageexperten investieren nicht an den Märkten. Sondern sie veranlagen gemäß ihren Glaubenssätzen über die Märkte.

      Aktienmärkte sind Bullenmärkte. So?

      Einen Belief mit verheerenden Auswirkungen konnten Sie im Verlauf der vergangenen Monate bei vielen Brokern und Tradern beobachten: „Alle Aktienmärkte sind Bullenmärkte. Immer.“ Die derzeitige Generation der Vermögensberater, Finanzexperten, Fondsanbieter, Broker und Trader kannte hinsichtlich der Aktien-Performances seit Anfang der 80er Jahre eigentlich nur eine Richtung: aufwärts. Denn in den vergangenen zwei Jahrzehnten ging es an den weltweiten Wertpapierbörsen ú generalisiert betrachtet ú immer nur nach oben. Die Börsenwerte haben sich in dieser Zeit in Europa und den USA nominal verzehnfacht. Auf dem Gipfel des Booms, 1997 und 1998 waren in kurzer Zeit Renditen zu erwirtschaften, wie davor in ganzen Jahren nicht. Bevor ein Drawdown folgte, der Millionen Menschen den Arbeitsplatz, wenn nicht das gesamte Vermögen kostete.

      NASDAQ: Vom Kursfeuerwerk zur Katastrophe

      Das beste Beispiel für einen wahren Börsen-Hype ist die US-amerikanische Technologiebörse NASDAQ (siehe Abbildung 1): Auf eine 10-jährige raketenartige Boomphase folgte ein Drawdown, ein Kurseinbruch von mehr als 70 Prozent, dessen Ende bis heute nicht erreicht zu sein scheint. Ein anderes Beispiel: Der S&P 500, der Index der 500 wichtigsten US-Werte und Benchmark für die meisten Aktienfonds der Welt, hat mittlerweile mehr als 40 Prozent eingebüßt. Und der japanische NIKKEI-Index notiert heute bei einem Bruchteil des Wertes von 1990.

      Heute stehen viele Kleinanleger vor dem Problem, dass Aktien- und Wertpapierfonds in ihren Portfolios deutlich übergewichtet sind, die einen Großteil der über Jahre angesparten Rendite wieder eliminiert haben. Ganz anders bei den Topverdienern.

      Diversifizierung als Sicherheitsnetz

      Wie die Unternehmensberatung Merrill Lynch im letzten Monat ermittelte, hatte die wohlhabendere Klientel das richtige Krisenkonzept griffbereit: Verluste an den Aktienmärkten wurden gezielt durch die Verschiebung der Investments hin zu alternativen Anlagen ausgeglichen. Denn es ist unbestritten, dass die Beimischung von Investments mit geringer Korrelation zum Aktien- und Rentenmarkt zu einer Risikosenkung im Gesamtdepot führt ú bei gleicher oder sogar höherer Rendite.

      In Zukunft: Futures

      Bestes Beispiel für solche Investments sind Futures-Fonds. Das hat John K. Lintner, Wirtschaftsprofessor der Harvard University, bereits 1983 auf Grundlage realer Marktdaten statistisch nachgewiesen. Ein Produkt wie der FTC Futures Fund Classic (SICAV) belegt diesen Zusammenhang eindrucksvoll: Bei Verlustmonaten des Standard & Poor’s 500, der Maßzahl der 500 kapitalstärksten US-Wertpapiere, beträgt die Korrelation mit dem FTC Futures Fund Classic minus 0,82. Das bedeutet, dass im langfristigen Durchschnitt ca. 82 Prozent der negativen Aktienperformance von FTC abgefedert werden. Übrigens ein Belief, der sich lohnt. Und bewiesen werden kann.

      Hoffe das Christkind hat euch das gebracht was ihr euch ewunschen hattet.

      Gruß Procash :D
      "Und verlass dich auf dein eigenes Gewissen, es ist dein zuverlässigster Ratgeber! Dein eigenes Empfinden sagt dir für gewöhnlich mehr als sieben Wächter, die auf einer Anhöhe Ausschau halten."
      Das Buch Jesus Sirach 37, 13-14

      Vorsicht, Falle!

