Tradingpsychologie

      Danke procash für diese Beiträge. Sie sind auf keinen Fall langweilig, auch wenn man natürlich einiges daraus schon früher mal irgendwo gelesen hat. Ich bin sehr an der psychologischen Komponente des Tradings interessiert, weil diese mir auch die meisten Probleme beim Traden bereitet. Ich werde jeden weiteren Beitrag dieser Art mit grosser Aufmerksamkeit verfolgen. :]

      „Das nehm’ ich noch mit”

      Hallo Tradergemeinde!! ;)


      Hier ist wie angekündigt ein weiterer Beitrag zu diesem Thema und es werden noch weitere folgen.


      Die Angst, eine Investitionschance ungenutzt verstreichen zu lassen, erschwert vielen Marktteilnehmern das Agieren an den Märkten. Dabei ist die Geschichte der Börsen eine Geschichte der großartigen Chancen wenn man sich nicht ständig einredet, etwas verpasst zu haben.


      Es ist unbestritten: Die eigene Psyche ist für den langfristigen Börsenerfolg viel entscheidender als die Marktgegebenheiten oder einzelne Markt- oder Unternehmensdaten. Jedoch: Nichts fällt Anlegern so schwer, als mit Gewinnen – und auch Verlusten – adäquat umzugehen. Ein Gutteil verhält sich irrational, und das zieht die entsprechenden Konsequenzen nach sich. Ein besonders häufig beobachtetes Phänomen ist das der Versäumnisangst. Bestimmt kennen Sie das noch aus Ihrer Kindheit: Immer, wenn Ihre Eltern Besuch hatten, wollten Sie partout nicht schlafen gehen. Auch wenn Sie die tief schürfenden Gespräche als kleiner Knirps wahrscheinlich kaum interessierten, wollten Sie keinesfalls irgendetwas verpassen. Dabei war kaum zu erwarten, dass Ihr Lieblingsheld aus dem Fernsehen plötzlich in der Tür steht.

      Auslösende Faktoren für Versäumnisangst

      Unter dieser Versäumnisangst leidet so mancher Trader, Börsianer oder Kleinanleger noch im Erwachsenenalter. Die Angst, eine Investitionsmöglichkeit zu verpassen, entsteht besonders oft in zwei typischen Situationen:
      • Wenn ein bequemer finanzieller Polster zur Verfügung steht, oder eine längere Gewinnphase hinter einem liegt, gieren manche Akteure regelrecht nach guten Gelegenheiten, ihr Geld einzusetzen und zu vermehren.
      • Noch fataler: Wenn man finanziell unter Druck steht. Zum Beispiel um eine verlustreiche Handelsphase zu kompensieren oder das leere Konto wieder aufzufüllen. In beiden Fällen begibt sich der Marktteilnehmer aktiv auf die Suche nach einer aussichtsreichen Handelsmöglichkeit – und seinem ungeduldigen, oftmals leichtsinnigen Interesse wird von vielen Seiten entsprochen. Zahllose einschlägige Internet-Foren sind voll mit so genannten „Super-Tipps“ und „Erfolgsstories“ vergangener Trades. Sie vermitteln dem ungeduldigen Protagonisten das Gefühl, dass andere Marktteilnehmer große Gewinne einfahren – nur er selbst nicht.

