Tradingpsychologie

      Einstellungseffekt
      Bei Versuchen an Schachspielern unterschiedlicher Spielstärke fand Bilalic eine wesentliche, neue Erkenntnis: „Nachdem wir gelernt haben, ein Problem auf eine Weise zu lösen, sind wir blind für effizientere Lösungsmethoden. Selbst wenn wir denken, dass wir einen anderen Lösungsweg einschlagen, ist unsere Aufmerksamkeit weiterhin beim gewöhnlichen. Diesen Effekt nennen wir ,Einstellungseffekt‘.“
      so:
      Als „Lösungshilfe“ der in unseren schwierigen wirtschaftlichen Zeiten allerorten zitierte John Maynard Keynes: „Die Schwierigkeit liegt nicht in den neuen Ideen, sondern darin, den alten zu entrinnen, die sich in allen Ecken unseres Gehirns verzweigt haben.“
      aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=74963
      chessbase.de/nachrichten.asp?newsid=9531
      de.wikipedia.org/wiki/Abraham_S._Luchins

      Problemlösen geschieht zwischen zwei möglichen Extremen

      1. Versuch und Irrtum (engl. trial and error) und anderen Heuristiken
      2. dem Lernen durch Einsicht
      de.wikipedia.org/wiki/Probleml%C3%B6sen
      Was ist eine
      Problemlösung ?

      Kann für das Erreichen eines Zieles ein Hindernis, für dessen
      Beseitigung eine bekannte und verfügbare Methode nicht zur Verfügung
      stand, eine solche Methode entwickelt werden, die dazu führt, daß
      das Hindernis beseitigt und das Ziel erreicht werden kann, so sprechen
      wir von einer Problemlösung.
      Heureka:
      Berichte
      und Quellen über Problemlösungs-Einfälle in der Wissenschaft


      Motto: "Man löst oft ein Problem, indem man sich vom Problem
      löst."
      sgipt.org/gipt/allpsy/denk/kre…eine%20Probleml%C3%B6sung


      xxx

      RE: Emotionen: Was Gewinner von Verlierern unterscheidet

      Noch ein Thread über Tradingpsychologie, mit tollen Beiträgen. :)
      Wußte auch gar nicht mehr, daß er existiert, obwohl ich selber damals ein bischen was geschrieben habe. 2004 und 2005 jeweils für einige Wochen oder Monate belebt, und dann in der Versenkung verschwunden.
      Dieser Thread hat zwar nicht wenige Hits, aber angesichts der Bedeutung der Psyche beim Traden müßten es eigentlich mehr sein.

      Vielleicht hat jemand Lust, ein "Update" zu machen. Wie man z.B. bei einem persönlich hinsichtlich der Psyche seit diesen ein, zwei Jahren vorangekommen ist.
      Also wie man es hingekriegt hat, die optimale mentale/emotionelle Einstellung beim Traden immer öfter zu haben.

      Gruß
      Bo10a

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Bo10a“ ()

      Emotionen: Was Gewinner von Verlierern unterscheidet

      Emotionen: Was Gewinner von Verlierern unterscheidet

      Heutzutage stehen den Anlegern alle Informationen beinahe zeitgleich zur Verfügung. Der frühere Vorsprung der Insider ist praktisch dahin. Ausgereifte Analysemethoden, der Zugang zu Computern und sekundenschneller Handel sind keine Privilegien der Profis mehr. Jedermann hat die gleichen Möglichkeiten, an der Börse erfolgreich zu sein. Dennoch gibt es weiterhin Gewinner und Verlierer. Wo liegt der Unterschied zwischen diesen beiden Spezies? Was ist das Erfolgsgeheimnis derjenigen, die langfristig Geld verdienen? Was sind die Fehler der anderen, die in der Regel nur einen Kurzauftritt haben und nach misslungener Premiere wieder von der Bühne des großen Geldes abtreten?