      So nun ist es wieder so weit, hier ist wieder ein Beitrag zu dem Thema. Ich hoffe Ihr könnt es brauchen. ;)

      Wer glaubt, dass Marktteilnehmer rein sachlich und gewinnorientiert agieren, irrt sich gewaltig. Emotionen beherrschen wie überall im Leben das Denken und Handeln weitaus mehr als rationale Verhaltensweisen. Erfahrenen Tradern geht das ganz genau so. Doch sie kennen diese psychologischen Barrieren und überwinden sie so gekonnt wie diszipliniert.

      Wissenschaftler nennen ihn den „Homo oeconomicus“: den rationalen Menschen, der nur den eigenen Interessen folgt und nach streng rationalen Grundsätzen entscheidet und handelt. Dieses Modell des Menschen bildet die Grundlage aller ökonomischen Lehrsätze. BWL-Studenten erinnern sich: Besonders die Theorie des effizienten Kapitalmarktes hält nach wie vor an der Überlegung fest, dass sämtliche auf den Märkten agierende Teilnehmer über vollständige Informationen verfügen, rationale Erwartungen an die Märkte haben und dementsprechend vernünftig handeln. Und dann stürzt Asien in die Krise. Erleben die USA den längsten Aufschwung ihrer Geschichte. Fällt der DAX immer tiefer.

      Denn hinter jeder Bilanz, jeder Marktanalyse, jeder Gewinnwarnung oder jeder Kaufempfehlung verbirgt sich vor allem eines: ein Mensch. Kurz: Der Einfluss der menschlichen Psyche ist nicht zu unterschätzen. Denn wir alle und das gilt auch für die Akteure an den weltweiten Märkten sind Individuen. Mit all ihren Stärken, Schwächen, Vorlieben und Abneigungen. Mit Gefühlen wie Angst, Gier, Wut, Euphorie, Verzweiflung und Freude. Und dementsprechend beeinflussbar.

      Erfahrene Trader gehen davon aus, dass der alles entscheidende Faktor für den Erfolg bzw. Misserfolg eines Traders in der eigenen Psyche liegt. Besser: in innerer Kontrolle und enormer Selbstdisziplin. Manche sprechen von einem Anteil von 60 Prozent (neben Einsatzbegrenzung pro Trade und der Systementwicklung). Van K. Tharpe, einer der erfolgreichsten Trading-Coaches aller Zeiten, argumentiert, dass Trading zu 100 Prozent Psychologie sei.

      Die Informationsüberflutung

      Wer an den Börsen agiert, muss zuallererst einmal der Informationsflut Herr werden: Wirtschaftsnachrichten, Indizes, Benchmarks, Kaufkraft-Indikatoren, Performance-Analysen, Rendite-Prognosen, Analysten-Empfehlungen, Gewinn-Warnungen, Balkencharts und Marktstudien die Informationsfülle ist gewaltig. Ein Problem, das jeder aus eigener Erfahrung kennt. Digitales Zeitalter hin oder her, das menschliche Gehirn kann nach wie vor höchstens fünf bis neun Informationseinheiten verarbeiten.
      Die Lösung: Wir generalisieren, löschen und verzerren den größten Teil der Informationen, die auf uns einprasseln. „US-Bonds interessieren mich nicht“ schon ist eine Menge an Infos aus der Betrachtung gelöscht. „Ich sehe mir nur die Charts der Marktsektoren an, die folgende Kriterien erfüllen...“ ein Ausschnitt der gesamten Marktsituation wird generalisiert, was zu Fehlinterpretationen führen kann. Den Rest erledigt der Computer, der alle verbleibenden Informationen nach beliebigen Kriterien filtert. Bis am Ende ein paar wenige Zahlenreihen übrig bleiben, die man bewusst und konzentriert auswerten kann. Psychologen nennen solche Handlungsweisen „Urteilsverkürzung“. Ohne sie könnte ein Investor keine Anlageentscheidungen treffen. Ist man sich dieses Phänomens allerdings nicht bewusst, kann dies verheerende Auswirkungen haben. Ob es nun um die Auswahl eines Wertpapiers oder die Konzipierung eines Handelssystems geht.

