deal2win schrieb:

In allen seinen Videos oder Vorträgen wird nie eine Strategie oder setup erklärt wie er denn nun handelt. Es geht immer nur um Basics dafür aber gründlich.

Kommt drauf an, was man erwartet: Sturznormaler "Trendhandel", sturznormaler "Progressionshandel", sturznormaler "Regressionshandel". Letzteren empfiehlt er für Anfänger gar nicht, seiner Aussage nach, kann man damit zwar Geld verdienen, aber der Aufwand sei verglichen mit dem Output erheblich größer als bei den anderen beiden Strategien.
Er hat das laut Aussage in den Webinaren/Buch auch gemacht, es aber irgendwann sein gelassen. Man muss ja auch nicht immer im Markt sein, sondern sich lieber auf die lukrativeren Phasen beschränken. Lieber nen zweiten Markt hinzunehmen, wenn der erste in ner Korrektur ist...

Trendhandel sei schwieriger geworden in den letzten Jahren, weil die Märkte schneller geworden sein. Kann man dennoch gut machen, wenn man die zwischenzeitlichen Durchhängerphasen aushalten kann, die beim Trendhandel inherent dazugehören; allerdings ist die präferierte Strategie der Progressionshandel: nach einer Korrektur (um 50% herum, mind. aber 1/3) bei Umkehrsignalen ("Wachwechsel" genannt) in den Markt, Stopps am vorletzten Außenbar entlangzerren, Ziel: ca. Verdopplung der Strecke der letzten Korrektur, an deren Ende man ja den Markt betreten hat. Positionsgrößen entsprechend anpassen an den Stopp und das persönliche Risk. Am Anfang lediglich die normale Position durchtraden, später kann man auch Pyramiden auf- und abbauen. Wie das geht, erklärt er an mehreren Stellen auch und v.a. wie man den Stopp anpassen muss, um das Initial Risk nicht zu erhöhen. Undramatisch und universell.

Ich wiederhole mich da gern, die Leute müssen es halt nur für sich umsetzen. Und einüben (was bei einem diskretionären Tradingansatz auch jede Menge Screentime umfasst). Wer sich nicht überhebelt und "das Wasser nicht mehr halten kann" (furchtbarer Geriatrie-Slang ^^), kommt damit prima zurecht. Behaupte ich jetzt mal. Natürlich muss man es auf die eigene Person anpassen (Instrumente, Kontengröße, Risikobereitschaft, Zeit), aber er sagt ja auch selbst, dass er nichts Neues lehrt, sondern nur die Grundprinzipien von Händlergenerationen weitergibt.

Ob man nun partout die "Umkehrkerzen" als Einstieg nutzen muss oder (ich glaube, bei Carsten Umland ist das der Fall, der ja sowas ähnliches macht wie Cene) sich in nen entstehenden neuen Trend im untergeordneten Timeframe einstoppen lässt, ist Geschmackssache meiner Meinung nach.

Die Quintessenz ist dieselbe: Man muss die Sachen einfach durchziehen, was RM/MM umfasst, genauso wie abzuklären, wie die eigenen persönlichen Dämonen ticken. Und sich auch mal im richtigen Moment ganz fest auf seine Hände zu setzen, wenn man sinnfrei am Stopp spielen oder den Trade zu früh manuell schließen will.

Ob man dafür unbedingt 5000 Euro hinblättern will, muss jeder für sich entscheiden. Er vermittelt mMn keine Geheimnisse, sondern normales Handwerk. In den Webinaren, aber vermutlich ! auch in den Seminaren. Ich kenne die Seminare nicht, kann es mir aber nicht vorstellen (auch aufgrund des Promovideos), dass es soviel unterschiedlicher sein soll im Vergleich zu den Webinaren und dem Buch und dort der Heilige Gral gefüllt mit leckerstem Wein herumgereicht wird. Das ist einfach nicht sein Stil. Traden ist Arbeit (v.a. an sich selbst) und einen Heiligen Gral hat auch er nicht (laut eigener Aussage).

Viel zu kurz kommt generell der Technikbereich inkl. Programmierung. Das kann er aber anscheinend wirklich nicht, was mich erstaunt hat, aber ... is halt so. *schulterzuck*. Backtesting und Statistik werden irgendwie schon erwähnt zwischen den Zeilen, aber vermutlich mangels Programmierfähigkeiten kann keine automatische Lösung umgesetzt werden, sondern man muss auf die gute alte Handarbeit zurückgreifen. Aber - wie gesagt - "is halt so".