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Glotzen macht tot
Der Neurologe Manfred Spitzer warnt vor Fernsehkonsum im Kindesalter
Tele-Kids in Gefahr? © pr
Glotzen macht blöd - eine nicht ganz neue Erkenntnis. In seinem Buch "Vorsicht Bildschirm!" geht der Ulmer Neurologe Manfred Spitzer jetzt noch einen Schritt weiter: Übermäßiger Fernsehkonsum - besonders bei Kindern - könne sogar zum Tode führen. Auf 320 Seiten beschreibt Spitzer, wie sich Fernsehen, Computerspiele und Internet auf das kindliche Verhalten und auf die Zukunft der Tele-Kids auswirken.
Er prognostiziert, dass im Jahr 2020 in Deutschland jährlich etwa 40.000 Menschen, die in ihrer Kindheit oft vor der Glotze saßen, umkommen werden - durch Infarkte, Lungenkrebs, Diabetes und Morde. Was reißerisch klingt, ist nach Spitzers Angaben jedoch lediglich eine Hochrechnung von vorliegenden Studien. Durch Bewegungsmangel und zusätzliches Essen vor der Mattscheibe kommt es zu Übergewicht, was diverse Krankheiten auslöst. Durch Product-Placement wird das Rauchen gefördert. Durch die immer gewalttätigeren Inhalte verstärkt sich die Aggressivität junger Zuschauer.
Neurologische Folgeschäden
Außerdem schildert Manfred Spitzer, wie sich der Medienterror auf die Entwicklung des kindlichen Gehirns auswirkt. Neben Unkonzentriertheit, Übergewicht und Bluthochdruck drohen offenbar schwerwiegende Folgeschäden im neurologischen Bereich. Studien beweisen, dass sich Gehirne von Kindern, die von klein auf viel Zeit vor der Mattscheibe verbringen, anders entwickeln, als die Gehirne von Kindern, die wenig oder überhaupt nicht fernsehen. Das Vermögen zu riechen, zu fühlen, zu hören und sich zu bewegen wird stark beeinträchtigt – ein irreversibler Schaden entsteht.
Kulturzeit: montags bis freitags, um 19.20 Uhr
Gesprächsgast der Sendung vom 12.04.2005: Manfred Spitzer, Neurologe und Buchautor
Manfred Spitzer:
"Vorsicht Bildschirm!"
Klett, 2005
ISBN 3120101702
€ 16,95
12.04.2005 / Kulturzeit / jh
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Glotzen macht tot
Der Neurologe Manfred Spitzer warnt vor Fernsehkonsum im Kindesalter
Tele-Kids in Gefahr? © pr
Glotzen macht blöd - eine nicht ganz neue Erkenntnis. In seinem Buch "Vorsicht Bildschirm!" geht der Ulmer Neurologe Manfred Spitzer jetzt noch einen Schritt weiter: Übermäßiger Fernsehkonsum - besonders bei Kindern - könne sogar zum Tode führen. Auf 320 Seiten beschreibt Spitzer, wie sich Fernsehen, Computerspiele und Internet auf das kindliche Verhalten und auf die Zukunft der Tele-Kids auswirken.
Er prognostiziert, dass im Jahr 2020 in Deutschland jährlich etwa 40.000 Menschen, die in ihrer Kindheit oft vor der Glotze saßen, umkommen werden - durch Infarkte, Lungenkrebs, Diabetes und Morde. Was reißerisch klingt, ist nach Spitzers Angaben jedoch lediglich eine Hochrechnung von vorliegenden Studien. Durch Bewegungsmangel und zusätzliches Essen vor der Mattscheibe kommt es zu Übergewicht, was diverse Krankheiten auslöst. Durch Product-Placement wird das Rauchen gefördert. Durch die immer gewalttätigeren Inhalte verstärkt sich die Aggressivität junger Zuschauer.
Neurologische Folgeschäden
Außerdem schildert Manfred Spitzer, wie sich der Medienterror auf die Entwicklung des kindlichen Gehirns auswirkt. Neben Unkonzentriertheit, Übergewicht und Bluthochdruck drohen offenbar schwerwiegende Folgeschäden im neurologischen Bereich. Studien beweisen, dass sich Gehirne von Kindern, die von klein auf viel Zeit vor der Mattscheibe verbringen, anders entwickeln, als die Gehirne von Kindern, die wenig oder überhaupt nicht fernsehen. Das Vermögen zu riechen, zu fühlen, zu hören und sich zu bewegen wird stark beeinträchtigt – ein irreversibler Schaden entsteht.
Kulturzeit: montags bis freitags, um 19.20 Uhr
Gesprächsgast der Sendung vom 12.04.2005: Manfred Spitzer, Neurologe und Buchautor
Manfred Spitzer:
"Vorsicht Bildschirm!"
Klett, 2005
ISBN 3120101702
€ 16,95
12.04.2005 / Kulturzeit / jh
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