      Die wichtigste Regel im Trading lautet: „Cut your losses and let your profits run“. Wem das gelingt, der hat gute Chancen, an den Märkten ein Vermögen zu machen.

      Der Irrtum des Glücksspielers

      Ein maßgebliches Fehlurteil hinsichtlich der Entwicklung der Märkte wird als „Irrtum des Glücksspielers“ bezeichnet. Der (Irr-)Glaube, dass sich ein Trend in einem zufallsbestimmten Umfeld jederzeit umkehren wird. Nach mehreren Tagen mit steigenden Kursen gehen viele Anleger davon aus, dass sich diese Entwicklung jetzt ins Gegenteil verkehren müsste. Bei fallenden Kursen passiert dasselbe.

      Legendär ist das berühmte Experiment des Wirtschaftswissenschaftlers Ralph Vince: 40 Doktoranden erhielten ein Computerspiel. Das fiktive Startkapital in der Höhe von 10.000 US-Dollar konnten die Studenten in 100 Versuchen beliebig setzen. Sie wussten nur, dass die Gewinnchancen der Simulation bei 60:40 lagen, sie also bei 60 Prozent ihrer Spielzüge den zuvor festgelegten Einsatz verdoppeln konnten, in 40 Prozent der Fälle jedoch verloren. Das unglaubliche Ergebnis: Lediglich zwei Teilnehmer hatten am Schluss ihr Vermögen vermehrt, die restlichen 38 verloren Geld. Und das, obwohl sie bessere Startbedingungen hatten als in jeder Spielbank.

      Der psychologische Hintergrund ist das Prinzip Hoffnung. Die meisten Teilnehmer hatten nach jedem verlustbringenden Zug den Einsatz erhöht. Ihre Überlegung war: "Nach so vielen Verlusten muss ich doch wieder einmal gewinnen, ich kann doch nicht immer falsch liegen", ein Gedankengang, den viele Investoren kennen. Aus dieser Überzeugung heraus erhöhen sie ihren Einsatz und verlieren mit jeder Runde mehr.

      Provokativ formuliert: Menschen wollen kein Geld verdienen, sondern vor allem Recht haben und Kontrolle ausüben. Im Trading kann man immer wieder beobachten, dass Händler an ihren Positionen festhalten, obwohl diese immer mehr Verluste verursachen. Fragt man genauer nach den Motiven, hört man immer wieder, wie wichtig es ihnen ist, mit ihrer Prognose, Ihrem Handelssystem Recht zu behalten. Denn sich Einbußen einzugestehen, heißt, vor sich selbst zuzugeben, sich hinsichtlich der Markteinschätzung geirrt zu haben. Für das eigene Ego eine große Belastungsprobe.

      Disziplin ist alles

      Innerer Kontrolle und enormer Selbstdisziplin kommt eine maßgebliche Rolle zu. Denn das beste Handelsprogramm ist nur so gut wie der Trader, der damit arbeitet. Nehmen wir an, Sie haben ein Handelssystem, das statistisch repräsentativ bewiesen hat, langfristig profitabel zu sein, eine positive Expectancy zu erreichen. Die Arbeit mit Ihrem Programm verläuft lange Zeit erfolgreich. Doch plötzlich folgt ein Verlust dem anderen, eine Position nach der anderen wird negativ geschlossen. Wie reagieren Sie selbst wenn sich die Verluste innerhalb der vorab definierten mathematischen Parameter bewegen? Bestimmt fangen Sie an zu zweifeln, sich zu fragen, ob Ihr System auch wirklich funktioniert. Ob es nicht besser ist, auszusteigen. Auch für langjährig erfahrene Trader erfordert es höchste Disziplin, an ihrem Plan festzuhalten, wenn sich Minus an Minus reiht.