      Der Höllenritt im Teufelskreis

      Die Versuchung, eine vermeintlich „günstige Gelegenheit“ zu ergreifen, wird größer, je länger ein eindeutiger Kurstrend besteht. Hat ein wartender Investor erst einmal eine Zeit lang gezögert und den steigenden Kursen eines Titels ein paar Tage hinterher geschaut, steigt so mancher tatsächlich erst dann in eine Position ein, wenn der Trend schon wieder unmittelbar vor dem Kippen ist. In einer solchen Situation die Nerven zu behalten und eben nicht „in letzter Sekunde“ einzusteigen, erfordert enorme Selbstkontrolle. Den meisten Marktprotagonisten gelingt das nicht: Die Performance dreht ins Minus, und der hoffende Anleger hält stoisch und unbeirrbar an seiner Verlustposition fest, genau aus der selben Angst. Diesmal jedoch aus der Angst die Trendwende ins Positive zu verpassen. So glaubt er sicher zu stellen, dass er auf jeden Fall „dabei“ ist, wenn es wieder aufwärts geht. Dieser Teufelskreis wird durch massenpsychologische Prozesse noch verschärft. Es ist statistisch belegt, dass die Mehrheit der Anleger immer falsch liegt, und nur ein minimaler Prozentsatz zu den dauerhaften Profiteuren der Märkte gehört. Der wirtschaftswissenschaftliche Ansatz der „Behavioural Finance“, der das häufig irrationale Verhalten der Anleger in den Mittelpunkt stellt, erklärt das damit, dass Menschen generell Probleme im Umgang mit komplexen Zusammenhängen haben.
      Gefühle treiben den Menschen dazu, die Sicht der Welt in ein Schema zu pressen, Zusammenhänge zu sehen, wo gar keine sind oder einfach unsinnige Rückschlüsse zu ziehen. Dies wirkt sich besonders fatal bei lang anhaltenden Preistrends aus. Massenpsychologisch betrachtet ist eine immer größere Anzahl von Anlegern der Meinung, dass es wenig bis keine Gründe für einen Rückschlag gibt. Andere Akteure übernehmen diese Argumente durch die gebetsmühlenartige Wiederholung, bis sie nicht mehr entscheiden können, ob es fremde oder eigene sind: ein regelrechter Prognoserausch entsteht. Und damit eine Scheinsicherheit, der sich der Einzelne immer schwerer entziehen kann. Dieser massenpsychologische – oder besser: -psychotische – Kreislauf funktioniert auch in der Baisse. Die Suggestivwirkung des Mehrheitsverhaltens ist auch bei abwärts zeigenden Kursen gewaltig.

      Gier lässt jedoch viele Marktakteure vergessen, dass an verpassten Chancen noch niemand zu Grunde gegangen ist, an übereilten Kauf- oder Verkaufsentscheidungen jedoch sehr wohl. Eine Markteinschätzung, die davon ausgeht, dass die letzte versäumte Chance so groß, so gut und so einzigartig war, dass sie so bald nicht wiederkehren wird, ist Unfug. Denn diese Betrachtung würde eine begrenzte Anzahl von Chancen im Trading-Geschäft nahe legen. Natürlich ist das nicht so.

      Jedes Signal zählt

      Hier liegt der maßgebliche Vorteil von mechanisch dem Trend folgenden Handelssystemen wie dem von Cerberus. Mathematisch nachvollziehbare Parameter bestimmen, was eine „Chance“ ist bzw. sein könnte – und nicht emotionale, subjektive und damit fehlerbehaftete Auswahlkriterien. Höchste Handelsdisziplin ist jedoch vonnöten, da Trendfollower ihre Gewinne aus einigen wenigen, extrem ausbrechenden Positionen beziehen. Es muss also jede einzelne Chance konsequent wahrgenommen werden, da das System im Vorhinein nichts über die Stärke, Intensität oder Dauer eines Trends aussagen kann.


      So das wars wieder ich hoffe die Beiträge sind nicht zu langweilig für euch, ich finde dies ist das A & O an der Börse und somit ein wichtiger Baustein.

      Gruß Procash ;)
      "Und verlass dich auf dein eigenes Gewissen, es ist dein zuverlässigster Ratgeber! Dein eigenes Empfinden sagt dir für gewöhnlich mehr als sieben Wächter, die auf einer Anhöhe Ausschau halten."
      Das Buch Jesus Sirach 37, 13-14

      „Zehn für mehr Erfolg”

      Ich habe diesen Beitrag auch schon in einem anderen Forum veröffentlicht, aber es kann sicher nicht schaden diesen Beitrag hier nochmals zu präsentieren.

      Es ist unabdingbar sich mit der Psychologie zu beschäftigen, wenn man an der Börse präsent ist.

      „Zehn für mehr Erfolg”

      Die meisten Trader überstehen an den Märkten nicht einmal das erste Jahr. Wer ein paar einfache Grundlagen des Tradings beherrscht und befolgt, maximiert seine Gewinnchancen und minimiert Enttäuschungen. Lesen Sie hier die zehn unverzichtbaren Regeln für mehr Erfolg an den Märkten.

      Wie viele Trader sind Ihrer Meinung nach zwölf Monate nach ihrer ersten Trans-aktion noch an den Märkten aktiv? Es sind magere 20 Prozent. Es gehört eben weit mehr zum Erfolg, als die Märkte zu kennen, den richtigen Einstieg zu finden oder die Grundlagen der technischen Analyse und der Charttechnik zu beherrschen: einige unerlässliche Regeln etwa, die Sie dem Erfolg an den Märkten näher bringen werden.