      » Wie ein Fliessbandarbeiter hinterfragte er nicht das System, er setzte strikt die Signale um «
      Vor 20 Jahren hatte der Trader Victor Sperandeo brillante Erfolge beim Daytrading von Aktien und insbesondere beim Handel von S&P-500- und NYSE-Futures. Er handelte nach dem Motto: "Making a lot of money when I was right and losing only a little when I was wrong." Sehr frei übersetzt etwa "Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen". Er dachte, wenn er in der Lage sei, solch ein System umzusetzen, könne er auch andere dahingehend trainieren. "I want to franchise my methods and had visions of becoming the McDonald’s of the financial markets." (Ich wollte meine Handelssysteme vermarkten und hatte die Vison, der McDonald’s der Finanzmärkte zu werden.) In seiner Vorstellung sollte eine Gruppe von Tradern seine Handelsmethoden anwenden und ihm einen Teil der Gewinne überlassen. Er trainierte 39 Trader, die alle exakt die gleichen Informationen wie er selbst hatten. Jeder einzelne wurde in Vic’s Methode ausgebildet. Das Überraschende war: von 39 Tradern gelang es nur fünf, erfolgreich zu handeln. Die meisten aber verloren über kurz oder lang ihr Geld.

      Sind dumme Menschen bessere Trader?
      Victor war verblüfft. Er wollte wissen, warum so viele der Trader versagt hatten. Einer derjenigen, die erfolgreich waren, war beinahe ein Analphabet. Viele der Verlierer dagegen hoch intelligent. Kann es sein, dass dumme Menschen bessere Trader sind? Sperandeo fragte nach: Der Analphabet hielt sich strikt an die Regeln. Er hielt die Verluste gering, er ließ die Gewinne laufen. Victor: "Seriously, he was about as literate as a fifth-grader, but he always closed a losing position and let profits run." (Er besaß das Wissen eines Grundschülers, aber schloss immer seine Verlustpositionen und ließ Gewinne laufen.) Er bemerkte, dass es augenscheinlich nicht genügt, Wissen zu haben, um in den Märkten Geld zu verdienen. (Zitate aus: Technical Analysis of Stocks & Commodities, 10/1991).

      Aus Victors Ausführungen wird schnell klar, dass es nicht ausreicht, ein System zu haben, mit dem ein anderer Geld verdient. Man selbst muss in der Lage sein, dieses System umzusetzen. Bemerkenswert ist, dass jemand, dessen Vorbildung praktisch bei null lag, derjenige war, der die größten Gewinne machte. Betrachten wir den Hintergrund: Der Analphabet hatte keinerlei Ahnung vom Trading. Er vertraute darauf, dass Sperandeos vorgegebene Regeln gut waren. Wie ein Fließbandarbeiter hinterfragte er nicht das System, er setzte strikt die Signale um. Hier lag das Geheimnis seines Erfolges. Er ging in den Markt, wenn es das System signalisierte, er stieg aus, wenn ein Stopp ausgelöst wurde. Er setzte nur soviel Kapital ein, wie es die Money-Management-Regeln vorgaben.

      Andererseits gab es diejenigen, die nach allgemein gültiger Meinung mit etwas mehr Verstand ausgerüstet waren. Sie hinterfragten das System. Sie verzögerten die Einstiege, weil sie der Ansicht waren, sie könnten günstiger zum Zuge kommen (1). Sie schlossen die Trades zu früh, weil sie Angst hatten, zu viel von dem Gewinn wieder abgeben zu müssen (2). Sie setzten mehr Kapital ein als angezeigt, weil sie überzeugt waren, der Trade werde gut (3). Die Gründe sind mannigfaltig, aber alles läuft darauf hinaus, dass sie scheiterten, weil sie sich nicht an das System hielten. Damit kommen wir zu einem der elementarsten Begriffe im Systemtrading: Disziplin. Ein System ist ein Satz von Regeln, in dem Lösungen für alle Unwägbarkeiten vorhanden sind. Das System gibt die Einstiegssignale, Stopps schließen die Positionenen, die ins Minus laufen, und das Money-Management gibt die Positionsgrößen vor. Wenn ein System also erst einmal entwickelt und für gut befunden wurde, muss man nichts weiter tun, als diszipliniert das umzusetzen, was das System vorgibt. Hinderlich ist nicht etwa zuviel Intelligenz, sondern Emotionen. Betrachten wir nochmals die aufgeführten Gründe, warum die Intelligenteren dem System nicht folgten:

      Hoffnung
      Angst
      Gier

      Lassen Sie uns von Emotionen sprechen. Sie hindern den einzelnen, die notwendige Disziplin an den Tag zu legen. Denken Sie nochmals daran: Ein System ist ein Satz von Regeln, der den Trader einerseits in die Lage versetzt, Gewinne zu machen, und andererseits dafür Sorge trägt, dass die Verluste nicht die Oberhand gewinnen. Bevor ein System eingesetzt wird, sollte es auf alle möglichen Marktsituationen hin getestet worden sein. In diesen Tests zeigt sich, ob ein System in der Lage ist, Gewinne laufen zu lassen und Verluste zu begrenzen. Aber: Es gehört viel mentale Kraft dazu, sich an die Vorgaben eines Systems zu halten. Vor allem dann, wenn das System anderer Meinung als man selbst ist.