      Erfolgreiche Trader reüssieren nicht deshalb, weil sie die Märkte besser einschätzen können als andere. Erfolgreich sind sie deshalb, weil ihre gewinnbringenden Trades deutlich mehr Kapital erwirtschaften, als die vielleicht deutlich höhere Zahl an Verlustpositionen an Profit wieder abzieht. Und mit Hilfe konsequenten Money Managements ist gewährleistet, dass auch dann noch ausreichend Investitionskapital zur Verfügung steht, wenn diese positiven Trades kommen.
      Kurzum: Es gilt, im Markt zu bleiben denn was nützt einem das beste Handelssystem, wenn man kein Finanzvolumen hat, um die vorab berechnete Expectancy auch zu erreichen. Oder, wie es die Trader-Legende Larry Hite einmal formuliert hat: „If you don't bet, you can't win. If you lose all your chips, you can't bet.“

      Im Trading dreht sich alles um höchste Selbstdisziplin und konsequentes Money Management


      Also in diesem Sinne Wünsche ich euch noch eine erfolgreiche nächste Woche. ;)

      Gruß Procash :D
      "Und verlass dich auf dein eigenes Gewissen, es ist dein zuverlässigster Ratgeber! Dein eigenes Empfinden sagt dir für gewöhnlich mehr als sieben Wächter, die auf einer Anhöhe Ausschau halten."
      Das Buch Jesus Sirach 37, 13-14

      The trend is your friend

      Hier ist Beitrag Nummer 4, auch dieser spricht ein wichtiges Thema an dem Hintman und Procash große Aufmerksamkeit beimessen. :D

      Einer der Hauptgründe, warum es immer ausgeprägte Trends an den Märkten geben
      wird, liegt in der menschlichen Natur an sich begründet: Der Mensch ist seinem
      Wesen nach ein Herdentier. Lesen Sie, warum trendfolgende Handelssysteme auch in
      Zukunft funktionieren und langfristig Erträge erwirtschaften werden.



      Die Natur und Dynamik von Trends zu verstehen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für erfolgreiches Trading. Nahezu ausnahmslos alle erfolgreichen Trader, von Jesse Livermore über Ed Seykota bis zu Richard Dennis, haben sich intensivst mit dem Thema Börsepsychologie auseinander gesetzt und bezeichnen dieses Wissen als einen der zentralen Schlüssel für ihren Erfolg. Sich gegen einen ausgeprägten Trend stemmen zu wollen - aus welchen Gründen auch immer - ist einer der tödlichsten Fehler, die man im Trading begehen kann. Das Resultat ist das selbe als wollte man eine rasende Büffelherde mit bloßen Händen aufhalten. Doch die Verlockungen sind groß, und nicht einmal langgediente Profis sind davor gefeit ihnen zu erliegen: So begann etwa George Soros weltberühmter Quantum-Fonds bereits im Frühherbst 1999 gegen den damals massiven Aufwärtstrend an den Technologie Börsen Internet- Werte Leer zu verkaufen - im guten Wissen um die hoffnungslose Überbewertung der meisten Titel in diesem Bereich. Doch wider alle fundamentalen Gründe setzte sich der Trend ungehindert fort und die Börsen eilten von einem All-timehigh zum nächsten und bescherten Soros damit den größten Kursverlust in der gesamten Geschichte des Fonds.

      "Greife nie in ein fallendes Messer"