      1. Gute Vorbereitung ist die halbe Miete

      Viele Trading-Novizen begehen denselben Fehler: Sie springen ohne jegliche Vorbereitung ins kalte Wasser, ohne zu wissen, was auf sie zukommt und was sie erwartet. Detaillierte Vorbereitung ist im Trading allerdings unerlässlich. Lesen Sie Bücher, studieren Sie Fachzeitschriften, sprechen Sie mit erfahrenen Spekulanten, besuchen Sie Trading-Kurse, und tauschen Sie sich im Internet mit anderen Marktteilnehmern aus. Darüber hinaus müssen Sie Ihre Handelsstrategie oder Ihr -system in- und auswendig beherrschen, um auf jede Marktveränderung umgehend und effizient reagieren zu können. Noch wichtiger, und noch mehr vernachlässigt, ist die mentale Vorbereitung. Traden Sie nur ein System oder eine Strategie, die Ihrer Persönlichkeit, Ihren Vorlieben und Ihrer Arbeitsweise entspricht.

      2. Disziplin ist alles

      Wenn es eine Eigenschaft gibt, die Trader vor allem anderen besitzen müssen, dann ist es Selbstdisziplin. Die Fähigkeit, seine Gedanken zu kontrollieren, seinen Körper und seine Emotionen, ist der Schlüssel zum Erfolg. Sie können die bestmögliche technische Analyse durchführen oder ein ausgeklügeltes Handelssystem entwickeln: Wenn Sie nicht die Disziplin entwickeln, auch Drawdown-Phasen durchzustehen und an Ihrer Strategie festzuhalten, werden Sie niemals dauerhaft Profite erwirtschaften.

      3. Cut your losses and let your profits run

      Keine Trading-Regel findet sich wohl öfter in Fachbüchern zum Thema. Und keine wird wahrscheinlich so oft gebrochen: Gewinne laufen lassen, Verluste schnell begrenzen. Wenn sich Ihre Position wunschgemäß entwickelt, lassen Sie Ihre Gewinne bis zu Ihrem vorab definierten Ziel auflaufen, und beenden Sie dann den Trade. Ärgern Sie sich nicht, wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass der Markt noch ein wenig mehr hergegeben hätte ­ der Preis dafür ist langfristig allemal geringer, als wenn Sie die eigenen Regeln auf Verdacht außer Kraft gesetzt hätten. Eine Gewinnposition kann leicht zu einer Verlustposition werden, wenn Sie diese zu lange halten. Verläuft Ihr Trade hingegen negativ, schließen Sie diese Position umgehend. Lassen Sie niemals Verluste anwachsen in der Hoffnung, dass sich der Markt drehen wird. Das Prinzip Hoffnung hat an den Börsen schon viele Milliarden an Kapital vernichtet.

      4. Lernen Sie sich kennen

      Können Sie gelassen und entspannt hohe Risiken eingehen, oder bricht Ihnen bereits beim bloßem Gedanken, Ihr eigenes Kapital einzusetzen, der kalte Schweiß aus? Ihre Risikotoleranz, gepaart mit dem zur Verfügung stehenden Kapital, bestimmt maßgeblich Ihre Art und Weise des Tradens. Manch einer ist ein hervorragender langfristiger Position-Trader, würde aber als Intraday-Trader kläglich scheitern. Bleiben Sie gelassen, und halten Sie sich konsequent an Ihr System. Emotionen haben im Trading nichts zu suchen.

      5. Auf den Ausstieg kommt es an

      Die meisten Trader beschäftigen sich intensiv mit der Frage: „Wann kaufe ich was?“ Dabei gilt: Der Exit entscheidet über Gewinn oder Verlust ­ nicht der Einstieg. Nach welchen Regeln man diese Exits bewerkstelligen will, muss vor Handelsbeginn klar sein. Legen Sie also vorher eindeutige Stop-Loss-Regeln fest, und befolgen Sie diese auch.