      Stellen Sie sich Folgendes vor: Ihr System ist long, Sie haben den Trade eröffnet. Plötzlich geschieht etwas, das Sie zweifeln lässt, ob die Richtung weiter beibehalten wird. Das System bleibt long. Vorsichtshalber schließen Sie die Position (Verlust-angst). Der Markt geht nun weiter nach oben, entweder, weil Ihre Überlegungen schlichtweg falsch waren, oder weil die Märkte oftmals nicht rational reagieren. Das System hätte in diesem Fall die Gewinne laufen lassen, Sie aber haben sie nicht nach Hause gebracht. Der umgekehrte Fall tritt ein, wenn das System nicht Recht gehabt hätte. Dann ist das System durch die eingebauten Verlustbegrenzungsparameter schnell in der Lage, die Position zu schließen. Es reagiert ohne Emotionen. Dies ist wohl die grundlegendste Eigenschaft von Computern und mithin einer der Hauptgründe, warum sich das computerisierte Trading immer mehr duchsetzt.

      Der Mensch hingegen wird beim Handeln von Emotionen gesteuert. Denken Sie an das Beispiel. Ohne Emotionen wäre der Gewinn eingefahren worden. Stolz kann ein Grund sein, sich einen Fehler nicht eingestehen zu wollen, das Beharren auf der eigenen Meinung, die Irrationalität der Märkte oder einfach das Rechthabenwollen. Um an den Märkten erfolgreich bestehen zu können, braucht man die Rationalität eines Computers. Nur dann kann man die notwendige Disziplin erlangen, um ein System zu handeln. Ohne Disziplin nützt das beste Handelssystem nichts. Mehr im nächsten Heft.

      Quelle: Technical Investor Nr. 3, Okt. 2000, S. 38
      Ich habe gar nicht gesehen, daß es diesen Threat gibt. Sehr schön, daß er wieder lebt.
      Für mich hat es sich ganz klar gezeigt, daß Gewinn-Trades allermeistens auf einer guten körperlichen, seelischen und geistigen Verfassung beruhen.
      Deshalb habe ich auch eine Zeit lang meine aktuelle Fitness, emotionelle Ausgeglichenheit sowie geistige Klarheit nach Selbsteinschätzung genau nach Punkten bewertet: Jeweils von 0 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut). Wenn ich nicht auf mindestens 9 Punkte gekommen bin (besser sind natürlich deutlich mehr), habe ich nicht mehr getradet.
      Die Verlust-Trades sind deutlich weniger geworden. Inzwischen führe ich die Selbsteinschätzung nach Punkten nur noch durch, wenn ich mir nicht sicher bin, daß ich in einer guten Verfassung bin.
      Ein weiterer wichtiger Faktor ist für mich, mein Unbewußtes zu überprüfen, ob ich auch insgesamt jetzt gerne trade, oder ob ich mich nur unter Druck setze oder gar überlastet bin. Bei letzterem kommt bei mir nämlich auch nichts Gutes bei raus.

      Gruß
      Bo10a

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      Tradingfallen

      Wenn man mit Trading zukünftig seinen Lebensunterhalt verdienen will sollte man sich Folgendes vor Augen halten:

      Man zeichnet als Trader - sozusagen in Personalunion und ohne "Gewaltenteilung" - für Legislative, Exekutive und Judikative gleichermaßen verantwortlich. Und dies kann weder in einem Unternehmen noch in einem demokratischen Staat erfolgversprechend sein, weshalb es eben so viele Trader nicht schaffen profitabel zu werden. In Edkonsequenz kann dies für viele eigentlich nur bedeuten Resourcen zu bündeln und sich institutionelle Investoren oder ein profitabel geführtes Unternehmen als "Vorbild" zu nehmen.

      Zum besseren Verständnis will ich dies mal in Kurzform näher erläutern.