      Auch die gegenwärtige Marksituation bietet einige dieser gefährlichen Verlockungen: Einige Aktien sind derzeit bereits derart unterbewertet, dass alleine die Cash-Reserven größer sind als die gesamte Börsen- Kapitalisierung des Unternehmens. Auf den ersten Blick also ein mehr als attraktiver Einstiegszeitpunkt. Doch ebenso wie manche Internet-Werte ungeachtet eines KGV von 1000 oder höher ihren Kurs erneut verdreifacht haben gibt es keine Garantie, dass der Kurs eines völlig unterbewerteten "Blue-Chip" nicht noch einmal um 50 Prozent abstürzt. Ins fallende Messer zu greifen ist immer gefährlich, und je länger es gefallen ist, desto schneller fällt es. Generell gilt für erfolgreiches Trend-Following die Regel: besser zu spät als zu früh einsteigen. Professionelle Trader, die sich trendfolgender Techniken bedienen, nehmen in der Regel in ihren erfolgreichsten Investitionen maximal 50 bis 60 Prozent einer gesamten Bewegung mit. Sie müssen nicht am absoluten Tiefstpunkt kaufen und am All-Time- High verkaufen, um an den Märkten Geld zu verdienen. Konstante Gewinne lassen sich am ehesten realisieren, wenn Sie in solide Trends einsteigen und diese dann so lange wie möglich ausreizen. Und vor allem aus Trends, die gegen Sie laufen, möglichst rasch wieder aussteigen.

      Warum gibt es Trends?

      Die Frage ist nun, warum bilden sich an allen Märkten regelmäßig massive Trends aus. Die Antwort liegt in der Psychologie der Anleger. Der österreichische Sozialforscher Max Adler nannte es den "sozial a priori": Der Mensch ist von Geburt an ein soziales Wesen,. Geprägt von seiner evolutionären Entwicklung sucht er seit Anbeginn seines Auftauchens auf diesem Planeten den Anschluss an Gruppen. Mit gutem Grund: Ein einzelner Jäger hatte kaum eine Chance, ein Mammut zu erlegen oder den Angriff eines Säbelzahntigers zu überleben. Einzelkämpfer hatten in der freien Wildbahn eine deutlich geringere Chance zu überleben, und dieses Wissen um die Überlegenheit der Gruppenzugehörigkeit hat sich über Jahrtausende ins unseren Gehirnen eingebrannt. Um in den Genuss des Gruppenschutzes zu kommen, muss der einzelne jedoch im Gegenzug einen Teil seiner individuellen Freiheiten aufgeben und sich gewissen sozialen Normen und Zwängen unterwerfen. Nur wenn die Mitglieder sich diszipliniert an die jeweiligen sozialen Spielregeln halten, kann die Gruppe als Einheit erfolgreich agieren. Sich gegen einen ausgeprägten Trend stemmen zu wollen ist als wollte man eine rasende Büffelherde mit bloßen Händen aufhalten.

      Während das einzelne Gruppenmitglied einen Teil seiner Freiheiten zugunsten des Kollektivs aufgibt, entwickelt sich andererseits gleichzeitig ein Phänomen, dass in der Gruppensoziologie als "kollektives Bewusstsein" bezeichnet wird: Die Gruppe etabliert Verhaltensweisen, die das einzelne Gruppenmitglied isoliert nicht an den Tag legen würde. Fernsehbilder von Massenpaniken in Stadien mit Dutzenden totgetrampelten Menschen geben ein eindrucksvolles Beispiel dieses Machtvollen Phänomens. Wie stark der Gruppendruck auf das Verhalten des Individuums sein kann, fanden amerikanische Sozialforscher schon zu Beginn der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts heraus: Menschen mit gesundem Sehvermögen konnten völlig problemlos feststellen, welche von zwei Kreidelinien auf einer Schultafel die offensichtlich längere ist und "verloren" diese Fähigkeit, wenn sie Mitglied einer Gruppe waren, deren Mitglieder das genaue Gegenteil behaupteten.