      6. Verluste unter Kontrolle
      Sie können keinen Einfluss auf die Marktentwicklung nehmen ­ auf Ihre Gewinne und Verluste schon. Das Augenmerk professioneller Trader liegt somit nur geringfügig auf dem aktuellen Marktgeschehen und vermeintlichen Gewinnaussichten, sondern vielmehr auf der Bewertung und Steuerung der eingegangenen Risiken. Daher ist es genauso unerlässlich für den Trading-Erfolg, über ein solides Money-Management zu verfügen. Definieren Sie genau, wie viel Prozent Ihres verfügbaren Kapitals in einen einzelnen Trade fließen soll und welchen Prozentsatz Ihres Gesamtvermögens Sie gleichzeitig einsetzen wollen. Und: Halten Sie immer einen „Notgroschen“ bereit, um nach einer längeren Verlustphase nicht ganz aus dem Markt gedrängt zu werden.

      7. Zeit zu warten, Zeit zu handeln

      Ein Grundsatz erfolgreichen Tradings lautet: „The trend is your friend.“ Wenn sich ein erkennbarer Trend bildet, nutzen Sie ihn und, reizen Sie ihn bis zujenem Punkt aus, den Ihr System vorsieht. Viele Trader schließen ihre Position zu früh, um erzielte Gewinne in jedem Fall mitnehmen zu können. Sie hingegen traden dann, wenn Ihr Handelssystem oder Ihre Strategie ein Signal zum Kauf oder Verkauf gibt. Zeigt der Markt keine klare Richtung, tun Sie so lange nichts, bis sich diese Situation ändert.

      8. Traden Sie nicht des Geldes wegen

      Natürlich streben wir alle den finanziellen Erfolg an. Für die „Market Wizards“, die Jongleure der Märkte, ist Geld nur das erfreuliche Nebenprodukt ihrer Trading-Aktivitäten. Ihre Motivation sollte der Spaß am Trading sein ­ und der Erfolg. Fundamentaler Research, eine ausgefeilte technische Analyse und ein Handelsplan sollten Sie zum erfolgreichen Abschluss führen.

      9. Verluste gehören dazu

      Nehmen Sie es sich nicht zu Herzen, wenn eine Position im Minus schließt. Es geht im Trading nicht da-rum, Recht zu haben, sondern Geld zu verdienen. Verluste sind Bestandteil jeder Strategie und gehören genauso dazu wie Profite. Selbst die besten Spekulanten der Welt haben Erfolgsquoten von höchstens 50 Prozent. Das Einzige, was zählt ist, dass Ihre Nettogewinne höher sind als Ihre Verluste. Überprüfen Sie rational, ob Sie in Ihrer Analyse oder in Ihrer Beurteilung der Marktentwicklung einen Fehler gemacht haben, und korrigieren Sie ihn. Sollten Sie mehrere Verlusttrades in Folge erleiden, machen Sie eine Pause. Sobald Sie wieder einen klaren Kopf haben, können Sie Ihre Strategie noch einmal kontrollieren.

      10. Ignorieren Sie Ihr Ego

      Konzentrieren Sie sich auf die Signale des Marktes und nicht auf das, was Ihnen Ihre innere Stimme einflüstert. Wenn Sie Ihrem Ego erlauben, Ihren Entscheidungsprozess oder Ihre Strategie zu beeinflussen, ist das Ende -Ihrer Trader-Karriere bereits nahe. Weder dürfen Ihre Verlusttrades Ihr Selbstvertrauen erschüttern, noch Ihre profitablen Positionen Sie zu Leichtsinn, Gier oder Allmachtsfantasien hinreißen. Der Markt hat immer Recht. Und er ist stärker.


      So der Anfang ist gemacht, hoffe es hilft euch etwas weiter. Weitere Beiträge werden folgen.

      Gruß Procash ;)
      "Und verlass dich auf dein eigenes Gewissen, es ist dein zuverlässigster Ratgeber! Dein eigenes Empfinden sagt dir für gewöhnlich mehr als sieben Wächter, die auf einer Anhöhe Ausschau halten."
      Das Buch Jesus Sirach 37, 13-14

      Tradingpsychologie

      Hier werden einige Beiträge eingestellt, die die Tradingpsychologie betreffen.
      Selbstverständlich könnt auch Ihr eure Erfahrungen und Gefühle über die verschiedenen Trads hier veröffentlichen.

      Gruß Procash ;)
      "Und verlass dich auf dein eigenes Gewissen, es ist dein zuverlässigster Ratgeber! Dein eigenes Empfinden sagt dir für gewöhnlich mehr als sieben Wächter, die auf einer Anhöhe Ausschau halten."
      Das Buch Jesus Sirach 37, 13-14