      1. Ein Trader entwickelt für sich einen Handelsansatz, anhand dessen er versucht einen chaotischen Markt mit einem starren Regelwerk in den "Griff" zu bekommen um wenigstens eine Entscheidung treffen zu können, warum er in einer vorausbestimmten Marktsituation eine Position eingehen würde. In diesem Falle ist er also sozusagen "gesetzgebend" (legislativ) tätig.

      2. Tritt diese, auf sein Regelwerk zutreffende Marktsituation dann ein, muss er in einem zweiten Schritt den Trade dann auch noch im Markt platzieren und ist insofern auch noch "ausführendes Organ" (Exekutive).

      3. Und zu guter Letzt noch der meines Erachtens wichtigste Schritt. Hierbei muss der Trader dann auch noch die eingegangene Position seinem Regelwerk entsprechend managen, kontrollieren und überwachen. Dabei übernimmt er sozusagen auch noch den Aufgabenbereich der Judikative als Kontrollorgan.


      Vielleicht ist es jetzt klarer, weshalb man auf diesem Weg, trotz erheblicher Anstrengungen, unendlich viele Fehler machen kann. Manche davon werden weniger große Auswirkung auf eine dauerhafte Profitabilität haben, aber andere wiederum wiegen so schwer, dass der ursprüngliche "Unternehmenszweck" nicht mehr erreicht werden kann. Als Trader muss man eben in allen drei Bereichen ein absoluter "Spezialist" sein und diese Voraussetzung bringen eben nur Wenige mit.

      Sofern man hier in einem Teilbereich ein Manko aufweisen sollte, gibt es eigentlich nur einen Ausweg aus der Misere, man sucht sich Partner, welche genau dieses ausgleichen.


      @itsmie

      Dies sollte auch Deine Fragen beantworten. Wenn man der kreative Typ ist und gerne Systeme entwickelt, sollte man dies machen und den Handel anderen Leuten überlassen. Wenn man Positionen zwar eröffnen, aber Gewinne nicht "laufen lassen" kann, sollte man sich jemanden suchen der damit kein Problem hat. Um nur zwei Beispiele zu nennen.

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      RE: Tradingfallen

      @ exlibris

      mal ganz grundsätzlich gefragt: welche konsequenzen ziehst du eigentlich aus deinen misserfolgen?
      machst du mit dem trading weiter? vielleicht eine längere pause? oder gibst du es auf?
      falls du weitermachst: wie verarbeitest du die misserfolge um mental so stabil zu sein/werden, dass du profitabel handeln kannst?

      gruß itsmie

      Tradingfallen

      Na dann will ich hier mal mit dem ersten Aspekt anfangen, von dem ich glaube, dass es sich um den "Kardinalsfehler" vieler Trader (mich eingeschlossen) handelt.

      Nämlich die falsche Grundannahme: "Trading wäre einfach und man könnte leicht seinen Lebensunterhalt damit verdienen". Das ist definitiv NICHT der Fall.

      Zu dieser Feststellung kann man schnell nach zwei oder drei gelesenen Büchern oder nach Belegung eines Seminares kommen. Eigentlich durch alles was in einem in irgend einer Form theoretisches Wissen aufbaut. Dies ist der erste Punkt und führt zu einer falschen Sicherheit.

      Dazu kommt dann noch, je nach individuellen beruflichen Werdegang dieses "Möchte-gern"-Traders, evtl. ein weiterer Katalysator/Verstärker. Ich meine hier speziell den Erfolg im bisher ausgeübten Beruf. Ich stelle hier jetzt einfach mal die These in den "Raum" dass, je erfolgreicher eine Person im Berufsleben war, es diese um so schwerer hat im Tradingalltag zurecht zu kommen. Das Problem dieser "erfolgsverwöhnten" Gattung Mensch (hier möchte ich mich nicht ganz ausschließen) liegt darin, dass hier zwangsläufig versucht wird, den bisherigen Erfolg 1:1 auf das Trading zu projezieren. Dieser Personenkreis hat es in der Folge auch besonders schwer, gut gemeinten Rat von Anderen anzunehmen oder umzusetzen. Schließlich war man ja auf einem anderen Gebiet bereits erfolgreich.

      Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass beruflicher Erfolg hinderlich für das eigene Trading ist. Denn, beruflich kommt man in der Regel mit Fleiß voran um die Früchte seiner Anstregungen zu ernten. Beim Trading kann man 12, 14 oder noch mehr Stunden am Tag schuften und der Erfolg ist einem trotzdem nicht gewiss. Und wenn man dies später erkennt, führt das unweigerlich zu einem psychologischen Dilemma und man fühlt sich zwangsläufig schlecht, da man ja für seine Anstrengungen nicht belohnt wurde. Auch ein Hund wird das Abortieren eines Stöckens schneller lernen, wenn er anschließend belohnt wird. Beim Trading bleibt jedoch genau diese Belohnung aus, wenn man es nicht in die Profitabilität schafft. Die Folge ist, dass man sich schlecht fühlt, enttäuscht ist und irgendwann aufgibt.

      In vielen anderen Lebenslagen funktioniert das aber so. Man leistet einen "Dienst" und man bekommt von jemand anderen eine Belohnung (Vergütung). Insofern denke ich, dass man viele, wenn nicht alle bisherigen Erfahrungen im privaten oder beruflichen Leben "über Bord" werfen kann, da sie an der Börse nicht funktionieren.

      Da man sich beim Trading nur selbst belohnen kann sollte man demzufolge versuchen die Ziele anfangs nicht zu hoch zu schrauben und meinen, man könnte gleich seinen Beruf an den Nagel hängen. Kleine Belohnung sind dem Markt eben leichter abzuringen. Insofern sollte jeder Trade vom Risiko her aufgebaut sein. Dazu dann in einem weiteren Beitrag mehr.
      Hallo!

      Nun, mir erscheint ganz einfach ein PLANVOLLES Vorgehen extrem wichtig

      zu sein und zwar ganz einfach , um zu verhindern, dass man überhaupt

      in psychischen Stress gerät.

      Hat man sich für alle möglichen Situtationen eine Vorgehensweise überlegt

      und möglichst Alles durchdacht, so hat man viel weniger Druck beim

      Durchführen. vgl. itsmie -- wenn man schon vorher weiss was man

      bei grösseren Sprüngen kurz vor der Positionierung zu tun hat, dann

      weiss man das sofort (auch wenns schnell gehen muss) und setzt es um.

      Auch recht unvorstellbare Situationen (ein ungeurer Anschlag ausserhalb

      der Börsenöffnungszeiten und andere Szenarien) sollten in die Planung ein-

      bezogen werden, um ein unterschwelliges Gefühl ("ich mach hier ja doch

      was sehr Riskantes") loszuwerden.

      Ebenso ist es sinnvoll, sein Verhalten bei Verlust, Vernichtung des Depots

      zu planen - also im Vorhinein schon zu klären ob man danach überhaupt

      nochmal handeln wird oder gar weiteres Kapital einsetzt.


      Planung ist für mich sicher ein wichtiger Punkt, auch auf Psychologie

      bezogen.

      Also: Gedanken machen,Plan ertellen und diesen KALT und GEFÜHLLOS

      (wie der Markt selbst) durchziehen. Romantik eher anderswo.


      Ciao,

      Sassl
      "Ich habe hierfür einen wahrhaft wunderbaren Beweis, doch ist dieser Rand hier zu schmal, um ihn zu fassen."

      biologie beachten

      will hier mal darauf aufmerksam machen, dass wir alle biologische wesen sind, dass sollten wir nie vergessen,
      dh es spielt die gesunde lebensweise eigentlich die größte rolle, den kranke physische verfassung wechselwirkt mit psychischer verfassung,man erforscht zur zeit auch verstärkt den darm (bauchhirn,psycho-imunologie...)
      @ exlibris

      selbstverständlich bin ich auch an deinen erfahrungen zu diesem thema interessiert - schätze, du hast da einiges zu erzählen.

      @all

      genauso interessieren mich aber auch die erfahrungen aller anderen, die etwas dazu sagen möchten.

      natürlich war der von mir dargestellte aspekt nur ein winzig kleiner teil des großen buches tradingpsychologie. ich hatte ihn bewußt gewählt, weil ich glaube, dass gerade die beleuchtung einzelner aspekte hilfreich sein kann. ich würde es also begrüßen, wenn wir hier über ganz verschiedene "kleine" aspekte der tradingpsychologie reden/diskutieren würden.

      das angst und gier der treibstoff der börse sind, ist schon oft geschrieben worden, interessant finde ich daher v.a. beschreibungen, wie sich diese individuell artikulieren und in trading(fehl)verhalten niederschlagen. vielleicht läßt sich so das eine oder andere mal abstellen, auch wenn ich dir -exlibris- zustimmen würde, dass sich gefestigte verhaltensmuster nur sehr schwer verändern lassen (wohl mein hauptproblem beim traden überhaupt).

      werde bei gelegenheit (zeit) auch nochmal das ein oder andere aus meiner erfahrungs(fall)grube ausbuddeln und darstellen.

      gruß itsmie
      @ monopoly,all

      Erstmal gut, daß dieser Thread wiederbelebt wurde.