      Gier und Angst

      Von den Gesetz der Gruppensoziologie bleibt natürlich auch die Masse der Marktteilnehmer nicht verschont: Die Tulpenhysterie im Holland des Jahres 1634, die "South Sea Bubble" in England 1720, der Börsencrash 1929 und nicht zuletzt der weltweite Internet-Hype sind nur die bekanntesten Beispiele in der Geschichte des Massenwahns an den Börsen und Terminmärkten. Gier und Angst sind die Triebfedern der Märkte, Spekulationsblasen in der Hoffnung auf astronomische Gewinne geben sich mit Panikverkäufen die Hand. Eine eingehendere Analyse der Märkte über eine längere Zeitreihe bestätigt dieses Trendverhalten: Wären die Märkte wirklich effizient, müssten sie Kursbewegungen auf Dauer eine Normalverteilung ergeben. Ein Blick auf den S&P 500 Futuresmarkt zeigt ein völlig anderes Bild. Seit seiner Auflage 1982 zeigte der Markt Preisveränderungen, die bei einer Normalverteilung nur etwa alle einhundert Jahre zu erwarten wären. Diese abnormal großen Preisveränderungen sind letztendlich der Grund, warum trendfolgende Handelssysteme funktionieren.

      "Technische Analyse ist angewandte Sozialpsychologie"

      Trading-Legende Dr. Alexander Elder erklärt diesen Zusammenhang in seinem Buch "Trading For A Living": "Jeder Preis ist der momentane Konsens aller Marktteilnehmer. Charts sind Gucklöcher in die Psychologie der Masse. Wenn man Charts analysiert, analysiert man das Verhalten der Trader.Technische Analyse ist angewandte Sozialpsychologie.Sie zielt darauf ab, Trends und Wechsel im Verhalten der Massen zu erkennen um intelligente Trading- Entscheidungen zu treffen".


      So das wars wieder mal von meiner Seite habe noch einiges das ich hier einstellen werde, viel Spaß beim durchlesen. ;)

      Gruß Procash ;)
      "Und verlass dich auf dein eigenes Gewissen, es ist dein zuverlässigster Ratgeber! Dein eigenes Empfinden sagt dir für gewöhnlich mehr als sieben Wächter, die auf einer Anhöhe Ausschau halten."
      Das Buch Jesus Sirach 37, 13-14

      „Verlust-Fallen vermeiden”

      Und noch ein kleiner Beitrag zu späten Nachtstunde. (frühe Morgenstund hat Gold im Mund)8)


      Alle Investoren wollen das Gleiche: Gewinne machen. Wie man dagegen richtig mit den unvermeidlichen Verlusten umgeht, ist für die meisten ein Buch mit sieben Siegeln. Der professionelle Trader weiß, dass zwischenzeitliche Rückschläge Teil des Systems sind und vermeidet die gefährlichen Verlust-Fallen, die durch emotionale Reaktionen entstehen.

      Die Entwicklungen an den weltweiten Märkten werden deutlich mehr durch die Emotionen ihrer Marktteilnehmer bestimmt als durch Zahlen, Daten und Fakten. Dabei kommt es gerade an den Börsen auf Rationalität, Selbstbeherrschung und emotionsloses Kalkül an. Und alle wollen letztlich dasselbe: Gewinne machen. Darum kreisen alle ihre Gedanken, das ist ihr Gesprächsthema Nr. 1. Dem anderen Ergebnis, nämlich dem Verlust, wird so gut wie keine Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei ist der Verlust die Regel: Die Mehrheit liegt statistisch betrachtet falsch - nur ein ausgesprochen kleiner Prozentsatz aller Marktteilnehmer gehört zu den dauerhaften Gewinnern. "Es ist nicht wichtig, dass ich öfter richtig als falsch liege" Sprechen Sie einmal einen Börsenteilnehmer auf das Thema Verluste an. Wahrscheinlich werden Sie erst einmal einen ungläubigen Blick ernten. Manch einer wird Ihnen sogar versichern, "niemals" Verluste zu machen. Entsprechende Trading-Foren im Internet sind voll mit vermeintlichen Erfolgsstorys so genannter "Börsenprofis". Natürlich gibt es auch die anderen. Aber das sind gestrandete Existenzen, denen die nötige Härte oder eben die Fähigkeit zum Börsenstar fehlt. Ganz falsch. Langjährig am Markt erfolgreich sind nämlich jene, die wissen, dass Verluste unvermeidlich sind und der Umgang damit von jedem Trader gelernt werden muss. Der Milliardär und legendäre Spekulant George Soros hat das einmal so ausgedrückt:

      "Es ist nicht wichtig, dass ich öfter richtig als falsch liege."

      Es ist wichtig, dass ich, wenn ich falsch liege, weniger verliere, als ich gewinne, wenn ich richtig liege." Denn: Entscheidend ist nicht der Ausgang eines einzelnen Trades, sondern das Gesamtergebnis aller Transaktionen.

      Eingestehen, dass man sich geirrt hat

      Was sich so einfach liest, ist in der täglichen Umsetzung für viele Börsenakteure nur schwer - und vielfach überhaupt nicht - umzusetzen. Denn: Wer einen Verlust erleidet, muss sich selbst eingestehen, dass er sich geirrt hat. Er hatte Unrecht. Hier liegt die Wurzel des Problems, das Millionen von Anlegern Milliarden kostet. Statt sich selbst eine Fehlinvestition einzugestehen wird gleich die nächste gestartet: Jetzt habe ich so lange mit diesem Titel verloren, beim nächsten Mal muss es einfach klappen. Diese Trotzreaktion fällt umso deutlicher aus, je länger und ausgeprägter die Verlustphase ist. Ein schmerzhafter Teufelskreis gerät in Gang, der nicht selten in Stoßgebeten endet: "Bitte, lass nur diesen einen Trade im Plus schließen". Die Wirkung bleibt freilich in der Regel aus. Eine weitere psychologische Barriere, die auch erfahrene Trader nur schwer überwinden, ist das Problem des Kontrollverlustes. Setzt sich ein Trader beispielsweise eine maximale Verlusttoleranz von zehn Prozent, und der Wert eröffnet bereits mit einem Minus von 30 Prozent, tut er in einer großen Zahl der Fälle das Falsche: Er steigt nicht etwa aus, sondern wendet sich enttäuscht ab und lässt die Verlierer-Position einfach laufen. Bis zum bitteren Ende des Totalverlustes. Schließlich erschien die Position kontrollierbar, man hatte sich mental durch die Stop-Loss-Marke von minus zehn Prozent sogar auf einen Verlust vorbereitet. Doch jetzt erscheint die Situation völlig außer Kontrolle - man überlässt das Investment daher "dem Schicksal". Und begeht damit einen schweren Trading-Fehler.

      Regeln für den Verlust

      Manche Marktteilnehmer glauben, sie würden die Faktoren für den dauerhaften Börsenerfolg genau kennen: ein abgeschlossenes Wirtschaftsstudium, detailreiches Markt-Wissen, Kontaktpflege zu Entscheidungsträgern, Insiderwissen und natürlich ausreichend Kapital. Nun ist es selbstverständlich wichtig, die Märkte zu kennen, auf denen man sich bewegt und auch gute Kontakte können nicht schaden (wenn auch viel seltener, als man denkt, bei einem konkreten Trade). Doch die "Market Wizards" dieser Welt wissen, dass die wichtigsten Faktoren für dauerhafte Profite in der eigenen Psychologie zu suchen sind. Im professionellen Trading heißt das vor allem, eine Regel anzuerkennen, die unumgänglich ist: Verluste gehören zum Geschäft, sind unvermeidlich. Genauso unvermeidlich ist es also, Regeln aufzustellen, wie man mit diesen Rückschlägen umgeht. Diese Regeln könnten etwa lauten: Bevor ich eine Position eigehen, lege ich einen maximalen Verlust fest, den ich bereit bin zu akzeptieren. Ist mein Verlustlimit erreicht, steige ich aus und stelle die Position in jedem Falle glatt - ich erlaube keine Ausnahme! Mein maximal akzeptabler Verlust pro Einzelposition beträgt X Prozent - bezogen auf mein gesamtes Handelskapital jedoch höchstens X+Y Prozent. Ich setze nur Kapital ein, dessen Verlust ich mühelos verschmerzen kann.