      Es geht auch m.E. um das wichtigste Tradingsthema: einfach deshalb, weil die eigene Psyche das einzige ist, neben den Handelsentscheidungen, was man selbst beeinflussen kann. (Den Markt ja leider nicht.)

      Und das ist ja auch gut, 'lernen zu wollen, die Emotionen in den Griff zu bekommen', wie monopoly schrieb.

      Man sollte sich nur nichts vormachen: wie man sich am besten verhalten sollte, ist alles wunderbar nachlesbar; und von daher erlernbar.

      Das Wichtigste ist nur leider, es auch zu machen; und zwar nach meinen Erfahrungen, an jedem Tag, in jeder Stunde wieder neu. Was ich am Morgen vielleicht noch richtig gemacht habe, gelingt mir am Abend schon nicht mehr.
      Denn das Verlernen geht gemeinhin sehr viel schneller wie das Lernen. UNd gerade unter Druck, Streß.

      Vielleicht kann der Austausch hier, das Gewußte und Gelernte etwas befestigen.

      gruß amazon

      RE: itsmi ,eddie

      Exlibris, auch wenn Du mich nicht addressiert hast, würde ich dennoch Deine Beiträge gerne lesen, auch zu anderen Themen.

      MIr hat mein Körper seinerzeit die Grenzen meiner psychischen Belastbarkeit mitgeteilt: Keine Scalps mehr, nur noch wenig Traden im Intradaybereich, mehrheitlich aber rein mechanische WährungsBOs, IndexStillhalterstrategien und risikofreie Sportwettarbitrage.

      Und wer meint, hohe Hebel im 1 Min Fenster traden zu müssen, sollte mal eine automatische Blutdrucknanalyse im 5 Minuten Takt mitlaufen lassen.

      Und bitte äussere Dich mal zu anderen (neutralen zB Steuer)Themen.

      Gruss und Dank

      Cerberus24

      itsmi ,eddie

      Ich kann die angeführte Problematik nur bestätigen, allerdings handelt es sich nur um einen kleinen Teilbereich dessen, was sich unter Tradingpsychologie zusammenfassen läßt.

      Aus eigener Erfahrung heraus bin ich der Meinung, dass jeder einen halbwegs profitablen Handelsansatz für sich entwickeln kann, ob man es jedoch schafft diesen auch "durchzuziehen", ist fast ausschließlich von der mentalen oder psychologischen Verfassung eines jeden selbst abhängig. Und damit von den individuell gemachten Erfahrungen im Markt, welche einen prägen und konditionieren. Einmal gefestigte Verhaltensmuster lassen sich nur noch schwerlich verändern. Zudem fällt einem unter Umständen in bestimmten Situationen gar nicht auf, dass man einen sich immer wiederholenden Fehler macht. Und Fehler, die man selbst nicht erkennt, können einem nur von einer aussenstehenden Person "vor Augen" geführt werden um diese abzustellen.

      Aufgrund des Umfangs der selbst gemachten Fehler während meines bisherigen Engagements an der Börse, glaube ich, dass diese mittlerweile ein Buch füllen könnten. Abschließend würde ich sogar behaupten wollen, dass es IMMER die eigenen EMOTIONEN sind, welche einen vom "Weg der Profitabilität" abbringen. Und was zu diesen Emotionen führt ist eigentlich auch klar - nämlich zum einen die VERLUSTANGST und zum anderen die PROFITGIER. Also was hindert einen dann dagegen vorzugehen und es abzustellen? Doch nur die eigene Psyche. Eigentlich lassen sich obige Probleme immer wieder nur auf Eines zurückführen - nämlich das RISIKO oder auch der HEBEL den man zu Beginn des Trades bereit war einzugehen. Hält man dieses/diesen gering, sollten einige Probleme sich in "Luft" auflösen.

      Wenn von seiten anderer Teilnehmer Interesse besteht, würde ich hier ebenfalls meine Erfahrungen weitergeben wollen und in gewisser Weise auch verarbeiten.