      Ein Verlust ist keine persönliche Niederlage

      Der zweite wichtige Punkt ist Disziplin. Es gibt keine Strategie und kein Handelssystem, das immer richtig liegt. Selbst Trading-Legenden wie Ed Seykota, Bill Dunn oder Richard Dennis irren sich andauernd und schließen deutlich weniger als die Hälfte ihrer Trades mit Gewinn ab. Was sie keinesfalls entmutigt, denn sie haben die Disziplin, die Notbremse zu ziehen, wenn sich eine ihrer Entscheidungen als falsch herausgestellt hat.
      Die Fähigkeit, ein Verlustgeschäft nicht als persönliche Niederlage, sondern völlig emotionslos als ein Signal des Marktes einzuordnen, veranlasst sie, eine Verlustposition sofort glattzustellen - weitere Einbußen werden konsequent vermieden. Diese mentale Disziplinierung ermöglicht es ihnen, mit ihrer Handelsstrategie die angestrebten Gewinne auch tatsächlich zu lukrieren.

      Gib Gewinnen eine Chance

      Viele Händler tappen in eine weitere psychologische Falle. Um nicht wieder und wieder die Enttäuschung eines Verlustes erleben zu müssen, reagieren sie zu früh und realisieren die Gewinne einer Position, obwohl sie noch weit vom vorher gesteckten Ziel entfernt sind. Die Angst vor dem Verlust führt dazu, dass eine Gewinnmöglichkeit nicht ausgenutzt wird. Angst aber ist für professionelles Trading ein ebenso schlechter Ratgeber wie Hoffnung.


      Schön langsam werde ich auch müde und ein lager Tag ist vor kurzem verstrichen und ein neuer und noch junger Tag hat begonnen.

      Ich Wünsche euch allen viel Spaß beim lesen und noch ein schönes Wochenende.

      Gruß Procash ;)
      "Und verlass dich auf dein eigenes Gewissen, es ist dein zuverlässigster Ratgeber! Dein eigenes Empfinden sagt dir für gewöhnlich mehr als sieben Wächter, die auf einer Anhöhe Ausschau halten."
      Das Buch Jesus Sirach 37, 13-14
      @ gagentrader

      Werde mir verschiedene Sachen ansehen die natürlich günstig bis umsonst zu bekommen sind. :]

      Einige Sachen in PDF Format habe ich schon, werde dir wenn ich etwas mehr Zeit finde dir eine PN senden.

      Gruß Procash ;)
      "Und verlass dich auf dein eigenes Gewissen, es ist dein zuverlässigster Ratgeber! Dein eigenes Empfinden sagt dir für gewöhnlich mehr als sieben Wächter, die auf einer Anhöhe Ausschau halten."
      Das Buch Jesus Sirach 37, 13-14
      @ procash

      es gibt da auch jetzt ein neues (nicht ganz so wissenschaftlich geschrieben, hießt es).

      Ich vertraue da auf die Bücher von finanzbuchverlag.de , dort kann man nach Sachgebieten sorten. Unter Psychologie findet du auch "Flow statt Frust". Schau es dir doch mal an.

      Welche hast du denn noch in pdf-Format? :D

      gagentrader 8)

      PS: zum Flow habe ich einige Motivationsseminare für Unternehmen gehört, ein sehr interessantes Thema . . . zwar komplex, wird aber Psychologie & Motivation sehr gerecht
      Auch das Wasser des größten Ozeans hat sich Tropfen für Tropfen gesammelt.
      @ gagentrader

      Habe mir die Liste im Thread Literatur angesehen.
      Schon spaßig ich habe auch die ersten zwei Bücher gelesen vom dritten kann ich dir leider nichts sagen, da ich dieses selbst noch nicht habe bzw. gelesen habe.

      Ich habe aber schon mal gehört davon, einige Bücher habe ich in PDF Format.

      Gruß Procash ;)
      "Und verlass dich auf dein eigenes Gewissen, es ist dein zuverlässigster Ratgeber! Dein eigenes Empfinden sagt dir für gewöhnlich mehr als sieben Wächter, die auf einer Anhöhe Ausschau halten."
      Das Buch Jesus Sirach 37, 13-14